Das „Lauchbauer“ – Anwesen auf dem Bergle

Haus Nr. (25) 33 und (25 1/2) 32 - Geb. Nr. nach der Urkarte 1830 - 1912

Adresse heute: Bergle 8 und Bergle 6
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Der „Lauchbauer“ auf dem Bergle

Im Steuer- und Güterbuch von 1760 wird mit Franz Klaus mit dem Beinamen "Lauchfranz" erstmals schriftlich ein Bewohner für das hier beschriebenen Haus erwähnt. Dieser Franz Klaus, "Lauchfranz", ist der Namensgeber für den "Lauchbauer".
Die Eltern des Frz. Klaus sind der gleichnamige Franz Klaus und die Barbara Klein, Tochter des Wirts (Adlerwirt) Balthas Klein.
Es kann angenommen werden dass dieser Franz Klaus und die Barbara, geb. Klein, oder auch schon dessen Vater Jakob Klaus, Besitzer auf dem für die Verhältnisse in Heuchlingen doch großen Hofgut waren - Intern angemerkt hierzu: Das Gebäudebild, oder die Silhouette ist heute -2023- immer noch imposant. Es war und ist wohl eines der markantesten Gebäude im Ort.


Wissenswertes
zum "Lauchbauer" auf dem Bergle: 1796 wurde der Viehbestand desLauchfranz“ nicht von der Viehseuche betroffen. (aus der Chronik Ohnewald)

Der Name Lauch - eine Deutung: Pfarrer Seehofer in Bargau schreibt 1953 über den Lauchhof: "Lauchen" bedeutete früher gleich "Grenzen". Wenn man an der Hofgrenze und Markungsgrenze Kerben in die Bäume machte, hieß man das "verlauchen".
Später, vor der Landvermessung 1818 - 1840, wurden die Flurgrenzen auch mit Eichenpfählen abgesteckt, versehen mit diversen Angaben der Flurnachbarn.

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Die erste Haus - und Bewohnerbeschreibung

Im Güterbuch von 1760 wird Franz Klaus für d. Haus auf dem Bergle als Besitzer erwähnt.

Franz Klaus besitzt ein Fallgut - 1816 verwandelt - darein gehört gehört:
1 Haus und Stadel unter einem Dach mit dem Steuerwert von ............... 100 fl.
Gärten: 1 Tagw. b.d. Haus für ....................... 15 fl.
Ohnmad Wiesen: 9 1/2 Tagw. an 4 St. für ................... 71 fl. 15x
Äcker im III. Geländ: 30 1/2 Morgen an 19 St. für .............................135 fl.
(f.d. I. u. II. Geländ können nochmals 30 - 40 Mrg. zugeschlagen werden)
Das auf den Hof geschlagene Vieh ........................................167 fl.
Für das Fahrnis ......................................... 20 fl.

Nach allen Abzügen seied also zu versteuern ...........................425 fl.

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Erweiterte Gebäudebeschreibung nach d. Gebäudekataster v. 1827 bis 1907


1827: 2/3 an einem 2 stockigten Wohnhaus samt Scheuer unter 1 Dach.

1873: Anteil an 1 Wohnhaus mit Scheuer, 1 Wagenhaus, 1 Wasch- u. Backhaus, Hofraum

1907 für Haus 33: Wohn- u. Ökonomie- Geb. v. Stein, mit Ziegeldach, Hofraite, Wasch-


u. Backhaus, 1 Wagenhaus v. Stein, 3 Ställe, 1 Tenne, 1 Wagenremise.


Beschreibung für den
Hausteil Nr. 32:


1907: Wohnhaus v. Stein, 1 Giebel getäfert, 1 Giebel an Haus 33 angebaut, mit Ziegeldach,

Hofraite und 1 Stall

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Bewohner - Kurzübersicht für das Gesamtanwesen

~ 1710 oo Jakob Klaus die Margarete von Heuchlingen
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1745 oo Franz Xaver Klaus, deren Sohn, die Barbara Klein, Tochter des Balthas Klein, Adlerwirt
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1787 - 1816: Franz Klaus, "Lauchfranz". 1787 oo Franz Klaus die Veronika Seibold u. 1789

eine Maria Klotzbücher.
1816 verkauft Frz. Klaus Witwe 2/3 v. Wohnhs. an Schultheiß

Johann Trettner für 3.29 fl. (Es stellt den Hauteil Nr. 33 dar) Die Witwe behält das andere

Hausdrittel ( Hausteil Nr. 32) für sich und ihren Sohn Josef
Klaus bevor.
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1817 verkauft Josef Klaus seinen 1/3 Hausteil dann ebenfalls an Schulheiß Johann Trettner.

