Haus Nr. 20 in der Küferstraße

Hausname: **Dittenmathes dieser Hausname ist nicht mehr bekannt.
Hausname: Kappa`knöpfle - 
bis in jüngere Zeit geläufig.

Adresse: Küferstraße 20
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Über die Baugeschichte, wie auch über die frühen Bewohner von Haus Nr. 20, liegen keine verläßlichen Kenntnisse vor. Siehe hierzu auch d. Einlassungen bei Namenlegende unten.

Frühe Bewohner auf Hs. 20 - die Vorbewohner des Anton Eßwein waren möglicher - weise "Eisele" -
Anton Eßwein, Bürger u. Bauer, der "Dittenmathes", * 1761, kommt aus Leinweiler und heiratet 1797 die Maria Eisele von Heuchlingen. ** Hausnamensgeber ist vermutl der Matthey (Matthes) Eisele.
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Im Steuer - und Güterbuch von 1760 finden sich erstmals konkrete Hausbeschreibungen und Hausbewohner für die einzelnen Häuser im Ort. So auch für das hier beschriebene Haus Nr. 20

Antoni Esswein besitzt ein Fall - Lehen,
darein gehört
:
*1 Haus und Stadel unter 1 Dach. ...... mit einem Steuer- Anschlag von ........ 60 fl.
1 1/2 Tagw. Garten beim Haus für ............... 30 fl.
6 Tagw. Wiesen für ............................. 45 fl.

10 1/2 Morgen Acker für ................................. 50 fl. - im III. Geländ.

Vieh und Fahrnis für ..........................110 fl. .

Zusammen veranschlagt mit der Summe von .................. 275 fl.
Akten-Randvermerke: 1829 verwandelt. * Das ganze Fallgut ist versetzt
(verpfändet) 1830: Johann Klaus.
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Ergänzende Gebäudebeschreibung nach den Katastereinträgen v. 1827 - 1907


1827: Ein 2stockigtes Wohnhs. mit Scheuer unter 1 Dach-1 Waschhaus

1873: Wohnhaus, Anbau, Scheuer, Remise, Back- und Waschhaus, Hofraum.

1907: Wohnhaus u Ökonomiegebäude v. Stein, Riegel gezäunt u. getäfert mit 2-stock.-
Anbau, 9/10 Ziegeldach,1/10 Schindeldach, 1 Stall, 1 Tenne, 1 Wagenhaus

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Bewohnerübersicht, beginnend nach dem Kaufbucheintrag v. 1760

Ein Mathey (Mattheis) Eisele oo am 3.Nov.1708 die Eva Rieck von Hchl.

1797 - 1829: Antoni Esswein, Bürger u. Bauer, der "Dittenmathes", * 1761, + 1828, oo

1797 die Maria Eisele, Tochter des Johann Eisele. Im Aug. 1829 überlassen Weiland Anton Esswein hinterlassenen 3 Kinder ihrem Bruder Anton Esswein: ein 2 stock. Wohnhaus und Scheuer unter 1 Dach, neben der Holzl. Straße und 1 Wasch- u. Backhaus hinter dem Haus. Dabei sind 1 1/2 Tgw. Garten, 6 Mrg. Ohmat- Wiesen, ca. 10 Jauch. Acker u. ca 8 Jauch. Allmendteile, zusammen für die Summe von 1750 fl. Als Dreingaben gehen. 1 Pflug, 1 Egge und andere Fahrnisse. Dazu 6 dreijähr. Stiere, 2 jähr. Kälber, 2 Kälber und 2 Kühe, sowie sämtlich Futter und Früchte.

