"Veitenbauer" - heute: "Mederveit" -
Haus Nr. 21/ 22  in der Küfergasse
-  Geb. Nr. nach Urkarte 1830 - 1912

Adresse heute:
Küferstraße 20
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Übersicht der Gebäude in der Küfergasse und Schlossberg um 1830 


 

 

Legenden

Nr. 18- Haus "Boièr" -Ehmann
Nr. 19- "Grießer / Hägele
Nr. 20- "Kappa`knöpfle“ - Weber
Nr. 21- "Mederveit“ - Weber
Nr. 22- "Veitenwägner"- Knödler
Nr. 23- "Schneiderbauer" - Knödler
Nr. 24- "Nullenmichel" – Geiger
Nr. 25- "Weißputzer"- Lutz
 Nr. 26- "Unterer Beck"- Seibold

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.Geschichte der frühen Bewohner von Haus Nr. 21/ 22

"Veitenbauer"
Das Pfarr-  Urbarium
v. 1827 spricht v. einem "Wannerschen Hofgut“- dem Veitenbauer. Träger dieses Hofguts war der Balthas Wanner, *1749, oo 1786, Sohn des Friedrich Wanner, * 1712, und Enkel des Joh. Georg Wanner, *1675, und der Catharina.

Dieser Balthas Wanner - "Veitenbauer" und sehr wahrsch. auch dessen Vorfahren, hatten das Gesamtanwesen in der Küfergasse im Besitz. Der "Veitenbauer" zählte zu den größeren Hofbauern im Ort. Das Gut wurde 1809 verkauft und zerstückelt.Man beachte hier auch den Joh. Grg. Wanner- "Tonismaurer" auf dem Haus 19 gegenüber dem Veitenbauernhof. Beide Wanner kommen aus derselben Familiensippe.

"Meder-Veit":  Vitus Weber, * 1807 auf dem "kleinen Mederhof" geboren, nannte man den "Mederveit", also den Veit (Vitus) vom Mederhof - später Mäderhof geschrieben.

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Die erste Nennung von Haus 21 im Güterbuch von 1760

Balthas Wanner besitzt ein Fallgut - verwandelt 1809, darein gehört:

1 Haus und Stadel unter 1 Dach. ..... Steueranschlag zu ...... 100 fl.

1 Tagw. Garten mit einem Steueranschlag von …... 10 fl.

24 Tagwerk Wiesen für .................. 225 fl.

31 Morgen Acker im III. Geländ für ...................127 fl.

(Für d. I. u. II Geländ können nachmals das 1- 2 fache hinzugezählt werden- ergäbe ca. 60 b. 90 Mrg. Acker)
8 Morgen Holz und Waid für .................8 fl.

Vieh und Fahrnis ................ o. Ang.

Zusammen veranschlagt zu der Summe von .......................... 635 fl. (Gulden)


Bemerkenswert ist hier: "Die Witwe des Balthas Wanner- "Veitenbauer" verkauft 1809 ein ganzes Schafhaus auf dem Kearth, worin eine Wohnung eingerichtet. Dazu 12 Tagwerk Wiesen und 4 Tagwerk Wald". Qu. aus Kaufbuch T. I - 1808-1820. War Balthas Wanner der Erbauer vom Kiarth-Haus? (erbaut 1804)

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Ergänzende Gebäudebeschreibung nach dem Gebäudekataster v. 1827 bis 1907

1827: Ein 2stockigtes Wohnhaus mit 1 Schindeldach und Scheuer – Ein Wasch- und Backhaus.

1873: Wohnhaus mit Scheuer

1907: Wohnhaus mit Scheuer von Stein, gezäunt und getäfert, 19/20tel  Ziegeldach, 1/20tel Schindeldach: 3 Ställe, 1/2 Tenne, 3 Laub - u. Holzställe, 1 Wasch- u. Backhaus ganz v. Stein mit Ziegeldach.

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Bewohnerfolgen nach d. Kaufbucheinträgen

1786 oo Balthas Wanner, "Veitenbauer", * 1749, + 1808, oo 1786 die Barbara Ottenbacher (a.d. Haus „Karles“ in der Vorstadt) Im März 1809 verkauft die Witwe Barbara Wanner das Hausanwesen an Dominikus Werner -er kommt aus dem Haus 19 - gegenüber a. d. anderen Straßenseite - : ein ganzes Wohnhaus neben Michael Sachsenmaier und dem Küferbach, die darauf ruhende Gemeindegerechtigkeit und 1/2 Tagw. Garten, zusammen zum Preis von 575 fl. Die Verkäuferin u. ihre led. Schwester Rosina Ottenbacher haben das lebenslängliche Wohn-recht im Haus.