............................. Trettner besitzt nun das Gesamtanwesen ..........................


1816 - 1819:
Johann Trettner, Schultheiß (ab 1817 im Gesambesitz v. Hs. 32 u. 33)


1819
erfolgt wiederum eine Hofteilung in den 2/3 Hofteil Nr. 33 und den 1/3 Teil Nr. 32.

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Bewohnerübersicht für den Hausteil Nr. 33

1819 - 1840: Melchior Trettner, Bauer. Im Sept. 1819 übergibt Bürgermeister Johann Trettner an den Sohn Melchior den 2/3 Hausanteil samt 2/3 Garten, Grundstücke, Vieh und Fahrnis für 2.200 fl. Johann Trettner verbleibt mit seinem Eheweib u. Sohn Gottlieb auf dem 1/3- Hausteil Nr. 32 - s. dort. Im Febr. 1840 verkauft Melchior Trettner, "jetzt Wirt in Unterkochen", seinen 2/3 Hausteil mit allen Liegenschaften an Johannes Kolb für 1081 fl.

Johs. Kolb hat der Witwe Klaus das lebenslange Wohnrecht zu verabreichen. Ebenso dem ledigen Sohn des Melchior, Xaver Trettner.


1840 - 1853: Johannes Kolb, Bauer, * 1800 im Haus 39 a. d. Gänsbühl. 1841 erwirbt Johannes Kolb von Gottlieb Trettner auf dem Hausteil Nr. 32, dessen Anteil an der bisher gemeinschaftlich besessenen Scheuer, sowie einen Teil seiner Grundstücke. (Das Haus Nr. 32 schrumpft auf 1/4 der ehem. Hausgröße)

Im Oktober 1853 verkauft die Johs. Kolbsche Gantmasse die gesamte Liegenschaft an (Güterhändler) Lemle Neuburger, Bärenwirt von Lauchheim für 1615 fl. Dabei sind ca. 11 Morgen Land.
Im Febr. 1854
verkauft Lemle Neuburger das erkaufte Anwesen an Josef Hägele, für die Summe von 1.661 Gulden.

 

1854 - 1885: Josef Hägele, Bürger u. Bauer, "der Lauchseff", * 1815, + 1901, oo 1854 Veronika Bihr v. Bläsihof  bei  Abtsgmünd. Im Apr. 1885 verkauft Josef Hägele das Anwesen an seine Tochter Veronika und deren Bräutigam Johannes Vatter: ein 2 stock. Wohnhaus mit Scheuer unter 1 Dach, Wagenhaus, Hofraum, Wasch - u. Backhaus, nebst ca. 37 Ar Gärten b. Haus und ca. 30 Morgen Wiesen und Acker in 29 Feldern, für die Summe von 15.340 Mark.

Als Dreingaben gehen: 2 Kühe, a` 285 M., 1 Paar Ochsen, 560 M., 2 Paar Stiere, a` 275 M., 2 Kalbeln a` 200 M. und 1 Rind zu 80 M., zusammen im Wert 2160 Mark.


1885 - 1921: Johannes Vatter, Bauer, * 1860 im Haus 42 – „Dürrenbauer“, + 1941, oo 1885 auf dem Lauchbauer Anwesen die Veronika Hägele, Tochter des Josef Hägele -


Um 1894 erwirbt Johannes Vatter den Hausteil Nr. 32 hinzu.


1921 - 1950: Anton Vatter, Bauer, * 1888, + 1976, oo 1921 Wiedmann Josefine aus Leinweiler.

1950 - 1995: Anton Beirle aus Mögglingen, oo 1950 die Hoferbin Theresia Vatter.
1995 verunglückt  Anton Beirle tödlich.

