Vertreibung der Familien Jäckl, Proba
und Russ aus Oberschlesien
Vorgeschichte.
Geschichtsfragmente entnommen aus div. Webbeiträgen: aus
Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland - 2003 Systhema in der United Soft Media Verlag GmbH u.a. Die Evakuierung und Flucht der schlesischen Bevölkerung verlief
in einzelnen aufeinanderfolgenden Wellen, die vom Vordringen der Russen
bestimmt war und jeweils verschiedene Landesteile ergriff. Die erste große Fluchtwelle brach in den Tagen vom 19. bis 25.
Januar 1945 los, als in das ausgedehnte ländliche Gebiet rechts der Oder und
in das industrielle Revier an der Südostecke Schlesiens- Gleiwitz, Beuthen, Cosel-Heidebreck u.a.- russische
Truppen gleichzeitig vorstießen. Evakuierung in Sicherheitszonen. Für die Bevölkerung östlich der Oder
wurden nun Aufnahmekreise auf der anderen Oderseite bestimmt. Da man daran
glaubte, dass die Oder den russischen Truppen für längere Zeit Halt bieten
würde, wurde die evakuierte Bevölkerung zunächst in relativ nahe gelegene Kreise
längs des linken Oderufers untergebracht. Als die Kampfhandlungen dann auch
auf diese Gebiete übergriffen, erfolgte der Weitertransport entweder nach
Sachsen oder über das Gebirge nach dem Sudetenland und ins Innere Böhmens.
Nachdem erste russische Einheiten am 22. Januar zwischen Brieg und Ohlau die
Oder überschritten hatten, war der Zugverkehr aus dem Industriegebiet über
Breslau nach Westen auf allen Hauptstrecken gesperrt. Und so blieb nur noch
die Möglichkeit, über die südliche Strecke Ratibor - Neiße zu fliehen. Hier
reichten die Züge aber schon bald nicht aus, um die nach Westen strebenden
Menschen zu befördern. Entlang der ganzen Südstrecke waren die Bahnhöfe von
Menschen aus Oberschlesien überfüllt. Große Teile der städtischen Bevölkerung
mussten mit nur wenig Gepäck auf die verfügbaren Fuhrwerke verteilt und
zusammen mit den Trecks der Landgemeinden in Marsch gesetzt werden. Viele
Kilometer zogen sie mit nur wenigem Handgepäck während härtester Kälte auf
den Landstraßen nach Südwesten und Westen, und manche, die durch die Kälte,
die harten Strapazen und die Überfüllung aller Transportmittel mutlos
geworden waren, kehrten heimlich wieder in ihre Heimatorte zurück Die Kriegslage um Cosel Am 15. März 1945 begannen
die Russen einen Angriff aus dem Raum südlich von Breslau her auf das
westliche Oberschlesien. In langwierigen und schweren Kämpfen mit den sich
hartnäckig verteidigenden deutschen Einheiten wurden bis Ende März die noch
unbesetzten Teile der Kreise Grottkau und Cosel sowie die Kreise Falkenberg,
Neustadt und der größte Teil des Kreises Neiße von russischen Truppen in
Besitz genommen. .................
..................... Evakuierung und Flucht aus Alt Cosel in Oberschlesien Zeitzeugenbericht am Beispiel der Familien Proba und
Russ festgemacht. Beide Familien kommen aus Alt Cosel in Oberschlesien im
heutigen Polen. Berichtet von: Elfriede Friedel, geb. Proba und Hans
Russ im Mai 2012 Ankunft in
Heuchlingen. Beide
Familien kommen am 25. Oktober 1945 mit 12 Personen und ca. 68 weiteren Flüchtlingen
aus Oberschlesien, in Heuchlingen an.
Die Großeltern: Jahann Proba, *1874 mit Ehefrau Franziska, *1874 und To. Martha, * 1906. Die Eltern: Richard Proba, *1902 mit Ehefrau Martha, *1910 mit 2 Töchtern und 2 Söhnen
Die Eltern: Max Russ, *1905 mit Ehefrau Theresia,
*1903 mit 1 Sohn und 3 Töchtern. Der Vater Max Russ kam am 29.8.47 aus der
Entlassungsstelle nach Heuchlingen Erster Großangriff
am 7. Juli 1944 Nach entsprechenden
Aufklärungsflügen war von den US-Amerikanern der erste Großangriff auf
Oberschlesien auf den 7. Juli festgesetzt worden. Ziel war das riesige
JG-Farben Werk südöstlich von Heidebreck (Kandrzin-Cosel).
