Haus Nr. 10  unterm Schloß

Hausnamen bis in die jüngere Zeit:  Schloßwägner

Adresse heute: Schloss 15
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Schloßgüterverkaufs - Protokoll  von 1822:

< Josef Steeb
kauft das halbe Schafhaus
mit dem Schlaggeld um ........ 457 fl. 30 kr.

< Wirt Fuchs kauft den Dung im Schafhaus.

< Die Common hat für sich behalten: das halbe Schafhaus, wofür ein anderes als Armenhaus eingetauscht - was ist hier konkret gemeint? Dieser Hauteil diente zeitweise als Gd. Arrest. (bis 1853- hier: Kauf des alten Rauthauses) Wann verkauft die Gd. ihren mittl. Hausteil? An wen?

< Die Back- und Waschküche werden zum Arrest. (betr. Teil d. mittl. Schloßtraktes)
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Situation a.d. Schloßberg - um 1890.
In der linken Bildhälfte unter dem Schloß: das frühere Schloßwägner- Leinnmüller- Haus

Besonderheit: auf dem Bild fehlt der Reutewald noch. Dieser wurde erst später aufgepflanzt. Links unten zeigt angeblich das Badhaus.

Gebäudebeschreibung nach d. Gemeindekataster v. 1827 bis 1907

1827: Ein einstockigtes Wohnhaus und Schafhaus unter einem Dach.

1873: Wohnhaus mit Werkstätte und Hofraum.

1907: Wohnhaus von Stein, 1 Giebel getäfert, 1 Giebel an Haus 8 + 9 angebaut mit Ziegeldach, Hofraite, Werkstätte von Stein und Ziegeldach, Schuppen zwischen Freipfosten offen mit Ziegeldach, 2 Ställe, 1 Wagnerwerkstätte, heizbar.

Der Name Schloßwägner: Die Namensgebung kommt von der Wagnerei auf dem Schloßberg. Das Stammhaus und die Stamm - Wagnerei war das alte bäuerliche Anwesen im ehemaligen halben Schloß - Schafhaus.
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Bewohnerübersicht - nach den Bucheinträgen zusammengfasst

1822 kauft Josef Steeb das halbe Schloßschafhaus für 457 fl.

1822 - 1861: Josef Steeb, Wägner, * 1792, + 1861, oo 1821 Maria Kuhn. Im Febr. 1861 verkauft Josef Steeb, Witwer, an seinen Sohn Alois Steeb, lediger Wagnergeselle hier: ein 1 stock. Wohnhaus mit Wagnerwerkstätte und Hofraum für die Summe von 1815 fl. Dabei sind ca. 1 2/8 Morg. Gras- Baum- und Gemüsegarten beim Schloß und ca. 4 3/4 Morgen Wiesen u. Acker an 8 Stck.

1861 - 1891:
Alois Steeb
, Wagnermeister, * 1835, +1888, oo 1862 Crescenz Bäurle. Im Mai 1891 verkauft die Witwe Kreszentia Steeb an ihren Sohn Philipp Steeb: ein 1 stock. Wohnhaus, Wagnerwerkstätte und Hofraum im Schloß, neben Patriz Wanner, Maurer und Friedrich Joas, Schuhmacher, nebst 1 1/4 Mrg. Garten und ca 6 1/4 Mrg. Acker und Wiesen in 6 Feldern, zusammen für die Summe von 6350 Mark.

1891 - ~1935: Philipp Steeb, Wagnermeister, * 1867, + 1945, oo 1891 Katharina Zimmerle v. Schechingen.

~ 1935 - ~ 1985: Josef Steeb. Um 1935 übergibt Philip Steeb an den Sohn Josef Steeb. Josef Steeb, lediger Bauer, führt auf dem Haus 10 den landwirtschaftlichen Betrieb weiter.
Dessen Bruder Otto Steeb, Wagnermeister, baut an anderer Stelle eine separate Wohn- und Wagnerwerkstätte auf - näheres siehe in Steeb- Familienlegenden.