Anton Beirle, ledig, führt seit dem Tod des Vaters das elterliche Anwesen. Ende 2008 gibt er das landwirtschaftliche Anwesen auf.

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Bewohnerübersicht für den Hausteil Nr. 32


1836 - 1843: Gottlieb Trettner
, Glasermeister. 1836 verkauft Johann Trettner, Schulth. Witwe, an ihren Sohn Gottlieb den 1/3 Hausanteil mit allem Zubehör für 1045 fl. Die Verkäuferin behält sich ein unentgeltliche Wohnrecht bevor, auch wenn sie ihre Wohng. außerhalb dieser Wohng. nehmen sollte. 1841 verkauft Gottlieb Trettner seinen Anteil an der bisher gemeinschaftlich besessenen Scheuer sowie einen Teil seiner Grundstücke an Johannes Kolb
(Das Haus 32 schrumpft auf 1/4 der ehem. Hofgröße)

Im Jan.1843 verkauft Gottlieb Trettner seinen 1/4 Hausteil mit allen Liegenschaften an den Güterhändler Alois Uhl v. Hlzl. für 1.000 fl.
Im Apr. 1844 verkauft
Alois Uhl weiter an Franz Josef Bihlmaier, Bauer in Hlzl. für 1.350 fl.
(Es
besteht hier nun scheinbar eine Bewohnerlücke v. 1843- 1844)


1844 - 1845: Franz Josef Bihlmaier, Bauer in Hlzl. Im Febr. 1845 verkauft Franz Josef Bühlmaier an Franz Josef Bühlmaier, Schuhmacher dahier: 1/4 an einen 2 stock. Wohnhaus, dazu 1/6 v. 1 Tagw. Wurz- u. Grasgarten für die Summe von 700 fl.


1845 - 1848: Franz Josef Bihlmaier,
Schuhmacher v. Hchl.
Im Sept. 1848 verkauft Franz Josef Bihlmaier seinen 1/4 Hausteil an Josef Weber, ledig, für 729 fl. Dazu gehören 1/6 von 1 Tagwerk Wurz- u. Grasgarten an 2 Stck. (~ 1847-1878 ist der Schuster Frz. Josef Bihlm. + 1873, +1846, für das Haus 41 auf dem Gänsbühl als Besitzer notiert.

1848 - 1873: Josef Weber, ledig. Im Juli 1873 verkauft Josef Weber an seine ledige Schwester Franziska Weber: Haus Nr. 32, den 4. Teil an einem 2 stock. Wohnhaus u. Hofraum a. d. Bergle, nebst ca. 2/8 Mrg. Gärten i.d. Prz. 175 u. 177 und ca. 2 1/2 Mrg. Acker- zusammen für die Summe von 8.00 fl. In den Kauf gehen 1 Kuh und diverse Fahrnisse.

1873 - 1884: Franziska Weber, ledig. Im Sept. 1884 verkauft Franziska Weber, ledig v. hier, an ihren Sohn Franz Josef Weber, led. Weber, das Haus wie beschrieben, nebst 8 1/4 Ar Garten und 3,7 Morgen Acker und Wesen an 6 Stck. für die Summe von 1.600 Mark.

1884 - ~ 1908: Franz Weber
, Garnweber, * 1850, +1917, oo 1884 Theres Riegg v. Leinzell. Im Brandschadens-Register v. 1908 ist Franz Weber noch als Besitzer hier notiert.

------------ weiter Kaufdaten derzeit nicht erschlossen

 

Um 1894 erwirbt Johannes Vatter den 1/4- Hausteil von Franz Weber zurück. Frage hier: bewohnt Franz Weber weiterhin das Haus, ggf. bis 1897? - s. auch bei Haus 51 i.d. Vorstadt.
(Hierüber finden sich keine näheren Daten)

~ 1941 vermacht Anton Vatter an seine Tochter Veronika den Hausteil Nr. 32. Das Anwesen ist seitdem wieder getrennt in Haus 32 und 33.


Haus 32 geht im weiteren Verlauf dann an wechselnde Besitzer über.
(Brand, Mack u.a.)

