Der Kehlschneider im Haus Nr. 43 auf dem Kehlbergle - Gb.
Nr. nach d. Urkarte 1830 - 1912 Adresse heute:
Neubau Mach – Alte Mögglinger
Straße 14 …………………. Die frühe Baugeschichte des
Hauses liegt im Dunkeln, wie auch die Geschichte ihrer frühen Bewohner. Im 1760 angelegten Steuerbuch werden erstmals die
einzelnen Hausanwesen im Ort be- schrieben und namentlich Bewohner
zugeordnet. Dabei war diese Zuordnung nicht in allen Fällen klar
und teilweise schwierig, da zu dieser Zeit noch keine Hausnummern
vergeben waren. Bei der Suche nach dem Anwesen hier am Kehlberg
verblieb zuletzt noch ein Hausobjekt, welches hier das Haus Nr. 43
am Kehlberg hätte darstellen können. Bei richtiger Deutung der darin gemachten Ausführungen zeigt
sich folgende Sachlage: Das Anwesen auf dem Kehlbergle ist
(zu jener Zeit) ein zur Mühle in Hchl. gehörender Wohnhausteil, wie
auch die umliegenden Feldteile. Als Besitzer wird ein Vogelmann genannt,
danach Josef Linse. Während Vogelmann derzeit nicht eingeordnet werden
kann, kann Josef Linse eindeutig als Mühlenbesitzer in Heuchlingen
zugeordnet werden, ebenso der nachgenannte Josef Vogt. Bewohner und Hausbeschreibung nach dem Steuerbuch von 1760 Vogelmann
- Josef Linse - modo Josef Vogt,
(
..................................................................... Nach
der Gebäudebeschreibung im Gd. Kataster stellt sich das
Anwesen wie folgt dar: 1827:
Ein
2stockigtes Wohnhaus samt Scheuer unter 1 Dach (1827 noch als eine Wohneinheit) 1873: Anteil an 1 Wohnhaus u. Hofraum - Johannes Stäb, Schneider Haus
43 /106 Intern
angemerkt: Das Anwesen wurde im 19. Jh. (mehrmals) in 2 Wohneinheiten
(zeitw. auch in 3) aufgeteilt. Wobei die Besitzter mehrmals wechselten
…………………….
Hausteil . ~
1776 - ~ 1797: Joseph Linse,
" Müller", * 1752, +...., oo 1776
Veronika Holz v. Horn, geb. 1757, + 1820. Aus der Ehe kommen 2 Töchter u. 1 Sohn.
1797 - 1836: Josef Vogt, Müller
in Heuchlingen, * 1772 in Holzleuten, oo 1797 i. I. Ehe die Witwe
Veronika Linse (+ 1820) auf der Mühle in Hchl. und
1820 in II. E. die Katharina Ottenbacher. Im Juli 1836 verkauft Josef Vogt, Müller allhier,
an den Johannes Stäb, Schneider allhier: ein 2 stockigtes Wohnhaus
mit Scheuer unter 1 Dach, Nr. 43, das sogenannte Kehlhaus.
Dazu 1/2 Tagwerk an 1 Tagw. Hofraite und
Garten, für die Summe von 500 fl. Auf der Seite gegen Abend (Westen) erhält der Käufer als Traufrecht,
vom Haus aus gemessen 6 Schuh (~ 1,2 m), gegen Mitternacht (Norden)
die ganze Hofraite bis an Bernhard Schönbergers Garten. Der Verkäufer behält für sich und seine Nachkommen die
freie Überfahrt über diese Hofraite bevor, auch darf diese Stelle
zu keiner Zeit überbaut werden. (Int. angemerkt: Die Feldstücke
hinterm Haus gehörten noch längere Zeit zur Mühle - bis in die Zeit
des August Schmid. .......................................... Ab 1836 werden nun Stäb konkret als Besitzer
auf dem Kehlhaus erwähnt.
1779 heiratet Josef Stäb, "Taglöhner im Kehlhaus", die Maria Pflieger
- Fm. Reg. I/107
Das Haus ist jetzt in 2 Wohneinheiten
aufgeteilt- i. d. Wohnteile Nr. 43 und Nr.
