Haus Nr. 39 auf dem Gänsbühl - Gb. Nr. d. Urkarte 1830 - 1912 ||  

das Haus Nr. 39 ist 1933 abgebrannt - ist jetzt Teil v. Hs. Nr. 38
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Die Baugeschichte des Hauses liegt im Dunkeln.
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Eine erste Übersicht zum Haus 39
In der Urnummernkarte sind die Gebäude (39) 30 u. (40) 30 als zusammengehöriges Anwesen notiert, bestehend aus einem einstöckigen Wohnhaus Nr. 30 (39) und einem separat stehenden Stadel Nr. 30 (40). Katastereintrag: ein kleiner Stadel, ist 1829 neu erbaut worden.

Im Juli 1840
wird der Stadel Nr. 40 an Johannes Ilg, ledig und vollj., für 390 fl. verkauft.
Johannes Ilg baut den Stadel zu einem Wohnhaus um. Es wird das Anwesen "Lenzenhans"
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Erste Erwähnung im Steuerbuch von 1760

Im Steuer- und Güterbuch von 1760 findet sich als erster schriftlich erwähnter Bewohner für das Haus Nr. 39 ein Johann Kolb, Söldner.

Johann Kolb, Söldner, besitzt eine Fall-Söld, darein gehört:
Eine Behausung mit einem Steueranschlag von ............... 30 fl.
1/4 Tagw. Garten beim Haus, .............. 1 fl. 15x
Wiesen und Acker: ........... keine Angaben
für Vieh und Fahrnis sind angeschlagen..... ........... 5 fl.
"seid also zu versteuern" ............................ 25 fl.
--- man beachte die niedrig angesetzten Werte

Randvermerke: * versetzt (verpfändet) - 1840 Alois Grießer

Interne Bewertung: nach den Angaben im Steuerbuch v. 1760
handelt es sich bei der genannten Sölde um ein Hirten - Handwerker - oder Händleranwesen mit kleinem (oder nur sehr wenig) Viehbestand.
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Fortführende Gebäudebeschreibung nach d. Gebäudekataster v. 1760 bis 1907

1760: eine Fallsöld - Behausung.

1827 - Gb 30a: ein einstockigtes Wohnhaus mit einem halben  Schindeldach.

Geb. 30b: ein kleiner Stadel. 1829 ist dieser neu  erbaut worden.
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1840 - Geb. 30a: betr. das Hs. 39:  Ein einstockigtes Wohnhaus, teilw. mit Schindeldach.

Geb. 30b: (betrifft das Haus Nr. 40):  Ein 2 stockigtes Wohnhaus mit   Plattendach,
welches

1840 so
in den Stadel des Johann Kolb eingerichtet wurde - = das Hs. "Lenzenhans".

1907- Haus 39: Wohn- u. Ökonomiegebäude v. Stein und Riegel, getäfert m. Ziegeldach, Hofraite. 1 Stall, 1 Tenne. 1 gewölbter Keller.

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Gedanken betreffs der erstens genannten Vorbewohner:
Der Vater des im Steuerbuch genannte Johannes Kolb, * 1760, ist der Anton Kolb. Er heiratet 1758 in erster - und 1759 in II. Ehe. Wahrscheinlich ist, dass
dieser Anton Kolb oder schon dessen Vater, der Christophorus Kolb, oo um 1720, Vorbewohner auf dem Anwesen waren. Der Gänsbühl könnte demnach als Stammsitz der Kolb angenommen werden. ----- (Kolb sind in den Taufbüchern schon früh vermerkt) 1840 geht das Anwesen dann an Alois Grießer über. Johannes Kolb, Sohn des ob. gen. Johannes K. erwirbt 1840 das Hs. 33 - "Lauchbauer". Dessen Bruder Michael Kolb erlernt das Wagnerhandwerk. Er heiratet auf das Haus Nr. 97 an der Dorfstraße - weiter siehe dort
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Bewohner - Chronologie - Kurzübersicht

1797 - °1812 / 1827: Johann Kolb, Garnhändler, "Schnepf", * 1760, + °1812, oo 1797 Anna Hägele von Horn. 1827 übergibt Johann Kolb, Händlers Witwe Anna an ihren Sohn Johannes: ein 1 stock Wohnhaus Nr. 30 auf dem Bühel und eine Scheuer dabei, nebst 1/2 Tagw. Garten b. Haus und ca. 12 Mrg. Wiesen, Acker und Bürgerteile an 17 Stck., für die Summe von 1275 fl. Als Dreingabe gehen: 4 Kühe, 2 Kälber, 1 Wagen, 1 Pflug und Egge und alle Bauerngerätschaften. Die Mutter und die 3 ledigen *Geschwister, Joh. Michael, oo1830, Vitus Martin, oo 1831 und 1 To., erhalten das Wohnrecht und den Ausgeding. -- Intern: man beachte die Wertezuwächse bei Land und Viehbestand.

