"Hirtenhaus"
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„Bihlschreiner“ – „Bartles-Schreiner“ Haus
Nr. 100 in der Hirtengasse - Geb. Nr. n. d. Urkarte 1830
- 1912 Adresse heute: Hirtengasse 3 Über die Baugeschichte des Hirtenhauses
und ihrer frühen Bewohner liegen keine Kenntnisse vor.
Das Haus 100 wird im Steuerbuch
von 1760 nicht beschrieben.
Die
nachstehend aufgeführten Hausbewohner Waibel und Fürst trugen die
Beinamen
Michael
Waibel, der "Hirtenmichel"
ist
der erste namentlich bekannte Bewohner des Hauses. Im Nov. 1810
verkauft Waibel an Anton Stadelmaier von Leinzell
seine, 1807 von der Gemeinde an ihn verkaufte Liegenschaften für 550
fl. Sie besteht aus 1 einstock. Wohnhaus - "das ehemalige
Hirtenhaus", 1/4 Garten neben dem Haus, 1/8 Tagw. Wiesen
an der Lein und 3 Bürgerteile mit je 1/4 Wttb. Morgen an 3 Stck. Intern sei hier angemerkt: auch im Haus 76 an der Haldengasse sind in der Folge Stadelmaier mit dem Namenszusatz" "Hirtenseph alt" und „Hirtenseph jung“ (u.a.) vermerkt – offensichtlich gab es nicht nur 1 „Hirtenhaus“ ....................................................... Die
Gebäudebeschreibung nach dem Gemeinde - Kataster von 1827 - 1907 1873: Wohnhaus u. Scheuer, Hofraum, Backofen 1907: Wohn - u. Ökonomiegebäude v. Stein u. Riegel mit
Ziegeldach, Hofraite. 1 Backhaus ganz von Stein mit Ziegeldach. Gelasse:
1 Dachboden, 1 Kehlraum, eine 1stock. Scheuer,
eine Tenne, 1 Stall, 1 Heuviertel,
1 Futterraum im Dach , 1 Backofen. 1807
- 1810: Michael Waibel,
der "Hirtenmichel" aus dem Haus Nr. 77 - Waibel
-"Pfeadr", erwirbt 1807 von der Gemeinde das ehemalige
Hirtenhaus. 1810 verkauft Michael
Waibel das Anwesen an Anton Stadelmaier die oben beschriebene
Liegenschaft für
550 fl. Michael Waibel
zieht in das Haus Nr. 79 am "gemeinen Weg" - später
die Schechinger Straße. Kaufbedingungen: Der Besitzen des Hauses (Hirtenhaus)
muß, wenn Kranke oder sonst arme Personen auf dem Schu...?.
nach Hchl. gebracht werden, dieselben solange unentgeltlich beherbergen,
bis die nötigen Anstalten zur Weiterbringung getroffen sein werden.
Die Verpflegung solcher kranker Personen liegt der Gemeinde ob. 1810 - 1832: Anton Stadelmaier, Taglöhner. 1832 verkauft A. Stadelmaier, 72 J. alt, seine Liegenschaft an Johannes Fürst, Bürger dahier, für 425 fl.: ein stock. Wohnhaus Nr. 44 (100) am Kirchenweg neben Lukas Barthle (Hs. 58), nebst dem Backhaus. Dabei sind 1/4 Tgw. Garten beim Haus und 3 Bürgerteile. Der Verkäufer erhält mit seiner Ehefrau und dem ersten Sohn das unentgeltliche Wohnrecht so lange sie leben, bzw. dieser ledig ist. Ferner den beschriebenen Ausgeding, im Stall einen Platz zum Stellen einer Gais u.a. 1832 - 1859: Johannes Fürst, Taglöhner,
der "Hirtenmann", * 1898 im Mühlhäusle b. d. Scherrenmühle,
+ 1880, oo 1830 in Hchl. Theresia Saxenmaier. Im Aug. 1859 verkauft Johannes Fürst und seine
Ehefrau Theresia, geb. Sachsenmaier, ihr Anwesen wie oben beschrieben
an Sebastian Fuchsluger, ledig, u. an ihre Tochter Marianna
Fürst, ledig, für die Summe von 950 fl. Verkäufers Ehepaar
