Haus Nr. 41  auf dem Gänsbühl - nach der Urkarte v. 1830 - 1912 ||

Letzter Hausname:  Schuster`s (ein Fam. Name)

Adresse : das Haus existiert nicht mehr

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Gebäudesituation auf dem Gänsbühl um 1887/88
hier das Doppelhausanwesen 41 und 105

In der Urnummernkarte ist
zunächst nur das Gebäude
41/ vermerkt. Das Geb. 41/105 ist im Lageplan  als Scheuer und Hofraum vermerkt.
Ende der 1840er Jahre baut Andreas Werner den Hausteil 105 als Wohnteil an den besteh. Hausteil Nr. 41.

Die Hausteile 41 und 105 bilden später 1 linken und 1 rechten Wohnhausteil mit einer Scheuer dazwischen. Der linke Teil wird das spätere Schusterhaus, der rechte das spätere "Lauchele“ - Anwesen. 
 
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Hausgeschichte und Bewohner:

Die ersten schriftlich benannten Hausbewohner für Haus Nr. 41 finden sich im Steuer- und Güterbuch von 1760.

Johann Bühlmaier, dann 1831 dessen Sohn Josef,
besitzt eine Fallsöld,
darein gehört:

Eine Behausung mit einem Steueranschlag von ........ ............ 30 fl.
1/2 viertl. Garten beim Haus, ohne Wiesen und Acker................ 1 fl. 15x
ohne Wiesen und Acker - Vermerke
Vieh und Fahrnis, mit einem Steueranschlag von....................... 5 fl.
"seid also zu versteuern" ............................................ 30 fl.

Weiterer Kaufbuchvermerk: 1831 in ein freies Zinsgut verwandelt - 1838 an Johann Selzer verkauft (T. II - Bl.89) --- man beachte auch den geringen Steuerwert u. nur 1/2 viertl. Garten.


Gut möglich ist, dass
schon die Vorfahren des Johann Bühlmaier als Hirten o. ä. auf dem aufgeführten Anwesen waren. (Bühlmaier und Bihlmaier geschrieben) Bühlmaier werden in den Kirchenbüchern schon sehr früh (16. Jh.) in Hchl. erwähnt.

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Fortführende Gebäudebeschreibung nach Gebäudekataster v. 1760 bis 1907

1760: Eine Behausung

1827: Ein einstockigtes Wohnhaus mit Scheuer unter 1 Dach

1873: Wohnhaus u. Anbau, Hofraum

1907: Wohnhaus von Stein und Riegel, getäfert, mit 9/10 Ziegel - und 1/10 Schindeldach,

Hofraite, 1 Stall, 1 gewölbter Keller
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Bewohnerchronologie - Kurzübersicht, beginnend mit den Eiträgen im Steuerbuch 1760.

1780 - 1821: Johann Bühlmaier, Bürger und Tagl. "der Nullendirr", * 1753, + 1824 , oo 1780 die Maria Kuhn v. Heuchlingen. Kfb. IV.S. 40 - Nov.1831 - aufgenommen a. 5. Okt. 1821. Johann Bühlmaier, Bürger u. Tagl., übergibt an seinem Sohn Josef Bühlmaier: ein 1 stock. Wohnhaus auf dem Bühel, Nr. 31 (41) zusammen mir 1/16 Mrg. Garten b. Haus und ca. 6 1/2 viertl. Tagw. Bürgerteile, Acker und Wiesen an 6 Stücken. Als Dreingaben gehen: 2 Kühe, 1 Kalbel , 1 Bett, 1 Schrein,1 Stuhl, 1 Heugabel, 1 Schaufel, ein Spaltzeug, 1 Kraut - Kuf, 1 Butterfaß, 1 Essig-Fäßel, 1 Kübel, 4 Fruchtsäck, 1 Mehlsack, für einen Kaufpreis von 400 fl.

1821 - 1837: Josef Bühlmaier, Bürger u. Hechler, oo 1821. Im Aug. 1837 verkauft Josef Bühlmaier an Johann Selzer sein Haus wie vor beschrieben mit für die Summe von 571 fl. Dabei sind 1/4 (Mrg.) und 63 Ruthen Garten an 3 Stücken.