1829 - 1831: Anton Esswein Bürger und Bauer - ebenfalls der "Dittenmathes" genannt,
* 1802 , oo 1829 in Hchl. Maria Anna Krieg v. Oberbettringen. Reg.
Vermerk, ist im Febr. 1932 mit Weib und Kindern auf den Seichtenbauerhof nach Schönhardt gezogen.
1831/32 erwerben die Güterhändler Michael Betzler und  Mitkonsorte Uhl  das Esswein - Anwesen. (hierüber ist derzeit kein Kfb. eintrag ersichtlich)
Im Febr. 1832 verkaufen Betzler und Kons. an Johannes Klauß, Bürger und Bauer dahier. Verkaufsgegenstand sind: Ein 2 stockigtes Wohnhaus Nr. 20 mit Scheuer unter einem Dach in der Keffergasse, neben der Holzleuter  Straße und dem Kefferbach, dabei ein Back und Waschhaus. An Grundstücken stehen  zum Verkauf: 2 Tagwerk  Gras- und Baumgarten neben der Straß und dem Küferbach und ¼ Jauchert Acker im Westerfeld. Der Kaufpreis beträgt 755 Gulden. Der Käufer Klauß hat die Lehenträgerei zu übernehmen, dazu den Handfrondienst, Botengänge, die Armenverpflegung, und Möhnerdienste (Gemeinde- Fuhrfronen) aller Art.

1832 - 1836: Johannes Klauß, "Schuhteis",  * 1767, + 1836, oo 1797 M. Anna  Schierle, * 1769, + 1839. Im Febr. 1836 verkauft die Witwe Klauß ihre ganze Liegenschaft wie vor beschrieben an Josef Schönberger. Dabei sind 1 Kuh, 2 1/2 jähr. Rinder, 50 Zt. Heu, Öhmd u. Stroh, 1 Schubkarren, 7 Stämme Bauholz, 6 Büschel Dachschindeln, 1 Dachleiter, 300 Dachlatten, 3 Smr. Hanfsamen und der Dung, ferner einen tannenen Tisch, für die Summe von 1375 Gulden.

1836- 1873: Josef Schönberger. Im Apr. 1873 verkauft Josef Schönberger an seinen Sohn Bernhard, led. Zimmermann: ein 2 stock. Wohnhaus, Anbau und Scheuer unter 1 Dach, 1 Wasch- u. Backhaus und Hofraum zusammen für die Summe von 4150 fl. Dabei sind 2 4/8 Mrg. Gärten beim Haus und ca. 11 5/8 Mrg. Land an 16 Stck. In den Kauf gehen 4 St. Rindvieh, 1 Wagen, 1 Pflug u. alle Bauerngerätschaften.

1873 - 1887: Bernhard Schönberger, Zimmermeister, * 1836, + 1886, oo in I. Ehe Cres-cenz Waibel, und 1876 in II. Ehe Barbara Lang v. Mäderhof, * 1850, + 1911. Im Febr. 1887 verkauft die Witwe Barbara, geb. Lang, an Patriz Bihlmaier, led. Maurer hier: das Haus wie oben beschrieben mit ca, 79 Ar Garten i. d. Prz. 196, für die Summe von 4500 fl. In den Kauf gehen 1 Wagen, 1 Pflug, 1 Putzmühle und alles Bauern- Feld - u. Handgeschirr.

1887 - 1932: Patriz Bihlmaier, Wachmeister, *1860, + 1931, oo 1887 die Bernhardine Grimminger aus Zimmern bei Gmünd. Aus d. Ehe kommen 7 Kinder, u.a. Franz Xaver, *1892. und Patriz, *1897. Dieser bleibt hier auf dem Haus. (Patriz Bihlmaier erwirbt das Anwesen seines Onkels Bernhard Schönberger-
die Mutter von Patriz Bihlmaier und der oben stehende Bernhard Schönberger sind Geschwister)

1932 - 1961 / 65: Patriz Bihlmaier, Landwirt und Straßenwart, * 1897, + 1961, oo 1932  Thekla König aus Schechingen.

1965 oo Robert Weber Toni Bihlmaier, die Tochter des Patriz

Fortan sind Weber und deren Nachkommen auf dem Anwesen.