------------------------------- 1810 erfolgt eine Hofteilung --------------------------

1809 - 1810: Dominikus Werner, Bürger und Maurer, * 1754, + 1810, oo 1781 gegenüber im Haus 19 die Maria Rosina Wanner und erwirbt 1809 hier das Anwesen. Im Dez. 1809 verkauft Dominikus Werner an den Sohn Johannes Werner die Hälfte seines Wohnhauses, nebst 1/4 Tgw. Garten für zusammen 260 fl. Als Dreingaben gehen 1 Bett, 1 Bettziechen, 1 Leintuch, 1 Tischtuch und versch. Handwerkzeug - Angemerkt: dieser Verkauf betrifft den (späteren) Hausteil Nr. 22 - weitere Legenden siehe dort.
Im Sept. 1810 verkauft die Witwe des Dominikus Werner an Anton Seibold: das halbe Wohnhaus Nr. 21 (alt Nr. 16) neben Johann Werner für die Summe von 400 fl. Kaufvermerk: das ganze Haus muß noch geteilt werden. Die unter dem demselben Dach stehende Scheuer bleibt ungeteilt zur gemeinsamen Nutzung. Der Käufer bekommt den alten Hausteil neben dem Käferbach. Das Wasch- u. Backhaus wird gemeinsam genutzt.


1810 - 1839: Anton Seibold,
Bürger u. Weber v. Leinweiler, *1781, + 1838, oo 1810 Katharina Uhl, und 1820 in II. Eh die Barbara Zeller von Iggingen. 1838/39 kauft Alois Uhl von Hlzl. die Anton Seiboldsche- Erbmasse und verkauft diese im Apr. 1839 an Caspar Haas, Schäfer von Wilflingen für 405 fl.

Am selben Tag im Apr. 1839 verkauft Caspar Haas diese Liegenschaften,  bestehend aus der Hälfte eines 2 stockigten Wohnhauses und ¼ Tagwerk Garten, samt Anteil am Wasch- u. Backhaus an Vitus Weber für die Summe von 405 Gulden. Der Käufer hat der Witwe der Erlassers (Barbara, geb. Zeller) und den sämtlichen Kindern aus erster und zweiter Ehe, solange letztere ledig sind und erstere am Leben ist, die freie Wohnung und den Leibgeding wie im Kfb. einzeln aufgeführt, zu verabreichen.

 

1839 - 1879: Vitus Weber, der „Mederveit“, Schuhmacher und Spielmann, *1807, + 1890, oo 1832 in Hchl. Katharina Grießer im Haus Nr.2 auf dem Schlossberg. Im Juli 1879 verkauft Vitus Weber an seinen Sohn Josef Weber, Schuster das vor beschriebene Wohnhaus nebst ca. 11 3/4 Ar Garten und ca. 9 Mrg. Acker u. Wiesen, zusammen für die Summe von 3771 Mark. In den Kauf gehen 3 Kühe und 1 Kalbel im Wert v. zs. 633 Mark, 2 Hennen a`1 Mark und sämtliche Bauerngerätschaften, Feld- u. Handgeschirr.


1879 - 1905
(1920) : Josef Weber, Schuster und Weber, * 1846, + 1905, oo in I. Ehe 1879 Creszentia Barthle, * 1853, + 1880, in II Ehe 1881 Barbara Brenner, *1853, + 1888 und 1889 in III. Ehe Pauline Gaugel, * 1858, + 1923.


1920 - 1849: Karl Georg
Weber, Bauer * 10.2.1891, + 1949, oo 1920 Rosina Wiedmann.

1949: Josef Weber, Landwirt und Weber, 1921 - 2002, oo 1949 Gertrud Stadelmaier v. Horn, 1927 - 2003.

Die Nachkommen von Josef Weber.
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Jüngere Hausgeschichte nochmals aufgegriffen. Die Haussituation von Haus Ur-Nr. 16, besonders die der nach der Teilung entstandenen Hausteilen Nr. 21 und 22 ist  im Unklaren und  auch den ältesten Bewohnern nicht mehr bekannt. Bilder und Fotos sind scheinbar keine mehr vorhanden. 1929 wurden beide Häuser bei einem Brand zerstört.
Zeitzeugenwissen:
Maria Werner+ - im Herbst 2013 befragt, hat sich, noch ein junges, aber schon couragiertes Mädle, zum Beobachten der Löscharbeiten im Jahr 1929 nahe an die Brandstelle gewagt. Maria W. glaubt, sich noch klar an das Hausanwesen erinnern zu können: das Hausensemble bestand demnach aus einem länglichen Gesamthaus entlang der Straße zwischen dem "Schneidersbauer" und dem "Kappelknöpfle" und hatte wahrscheinlich 2 Hauseingänge
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Detaillierte Bewohner - und Familien – Legenden z. Haus 21

