Geschichte der Vertreibung aus Glaserhau - slow. Sklene, in der Slowakei
Betroffene
Familie: hier die
Familie Bilesch. Heimatort:
Die Familie Bilesch
kommt aus Glaserhau- in der Slowakei. Glaserhau - slow.
"Sklene". Sklene
liegt auf der Strecke zwischen Pressburg
und der Hohen Tatra. Angemerkt: Aus Glaserhau kommt auch die Fam.
Latzko. Latzko
zogen später von Heuchlingen weg. Ankunft in Heuchlingen Im Frühjahr
1946 kommt die Familie Bilesch aus dem
Flüchtlingslager in der Hindenburgschule in
Schwäbisch Gmünd nach Heuchlingen. Die Hindenburgschule
(Gymnasium) ist das heutige Parlergymnasium
Großeltern: Josef Bilesch,
Jg. 1878 mit Ehefrau Elisabeth, Jahrgang 1881
-------------------------------------------------------- Etwas zur
Geschichte von Glaserhau - entnommen aus dem Flyer "650
Jahre Glaserhau- 1360 - 2010" Bedingt
durch reiche Goldvorkommen in Kremnitz, forderte
der ungarische König im Jahr 1328 die angrenzenden Grundherren auf, deutsche
Siedler aus Böhmen, Mähren, ------------------------------------------------ Chronik der Vertreibung und Ankunft in
Heuchlingen
erzählt von Margit Aschen-schwandtner, geb. Bilesch am 19.7.2012. Intern: Margit
A. wurde tel. von mir angesprochen. Einzelheiten konnte sie nur in Fragmenten
wiedergegeben. Die Geschichte ist ziemlich verworren und kompliziert. Fr. A.
verweist dabei auf das Heimatbuch ihrer Landsmannschaft, das im Besitz der
Familie ist. Chronologie 1945 nach
Kriegsende folgte
nun eine weitere Umverlegung nach Eger in Böhmen.
In Eger wurden die Lagerbewohner von den Tschechen dann vertrieben- was
wollt ihr deutsches Pack, verschwindet hier. Sie zogen in größter Eile in
das nächste Notquartier. Es war eine alte Mühle in oder bei Pilzen. 1945 um
Allerheiligen
wurden die Lagerbewohner der alten Mühle wieder in ihren Heimatort
zurückgeschickt- zurücktransportiert. 1946 im
Frühjahr - Margit
A. weiß es nicht mehr so recht, erfolgte dann die endgültige Vertreibung aus
ihrer Heimat. Zuvor hatte ein slowakischer Dorfbewohner ihnen die Pferde und
Kühe ihres kleinen landwirtschaftlichen Anwesens abgenommen, mit dem
Versprechen, dass sie nach ihrer Rückkehr wieder entsprechend Tiere
zurückbekommen würden - Ein leichtes Versprechen. Abtransport nach Deutschland. Nach entsprechenden Beschlüssen der
Alliierten im Jahr 1946, wurden nun alle Deutschen auch in der Slowakei in Güterwaggons verladen und direkt nach Deutschland
transportiert. Über die näheren Umstände des Transports verweist Margit A.
wiederum auf das Heimatbuch. Hier steht noch: Die Aussiedlungsbehörden
leiteten bewußt die Transporte in verschiedene
Besatzungszonen. Man wollte jegliches gemeinsame Denken an die alte Heimat
auslöschen. So sind die Glaserhauer über ganz Deutschland zerstreut worden. Ankunft in Schwäbisch Gmünd im Frühjahr
1946 - nach Fra Margit
A. Eine Vertreibungsgeschichte aus
Glaserhau, entnommen aus einem Beitrag. von Maria Michele, Jg. 1914, aus
Glaserhau/Slowakei. Der Beitrag ist stark gekürzt. Ähnelt aber sehr der
Beschreibung von Margit A., geb. Bilesch 1944 kamen Partisanen
ins Dorf und haben alle Männer von 14 bis 60 Jahren nachts aus den Betten
geholt und in der Schule zusammengetrieben. Am nächsten Morgen wurden alle
Männer (ca. 90) im Wald erschossen. Darunter war auch mein Mann. .......... Wir hatten kein Gepäck mit, nur was wir am Leibe trugen. So fehlte es
uns an allem, an Besteck, Geschirr, Kleidung usw. Zuerst wurden wir 14 Tage in der Hindenburg- Oberschule in den
Klassenzimmern untergebracht, die Klos befanden sich im Hof. Aus dem Lager
durften wir nicht raus und der ständige Hunger war unser Hauptproblem. Nach
14 Tagen, im Oktober 1946 wurden wir auf die Dörfer verteilt. Durch den
Bürgermeister von Deinbach wurden wir in einen
Bauernhof in Pfersbach eingewiesen. Die Bauern
waren ganz aufgeregt, weil sie fremde Leute ins Haus bekamen, wahrscheinlich
hatten sie Angst vor Diebstählen. Sie hielten uns für Zigeuner, bis sie
gesehen haben, dass wir auch arbeiten können und anständige Leute sind ...................
Notquartier
im Adler Wie schon
erwähnt, diente der Gasthof Adler mit seinem alten Tanzsaal im EG und dem
Saal im OG sozusagen als Wohnraumpuffer für die zugewiesenen Flüchtlinge. So
wurde nun das besagte Kontingent im alten Tanzsaal untergebracht. Frau Margit
A. meint noch zu wissen, dass ihre Familie noch mit den Familien Duschek und Kinauer zusammen lagerten. Intern
vermerkt hierzu: Duschek sind im Zugangsbuch nicht
vermerkt (Datenlücke) Kinauer kommen nach dem Bucheintrag erst im Sept. 46
nach Hchl. Die endgültige Wohnstation Nach 2-3 Wochen Aufenthalt im Adler, erhielt die Fam. Bilesch von der Frau Vogt aus der Vorstadt das Angebot,
die Wohnung in ihrem EG zu beziehen. Diese war bisher von der 7köpfigen
Familie Brand bewohnt, was Frau Vogt etwas zur Last fiel. Bilesch
sagten zu und wohnten fortan bis zu ihrem Wegzug 1956/57 dort. Ein guter
Fang- waren die Bilesch doch schaffige
Leute und auf dem Vogtanwesen sehr gut zu gebrauchen.
Vater
Bilesch hilft dem Nachbar-bauern Grimminger bei der Gülleausfuhr - a.d. Bild
hinter dem Fuhrwerk. Hier muß angemerkt werden: Josef Bilesch
hatte Zuhause selbst ein prächtiges Paar schwarzer Zugpferde. Welche Gedanken
ihm hier wohl durch den Kopf gehen? .................. zurück z. Zeitzeugen - Navigation Weiter Vertreibung der Familie Krauss aus Wandorf in Ungarn - siehe Themenseite 16 |