1837 - 1842: Johann Selzer, Bürger u. Söldner, *1802, oo 1828 Anna Funk. Selzer ziehen 1842  auf den Faulherrnhof. Im Mai 1842 verkauft die Johann Selzer´sche Gantmasse, wie vor beschrieben, an Franz Josef Bühlmaier vom Mäderhof für 1050 fl. Dazu gehören ~ 1/8 und 60 Rth. Garten- 1/4 Bürgerteile ~ 3 3/4 Jauch, Acker und ~ 2 Tagw. Wiesen u. Wasen.
Irritationen:
Franz Josef Bühlmaier ist bis Nov. 1843 Besitzer v. Hs. 2 a.d. Mäderhof. Verkauft F. J. B. 1842 umgehend an den nachsteh. Matthäus Gsell? Zieht F. J. B. 1843 zunächst wieder nach Hlzl? - hierüber finden sich derzeit keine Kfb. Einträge.

1842 - 1844: Matthäus Gsell, Taglöhner. Im Juli 1844 verkauft Matthäus Gsell, Taglöhner dahier, sein Haus Nr. 41 an Frz. Josef Bihlmaier, Bauer v. Holzl., für die Summe von 1651 fl. Dabei sind 1/4 Tagw. Garten und ~ 6 3/4 Morgen Wiesen und Ackerflächen an 5 Stck. Die ledige Katharina Wernhard hat das Wohnrecht u.d. Ausgeding im Haus.

1844 - 1847: Franz Josef Bühlmaier, Bauer in Holzleuten, *1795, + 1850. Im Juni 1847 verkauft Frz. Josef Bühlmaier, Bauer in Hlzl. an *Frz. Josef Bihlmaier, Schuhmacher von Hlzl. einen Teil von Haus 41 für 350 fl. Dabei sind ~ 60 Ruthen Grasgarten beim Haus.
Zum gleichen Datum verkauft Frz. Josef Bihlmaier den rechten Hausteil v. Hs. 41 an Andreas Werner mit 3 Rth. Küchengarten für die Summe von 250 fl. siehe. b. Hs.105
Wohnteilbeschreibung: "... *derselbe hat das Wohnhaus bloß bis zur Scheidewand, zwischen dem Hausöhrn und dem Stall erkauft und es bildet diese Scheidewand die Grenze zwischen dem Teil des von Andreas Werner erkauften Hausanteils. Auf dem Haus (Nr.41) hat die ledige Katharina Wernhard das unentgeltliche Wohnrecht bis an ihr Lebensende.... ".

1847 - 1878: Frz. Joseph Bühlmaier, Schuster, (ein Neffe des vorgen. Frz. Josef.) * 1812, gest. 1894, oo 1844 d. Genoveva Grießer, * 815, + 1864.
Im März 1854
verkauft die Gantmasse des Frz. Josef Bühlmaier, Schuhmacher dahier, dessen Hausanteil nebst 1/8 Mrg. Garten. an den Güterpfleger Melchior Bihr v. Hlzl. für 90 fl. ( Das Anwesen ist nun im Besitz der Gd - Güterpflege. Im Juni 1856 verkauft die Leihkasse Heidenheim das Haus mit 1/8 Mrg. Garten an den Schustermeister Franz Josef Bühlmaier für 132 fl. - dh. der Schuster Frz. Jos. Bühlmaier kauft die Gantmasse wieder zurück.

Im Okt. 1878 verkauft Frz. Josef Bühlmaier, Schuhmacher, an seine 3 ledigen Kinder das Haus wie vor beschrieben, nebst < 5 Ar Garten und ca. 1,6 Mrg. Wiesen und Acker für die Summe von 900 fl. = 1542 Mark.

1878 - 1881: die Geschwister Maria - Franz - und Helena Bihlmaier -nun Bihlmaier geschr. Im Okt. 1881 verkaufen Maria Bihlmaier, ledig und Helena Bihlmaier, z. Zt. in Worms, ihren Anteil am vorbeschriebenen Anwesen an ihren Bruder Franz Bihlmaier, Musiker, für die Summe von 200 Mark.

1881 - 1896: Franz Xaver Bihlmaier, Musikant, * 1848, +1896, oo1881 Auguste Haidner, * 1855, + 1895. Intern angem.: Nach dem Tod des Franz Bihlmaier geht das Haus Anwesen offensichtlich an die Schwester Maria Bihlmaier zurück.
Im Sept. 1896
verkauft Maria Domhan, geb. Bihlmaier, das Haus Nr. 41 an Alfons Ilg, led. Maurer für die Summe von 1300 Mark. Im Dez. 1896 verkauft Alfons Ilg das erkaufte Haus Nr. 41 an den Handelsmann Albert Richheimer v. Lauchheim für 2400 Mark, nebst 4,7 Ar Garten i.d. Prz. 165 und ca. 91,5 Ar. Acker u. Wiesen. (Alf. Ilg kommt aus d. Hs. Nr. 40)