Balthas Wanner, "Veitenbauer", * 13.11.1749, + 7.8.1808, oo am 24.1.1786 die Barbara Ottenbacher aus dem Haus „Karles“ in der Vorstadt., * 13.11.1754, + 3.10. 1823. Aus der Ehe kommt die Tochter Ursula, * 1795, + 1798.

Dominikus Werner, Bürger und Maurer, geb. 1754 im Haus 21 in Hlzl., gest. 1810 in Hchl., heir. 1781 im Haus Nr. 19 die Maria Rosina Wanner, * 1759, 1838. Aus der Ehe kommen 3 Kinder, u.a. Johann Vitus, * 1784.

1810: Anton Seibold, Bürger u. Weber v. Leinweiler, * 8.6.1781, + 3.11.1838, oo 10.10.1810 Katharina Uhl v. Reichenbach, * 1788, +1819. In II. Ehe am 14.2.1820 mit Barbara Zeller von Iggingen, * 1786, + 1864. | Aus der Ehe kommen 6 u. 5 Kinder, die wegheiraten.

Vitus Weber, der „Mederveit“, Schuhmacher und Spielmann, geb. am 1.10.1807 auf dem "Kleinmederhof", + 6.3.1890 in Hchl. Vitus  oo am 21.5. 1832 in Heuchlingen die Katharina Grießer im Haus Nr.2 auf dem Schlossberg, * 26.1.1809, + 13.3.1884. Aus der Ehe kommen 10 Kinder, u.a. Bernhard, * 1833 - er findet sich auf Haus 82/83 (früh. Bärmele - heute Hs. d. Bernd Waibel) und Josef , *1846. Er bleibt hier auf dem Haus.

Josef Weber, Schuster und Weber in Heuchlingen, geb. 1846, gest. 1905, oo in I. Ehe 1879 Creszentia Barthle, * 1853, + 1880, in II. Ehe 1881 Barbara Brenner, *1853, + 1888 und in
III. Ehe
a. 1889 Pauline Gaugel, * 1858, + 1923. Aus den Ehen kommen 1 , 6 und 8 Kinder. Karl Georg, * 1891, bleibt auf dem Haus.

Karl Georg Weber, Bauer in Heuchlingen, geb. a. 10.2.1891, gest. 16.1.1949, heir. 19.1. 1920 Rosina Wiedmann von Holzhausen, geb. 17.4.1890, gest. 3.5.1964. | 2 Kinder.

Josef Weber, Landwirt und Weber, oo 1949 Gertrud Stadel-maier v. Horn.


Die Nachkommen
von Josef Weber.

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zum Bild

. Die Küfergasse mit derBrandstätte der Häuser "Mederveit" und "Veitenwägner" zwischen Knödler- "Schneiders-bauer" und Weber - "Kappaknöpfle" gelegen. 
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Der große Brand: Am 10. Jan.1929, brannte bei eisiger Kälte das Anwesen "Veitawägner - Grießer", zusammen mit d. Hs. "Mederveit - Weber" ab. Näheres hierzu siehe bei Haus Nr. 22  
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Anhang

Weber: Mesner, Lehrer, Ludimagister - zusammengefaßt

Die Chronik der Weber - Familie reicht bis in das 17. Jh. zurück. Ihren Ursprung hatte sie in Unterkochen, es waren Weber, Mesner und Schulmeister. Pfarrer Ludwig Zuber schreibt 1972 in "Heuchlingen alte und neue Zeit":  "Schulmeister“  werden schon früh genannt. Das war damals so: Mesner, Lehrer und Organist. Dabei wird der 6. Mesner auch Ludimagister genannt, wie auch der 11. Mesner, Christoph Weber in 1700.

Ludimagister: wörtlich heißt das Spielmeister. Da noch keine Orgel da war, müssen sie auf den damals üblichen Instrumenten gespielt und diese Kunst unterrichtet haben, somit zugleich Kapellmeister gewesen sein.