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Namenlegenden

Der Name "Dittenmathes"
Sehr wahrscheinlich trug das Haus 20 schon vor der Einheirat des Anton Esswein den Namen "Dittenmathes". Ein mögliches Indiz: im Nov. 1708 oo ein Matheys Eisele v. Hchl. die Eva Rieck v. Hchl.
Dieser Matthäus Eisele - ugs. "Mathes" - könnte der Namensgeber für den "Ditten- Mathes" gewesen sein. Der Namenvorspann "Ditten"... kann nicht gedeutet werden. Eine (genealog.) Verbindung zu Johann Eisele, dem Vater der Maria Eßwein, geb. Eisele konnte bislang nicht hergestellt werden.

Der Name "Kappa`knöpfle"

Eine Geschichte von Zeitzeugen erzählt: Patriz Bihlmaier war Kleinlandwirt und Polizeidiener. Er übte mit großem Ernst und Wichtigkeit seinen Dienst als Dorfbüttel aus. Oblagen ihm doch allerlei hoheitliche Angelegenheiten. Wenn er es dann doch etwas zu bunt trieb, vor allem bei der jüngeren männlichen Bevölkerung, z.B. beim Gebot der Ausschank - Sperrstunde, spotteten diese: "O Du mit Deim Kappa’knöpfle" - in Anspielung auf die Dienstmütze des Patriz Bihlmaier mit dem leuchtend roten Knopf über dem Mützenschild - eine Mütze ist im Schwäbischen a` Kapp

Die Wirklichkeit: Aus der Schönberger-"Knöpfle"- Sippe bildeten sich 2 Schönberger- Linien. Eine Knöpfle-Händler-Linie unter dem Bernhard Schönberger, er war der Knöpfle auf dem Haus 45 (u.a.)  und eine Kappelknöpfle-Zimmermann-Linie, also der Knöpfle bei der Kapelle, beginnend im Haus 47, dem späteren Radanwesen.

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Nähere Familien - Legenden zu den Hausbewohnern


Anton Eßwein
, Bürger u. Bauer, der "Dittenmathes", * a. 11.1.1761, + a. 18.4.1828, oo 1797 die Maria Eisele, * 1720, + 1806, und 1806 n II. Ehe Christina Strobel.  Aus der I. E. kommen 5 Kinder, u.a.  Anton, * 1802. Anton Eßwein kommt aus Leinweiler und heiratet die Maria Eisele hier auf diesem Haus. Eisele sind eine alte Familiensippe in Heuchlingen.

Anton Josef Eßwein, Bürger und Bauer, „Dittenmathes, * 1802 , oo 1829 in Hchl. Maria Anna Krieg v. Oberbettringen. Reg. Vermerk, ist im Febr. 1932 mit Weib und Kindern auf den Seichtenbauerhof nach Schönhardt gezogen (der Name Seichtenbauerhof  = ist dort nicht mehr bekannt).

Johannes Klaus, "Schuhteis",  geb. a. 6.10.1767, + 1836, oo 13.5.1797 M. Anna  Schierle, * 26.2.1769, + 5.4.1839. Aus der Ehe kommt die Tochter Veronika * 29.11. 1798.
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Schönberger – Legende
Vorgeschichte: Anton Schönberger,
Kappelknöpfle jung, Zimmermann in Hchl. übergibt oder verkauft 1832 sein Haus Nr.  47 bei der Kappel (Radschmied) an seinen Sohn Josef, * 1805, für eine Kaufsumme von 880 Gulden, und erwirbt im Oktober 1832 das Haus 91 an der Hauptstraße (heute Haus d. M. Bundschu)

1836 erwirbt Josef Schönberger das Haus Nr. 20. in der Küfergasse.