 

 

Nachsteh. Bild: Gebäudeensemble am/auf dem Bergle Anfang der 1930er-Jahre

 

 

 

 

 

 

Das rechte Hausdrittel vom Haus "Lauchbauer", vom Betrachter aus gesehen, ist das Haus 32


 

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Ergänzende Familien - Legenden für die Bewohner von Haus 33


Klaus - Legenden

1. Klaus Franz,
Sohn d. Jacob u.d. Margarete v. Hchl., oo 1745 die Barbara Klein, Tochter des Balthas Klein, Hospit (Wirt). Aus der Ehe kommen 11 Kinder u.a. Franz Klaus, "Lauchfranz"


2. Franz Klaus,
"Lauchfranz", * 13. 9.1753, oo i. I. E. a. 13.2.1787 Veronika Seibold u. i. II. E. a. 28.7.1789 Maria Klotzbücher. Der Sohn aus I. Ehe heiratet n. Herlikofen, die beiden Töchter aus II. E. sterben früh.
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Trettner - Dremler - Legenden
Johann Nepomuk, Dremler Schultheiß, + 15.6.1807, oo um 1769 eine Katharina Betz,  gest. am  20.7.1808. Aus der Ehe kommt die Tochter  Josepha, * 1770.

Johann Christian Trettner, "Schultheiß", geb. 19.12.1770 in Gottmadingen, + 19.12.1833, oo 10.2.1795 die Josepha Dremler, * 25.7.1770, + 24.9.1838 in Reitprechts | 14 Kinder, u.a. Gottlieb, * 1809, und Melchior, * 1795. Angemerkt:  Johannes Christian Trettner war der Tochtermann des Schultheißen Dremler, und der letzte vom Fürsten zu Ellwangen angestellte Schultheiß. Er starb am 19.12.1833, nachdem er von 1795 bis 1833 beinahe 39 Jahre Schultheiß war.

Melchior Trettner, Bauer, * 15.12.1795, oo 18.1.1820 Theresia Ebert, Tochter des "Vogelfranz", * 8.9.1792. Aus der Ehe kommen 13 (od.14)  Kinder. - Reg. Vermerk: am 9.12.1839 nach Unterkochen gezogen.
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Kolb - Hägele - Legenden
Johann Kolb
, Bauer, * 1800, + 1863, oo 1827 Maria Anna Hägele. Johann Kolb kommt aus dem Haus 39 a. d. Gänsbühl. Er wohnte dort bis 1840. Kolb - Legenden s.a. Hs. 39 u. Hs.98.

Josef Hägele, Bürger u. Bauer, "der Lauchseff", geb. a. 16.2.1815 i. Hs. 98, + 10.12.1901, oo 3.10.1854 Veronika Bihr v. Bläsihof  bei  Abtsgmünd, geb. a. 4.12.1824, + 29.4.1905. Aus d. Ehe kommen 3 Kinder: M. Anna, ledig, * 7.10. 1862, + a. 7.11.1904. M. A. lebte  im Haus Nr. 44 ( Hs. d. O.Bauer) und Veronika, * 1864. Sie bleibt auf  dem Anwesen. Alois, der einzige Sohn aus der Ehe, * 24.7.1855, stirbt 1855 im Alter von 2 Monaten.
Bild: Josef Hägele, der "Lauhseff" mit seiner Familie. Kinder: re. Veronika, oo den Johannes Vatter, li. Anna, ist die ledige Nähterin im Haus 44. Hägele Legende siehe auch bei Haus 98

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Vatter - Legende – erweiterte Legende s. auch b. Haus 42