-- Leerstand 1896 - 1899? -- Blieb Alfons Ilg zu Miete a.d. Hs.? (Alfons Ilg * 1871- aus dem Haus 40 - "Lenzahansa", heiratet 1903 Anna Maria Maier a.d. Haus 76 i.d. Haldengasse)

Im Juni 1899 verkauft Albert Richheimer von Lauchheim das Haus Nr. 41: ein 1 stock. Wohn-haus und Hofraum, nebst 4 ar u. 70 qm. Garten b. Haus, an Elisabetha Rieger, geb. Groß, Ehefrau des Josef Rieger, Bauer hier, für die Summe von 900 Mark. Int. angemerkt: das Ehepaar Rieger ware zuvor Besitzer des spät. Fuchsanwesen a. d. Brackwang.

1899 - ~ 1925: Elisabeth Rieger, * 1847, +1925, oo 1884 Franz Josef Rieger , gewesener Bauer auf dem Brackwang, *1843, +1924. Im Brandschad.Register 1908/09 ist eine Rieger Josefs Ehefrau als Besitzerin eingetragen.

~ 1925: Karl Fuchs, * 1899 i. Fachsenfeld, oo um 1925 Crescentia Rauscher, * 1900. Intern hier: Vor Albert Schuster wohnte  Karl Fuchs  mit seiner Familie hier im Hs. 41 zur Miete. Karl Fuchs baut dann Ende d. 1920 / Anf. d. 1930er J. an der Laubacher Straße ein Wohnhaus. qu. Hermann Stegmaier..

~ 1929: Albert Schuster , *1889, + 1968, oo1920 die Maria Hähnle von Untergröningen, *1889, + 1965. Albert Schuster bewohnte bis 1929 auf dem Schloßteil Nr. 5 (1929 / 1930 ein-gestürzt - Qu. Maria Schuster, geb. Jordan) Wissenswertes nachnotiert: Im Brandschadens-register v.1927/1928 ist Albert Schuster im Haus 99 bei seinem Bruder, dem Schmied Xaver Schuster, wohnhaft eingetragen. Nach den Einträgen i. d. Gd. Rn. wird dessen Wohng Nr. 5 im Schloss im Nov. 1928 an J. Bihlmaier neu vermietet. A. Schuster kann dann wohl 1929 hier das Haus 41 auf dem G. Bühl erwerben.

Fortan sind Schuster (bis zum Hausabbruch- Siedlungsbau) auf dem Anwesen Haus Nr. 41. Kurt Schuster,. Sohn des Albert S., erbaut an -etwas derselben Stelle, in der neu erschlossenen Siedlung ein neues Haus.
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Familien - Legenden zu den aufgeführten Bewohnern

Johann Grg. Bihlmaier, "Nullendirr alt", * 12.5.1719, +..?, oo am 25.1.1752 Maria Wanner, * 10.2.1726, + 5.1.1789. Aus der Ehe kommen 7 Kinder, u.a. Johann, * 1753.

Johann Bihlmaier, Bürger und Taglöhner, der "Nullendirr", * 9.12.1753, + 15.12.1824 , oo 21.2.1780 Maria Kuhn, geb. 8.9.1754, + 19.2.1820. 5 Kinder, u.a. Veronika, * 1787 und Frz. Josef, * 1794

 

*Joseph Bühlmaier, Bürger u. Hechler, im alph. Verz. als "Nullenmann" bezeichnet, geb. a. 30.3.1794, + 12.1.1864, oo am 23.10.1821 °Krescentia Rieck, geb. a. 17.11.1794, gest. a. 17.6.1847. Aus der Ehe kommen 11 Kinder, u.a. Franz Josef, geb. 1826. Dieser oo 1858 sehr wahrscheinlich in das Haus 97 an der Hauptstraße. *Joseph Bühlmaier erwirbt 1837 das Haus Nr. 24 in der Küfergasse.

 

Johann Selzer, Bürger u. Söldner, * 29.4.1802, + 2.3.1877, oo 23.4.1828 Anna Funk. 1845 wieder nach Hchl. zurück.  (Joh. Selzer ist  v. 1829 -1835 auf dem Haus 30 am Bergle, 1835 bis 1837 im Haus 19 i.d. Küfergasse und v. 1837 bis 1842 hier a.d. Haus 41)

Matthäus Gsell, Taglöhner, oo Maria Saxenmaier. Reg. Vermerk: aus Hchl. fortgezogen. (Martin Gsell ist 1841 noch Besitzer v. Haus 7 a.d. Schlossberg)

Franz Josef Bühlmaier, Bauer von Holzl, * 1795, + 1850.
Die Wohnbiographi des Frz. Joseph Bühlmaier ist bizarr und widersprüchlich - Reg. Vermerk: Frz. Joseph zieht v. Holzleuten (s. dort Hs. 14) 1829 n. Hchl. ins "Schuhtheißen Haus" Nr. 31, 1839 dann a. d. Mederhof u. 1843 wieder zurück n. Hlzl. 1845 ist er auch im Haus 32 als Besitzer notiert.