Während des Krieges produzierte man in diesen Werken synthetischen Brennstoff
für das Dritte Reich. Das Werksareal befand sich im Stadtteil Blechhammer (Blachowania) Bei strahlender Sonne
starteten in den Morgenstunden 189 Bomber vom Typ ‚B-17' mit Ziel Heydebreck
- 226 Bomber vom Typ ‚B-24' in Richtung Blechhammer - sowie 140 Bomber v. Typ
B-24' in Richtung Odertal (Deschowitz- 1936-45
Odertal), insgesamt 555 Bomber. Es waren Pulks, die je 24 oder mehr
Bomber umfassten. Im Großraum Oberschlesien wurden am 7. Juli 1944 insgesamt
25 US-Bomber abgeschossen. 451 Bomber erreichten die gesteckten Ziele und
belegten diese mit Bomben verschiedenen Kalibers (Heydebreck mit 48 to, Blechhammer mit 429 und Odertal mit 221 to. In der Summe ergibt dies 698 to
Bomben allein für diesen Tag. …........ Dann hieß es auch bei
uns "Ziel aufgefasst". .......Nun kam der Befehl:
"Gruppenfeuer - Gruppe - Abschuss!" Unser Unglück war, dass bereits
bei der dritten "Gruppe" das Geschütz "Emil" einen
Rohrkrepierer hatte, eines von unseren neuen Geschützen. Die Granate war nur
um eine Granatenlänge vorgedrückt worden und war dann explodiert...... Der "Luftvorholer"
war aus seiner vorderen Verankerung herausgerissen und nach oben abgeknickt.
Seelen- und Mantelrohr waren an der beschriebenen Stelle zerfetzt
..... Gefallen war der "K 6" (LwH
Pflüger). Ihm wurde durch einen großen Splitter, trotz des Stahlhelmes, das
Gehirn weggerissen (das Gesicht war noch vorhanden). Links neben ihm stand
der "K 1" (LwH Hoffmeister). Ihm wurde
durch die aus dem Geschützrohr herausfliegenden Metallsplitter der rechte Arm
zerfetzt. ....Unser Glück war es, dass bei allen
Kameraden der Sturmriemen des Stahlhelmes sich oberhalb der Krempe und nicht
unter dem Kinn befand. Sonst hätte es bei den Kameraden durch den Explosionsdruck
sicherlich Genickbrüche gegeben. Die verwundeten Kameraden wurden in das
Reservelazarett "Kloster Annaberg"
transportiert, wo sie ärztlich versorgt wurden.
Die angegriffenen Werke in
Blechhammer und Heydebreck hatten noch rechtzeitig eingenebelt werden können,
so dass viele Bombenteppiche ihr Ziel verfehlten. Viele den Werken
zugedachten Bomben hatten infolge der Vernebelung ihre Ziele verfehlt und die
benachbarten Gemeinden Birken (Birzezce) und Alt-
Cosel (Stare Koz`le) schwer getroffen. Die Zahl der Toten unter der
Zivilbevölkerung (Odertal einbezogen) wird mit über 100 angegeben.
Die Amerikaner starteten dann insgesamt 16 Luftangriffe, sowohl tagsüber wie in den Nächten. Sie begannen am 7.7.1944. Der letzte Flug fand am 26.12.1944 statt. Jedesmal kamen über das Gebiet um die 300 Bomber Evakuierung von Alt
Cosel am 7. Juli 1944
Im Februar 1945 erging nun
der Aufruf, dass alle sich im Ort Grenzen oder dessen Umgebung befindlichen
Evakuierten in ein anderes Auffanglager gebracht werden sollten. Zunächst
ging es ein oder 2 Stationen mit dem Fuhrwerk weiter, bevor dort die
Familien, Männer, Frauen und Kinder mit ihrem Hab und Gut mit LKWs zur
Bahnstation nach Jägerndorf in Mähren- tschech. Krnow, nahe der poln. Grenze
gefahren wurden. Hier stand dann ein langer Personenzug mit 30 oder 40
Waggons bereit, um die Flüchtlinge aufzunehmen. Nach Aussagen waren die
Platzverhältnisse im Zug ausreichend, auch konnte genügend Essen und Getränke
für die große aber unbekannte Fahrt verpackt werden. Jedoch, der Zug war
nicht beheizt. Es herrschte ein strenger Winter mit eisig kalten
Winternächten. In tagelanger Fahrt- Elfriede F. spricht von 3- 4 oder mehr
Tagen, ging die Fahrt nun von Jägerndorf aus durch die Tschechei hinunter
nach Österreich- ohne jeden Zwischenaufenthalt. Die Fahrt selbst war
unterbrochen von vielen Halts in der Nacht oder bei
Tag, mitten auf freiem Feld oder Wald. Endstation war dann Andorf in
Österreich- Andorf liegt ca. 25 km südlich von Passau entfernt.