1827 - 1840: Johannes Kolb, Bauer, * 1800, + 1863, oo 1827 Maria Anna Hägele, * 1799, + 1854. Im Juli 1840 verkauft Johannes Kolb, Bauer dahier, an Alois Grießer sein 1 stock. Wohnhaus -* ohne Stadel, die ganze Hofraite, worin der Backofen sich befindet, dazu ca. 1/16 Morgen Garten beim Haus, für 555 fl. Kaufvermerk: Der Backofen, wie auch den Brunnen beim Haus 40, ist in gemeinsamer Nutzung mit dem Haus Nr. 40.
Ebenfalls im Juli 1840
verkauft Johann Kolb eine 2 stockigte Scheuer (ist der ob. genannte Stadel) und die Hälfte an einem Backofen an Johannes Ilg, ledig und vollj., für 390 fl.

Johannes Kolb erwirbt 1840 sodann das Hs. 33 - "Lauchbauer" - Angem.: die Mutter Anna stirbt 1850 und geht sehr wahrsch. mit a.d. Hauss 33

>>>>>>>>>>> Kolb - Geschichte weiter bei Haus 33 --- >>>>>> oder Haus 97

1840 - 1856: Alois Grießer, Bürger, Weber u. Hechler, in Hchl., * 1813, + 1880, oo 1841 Theresia Ilg. Im Mai 1856 verkauft die Oberamts-Leihkasse Aalen aus dem Gant des Alois Grießers: ein 1 stockigte Wohnhaus a.d. Gä. Bühl mit 1/8 Mrg. Gemüse- Gras- u. Baumgarten an Melchior Sachsenmaier vom Birkhof für die Summe von 152 fl.

1856 - 1872: Melchior Sachsenmaier, Taglöhner auf dem Birkhof. (+ 1872) Im März 1872 wird aus der Erbmasse des + Melchior Sachsenmaier an die Theresia Sachsenmaier, ledig, verkauft: ein 1 stock. Wohnhaus und Hofraum a.d. Gänsbühl, neben Melchior Sachsenmaier jung (Hs.38). Dabei sind 1/8 Mrg. Garten b. Haus, zusammen für die Summe von 500 fl. Im Haus wird den 2 Söhnen des Verstorbenen (Brüder d. Theresia) Melchior und Franz Sachsenmaier, das Wohnungsrecht vorbehalten.

1872 - 1873: Theresia Sachsenmaier. Im Juni 1873 verkauft Theresia Sachsenmaier, ledig, das vor beschriebene Anwesen an die Witwe Rosina Klingenmaier, geb. Seibold, für die Summe von 600 fl. Im Haus wird für die 2 Brüder Melchior u. Franz Sachsenmaier das Wohnungsrecht vorbehalten. (Theresia Sachsenmaier oo 1877 nach Himmlingsweiler)

1873 - 1877: Rosina Klingenmaier, Witwe, geb. Seibold, * 1821, + 1877. Im Juli 1877 verkaufen Theresia Klingenmaier, ledig, und Bernhard Klingenmaier, an ihren Bruder Anton Klingenmaier, Schneider, ihren, aus der Erbschaft angefallenenn Haus- und Gartenanteil: das Haus wie beschrieben, nebst ca 4 Ar Garten in d. Prz. 159/1, für die Summe von 1150 Mark.

1877 oo Anton Klingenmaier, Schneider, * 1853, + ..... , oo 1888 - hierüber derzeit keine weiteren Kaufdaten erfasst / ersichtlich.
1908/09: Im Brandschadensregister v. 1908 u. 1909 sind Klingenmaier Antons Erben als Besitzer eingetragen.

1913 u. 1933: Andreas Steinwand, Taglöhner – lt. Eintrag im Vermessungs – Kataster.

1932 brennt d
as Haus zusammen mit dem Haus Nr. 38 gänzlich ab. Danach wird dieses Haus Nr. 39 an dieser Stelle nicht mehr errichtet. (siehe Steinwand an d. Mögglinger Str.)
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Situation um 1830:

Gebäudesituation um

1930.

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Detaillierte Familien - Legenden

Kolb-Legenden:  Im Steuer- und Güterbuch von 1760 wird Johann Kolb als Besitzer von Haus 39 erwähnt.  Ist  dieses Haus das Stammhaus der Kolb? siehe auch Kolb Legende bei Haus 98.

Christophorus Kolb oo die Afra.

Anton Kolb, geb. um 1725, oo 1758 Margaretha Ziegler v. Hon u. am 8.10.1759 in II. oo die Maria Werner, To. des Christoph Werner. (aus der Maurer - Sippe) Aus der II. Ehe kommen 9 Kinder u.a. Johann, * 1760.