Johannes Vatter, Bauer, * 19.5.1860 im Haus 42 – „Dürrenbauer“, + 20.12.1941. Er oo in  I. Ehe am 27.4.1885 auf dem Lauchbauer Anwesen die Veronika Hägele, *22.8.1864, gest. a. 13.1.1887 und in II. Ehe am 10.10.1887 Veronika Haas aus Holzhausen, * 30.9.1863, + 19.9.1908. Anm.: Veronika Haas aus der II. Ehe, ist eine Cousine der Veronika, geb. Hägele. Die Mutter der Veronika Haas war eine Schwester von Josef Hägele.
Kinder: Aus der ersten Ehe kommt der Sohn °Anton Georg – in der Grabinschrift
Johannes bezeichnet, Oberstudienrat, *10.3.1886, gest. a. 19.1.1975 und weitere 14 Kinder aus der zweiten Ehe, u. a. die Tochter Veronika, verheiratete Hillenbrand, und der Hoferbe Anton, * 1888. (°In den Registern im Rathaus und Pfarramt  wurden 2 abweiche. Namen vermerkt ,  später dann berichtigt in Johannes – s. Geb. Urkunden b. Jos. H.)

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Anton Vatter, Bauer, geb. am 9.9.1888, gest. 1976, oo 17.1.1921 Wiedmann Josefine aus Leinweiler, * 14.8.1896, + gest. 1978. Aus d. Ehe kommen 4 Kinder: Anton, * 1921, gefallen 1945,  Veronika, * 1927, Helmut, * 1933, + 1935 und Theresia, * 1928.

Anton Beirle aus Mögglingen, * a. 27.8.1924, + a. 5.7.1995, oo 1950 Theresia Vatter, * am 13.5.1928, + 15.8.2017. Anton Beirle fällt 1995 vom "Oberling" -oberer Heuboden, und ist sofort tot. Intern: die Vorfahren des Anton Beirle kommen vom Anwesen "Mertisbauer", Haus 74 am Aufgang zum Kirchberg. Dn: * 1924, +

Anton Beirle, ledig, führt seit dem Tod des Vaters das landwirtschaftliche Anwesen und gibt dieses Ende 2008 auf.
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Impressionen


Das Haus „Lauchbauer“

Beirle auf dem Bergle

im Jahr 2013

 

 

 

 

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Pferde auf dem „Lauchbauer - Anwesen.

Bei Johann Vatter waren noch keine Pferde eingesetzt. Erst Anton Vatter hatte bis ca. 1943 ein Pferd im Stall, einen Fuchsen, oder Braunen. Nach dem Krieg konnte er einen Schimmel erwerben - dieser hatte den Kriegseinsatz überlebt. Es war ein sehr braves Pferd. Bei Arbeiten im Wald aber wurde er unruhig u. lief heim in seinen Stall - vielleicht noch ein Trauma aus dem Krieg. Für kurze Zeit wurde ein weiteres Kriegspferd dazugestellt, ein Rappe. Dieser war jedoch zu nervös und als Zugpferd ungeeignet.

 

Bild: Anton Vatter mit seinem Schimmel, einem Kriegs - Veteranen. Das Bild wurde 1950 bei der Hochzeit von Anton und Theresia Beirle aufgenommen.

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Anekdote
Das ist mein Schimmel auf Erden
Der Schimmel von Anton Vatter war schon eine besondere Erscheinung. Einmal wegen seiner schönen weißen Farbe und seiner Rasse - ein klassisches Reitpferd - und als Arbeitspferd auf einem Bauernhof!  Anton Vatter war dann auch entsprechend stolz auf seinen Schimmel. So dauerte es nicht lange, bis junge - und junggebliebene Sängerkameraden v. Anton dessen Schimmel in ein Chorlied einbanden - damals wurde nach der Singstunde in der Gaststube ja noch fröhlich und ohne Noten weiter gesungen. Dazu gehörte jetzt ganz selbstverständlich das Lied: "Ich bin so gern, so gern daheim..." Immer an der Stelle:
"ein braves Weib, ein herzig Kind, das ist mein Himmel...", sangen die Jungen despektierlich: "das ist mein Schimmel auf Ee-er-deen".  Vatter nahm es gelassen, und sang für ein Viertele Wein die betreffende Textpassage fröhlich mit.