1. Christoph Weber,
aedituus = Glöckner, Küster, geb. ~ 1670 in Unterkochen, + 12.10.1740 - (vermutl. verunglückt) oo in Hchl. am 23.11.1700 die Elisabeth Frischler v. Abtsgmünd, * ~ 1679, + 17.2.1753. | Aus der Ehe kommen 12 Kinder, u.a. Anton, * 1704 u. Jacob, * 1720.
Christoph Weber wird als 11 Mesner genannt, noch mit dem Titel „Ludimagister- an and. Stellen auch als "Schulmeister und Mesner".


2.1 Anton Weber
, aedituus, * 3.2.1704, oo 27.7.1745 Anna Maria Rieck v. Bolnstolz. 5 Kinder, u. a. Melchior, * 1746. Als 12. Mesner wird Anton 1746 dann erstmals als Schulmeister betitelt. Wissenswertes hier: Mit Anton, * 1704, setzte sich sich die Schulmeisterära fort bis in die heutige Zeit und endet vermutliche bei Dr. Heribert Weber, Hochschullehrer in Tübingen. Intern: wo wohnten Christoph Weber mit seiner Familie? Auf dem Kirchberg? Im Schulhaus?.
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2.2 Jacob Weber, * 10.1.1720, oo 13.7.1745 Maria Kautzer v. Laubach, + 10.12.1753. || 5 Kinder. II. E. am 4.2.1754 m. Juliana Abele v. Faulherrn  | 9 Ki., u. a. Andreas, der Grubenbauer, * 1756. Leg. s. b. Haus 53. (bildet die "Grubenbauer-Sippe")
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3. Melchior Weber, "Schullehrer alt", Sohn d. Anton Weber, * 21.8.1746, + 24.3.1787,
oo 8.8.1768 Rosina Kuhn, geb. a. 11.11.1742, + 14.11.1818. | 8 Kinder, u.a. 4.1- Johann,
* 1769, und 4.2- Anton, *1776.
Melchior ist als 13. Mesner und als Schullehrer aufgeführt.
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4.1 Johannes Weber, Schullehrer und Mesner, Sohn d. Melchior W., geb.27.5.1769, + 30.3.1843, oo a. 26.11.1792 Viktoria Wamsler, * 9.12.1773, + 17.1.1814. II. Ehe a. 7.6.1814 Theresia Kuhn, * 3.11.1790,  + 15.8.1842. ||  Aus d. E. kommen 1 u. 10 Kinder. Wissenswertes hier: Johann folgt 1790 dem Vater als 14. Mesner und Lehrer. Er geht 1842 mit 73 Jahren in Pension. Er war 52 Jahre Lehrer und starb am 30. März 1843.  Dessen Sohn Johannes, *1816, ist später Unterlehrer in Deggingensiehe in Weber-Stammbaum.
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4.2 Anton Weber, "Weber" in Kleinmederhof, Sohn d. Melchior W., geb. 16.8.1776, + 28.6.1813, oo 14.9.1802 Barbara Bihlmaier, * 22.7.1780, + 14.1.1834. Aus der E. kommen 7 Kinder, u.a. Vitus, *1807. s. hierzu Haus 4 a. d. Mederhof. (Mäderhof)
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5. Vitus Weber, der "Mederveit", Schuhmacher und Spielmann, Sohn des Anton Weber,
geb. 1.10.1807 in Kleinmederhof, + 6.3.1890, oo a. 21.5. 1832 in Heuchl. die Katharina Grießer, * 26.1.1809,
+ 13.3.1884. ||  10 Kinder, u.a. Bernhard, * 1833, er findet sich auf Haus 82/83 (Bärmele). Josef, * 1846, er bleibt hier a. d. Haus. Anmerkung:  Vitus  oo 1832 im Haus 2 auf dem Schloßberg und später hier in das Haus 21.
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6. Josef Weber, Schuster und Weber in Heuchlingen, geb. 12.12.1846, gest. 7.9.1905, oo am 28.7.1879 Creszentia Barthle, * 31.3.1853, + 15.5.1880. II Ehe am 21.2.1881 m. Barbara Brenner, * 5.2.1853, + 17.6.1888. III. Ehe a. 20.5.1889 m. Pauline Gaugel, * 21.3.1858, + 22.8.1923. | 1 , 6 und 8 Kinder.
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7. Karl Georg Weber, Bauer in Heuchlingen, geb. a. 10.2.1891, gest. a. 16.1.1949, heir. a. 19.1. 1920 Rosina Wiedmann von Holzhausen, geb. 17.4.1890, gest. 3.5.1964. | 2 Kinder.
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8. Josef Weber, Landwirt und Weber, oo 1949 Gertrud Stadelmaier v. Horn.
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9. Die Nachkommen von Josef. Der Hausname läuft danach wohl aus.
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