Haus Nr. 25 in der Küferstraße

Hausnamen: Urschel`s Name ist nicht mehr bekannt- später  Weißputzer. Der Name ist bis in jüngere Zeit bekannt.

Adresse: Küferstraße 10
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Die Bebauung dieses Standortes reicht vermutlich weit zurück. An diesem Ort - unter Vorbehalt- wurde schon im 16. Jh., oder früher, das Schmiedehandwerk ausgeübt.

 

Eine Besonderheit bei Haus 25 und dem Nachbarhaus Nr. 24. Dicht neben dem Haus 25 stand eine zum Haus gehörige Scheuer.  1828 wurde die Scheuer verkauft und vom neuen Besitzer zur Wohnung eingerichtet. Nach der Neu-Katastrierung trug dieses Haus dann die Nr. 24
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Die ersten Haus - und Bewohner-Beschreibungen finden sich im Steuer - u. Güterbuch von 1760

Johann Kuhns (oo 1797) Schmieds Witwe, besitzt ein Fallehen- Schmiedstatt: ein Wohnhaus mit Schmiedegerechrtigkeit -- 1827 Michael Hirzel.
darein gehört
:
1 Haus und Stadel, jedes besonders für .................. 60 fl.
1 1/2 Tagw. Garten an 2 Stck. für ....................... 30 fl.
5 1/2 Tagw. Wiesen an 3 Stck für........................ 63 fl.
12 Morgen Acker an 10 Stck. für ....................... 70 fl. - im III. Geländ
Vieh und Fahrnis. für .......................... 85 fl.
Schmiedegerechtigkei für ..................................... 30 fl.

Zusammen veranschlagt m. d. Summe von ...................... 290 fl.
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Gebäudebeschreibung nach den Katastereinträgen v. 1827 bis 1907

1827: Ein 2 stockigtes Wohnhaus mit einer Schmiedewerkstatt und 1 Scheuer.

1873: Wohnhaus, Scheuer u. Hofraum


1907:
Wohnhaus u. Ökonomiegebäude von Stein u. Riegel mit 1 stockigen Anbau, Hofraite,
1 Stall, 1 Tenne, 1 Wagenhaus, 1 Schuppen auf Freipfosten mit Ziegeldach, 1 Holzraum

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Bewohnerverlauf nach d. Kaufbucheinträgen

1797 - 1826: Johannes Kuhn, Bürger und Schmied, *1774, + 1826, oo i. I. E. 1797 Veronika Kolb, 1820 in i. II. Ehe  Viktoria Balle u. 1823 i. III. E. Veronika Haas v. Mögglingen.

Aus Kfb. v. Dez. 1826: nachdem sämtliche Güter aus der Kuhnschen Erbmasse verkauft worden, mit Ausnahme des Hauses und der Scheuer, nebst 1/16 Tagw. Garten und 1 1/2 Mrg. Acker, werden diese an Michael Hirzel verkauft für die Summe von 1063 fl.


1826 - ~ 1838: Michael Hirzel,
Schmied, * 1795, + 1838, oo 1826 die Witwe °Veronika Kuhn, geb. Haas. Nach dem Tod v. M. Hirzel erwirbt Johannes Schuster das Anwesen (heiratet die Witwe Veronika Hirzel / Kuhn, geb. Haas)

1838 - 1839: Johannes Schuster
, Schmied v. Herlikofen, *1806, +1888, oo 1838 d. Witwe Veronika Hirzel (Kuhn), geb. Haas, in II. E. 1840 Theresia Schönberger, * 1810, + 1883.
Im Juli 1839 verkauft Johannes Schuster an Anton Klaus, Schmied v. Holzleuten: ein 2 stock. Wohnhaus mit Scheuer unter 1 Dach, nebst ca. 4 1/2 Mrg. Garten, Acker u. Wiesen, 1 Kuh, 2 Kalbeln und das Fahrnis, für die Summe von 2320 fl. Schuster zieht in das Haus 97- heute Hauptstraße 8

1839 - 1844: Anton Klaus,
Schmied von Hlzl. *1803, + 1854, oo 1830 M. Creszentia Hegele.
Im Jan. 1844 verkauft Anton Klaus an Sebastian Strampfer, Schmied v. Schönhardt, das Anwesen nebst 2 1/2 Mrg. Garten u. Wiese, das sämtliche Schmiedehandwerkzeug - mit Ausnahme v. 1 Hammer u. 1 Beißzange, sämtl. vorh. 50 Zntr. Kohlen, nebst Eisen u. 36 St. Stroh, zusammen f.d. Summe von 1992 fl. Verkäufer hat das Recht v.d. vorhand. Kohlenvorrat 1 Pflug u. 1 Gestell zu fertigen, 1 Holzbeil anzuschäften und auch die zerrissenen Ketten auszubessern.