Danach folgte jetzt eine unbeschwerte und -
zumindest für die Kinder, sorgenfreie Zeit. Wobei die Qualität der
zugeteilten Wohnräume durchaus verschieden waren.
Einige sprechen von großen und geräumigen Stuben in stattlichen
Bauernhäusern. Dort gab es genügend zu Essen und Trinken. Der Herbst brachte reichlich Früchte. Es floß"Milch
und Honig", so Hans R. Nicht ganz so glückliche Verhältnisse fand die
Familie Proba vor. Das zugewiesene Anwesen wurde von
Sepp, Jakob und Rosa- 2 ledige älteren Brüder und eine ledige Schwester,
bewirtschaftet. Der Haushalt war sehr verwahrlost und von den Bewohnern nicht
mehr beherrscht. Nach E. F. herrschte ein unsäglicher Schmutz in Küche und
Haus. Entsprechend nachlässig wurde dann auch das Anwesen bewirtschaftet. Die
Ernten wurden nur schlecht und recht eingebracht, die Erträge reichten gerade
zum Überleben. Der Vater und Großvater von Elfriede F. waren dabei bemüht
durch allerlei Mithilfe und Reparaturmaßnahmen etwas Ordnung zu schaffen.
Hinzu kam dann zu allem Übel noch, daß die Mutter
Proba nach der winterlichen Reise sehr schwer erkrankte und längere Zeit im
Kreiskrankenhaus Schärding verbringen mußte.
Um den 22 Oktober 1945 bestiegen die um Andorf einquartierten
oberschlesischen Flüchtlinge einen bereitgestellten Güterzug zu ihrer letzen
Fahrt- "wo wir jetzt wohl landen werden?", wird sich so mancher
gefragt haben. Wohl zur selben Zeit wurden
im nahe gelegen Bahnhof Schärding ebenfalls Flüchtlingen aus den umliegenden
Orten in bereitgestellte Güterwaggons - die mit etwas mit Stroh ausgelegt
waren - verladen. Hier handelte es sich vor Allem um Flüchtlinge aus Breslau.
Hier in Schärding wurden die bereitstehenden Waggon
dann an den in Andorf bereitgestellten Zug mit den Flüchtlingen aus Alt Cosel
und Umgebung angehängt. Dabei stoßen wir jetzt auch auf unsere Familie Jäckl
aus Breslau. Hier nun vereinigen sich also die Fluchtchroniken der Familien
Proba, Russ und Jäckl. In einer mehrtägigen Fahrt, die Zeitzeugen
sprechen von mindestens 2 oder auch 3 Tagen, ging es nun über Passau durch
Bayern immer weiter in Richtung Westen. Die Fahrt selbst war unterbrochen
durch unzählige Halte auf freier Strecke oder vor Bahnhofseinfahrten. In Ulm
verharrten sie dann wohl eine halbe Nacht.
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................... Geschichte der Vertreibung aus Breslau Zeitzeugenbericht - Berichtet von Ulla Schwarz, geb.
Krause / Jäckl - Die Familie Jäckl kommt aus Breslau in Schlesien im heutigen
Polen.
Margarethe Jäckl kommt am 25. Oktober 1945 mit 3 Töchtern und 3 Söhnen, zusammen mit ca. 73 weiteren Flüchtlingen aus Oberschlesien, in Heuchlingen an. Der Vater ist nicht mehr vom Krieg heimgekehrt.