Nachkäufer von Haus Nr. 10

Um 1990 kauft Jürgen Stascheit das Haus Nr. 10 (v.
Breitscheid = ein. Steeb- Nachkommen)
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Steeb - Familienlegenden - Zeichen- Legenden: * = geboren, + = gestorben, oo = heiratet

1. Joseph Steeb, v. Unterböbingen, oo in Heuchlingen M. Johanna Rieck v. Heuchlingen.

2. Josef Steeb, Wägner, * 10.4.1792, gest. am 10.3.1861, oo 27.2.1821 Maria Kuhn, geb. am 17.2.1800, + 29.6.1857. Aus der Ehe kommen 13 Kinder, u.a. Alois als 9. Kind, * 1835

3. Alois Steeb, Wagnermeister, geb. a. 11.6.1835, + 20.3.1888, oo 5.5.1862 Crescenz Bäurle, * 10.2.1836, + 30.10.1912 in Mögglingen. Crescenz kommt aus dem Haus „Mertisbauer“ Aus der Ehe kommen 13 Kinder, u.a. Philipp als 5. Kind, * 1867

4. Philipp Steeb, Wagnermeister, geb. 26.8.1867, gest. 6.4.1945, oo am 25.5.1891 Katharina Zimmerle v. Schechingen, geb. am 12.2.1865, + 8.2.1941. Aus dieser Ehe kommen 10 Kinder

5. Josef Steeb, Landwirt, * 30.11.1899, + 29.3.1981 in GD, betreibt zusammen mit seiner Schwester Sophie, geb. am 8.7.1897, + 28.3.1982 in Möggl., die Landwirtschaft auf dem alten Bauernanwesen.

Um 1990 kauft Jürgen Stascheit das Haus Nr. 10 (v. Breitscheid = ein. Steeb- Nachkommen)
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5. 1 Otto Steeb, Wagnermeister, * 27.4.1894, + 7.11.1969, oo 20.11.1922 M. Rosina Glamser  v. Schlatt, Hohenzollern, * 8.5.1899, + 25.11.1964. Otto Steeb baut neben dem elterlichen Anwesen eine Wagnerwerkstätte mit Wohnhausteil. Aus der Ehe kommen 4 Kinder: Otto, Wagner, * 1925 oo n. Schechingen, Anton, * 1932, führt die Werkstatt auf dem Schlossberg weiter - . P. 6.
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5. 2 Philipp Steeb, Wagnermeister, * 30.11.1899 oo n. Mögglingen und fertigt dort Werk - und Hobelbänke.

5. 3 Konrad Steeb, * 1.11.1898 betreibt in Mögglingen einen Holzhandel und

5. 4 Patriz Steeb, * 18.9.1904 beginnt in Mögglingen mit der fabrikmäßigen Fertigung von Matratzen. " Matratzen- Steeb"
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6. Anton Steeb, Wagnermeister u. Postbote, Sohn des Otto, * 31.8.1932, + 28.9.1994 , oo 26.1.1963, übernimmt den elterlichen Betrieb. In den 1970er J. verlagert er den Betrieb in einen Neubau auf dem Schlossberg, nahe bei der alten Wagnerei.

7. Anton Steeb, Wagnermeister, ledig, führt den neu eingerichteten Betrieb seines Vaters bis zum heutigen Tag.
Ereignis: 2016 brennt die Wagnerwerkstätte vollständig ab.
Als Brandursache kam vermutlich ein Glutaustritt oder Überhitzung eines Holzspäne- Heizofen in Betracht.
Beigemerkt: Der Brand löste eine große Anteilnahme und Hilfe in der Hchl. Bevölkerung, sowohl hinsichtlich der Auf- u. Ausräumarbeiten, als auch in finanzieller Hinsicht aus. (es konnte eine -relat.- beachtliche Summe an Spendengelder überreicht werden.
A. Steeb arbeitet fortan außerhalb der Gemeinde in angemieteten Räumen selb-ständig weiter. Er hat sich dann entschlossen diese Notlösung beizubehalten und den Betrieb auf dem Schlossberg nicht mehr weiterzuführen. Um 2019 wird das Wohnhaus mit der abgebrannten Werkstatt verkauft.
Die ehem. Werkstatt wurde von dem neuen Besitzer inzwischen wieder aufgebaut und dient nun anderen Zwecken.

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