1837 erwirbt der Schlossermeister Bernhard Gauermann das Rad- Anwesen, Hs. Nr. 47

Josef Schönberger, Zimmermann, * 1.11.1805, + 21.1.1884, oo 21.11.1832 Catharina Bihlmaier, * 7.11.1804, + 7.12.1872.  Catharina kommt aus dem Haus 19, das spät. Hs. Häberle, in Hlzl. Aus der Ehe kommen 11 Kinder. Marianna, * 1829, oo 1858 i. d. Haus 97 an d. Hauptstraße-Hs. Bihlmaier. |  Johannes, * 1838, oo in das Haus 16 am Schlossberg, das spät. Gustav-Haus |  Franz Xaver, * 1842, zieht in das Haus 96 an der Dorfstraße-neben d. Hs. Bihlmaier | Aloisius, *1840 oo weg | Josef, *1839, oo sehr  wahrsch. in das Haus 25 - „Weißputzer“ | Bernhard, *1836, bleibt hier im Haus. 20

 

Bernhard Schönberger, lediger Zimmermeister, * a. 27.8.1836, + 13.11.1886. Er heiratet in I. Ehe am 6.7.1874 Crescenz Waibel, To. d. Tobias Waibel und am 19.9.1876 in II. Ehe Barbara Lang v. Mäderhof, * 1850, + 1911. Aus der 1. Ehe kommt Bernhard, * 1876 und 2 Kinder  (Zwill.) aus II. Ehe, *1878, + 1878. Diese Schönberger-Linie läuft hier wohl aus (v. Bernhard, * 1876, sind keine weiteren Daten ersichtlich).

 

Bihlmaier- Legenden

Die Eltern des nachstehenden Patriz sind der Frz. Josef Bihlmaier und die Marianna Schönberger. Diese finden sich auf dem Haus 97 a. d. Hauptstraße – es ist das heutige Bihlmaierhaus. (Patriz Bihlmaier konnte das Anwesen Nr. 20 seines Onkels Bernhard, dem Bruder seiner Mutter, erwerben - )


Patriz Bihlmaier
, Wachmeister, *16.3.1860, + 29.11.1931, heiratet am 27.9.1887 die Bernhardine Grimminger aus Zimmern b. Gmünd., * 15.5.1862, + 7.12.1925. Aus der Ehe kommen 7 Kinder, u.a. Franz Xaver, *1892. Dieser heiratet in das Haus 6 auf dem Schlossberg. Patriz, *1897, bleibt hier auf dem Haus.

Anmerkung hier: vorsteh. Patriz Bihlmaier war Polizei - u. Gemeindediener, wie man die betreffenden Dienstpersonen in jener Zeit benannte.

 

Patriz Bihlmaier, Landwirt und Straßenwart, geb. am 28.4.1897, + 29.4.1961. Er oo 1932  Thekla König aus Schechingen, geb. am 6.7.1898, +4.4.1982.
Qu. Fam. Chronik v. Bihlmaier - Weber

 

 

 

 

das alte Haus 20 in der Küfergasse um 2005

 

 

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Robert Weber v. Aalen Ebnat, oo 1965 Toni Bihlmaier, die Tochter des Patriz Bihlmaier. R.W., Jg. 1926, + (2009), oo 1965 Toni Bihlmaier, Jg. 1933.

Robert Weber erbaut zusammen mit seiner Frau im Garten - östlich vom alten Haus, ein neues Wohnhaus. Im alten Hausanwesen sind  Mietleute untergebracht

 

Eine ergänzende Bihlmaier- Legende findet sich  beim Haus 97.

Bihlmaier sind im Ort zahlreich und in verschiedenen Linien zu finden. Eine korrekte Zuweisung ist schwierig, z. Tl. unmöglich. Siehe hier auch den "Nullendirr und Nullenmann" in den Häusern 45/ 14 u. 24 in d. Käfergasse,  und Hs. 41 auf dem Gänsbühl und eben das Haus 97 an der Hauptstraße. Siehe hierzu Bihlmaier-Ahnentafel

 

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