erhält unentgeltliche lebenslange Wohnrecht im Haus. Im
Nov. 1871 verkauft das Ehepaar Johs. Fürst sodann an die Witwe Marianna
Fuchsluger das ihm im Haus zustehende Wohnrecht für 100 fl. 1859 - 1871:
Sebastian Fuchsluger , Mahlknecht, * 1826, oo 1859 Marianna Fürst. 1871 - ~ 1911: Georg
Schimmel, Schustermeister
u. Gemeindepfleger i. Hchl. * 1837, +1911, oo 1864 Marianna Neumaier,
* 1834, +1910. Die Ehe bleibt ohne Kinder. Bemerkenswert: Georg Schimmel legt
1878 der Gemeinde einen Bauantrag mit Bauplan vor,
für einen Anbau an sein schon vorhandenes Wohnhaus, Scheuer u. Ökonomiegebäude. ~1911
- 1913/14(?):
Josef Ohnewald,
Wagner, *
1887, + 1950, oo 1917 Adelheid Hillen-brand v. Hchl. Wissenswertes:
im Jan 1912 erstellt Josef Ohnewald ein Baugesuch zum Aufbau eines
Stockes auf das Wohnhaus Nr. 100 in der Hirtengasse. Maße: 8 m lg.
, 7.6 m breit und 2,3 m hoch. Das Baugesuch wurde i. Febr. 1912 zurückgezogen.
(Qu. Rath. Akten) Ungesicherte Besitzstände nach 1914 1913/14 und 1915 Breg Konrad. Nach dem Brandschaden-Einzugsregister v. 1914, 1915, 1916/1917 und 1917/18 ist ein Breg Konrad als Besitzer des Hauses notiert. Über Breg K. liegen keine Daten vor. 1922? bis 1927?: Friedrich Eberhard. Nach der Viehseuchenumlage 1922 ist ein Friedrich Eberhard Besitzer auf dem Haus. Er hält hier 2 Ziegen und ist der Vater des im Anhang genannten Paul Eberhard. Barthle. 1944 - ~1976: Josef Haug, Schreinermeister,
oo Maria, geb. Barthle und übernimmt die Schreinerei. Eugen Haug,
deren Sohn übernimmt um 1976 den Betrieb, gibt diesen eine kurze Zeit
nach dem Tod des Vaters (+1976) auf und zieht mit seiner Fam. nach
Ruppertshofen. Erweiterte
Familien - Legenden Michael Waibel, "Hirtenmichele", geb. 1769, +1831, oo
1801 eine Eva Aich v. Gmünd, geb. 1775, + 1856. Die Eltern sind der
Georg Waibel und die Maria, geb. Mangold auf Haus 77 - "Pfeadr".
Aus der Ehe kommen 7 Kinder: u.a. Tobias, * 1802. Er ist a. d. Haus
79. Anton Stadelmaier, "Im
Hirtenhaus" - so der Reg.Vermerk, * 1760, + 1841, oo 1786
A. Maria Wanner, 1755 - 1824, u. i. II. Ehe
Katharina Werner, 1781 - 1837. (Int. vermerkt: deren Sohn
Anton, "Maurer“, *1783, oo 1803 Veronika Munz. Reg. Verm.: Anton
ist seit 1817 verschollen) Die Eltern des Anton Stadelmaier sind der Josef
Stadelmaier v. Horn u. Katharine Ilg v. Reichenbach. (Die
Stadelmaier im Haus 76, siehe dort, kommen aus einer anderen Stadelmaier
Linie) Fürst
Johannes, Taglöhner, der "Hirtenmann"
, * 1898 im Mühlhäusle b. d. Scherrenmühle, + 1880, oo 1830 in Hchl. Theresia
Saxenmaier, *1801, +1874. || 5 Kinder. Fuchsluger
Sebastian,
Mahlknecht, * 1826, oo 1859 Marianna Fürst. Reg. Vermerk: im August 1878 nach Gmünd übergeben - Zusammenhänge
sind nicht bekannt. Georg Schimmel, Schustermeister, Gemeindepfleger i. Hchl. * 25.9.1837,
+ 21.5.1911, oo 1.2.1864 Marianna Neumaier, * 13.5. 1834, + 29.10.1910. Die
Ehe bleibt ohne Kinder. Josef Ohnewald, Wagner, * 23.3.1887, + 1950 in GD,
oo 1917 in Gmünd die Adelheid Hillenbrand v. Hchl., * 15.12.1891.