Anmerkungen zu  OSR. Johann Vatter:  Joh. Vatter und Pfarrer Zeyer pflegten einen regen Kontakt. Dabei kam auch der Name Vatter zur Sprache. Nach entsprechenden Nachforschungen stammen die Vatters aus Westhausen / Dalkingen und sind dort schon im ersten 1/3. des 18. Jh. erwähnt. Quellen: T. Beirle und J. Hillenbrand. Der erste Vatter in Heuchlingen jedoch kommt aus Wilflingen - siehe hier auch Hauslegende bei Haus 42- "Dürrenbauer"
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Kurze Baugeschichte f.d. Haus 33 im 20. Jahrhundert bis heute

Bauchronik im 20. Jh.
Anf. 1900: Bau des Wagenhauses, ganz von Stein. Daneben diente das Wagenhaus auch als Heulager.

Am 2. März 1953 brannte die östlich vom Haupthaus stehende Tenne ab - die Tenne diente hauptsächlich zur Öhmd – und Stroheinlagerung. Brandursache waren spielende Kinder, welche offenbar in der Scheune zündelten. Dabei verbrannte der 4 jährige O. A.Vogelmann - eine große Tragödie für alle Beteiligten damals.

Nach dem Brand wurde  an der Ostseite, direkt an, und quer zum Haupthaus, und ein neues u. modernes Scheunengebäude erstellt, mit Stallungen, Scheuneneinfahrt, Vordach und Wagenremisen.

Ende der 1950er- Jahre wurde das Wasch- und Backhaus – es stand unterhalb vom 1900 erbauten Wagenhaus am Hang dem „Bihlbach“ zu, abgebrochen. Diese Maßnahme war im
Zuge der Vorbereitungsmaßnahmen zum Bau der Landsiedlung notwendig geworden.

Um 1980/90 wurde eine Doppelgarage an die südl. Giebelseite angebaut.  

Anf. 20. Jh. erhielt das Haupthaus einen neuen Fassadenputz.

Im Jahr 2011/12 wurde nach vorausgegangenen Sturmschäden das Dach des Haupthauses neu eingedeckt und schließlich 2012 die Fassade in hellem Blau neu getüncht.  Qu. Theresia Beirle


Ergänzendes zum Lauchbaueranwesen.


Z
um Lauchbauer - Anwesen gehörte, zumindest zeitweise,  noch das hier gezeigte spätere Haus Munz / Bauer. Hier wohnte, nach Aussage  v. Jos. Hillenbrand, der Josef Hägele im Ausgeding.Eventuell betrieb er hier noch eine kleine Landwirtschaft weiter. OSR. Johannes Vatter verbrachte hier bei seinem Großvater oft seine Schulferien, so Josef Hillenbrand weiter.
1904 meldet Veronika Hägele den Tod der Tochter Anna, Nähtistin, verstorben im Haus der Anzeigenden. (Qu. Rathausakten)

Bildlegende: Bis zum Umbau durch die Fam. Bauer, waren im Stall noch die Viehtröge, Futterläden und der Mistgang vorhanden. Dem Haus gegenüber  lag die Miste.
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Familien - und Bewohner - Legende für Haus 32

Gottlieb Trettner, Bürger u. Glaser, * 1809, + 1863, oo 1836 Marianna Schurr, * 1813, + ? -
1 Tochter. Anm.: Gottlieb Trettner gibt sein Glasergewerbe 1857 auf
(wohnte  G.T. nach 1843 weiter hier auf dem Haus? -- In d. Rath. Akten ist  Gottlieb Tr. nicht notiert (Suche im Fm. u. Tot. Reg.)

Bühlmaier / Bihlmaier – Legende

Franz Joseph Bihlmaier, Schuhmacher, "Schuhteis", * 22.7.1796, + 3.11.1850, oo 24.10.1820 Veronika Klaus, * 29.11.1798, + 15.2.1841. In II. E. a. 30.8.1842 die Witwe Veronika Zeller, geb. Vogt, * 12.10.1801, + 14.11.1876. | 12 Kinder a. I. E.
Reg. Vermerk: Frz. Joseph zieht v. Holzleuten (s. dort
Hs. 14) n. Hchl. ins "Schuhtheißen Haus" - es ist das Haus Nr. 31, 1839 dann a. d. Mederhof u. 1843 wieder zurück n. Hlzl. -


