Haus Nr. 107 in der Küferstraße --- Adresse: Küferstraße 8

Hausnamen: Stadtmüller`s
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Hausgeschichte
Germann Kurz
, Schmiedemeister aus Spraitbach, kauft 1864 von Johannes Knödler die Parzelle 186 -unterschrieben v. d. Gd. Räten Stütz, Pflieger, Ilg, Barthle, Fuchs, Apprich und Beierle.
Kurz erbaut
sodann auf dem kleinen Randgrundstück ein Haus u. richtet darin eine Schmiedewerkstatt ein.

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Gebäudebeschreibung nach dem Gemeinde - Kataster von 1827-1907

1863: Eine einstockigte massive Schmiedewerkstätte - Katastervermerk:1863 neu erbaut

1873: Wohnhaus, Scheuer und Hofraum

1907:
Wohn - u. Ökonomiegebäude v. Stein u. Riegel mit Ziegeldach, Hofraite, 1 Stall, 1 Tenne, 1 Schmiedewerkstatt, 1 gewölbte Kohlenkammer
 
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Bewohnerübersicht und Familienlegenden  - Zeichen- Legenden: * = geboren, + = gestorben, oo = heiratet

1863/64
erbaut der Schmied Johann Germann Kurz das Haus Nr. 107.

1884 räumt der Kaspar Waibel auf dem Haus Nr. 31 (spät. Ki. Garten) dem Johannes Kurz das Recht ein, auf der Parz. 179 einen Keller einzugraben und ggf. auch zu überbauen. Int. der Kaller besteht noch heute.

Johann Germann Kurz,
Schmiedemeister aus Spraitbach, * 30.10.1836, + 13.8.1911, oo 21.2.1865 Marianna Bihr v. Holzleuten, geb. am * 6.10.1838, + 10.6.1903. Aus der Ehe kommen 10 Kinder, wovon 9 schon im Kindesalter sterben. Maria als 5. Kind, * 1875, heiratet den:

Johannes Stadtmüller, Schmiedemeister, geb. am 8.8.1863, + 1914, oo a. 21.04.1902 Maria Kurz, geb. a. 31.10.1875, + 1955. Sie haben 7 Kinder, u. a. Josef und Josefine.

Josef Stadtmülle. Nach dem Tod der Eltern bewohnen Josef und seine Schwester Josefine bis zu ihrem Tod das Anwesen und betrieben noch bis ca. 1957 die dazugehörende kleine Landwirtschaft weiter. Im Stall standen 2 Kühe, 2 St. Jungvieh u. in der Schweinebucht 1 Schwein. Dazu kamen noch Hühner u. a. Federvieh. Das Anwesen wurde nach ihrem dann Tod  verkauft.
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Wissenswertes festgehalten
Josef Stadtmüller, auch "Stadtseff" genannt, war lange Jahre fest angestellter Postbote im Ort. Später wurde auch seine Schwester Josefine, neben Josef, vereidigte Hilfspostbotin.


Johannes Stadtmüller war Wander- und Beschlagschmied. In Abtsgmünd wurde er auf die nachfolgerlose Schmiede in Heuchlingen aufmerksam gemacht. Er schaute sich die Sache an und arbeitete dann wohl auch beim Schmied Kurz. Danach heiratete er dessen Tochter Maria. (Qu. R. Jung)

Der Einbürgerungsantrag: "Am 4. Sept. 1912 (Heirat 1902) bittet der verheiratete Johannes Stadtmüller, geb. 8. August 1863 in d. Gd. Moosbach, Bezirksamt Sonthofen, Vermögen 6000 Mark, wohnhaft in Heuchlingen, um Aufnahme in die württ.  Staatsangehörigkeit: 1. für sich, 2. seine Ehefrau Maria. geb. Kurz, geb. am 31.10.1875 in Heuchlingen und  3. für seine ehelichen Kinder: < Maria Theresia, geb. 3.3.1903 < Johann Jakob, geb. 9.1.1904 < Maria, geb. 31.3.1905 < Josephine, geb. 16.11.1906,  < Anna, geb. 25. 5. 1908 und < Johannes, geb. 21.5.1909 . (Angem.: Der Sohn Josef war zu diesem Zeitpunkt noch nicht geboren)
Der Gesuchsteller ist bayrischer Staatsangehöriger und hat sich am 24. Apr. 1902 in Heuchlingen niedergelassen...... u. u." 
 Qu. Staatsarchiv Ludwigsburg.

1914 wurde Johannes Stadtmüller beim Klauenschneiden im Stall v. Wöller - Dürrenbauer, von einem - Hommel- (Stier) an die Futterbare gedrückt. An den erlittenen Verletzungen starb er schließlich.

J. Stadtmüller baute die erste handbetriebene Bohrmaschine. Als Antrieb diente ein aufge-setztes Wagenrad, welches vermutlich über eine Zahnradübersetzung die Bohrspindel antrieb. Die Maschine wurde bei einer Industrie – Ausstellung  in Stgt. gezeigt. qu. Rudolf Jung

Bernhard Hillenbrand, der spätere "Radschmied", *1862, oo1891 Maria Haidner, lernte bei Kurz das Schmiedehandwerk.(nach R.Jung )

 

 

  


Gebäudesituation um 1928

 

 

 


Episode: erzählt  v. d. Veità- Marie u.a.: Die Schmiedegattin ist einmal "verkrankt". Der Doktor musste konsultiert werden. Nach der Untersuchung meinte er dann:
"man sollte sich auch mal wieder waschen, oder baden" - die Schmiedin hatte nämlich einen etwas schwarzen Bauch - darauf erwiderte sie entschuldigend:  "wissetse Herr Dokter, mei Moa isch doch Schmied."
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Das Stadtmüllerhaus vor dem Verkauf.
Heute in 2013 steht das Gebäude leer und sucht einen Nachkäufer.
Ein Dilemma, es gibt fast keinen Hofraum und kaum freie Flächen um das Haus. 2016 ist das Haus wiederum in neuen Händen und bewohnt.

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