1844 - 1856: Sebastian Strampfer
, Schmied v. Schönhardt, * 1811, oo 1844 Maria Anna Grießer. Im Aug. 1856 verkauft die Stramfersche Gantmasse das Anwesen an die Sparkasse Stubersheim in Geislingen für 750 fl. Dabei sind 2 1/8 Mrg. Garten, Acker und Wiesen.

Im Jan. 1857 verkauft die Sparkasse Stubersheim in Geislingen aus der Gantmasse das Anwesen Hs. 25 an Melchior Sachsenmaier für 852 fl.


1856 - 1857:
Melchior Sachsenmaier, * 1818, 1859 die Veronika Werner. Im Febr. 1857 tauscht M. Sachsenmaier das erkaufte Haus 25 zusammen mit 3/8 Mrg. Gärten - ohne den Acker, gegen das Haus Nr. 38 des Josef Zeller auf dem Gänsbühl. Zeller zahlt einen Aufpreis von 190 fl. und zieht in die Küfergasse - Melchior Sachsenmaier zieht in das Haus 38.
Zum gleichen Datum tauscht die Witwe des Johannes Werner das ihr im Haus 38 zusteh-ende Wohnrecht für sich und ihren 3 led. Kinder, mit einem Wohnrecht bei ihrem Schwieger-sohn Josef Zeller im Haus 25 in der Küfergasse ( Melch. Sachsenmaier und J. Zeller sind die Schwiegersöhne der Witwe Werner)

 

1857 - 1878: Josef Zeller, Taglöhner, * 1812, + 1890, oo 1851 M. Rosina Werner, Tochter des Johann Werner. Im Mai 1878 verkauft Josef Zeller an seine Tochter Veronika Zeller, nun verheiratet mit Eduard Sachsenmaier, das Haus wie beschrieben, nebst ca. 12 Mrg. Garten, Acker und Wiesen an 19 Stck. für die Summe von 5 485 Mark. In den kauf gehen 3 Kühe im Wert v. zus. 700 Mark.


1878 - 1881: Eduard Sachsenmaier, * 1850 in Schechingen, oo 1878 Anna Veronika Zeller. Im Febr. 1881 verkauft Eduard Sachsenmaier das Anwesen an Josef Schönberger, Taglöhner hier, (ohne Vermerk über Garten od. Land) für die Summe von 1715 Mark. Intern eingeflochten: im Febr. 1881 verkauft Josef Zeller sein Wohnungsrecht hier im Hs. 25 an Eduard Sachsenmaier gegen ein Wohnungsrecht in dessen neuen Wohnsitz im Haus 50 i. d. Vorstadt. (Sachsenm. besaß also noch ein Wohnrecht hier a. d. Hs. 25 - neben d. Hs. 50)


1881 - 1904/05:
Josef Schönberger, * 1839, +1916, oo 1873 Ursula Grießer. Josef Schön-
berger bewohnte zuvor das Haus 93 in der Bruckgasse - (heut. Hs. Röhrle)
Wissenswertes: Im Viehaufnahme-Verzeichnis 1904/05 der Gemeindepflege-Rechnung 1904/1905, ist Josef Schönberger, Taglöhner hier, noch -mit 3 Rindern im Stall- auf das Haus Nr. 25 zugeschrieben.

 
1904 - ~ 1950: Balthas Lutz, Gipser,
* 1879 in Horn, +1939, oo 1904 M. Anna Schön-
berger, * 1881, +1941, Tochter des Josef Schönberger. Balthas Lutz erstellt ein neues Haus,
(bzw. baut das bestehende Gebäude um) und betreibt fortan das Gipserhandwerk im Ort -(das erste Gipserhandwerk in Hchl.- der „Weißputzer“.