(Intern.
Johannes Klaus, der Schutheis verkauft 1829 sein Haus 31 - es ist der heutige Kindergarten an seinen Schwiegersohn, den hier genannten Frz. Jos. Bihlmaier, und zieht in das Haus 20 i.d. Küfergasse. 1839 verkauft Frz. Jos. Bihlmaier das Haus 31 an Josef Albrecht. Er zieht jetzt offensichtlich auf den Mäderhof. 1845 zieht er dann hier in das Haus 32. Die Wohn-Biography des Frz.J. B. ist bizarr und kaum nachvollziehbar -
Hs. 6 Hlzl. - Hs.31 Hchl. - Hs. 2 Mdh. --- Hs. 32 Hchl. - Hs 41 Hchl.)
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Weber – Legende - umfass. Legende s. b. Haus 21 – „Meder-Veit“

Johann Weber, Schullehrer und Mesner, *1769, + 1843, oo 1792 die Victoria Wamsler,
1 Tochter, und in 2. Ehe  1814 Theresia Kuhn, geb.  1790, + 1842. Theresia Kuhn ist eine Tochter des "Dittenbauer" Joseph Kuhn, Haus 42 – heute „Dürrenbauer“. Aus der Ehe kommen  10 Kinder, u.a. Josef, *1815 und Franziska, *1827, +1892. Int. angemerkt: die Wohnstätte  des Johann Weber ist derzeit nicht bekannt – event. wohnte er im Schulhaus?

Josef Weber, ledig, * 19.6.1815, + 19.5.1873. Josef ist der Sohn aus d. II. E. des Johann Weber, Schullehrer und Messner.

Franz Weber, "Schulfranz", Garnweber, * 29.1.1850, + 22.1.1917, oo 14.10.1884 Theres Rieg v. Leinzell, * 17.8.1849, + 2.5.1933. | 8 Kinder. Im alph. Reg. ist Franz als "Schulfranz", Hochzeitsläder und Garnweber bezeichnet (war auch Postbote)  Die Mutter des Franz Weber ist die ledige Franziska Weber, * 31.1.1827, + 5.4.1892. Sie war wohl die "Schulfranzl". Die Eltern der Franziska sind  der oben genannte Johann Weber, Schullehrer und Meßner u. d. Theresia, geb. Kuhn. Angemerkt: Franz Weber zieht nach dem Abzug  von Johann Werner -"Küfners", um 1894 mit seiner Familie  in deren Haus in der Vorstadt, Haus 51 (heute Fam.  Renger)
Bemerkenswertes zu Franziska Weber aus div. „Heiligen-Rechnungen“ von 1854: Franziska Weber flickt und wäscht die Kirchenwäsche und stellt in Rn...xy. Zwischenzeitlich, nach 1854, wird die Kirchenwäsche auch in St. Josef in Gmünd besorgt. Hier stellt sich die Frage: Wer transportierte die Wäsche ? Boten zu Fuß ? 
1897:
Theresia Weber, geb. Rieg, Ehefrau des Postboten Franz Weber, beantragt mehr Lohn für Arbeiten an der Kirchenwäsche.

Nochmals zurückgeblättert: Der Hausteil Nr.32 gehörte nicht immer zum Anwesen „Lauchbauer“.  Erst  Johann Vatter erwarb diesen Hausteil als Ausgeding wieder zurück. Um 1920 übergibt er seinen Hof – Anwesen Nr. 33, an seinen Sohn Anton und zieht in den Hausteil Nr. 32. Der vorherige Besitzer des Hauses wurde allgemein nur  „Schulfranz“ genannt. Bei Johann Vatter wohnte auch seine jüngste Tochter Veronika bis zu ihrer Heirat im Jahr 1932. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1935, zieht Veronika wieder in das Haus ihres Vaters.  Bei seinem Tod im Jahr 1941 vermachte er  ihr das Haus als Ausgleich für langjährige Betreuung und  Pflege. 

Später erwirbt Ferdinand Brand den Hausteil und betreibt hier eine mechanische Werkstätte.

Danach kauft die Fam. Mack das Haus. Mittlerweile, 2006, sind Mack  weg - und neue Besitzer aufgezogen.  Qu. Josef Hillenbrand  (int. angemerkt: J. H. ist der Sohn der Veronika Hillenbrand, geb. Vatter)

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