Brücken, Brücklein, Stege, Furte und Überquerungen im Mühlenbereich

 

Geschichte: Nach einer *Ellwanger Lehenurkunde verkaufte Konrad von Rechberg 1366 an seinen Vetter Wilhelm von Hohenrechberg Burg, Kirchensatz, Mühle, Badstube, zwei Gasthäuser, Maierhof und zwei weitere Höfe für 3475 fl. Somit bestand Heuchlingen damals aus einer Mühle,
8 Bauernhöfen, 4 Halb-bauernhöfen, 19 Lehnern und 28 Söldnern. (*Zuber S. 22) Die Mühlen an der Lein wurden von unterschlägigen Mühlrädern angetrieben, so auch die Mühle in Heuchlingen. Zu diesem Zwecke wurde von der Lein weg ein Mühlkanal ausgehoben und zur Mühle geleitet. Nach dem Durchlauf mündete der Kanalablauf dann wieder in den natürlichen Leinfluß ein.

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Hier im Mühlenbereich nun soll unser Thema Brücken, Brücklein, Furte und Stege ihren Anfang nehmen. ---- wobei hier auch die Wehre im Mühlenbereich ihren Eingang finden. Denn auch die Wehre wurden häufig als Übergangänge und Übergänge genutzt.

Obj. 1. "Mühlen-Hauptwehr" - auch * "Sattelwehr" genannt,liegt ca. 120 m westlich der früheren, sich bis in die 1970er Jahre in Betrieb befindlichen Mühle. Die Funktion: Über diese Wehr sollte der Leinfluss bei Übersteigung des max. Mühlkanal- Wasserstandspegels, also bei Hochwasser, oder auch bei Mahlruhe, zum sogenannten "Katzenbach" abfließen. Dieser mündete dann in die ca. 2 bis 2 1/2 m tiefer fließende Lein unterhalb des mittleren Kanalwehres.-- *Qu. n. O Schmid.

Obj. 2. Furt zu den * "Au"- Insel-Feldern. Noch bis in die 1950 führte diese Furt von den äußeren Mühlwiesen zu dieser "Au". Angemerkt: Der Name "Insel" kam erst nach Nutzung derselben als Sportplatz (Fußball - 1950er J.) in Gebrauch. *Qu. O. Schmid.

Obj. 3. Steg, dann Brücke zum"Insel-Sportplatz".
Geschichte.
Ein neuer Fußballplatz musste her
.
Ein Solcher konnte 1955 auf den damals noch von der Lein - oder besser dem "Katzenbach"- umflossenen "Inselfeld" auf Pachtbasis erworben und eingerichtet werden. Dabei wurde dann auch ein behelfsmäßiger Brückenübergang (Steg) von der Dorfseite her errichtet. Dieser wurde dann später als fahrbare Überfahrt verbessert.

Ob. 4. mittlere Mühlkanal - auch * "Strichwehr" genannt. Seine Funktion entspricht deren des westl. Haupwehrs. (*O. S.) Wissenswertes zum Mühlkanal und Mittelwehr: Ein Mühlkanal zur Mühle besteht wohl seit den Anfängen eines Mahlbetriebs an dieser Stelle der Lein. Wahrscheinlich ist hier jedoch, dass dieser Kanal in den Anfangszeiten eines Mühlbetriebs an dieser Stelle (spätes Mittelalter) noch viel schmäler und auch viel länger war (ein Mühlgraben wie sie heute noch anzutreffen sind). Ein Hinweis: der Leinverlauf war zu jener Zeit ganz sicher ein Anderer. Stichwort Aalwasser als Laufteil / Laufabschnitt der Lein, mit einem Einlauf in die "Au".
Geschehnisse: Dammbruch am Mühlkanal. Um 1892 / 92 brach ein Stück des Kanaldammes - etwa in seiner halben Länge - an seiner linken Seite aus. Das Wasser riß eine Schneise von mehreren Metern Breite in die seitliche Dammwand und floß unkontrolliert in den unteren Leinbereich ab. Die Bruchstelle wurde sodann mit Steinen aufgefüllt und kanalseitig später mit einer Betonmauer abgedichtet. Hierbei ist vielleicht anzumerken: in der Urkarte von ca. 1840 ist bereits ein Mittelwehr markiert. Möglich ist jetzt, dass dieser Wehrbau nachgegeben hat und von dem Wasserdruck dann vollends ausgeschwemmt wurde.

4.1. "Falle" (Ablasswehr) u. Mahlgangwehr Falle: Ablasswehr z. Öffnen bei Mahlruhe. -- Mahlgangwehr z. öffnen/ schließen f. d. Antrieb der bis zu 4 Wasserräder, zuletzt ein großes W. Rad u. später der Turbine. Mitte der 1970er Jahre wurde der Mühlbetrieb eingestellt, der Mühlkanal und der "Insel Umlauf zugeschüttet. (*O. S.)

Obj. 5 u. 6. Mühlkanalsteg und Leinsteg , ca. 30 Meter westlich der (ehem.) Mühle.

Beide Stege, zur Überquerung des Mühlkanals und der (angeschlossenen) Lein bei der Mühle, existieren wohl seit dem Bau des (*(breiten) Mühlkanals - und wohl auch in immer wieder verschied - enen Ausführungen. (*wie er zuletzt in der Holzbauweise- möglicherweise seit d. 17tn - 18tn Jh. bis in die 2. Hälfte des 20. Jh. = nicht näh. erforscht) --
1956 wurde der (Holz) Leinsteg
bei einem Hochwassergang zerstört. - Überlegungen führten sodann zu dem Entschluss, einen Brückensteg in Spannbetonausführung zu bauen, welcher sowohl den Mühlkanal als auch die Leinteil überspannen sollte. 1957 kam der Bau dann zur Ausführung. Bemerkenswert ist hier: die Brückenfundamente links u. rechts der Leinüberspannung wurden bis unter den Lein- Grundwasserspiegel ausgehoben und betoniert. In den 1970er Jahre wurde der Mahlbetrieb eingestellt, der untere Teil des Mühlkanal und die "Inselumfließung" zugeschüttet. Die Lein fließt seitdem in der Kanalmitte als ein kleiner Wasserfall in den unteren Teil der Lein. Die Brücke zeigt sich im heutigen Zustand
(*O. S.)

 

Pos. 7
Badesteg
bei d. "Waage",
ca. 120 m westlich der Mühle - diente als Zugang von der rechten Leinseite zur Badwiese / Umklei-deplatz. Bestand ca. 1937 bis 1942/43.

1942/43 wurde der Steg bei einem Hochwassergang teilweise zerstört --- s. Bild.
Der damalige Müller Aug. Schmid zog um 1943 die Trümmerteile mit einem Pferdegespan an Land.

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