Anton Lutz, Sohn d. Balthasar, führt nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft das Geschäft weiter. Anton Lutz, * 1913,

Anton Lutz, dessen gleichnamiger Sohn erlernte ebenfalls das Gipserhandwerk, zieht jedoch nach seiner Heirat nach Durlangen.

Der Hausname Weißputzer dauert bis in unsere Zeit. Letzte Namensträger: Weißputzers Anna und Wp. Maria

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Nähere Familien - Legenden


Bernhard Klaus, S"chmied alt",
* a. 2.8.1748, + a. 26.9.1818, oo a.15.4.1776 Barbara Kuhn v. Hchl., * a. 1721, + 1816.


Johann Kuhn
, Bürger und Schmied, *1.3.1774, + 11.3.1826, oo in I. Ehe am 10.10.1797 Veronika Kolb v. Hchl, 5.3.1773, + Febr. 1820,  2. Ehe a. 10.10.1820 mit Viktoria Balle v. Wöllstein, * 29.11.1783, + 23.12.1822, und in 3. Ehe a. 12.5.1823 die °Veronika Haas v. Möggl., * 18.1.1791, + 5.4.1839. Aus d. Ehen kommen 8, 9 und 7 Kinder.


Michael Hirzel, Schmied
in Hchl., * 3.12.1795, + 15.2.1838, oo 29.11.1826 die Witwe °Veronika Kuhn, geb. Haas, * 18.1.1791, + 5.4.1839. Aus dieser Ehe kommen 4 Kinder, die im Kindesalter sterben.


Johannes Schuster, Schmied,
Schmied v. Herlikofen, *16.6.1806, + 31.7.1888 an einem Schlaganfall, oo am 11.9.1838 d. Witwe Veronika Hirzel (Kuhn), geb. Haas, in II. E. am 18.8.1840 Theresia Schönberger, * 18.10.1810, + 10.5.1883. Johannes Schuster finden wir später an d. Hauptstr. i. d. Häuser 96, danach Haus 91, bis er im Haus 99- als "Sandschmied"- heimisch wird. Fam. Chronik s.dort.


Anton Klaus, Schmied
in Holzl, * 1803, + 1854, oo 1830 M. Creszentia Hegele, To. des Josef Hegele, Wannenhändler in Haus 11 am Schlossberg, * 1796, +.  Sie haben 5 Kinder. Reg. Eintrag: im Juni 1839 v. Hlzl. (aus dem Haus Nr. 13) nach Hchl. gezogen. Im Febr. 1844 a. d. Dudelhof, Schulteißerei Sönstetten, O/A Hdh. gezogen. Im Sommer 1846 v. Oberhausen, O.A. Göppingen wieder nach Heuchlingen gezogen. Wissenswertes zu Klaus: Anton Klaus erbaut um 1846 - 1850 das Haus 103 am "Brechwasen" - es ist das spätere Rathaus.


Sebastian Strampfer,
Schmied in Hchl, * 7.5.1811, +., oo 30.7.1844 Maria Anna Grießer, * 27.9.1819, +.  Aus d. Ehe kommen 2 Töchter u. 1 Sohn, die nach auswärts heiraten

.

Josef Zeller von Bargau, Bürger u. Söldner, * 9.1.1812, + a. 30.4.1890, oo 14.1.1851 M. Rosina Werner, Tochter des Johann Werner, * 11.4.1817, + 2.4.1883. Aus der Ehe kommen 6 Kinder, u.a. Anna Veronika. Sie oo hier im Haus den Eduard Sachsenmaier, deren Schwester Maria oo den Xaver Vogelmann auf dem Haus 109 an der Alt. Möggl. Str.


Eduard Sachsenmaier
, * 27.4.1850 in Schechingen, + 23.9.1921, oo am 4.6.1878 Anna Veronika Zeller, * 20.7.1855, + 23.3.1879. Aus der Ehe kommt eine Tochter. Die Ehefrau Veronika stirbt bei der Geburt des Kindes. Noch hier im Haus heiratet er 1880 in 2. Ehe die Karoline Kienhöfer v. Mögglingen.
1881 zieht Sachsenmaier mit seiner Familie in  das Haus 50 in der Vorstadt. Eduard betrieb hier, später auch in der Vorstadt das Schuster- Handwerk- neben einer Landwirtschaft.