Johann Kolb, Garnhändler, "Schnepf", geb. am 28.11. 1760, + 29.5. 1812, oo a. 12.9.1797 die Anna Hägele v. Horn, geb. 3.10.1769, gest. a. 1.3.1850. | 5 Kinder, u.a. Johann, * 1800, bleibt a.d. Haus, Michael, * 1803, oo 1830 eine Hudelmaier im Haus 97. Er wird der "Munzenwägner". Vitus, geb. 1807, heiratet nach Donzdorf. 2 Töchter, M. Ursula, * 1806 u. M. Anna , * 1810 hinterlassen keine weiteren Daten.

Johannes Kolb, Bauer, * 1800, + 1863, oo 1827 Maria Anna Hägele, * 1799, + 1854. M. Anna ist eine Tochter des Josef Hägele, Wannenhändler auf dem Haus 11 auf dem Schlossberg. Aus der Ehe kommen 6 Kinder. Johann Kolb erwirbt 1840 das Haus 33- Lauchbauer, auf dem Bergle. Kolb - Legenden siehe b. Haus 98.
Angemerkt: Johann und Michael Kolb betätigten sich auch als Güterhändler und sind noch auf andren Häusern als Besitzer vermerkt.
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Grießer - Sachsennmaier- Legenden

Alois Grießer, Bürger, Weber u. Hechler, in Hchl., * 28.3.1813, + 23.12.1880, oo 16.2.1841 Theresia Ilg, * 12.5.1817, + 27.12.1886? |  8 Kinder, u.a. Vitus. Er findet sich später auf Haus 22 i. d. Küfergasse.  Anm.: Die Eltern  d. Alois  sind  der led. Josef Grießer u. die led. Veronika Bihlmaier, To. d. Nullendirr. Dieser bewohnte das Haus 41 a.d. Gä. Bühl, dann das Haus 14. 

Melchior Sachsenmaier, Bauer, * 29.9.1817 a.d. Birkhof, + 1.8.1872, oo a. 15.9.1846 Cäcilia Knödler v. Schönhardt, * 20.1.1820, + 30.12.1864. Aus der Ehe kommen 6 Kinder, u.a. Melchior, * 1847, Franz Josef, * 1853 und Theresia, *a. 21.4. 1849 - oo 1877 nach Himmlingen. Registervermerk b. Melchior: im Herbst 1853 nach Schönhardt gezogen. Ist nach Hchl. zurückgezogen.

Klingenmaier Legende

Johann Klingenmaier, Bäcker und Bürger, * 1804, + 1860, oo 1845 in II. E. die .Rosina Klingenmaier, geb. Seibold, * 1821, + 1877. Aus d. Ehe kommen 6 Kinder, u.a. Theresia, * 1849, Bernhard, * 1860 u. Anton, * 1853. Dieser oo 1888, Fm. Rg. III/132b.

Anton Klingenmaier, Schneider, Sohn aus der Ehe des Johann und der Rosina, * 1853, Reg. Eintrag: nach Amerika (Dat. nicht erschl.).
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Steinwand – Legende

Das Stamm Anwesen der Steinwand war das Haus 39 unmittelbar neben dem Haus 38 gelegen. Beide Häuser sind im Sommer 1932 abgebrannt. Sachsenmaier

baute auf dem Gänsbühl am gleicher Stelle  neu.

Die Steinwand`s errichten 1933 -1934 an der Mögglinger Straße   auf einem Grundstück von Grimminger, "Schäfbeierles" ein neues Anwesen, bestehend aus einem Wohnhaus und einem separaten Scheunen - u. Stallgebäude.

Hintergründe:
Albert , der Sohn v. Andreas Steinwand war zu der Zeit des Brandes auf dem Bihl, mit einer Tochter v. Joh. Grimminger verlobt und hat diese später dann auch geheiratet. Vielleicht war das oben genannte Haus - Areal schon vor dem Brand als mögliches Baugrundstück vorgesehen.

Andreas Steinwand, der alte Steinwand, * 1878, + 1951,  kommt aus dem Elsaß. Er war fast taub und trug eine Armbinde mit 3 Punkten. Seine Ehefrau Luise, *1875, + 1953, stammt aus Polen. Sie konnte nur wenig Deutsch lesen und schreiben.

Albert Steinwand, * 1912, + 1985, oo um 1935 in 1. Ehe die Anna Grimminger, *1915, + ~1939. Aus der Ehe kommt die Tochter Lore, verh. Bäuml, und ein Sohn. Deren Mutter starb schon früh nach einer Kropfoperation. Albert heiratet in 2. Ehe die Anne Fischer aus einem heut. Teilort v. Aalen. Steinwand Albert verkauft später das Wohnhaus an die Fam. Kalweit und baut um 1953 das früh. Ökonomiegebäude zu einem Wohnhaus um.

Bild: Steinwand- Anwesen an der neuen Möggl. Str. 
Re. i. Bild: Das nach dem Brand a. d. Gänsbühl neu erstellte Wohnhaus, heute Kalweit.
Li. im Bild: das von Albert Steinwand neu erstellte Wohnhaus auf dem ehemaligen Scheunen - u. Stall - Areal.

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