Eine Erinnerung an sein erstes Brückenbauobjekt. Zum Bau der neuen Spannbetonbrücke ist vielleicht interessant zu berichten: Ausführende Firma für den Bau der Brücke war die Fa. Waiß & Freytag. Waiß & Freytag hatte damals den Bau schon begonnen, obwohl - aufgrund fehlender Konstrukteure- noch keine Brückenpläne vorlagen. Der Zufall ergab, dass am Mo. den 23. Juni 1952 ein junger frisch aus der Hochschule kommender Jungingenieur um eine Stelle anfragte. Dieser Anwärter bekam den Zuschlag (obwohl nicht mit den besten Zeugnissen) Bedingung: sofortiger Arbeitsbeginn. Gerhard Künstner, so hieß der Anwärter damals, sagte zu. Bereits am Do. den 26 Juni begann er seine Arbeit: ein Sprung ins kalte Wasser, denn G. Künstner hatte bis dahin noch nie eine derartige Brücke aus Spannbeton weder konstruiert noch gebaut, geschweige die baubegleitenden Maßnahmen, Fundamentaushub und deren Bau in einem so schwierigen Untergrund und Umfeld geplant und begleitet. Schon nach 3 Monaten Arbeit (noch in der Probezeit) konnte G. Künstner abliefern. Die Brücke konnte gegossen werden. Eine Besonderheit ist vielleicht erwähnenswert: baubedingt (nicht parallele Widerlager und Mittelpfeiler) wurden 2 getrennte Brückenhälften bis zum Mittelpfeiler eingegossen. Trennlinie war die Mitte des Mittelpfeilers. Diese vorgenannten Aufschriebe
schrieb Gerhard Künstner 60 Jahre nach seinem ersten Brückenbau in seinen
Lebenserinnerungen nieder. Es sind sehr spannende Erläuterungen, die er
im Aug. 2019 unserer Gemeinde samt Brückenplänen zukommen ließ. |