Frz. Joseph Bihlmaier, Schuster, (ein Neffe des ob. Frz. Josef.) *1812, + 1894, oo 1844 d. Genoveva Grießer, * 815, + 1864. Aus d. E. kommen 4 Kinder. Die Eltern der Genoveva sind der led. Josef Grießer u. d. led. Veronika Bihlmaier, die To. d. . Frz. Josef Bihlmaier, der  "Nullenmann".

Franz Xaver *Bihlmaier, Musikant, * 6.5.1848, +16.7.1896, oo 5.5.1881 Auguste Haidner, * 24.3. 1855, + 22.4.1895. Es sind keine Kinder notiert. (* Frz. X. kommt a.d. Hlzl. Bihlm. Sippe)

Rieger Franz Josef, gewesener Bauer auf dem Brackwang, *1843 - +1924, oo in III E. 1884 die Elisabeth Elisabeth Gros, *1847 - +1925. Rieger, + 1924, ist zuletzt im Besitz der Brackwanghöfe I. u. II. Rieger verlassen vermutl. Mitte der 1890er J. das Brackwanganwesen.
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Die weiteren Bewohner

Karl Fuchs, * 1899 in Fachsenfeld, oo um 1925 Crescentia Rauscher, * 1900. Vor Albert Schuster wohnte  Karl Fuchs  mit seiner Familie hier im Haus 41 zur Miete. Karl Fuchs baut sich dann an der Laubacher Straße ein Wohnhaus. qu. Hermann Stegmaier..

 

Luftbild von 1931

Nr. 2: ehem. Haus Schuster

Zwisch. 1 u. 2: gemeinsame Scheuere

Nr. 1: ehem. Haus Hägele - „Lauchele“

Nr. 3: Scheuer v. H. Sachsenmaier

Nr. 5: "Lenzenhans" - Bäuml.

Zu vermerken wäre hier noch: Josef Ohnewald vermerkt in seinen Tagebucheinträgen:
Im April 1825
hat Josef Bühlmaier (auch Biehlmaier) eine Scheuer an sein Haus gebaut. (betrifft die gemeinsame Scheuer v. Hs. 1 u. 2 )

Albert Schuster, das jüngste von 16 Kindern kommt aus dem Haus "Sandschmied" bei der Brücke,  * 12.6.1889, + 9.11.1968, oo 23.5.1920 die Maria Hähnle von Untergröningen, *10.8.1889, + 24.11.1965. Nach den Aussagen v. Maria Schuster, geb. Jordan, zieht  Albert Schuster   nach seiner Heirat zunächst in den alten Schlossteil auf den Schlossberg. Ende der 1920er - Jahre (1929) erwirbt er den linken Hausteil der Geb. Nr. 41/ 105.

Kurt Schuster, der Sohn v. Albert, *1922, gest. 1996, heir. Maria Jordan, * 1930, + 2007. Kurt Schuster bricht i. d. 60er Jahren das alte Hausanwesen ab und erstellt ein neues Wohnhaus.

Wissenswertes zu Albert Schuster, erzählt von Maria Schuster, geb. Jordan
Nur wenige Tage nach seinem Einzug auf dem G. Bihl bricht der alte Schlossteil - lange Zeit eine Ruine, zusammen. Anm. der alte Schlossteil bricht  °°1932/33 zusammen, der Rittersaal im Frühj. 1929 -  °n. Pf. Zuber 1972.
Der Besitzer und Verkäufer von  Haus  Nr. 41 auf dem Bihl war nach Maria S. ein Bewohner v. *Brackwang.  Der Kaufpreis für das schon etwas baufällige Häuschen betrug um die 1000 Mark  oder etwas mehr. Für Albert Schuster damals viel Geld.

Albert Schuster wurde auch der  Fr°ance Pater genannt. Er war eine Zeitlang im Kloster. Dort erlernte er den Beruf des Krankenpflegers. Maria besitzt noch ein Militärbild. Es zeigt den Albert als Operationshelfer in einem Lazarett.

In der Familie von Schuster Albert wurde Alfons Ohnewald, ein Neffe der Ehefrau Maria, geb. Hähnle großgezogen

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