Bild: Stadtteil von Breslau um 1937 Vertreibungsgeschichte Breslau, im Januar 1945 Als am 20. u. 21. Januar
die ersten russischen Truppen in die Vorstädte Breslaus eingedrungen waren
und in Breslau bereits der Geschützdonner zu hören war, wurden alle Frauen,
Kinder, Kranke und Alte dringend aufgefordert, die Stadt zu verlassen, und
alle verfügbaren Organisationen zur Räumung der Stadt aufgeboten. Da dem Gauleiter Hanke die
Evakuierung der Zivilisten zu langsam vonstatten ging
und Breslau unmittelbar vor der Einschließung durch die Rote Armee stand, gab
Hanke aufgrund der sich nun überstürzenden Ereignisse einen Tagesbefehl zur
Räumung der Stadt auf. Nachdem schon zuvor am Sonnabend, den 20.01.1945 die
ersten Lautsprecherdurchsagen in der Stadt zu hören waren, sind nun am
Sonntag, den 21. Januar 1945 überall Plakate mit dieser offiziellen Anordnung
des Gauleiters Hanke zu lesen. Bei katastrophalen
Witterungsbedingungen - Temperaturen von 20° unter null und hohem Schnee -
treten tausende Frauen und Kinder einen Marsch an, bei dem nach inoffiziellen
Schätzungen etwa 18.000 Menschen den Tod finden. Viele Kilometer zogen sie
mit nur wenigem Handgepäck während härtester Kälte auf den Landstraßen nach
Südwesten und Westen, und manche, die durch die Kälte, die harten Strapazen
und die Überfüllung aller Transportmittel mutlos geworden waren, kehrten
heimlich wieder nach Breslau zurück.
Die Chronik der Vertreibung
aus Breslau ist komplex und nicht leicht zu ordnen und zu beschreiben. Viele
Details und Erlebnisse vermischen sich dabei.
Vor der Einkreisung von Breslau durch die russische Armee strömten zunächst deutsche Truppen auf dem Rückzug und zur Verteidigung in die Stadt. Breslau wurde zur Festungsstadt erklärt.
Etwa am 22 Oktober 1945
wurden die in Schärding und Umgebung evakuierten Flüchtlinge in
bereitgestellte Waggons zu ihrer letzen Fahrt verfrachtet- es waren
Güterwagen die mit etwas mit Stroh ausgelegt waren. Angemerkt sei hier: Die
Waggons wurden dann an den in Andorf zusammenbereitgestellten Zug mit den
Flüchtlingen aus Alt Cosel und Umgebung angehängt. Hier vereinigen sich jetzt
die Fluchtchroniken der Familie Jäckl mit und Proba - Russ. Die Geschichte
ist aber noch nicht zu Ende. Ankunft und
Neuanfang Über die Ankunft der Flüchtlinge aus Oberschlesien weiß das Heimatbuch "850 Jahre Mögglingen" zu berichten
Fluchtchroniken der Familien Proba - Russ und Jäckl Hier nun führen die unterbrochenen
Fluchtchroniken der Familien Proba - Russ und Jäckl zusammen. Dazu lassen wir
Elfriede Friedel , geb. Proba und Ulla Schwarz, geb. Krause /Jäckl berichten: In Mögglingen erfolgte der erste reguläre Halt. Er
war zugleich Endstation für viele der Zuginsassen. Von hier aus
erfolgte jetzt sozusagen die Verteilung der Flüchtlinge in ihre neuen
Heimatorte. Mehrere Wagen wurden abgehängt - in einem der Wagen (Wag. 24?)
auch unsere Familien Russ, Proba und Jäckl. Elfriede meint, dass alle Wagen
abgehängt worden seien. Wahrscheinlich ist aber, dass mit dem Transport aus
dem österreichischen Innviertel das weitere Remstal beschickt wurde.
Das zeigen dann auch ähnliche Abholaktionen am Bahnhof in Unterböbingen und
anderswo. Vor dem Bahnhof in Mögglingen standen an diesem
24. Oktober dann auch bereits Bauern aus Heuchlingen mit Pferdefuhrwerken
und eine Abordnung der Gemeinde mit Bürgermeister O/Brt.