Josef
Ohnewald ist nach seiner Heirat Landwirt auf dem Georgihof in Gmünd
- am Hang des "Herlikofer- Berg" gelegen und Wirt im Jägerhaus.
. Am 26.6.1950 ist er in GD gestorben. Barthle - Familien -
Legenden: s.
hierzu auch Haus 58, Haus 93/94 und
Haus 34. 1.
Joseph Barthle, Bürger
und Schreiner in Hchl., *6.9. 1752, + 1826,
oo 1775 Maria Vogelmann, * 1745, + 1808. 2.
Lukas Barthle, Schreiner,
1785 - 1844, oo 1810 Rosina Waibel, * 1785, + 1851. Im Prim.- Kat.
um 1830 ist Lukas Barthle mit dem Sohn Kaspar auf dem - später so
genannten - "Kolbadone - Anwesen“, Haus 58. 3. Kaspar Barthle, Schreinermeister, 1813 - 1888, oo 1841 Rosina Vogt v.
d. Mühle, * 1821, + 1873. Er ist ebenfalls im
Haus 58 registriert. Kaspar und dessen Bruder Melchior ziehen in
das Haus 34 auf dem Gänsbühl und
richten dort eine Schreinerei ein. 3. 1 Melchior Barthle, Schreinermeister, * 21.11.1818, +
10.1.1891, oo am 30.10.1849 Maria Anna Bihlmaier, To. des Josef Bihlmaier
u. M. Creszentia, geb. Breit., * 2.9.1827, + 4.6. 1907. Kinder u.a.
Maria und Balthas, * 1853. Melchior
Barthle betreibt 1854 bis 1887 u. von 1887 an zusammen mit dem Sohn
Balthas, bis in die 1920er J. auf dem Gänsbühl eine Schreinerei. 4. Balthas Barthle, Schreiner, *20.4.1853, + 5.4. 1921, oo am 26.5.1895 Josefa
Fauser v. Mutlangen, * 13.9.1864, + 11.12.1939. Deren Vater ist Bernhard
Fauser, Schultheiß in Mutlangen.
Aus der Ehe v. Balthas kommen 10 Kinder u. a. Franz, * 1890. 5. Franz Joseph Barthle, Schreiner, "der Barthles Franz", * am
16.2. 1890, + am 20.8. 1974, oo am 25.11.1919 m. Theresia Oehler aus
Schlichten i. Schwarzwald, * 1.8.1888, + 12.2. 1965. 6. Josef Haug,
Schreinermeister, *
1915, + 1976, oo 1944 Maria, geb.
Barthle, die To. v. Franz, *
1920, + 1994 und übernimmt die
Schreinerei. Haug kommt aus Wurmlingen. Heute ist das Haus im Besitz der Familie
Wetzel.
Hubert Wetzel heiratet Maria Haug. Im
Dez 1848 kauft der Schreinermeister Melchior Barthle das Haus
34 auf dem Gänsbühl und richtet sich dort eine Schreinerei ein. 1910
brennt das Haus durch einen Blitzschlag dann gänzlich ab. Barthle
erbauen an gleicher Stelle ein neues Haus und richteten im neu erstellten
Haus eine Werkstatt zur serienmäßigen Fertigung von Stühlen ein -
M. Werner spricht von einer Stuhlfabrik. Diverse Belastungen aus Hausbau,
erford. Investitionen u. dgl. konnten wohl nicht mehr gestemmt werden
- Barthle mussten das Haus aufgeben. Die Gemeinde erkaufte das Haus.
Fortan diente das Haus als Miethaus.
Bemerkenswertes
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