Josef Schönberger,
* 1839, +1916, oo 1873 °Ursula Grießer, * 1843, + 1900. Aus der Ehe kommen 9 Kinder, u.a. Marianne. Sie heiratet 1904 hier im Haus den Balthasar Lutz. Für die anderen Geschwister sind keine Ehen vermerkt. Im Viehaufnahme-Verzeichnis 1904/05 der Gemeinde-pflege-Rechnung 1904/1905 ist Josef Schönberger, Taglöhner hier, noch -mit 3 Rindern im Stall- auf das Haus Nr. 25 zugeschrieben.


°
Der Hausname Urschel - ist eher ein Neckname und bezieht sich auf die °Ursula, geb. Grießer.
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Lutz- Legende - Gipsergeschäft von Balthasar Lutz

Der Name Weißputzer = Gipser. Die Häuser wurden früher mit hellem Wand - u. Fassaden - Gips - u. Kalkputzen versehen.


Baltasar Lutz,
"Weißputzer", * 6.4.1879 in Horn, + 30.7.1939, oo 3.10.1904 M. Anna Schön- berger, * 20.2.1881, + 9.11. 1941.


Anton Lutz, *13.6.1913, Sohn d. Balthasar, führt das Geschäft weiter. Dessen gleichnamiger Sohn erlernte ebenfalls das Gipserhandwerk, zieht aber nach seiner Heirat nach Durlangen.

 



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Gipsergeschäft von
Baltasar Lutz

 

 

 

 

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"Schmiede" in Heuchlingen: aus dem Heimatbüchlein v. Pf. Zuber 1972.

"Die Schmiedewerkstatt bildete ein Fallehen, zu dem 3 Tagwerk u. 8 einzelne Viertel *Wiesen, sowie 14 1/4 Jauchert Äcker gehörten. Beim Haus befand sich eine Scheuer und 1 1/4 Garten. Ein großer Baum- Gras- und Schorgarten lag bei der Zehntscheuer und war mit einem Haag umfangen.
Intern hierzu: Befand sich die oben genannte Schmiedewerkstatt hier in diesem Haus?  Die Größe d. Hauses Nr 18 (25), zusammen mit dem Scheunenbau Nr.18b könnte zum genannten Fallehen i.d. Größe v. ca. 32 (oder etwas mehr) Tagwerk passen.

 Die Schmiede in diesem beschriebenen Fallehen in Heuchlingen
< 1569:
Jörg Stitz - unt. Vbh.in diesem Hs.

< 1609: Matthias Bart - unt. Vbh.in diesem Hs.

~ 1776: Bernhard Klaus, "Schmied alt" - Vermerk im Einzugsregister 1811: aufgegeben

~ 1797: Johann Kuhn

~ 1827: Michael Hirzel - +1838
~ 1838: Johannes Schuster, v. Herlikofen

~ 1839: Anton Klaus, von Hlzl. - = danach  auf dem Haus 103, dem späteren alten Rathaus.

~ 1844: Sebastian  Strampfer

Als weitere Schmiedewerkstätten in Hchl. können genannt werden:

< 1822 der Schmied Johannes Röhrle aus Leinzell schmiedete im Haus 96 a.d. Hauptstr.

< 1838 der Schmied Johannes Schuster v. Herlikofen, zuerst hier im Haus 25, 1839 im

Haus 96, danach 1840 - 1868 im Haus Nr. 91 und ab 1868 dann im Haus 99 - "Sandschmied" an der Hauptstraße - näh. s. dort.

< 1863/ 64: der Schmied Germann Kurz, Schmiedermeister aus Spraitbach im Haus  107,

dem späteren Stadtmüllerhaus in der Küfergasse.

~ 1891: Bernhard Hillenbrand, Schmied im Haus 47- "Radschmied", am Eigang zur
Brackwangerstraße.


Schmiede In Holzleuten

1822: Anton Knödler, Schmied im Haus 12 (Hs. Hägele) || 1827 - 1839: Anton Klaus, Schmied im Haus 13 (A. Klaus schmiedete ab 1839 hier im Haus 25) || 1842: Ferdinand Röhrle, Schmied v. Horn, schmiedete ebenfalls im Haus 13.

 

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