Stütz bereit - Bürgermeister Stütz war während der Kriegsjahre im
oberschlesischem Beuthen tätig. Wie er die Mutter von Elfriede mit
einer anderen Zuginsassin polnisch reden hörte, kam Stütz auf sie
zu und fragte sie woher sie kämen. "Aus Alt Cosel"
war die Antwort. "Dieser Waggon kommt zu mir", soll Stütz
daraufhin geantwortet haben- so die Aussage v. Hans Russ. Eine
Anmerkung zu diesem Vorfall: Frau Probe war auf der Suche nach geeigneter
Nahrung besonderers für ihre 9 Monate alte
Tochter Agnes. Wie sie Stütz dann ansprach, bekam sie erst etwas Angst-
sie hatte polnisch gesprochen, war dies vielleicht verboten?
So bestiegen die Angekommenen mit ihren Habseligkeiten die bereitstehenden
Leiterwagen. Elfriede F. weiß noch mit Gewissheit, dass
sie auf dem Wagen von Anton Knödler nach Heuchlingen gefahren wurden-
wie auch die Fam. Jäckl. Als weitere Transporteure sind ihnen
namentlich noch Josef Ilg, der Kolbadone, in Erinnerung.
Im Zugangsbuch der Gemeinde
sind allein für den 25. Okt. 1945 Achtzig Personen
- Männer, Frauen und Kinder, als Zugang vermerkt. Der überwiegende
Teil davon kam aus Schlesien. Es muss jetzt durchaus angenommen werden,
dass diese 80 Personen mit demselben Zug und auch am selben Tag in
Heuchlingen ankamen. Die Fuhrwerke müssen für deren Transport wohl
den ganzen Tag über unterwegs gewesen sein. Eine schier unlösbare
Aufgabe die hier der Gemeinde und allen Beteiligten abverlangt wurde. Anmerkung zum Notquartier im Gasthaus Krone:
Zeitzeugen aus Hchl. haben keine Kenntnisse von diesem Notquartier in der
Krone. Aber zumindest im Herbst 1946 wurden nachweisbar Vertriebene aus
Mähren im Krone-Saal einquartiert - es waren dies die Fam. Losert, Jordan,
Richter, Olbrich und nochmal Richter. …………… Ulla weiß über die
Einquartierung nur so viel: Ihre
Familie wurde, wie die meisten der Ankommenden, im Adlersaal einquartiert.
Dazu waren auf dem Boden Lager aus Stroh und Strohsäcken hergerichtet. In die eigene Wohnung Über die Lagerdauer hier
weiß Ulla nur, dass sie an Weihnachten 1945 schon im kleinen "Schukani -
Häuschen in der Vorstadt ihre neue Bleibe bezogen hatten. 1957 ist die
Familie dann in die neue Wohnung im Schloß
eingezogen. …………….
Nach den amtlichen
Planungen war für Proba und Troschka dann tatsächlich der Mäderhof als
Wohnstelle vorgesehen. Zunächst bezogen sie aber wiederum eine Übergangswohnung
bestehend aus 2 Zimmern- für 9 Personen- beim Bernhard Frei auf dem
Mäderhof. Danach wurde das Haus
Pfisterer/ Ernst- im Sprachgebrauch s`Lutza,
bezugsfertig. Hier verbrachten sie dann mehrere Jahre. Dabei muss man
anfügen, dass in diesem, ja nur einstöckigem Häuschen- mit geschätzten max.
80 qm Wohnfläche, 3 Familien und zeitweise bis zu 18 Personen Platz
finden mussten-nur das Wc-Häuschen lag dann separat
und außerhalb im Garten (ein schöner Platzgewinn)
Das Bauernhaus wurde alsbald dann abgebrochen um
Platz für das neue Kaufhaus zu schaffen. Proba konnten jetzt einen Teil der
Wohnung von Hugo Mezger im OG des alten Kaufhauses beziehen. Nach Elfriede F.
war das Miteinander dort mit Mezger jederzeit unproblematisch und angenehm.
Nach dem Bezug des neuen Kaufhauses konnten Proba dann beide Geschosse im
alten Kaufhaus belegen.
Alsbald in den 1950er-Jahren schossen allerorts Häuser - wenn auch noch klein damals- und ganze Neubausiedlungen aus dem Boden. Das Wirtschaftswunder nahm seinen Anfang. Eine ganz neue Zeit begann. |