43 /106 Hier weiter bei Hausteil 43 /106 1847
- 1864: Johannes Röhrle,
Schmied, *1787, in Leinzell,
+ 1858. Im Jan. 1864 verkauft Johannes Röhrles
Witwe Katharina, an ihre Tochter Marianna Röhrle, die Hälfte
an einem 2 stockigem Wohnhaus neben Johannes Stäb,
Schneider. Die Verkäuferin und ihre 3 noch
ledigen Kinder erhalten das Wohnungsrecht. 1864 - 1879: Marianna Röhrle und ab 1868 Heinrich Munz, Taglöhner. (H.
Munz, oo 1868 die Marianna Röhrle, Tochter
des vorgen. Johannes Röhrle.) Im Febr. 1879 verkauft Heinrich Munz seinen Hausteil Hs. 43/106 an Josef Dolderer
für 350 fl. oder 600 Mark - Munz/ Röhrle ziehen zunächst in das Haus Nr. 95 a.d. Bruckgasse (= heut.
Hs. Röhrle - wohnen dort zur Miete) ................ 1854 im April verkauft die Johannes Stäbsche Gantmasse 3/4 an einem 2-stock. Wohnhaus mit Scheuer unter
1 Dach an die Oberamtsleihkasse Aalen, zusammen mit ca. 1 1/4 Morgen
Garten und Wiese für 350 fl. Intern: Ob Stäb nun weiter das Haus 43
bewohnte, ist nicht vermerkt, aber wahrscheinlich. 1857 im Apr. verkauft die Oberamtsleihkasse Aalen
das aus der Gantmasse des Käufers - (also
des von Johannes Steeb) erkaufte Wohnhaus und zwar: 3/4 an
einem 2 stock. Wohnhaus mit ~ 31 Rut. Hofraum und 5/8 Mrg.
Gemüse- Gras - u. Baumgarten neben August Schmid (Garten) u. Johs.
Röhrle, an Johannes Stäb für die Summe von 401 fl. Int.:
Stäb erwirbt die Gantmasse also wieder zurück ----
--------- im Haus wohnen jetzt 3 Partien ---- Stäb
besitzt 2/4 vom Hausanwesen -------- 1864 - 1894: Johannes Stäb, Schneidermeister, * 1838, + 1910, oo1865
i. 1. Ehe die Marianna Weber, * 1840,
+ 1879, u. 1880 in II. Ehe m. Maria Klotzbücher v. Hlzl., * 1850,
+ 1890.
Im Juni 1879 verkauft Johannes Hägele, Zimmermann, derzeit in Stgt, an die Witwe Marianna
Grießer, geb. Haas: 1/4 an einem Wohnhaus neben
Johs. Stäb u. Heinrich Munz, für 425 Mark.
1879 - 1881: Marianna Grießer, geb. Haas, Witwe, oo a. 7.6.1869 den Anton Grießer - III/162. Im Okt. 1881 verkauft die Witwe Marianna Grießer ihren Hausteil an Georg Werner, lediger Käser, für 500 Mark.
1881 - 1885: Georg Werner, led. Käser (keine weit. Daten vorh.) Im Mai 1885 verkauft Georg Werner, ledig, an seine Schwester Paulina Werner, ledig v. hier, seinen erkauften Hausteil für 300 Mark. Im Haus hat die Mutter der Verkäufers das lebenslange Wohnungsrecht.
Die Verkaufsdaten v. P. Werner - an Stäb? sind derzeit nicht ersichtlich ------------ .....
1864 - 1894 (1908): Johannes Stäb, Schneidermeister, * 1838, oo 1865
i. 1. Ehe die Mari-anna Weber, * 1840, und 1880 in II. Ehe Maria Klotzbücher
v. Hlzl., * 1850. Kinder u.a. Josef aus I.
E., * 1867 u. Paul aus II. Ehe, * 1881. Im
Dez. 1894 verkauft
Johannes Stäb, Schneider-meister, an seinen Sohn Josef Stäb,
Schneider hier, sein Gesamtanwesen Haus Nr. 43. .
... 1908
- 1938: Paul Johannes Stäb,
Schneidermeister, * 1881, + 1968 , oo1908 Veronika Auchter,
* 1884,+ 1956. .. ................................................................................................... Detaillierte Familien - Legenden - an den Bewohnereinträgen in den Kaufbüchern
festgemacht. Joseph
Linse,
" Müller", * 1752, +...., oo 1776
Veronika Holz v. Horn, geb. 1757, + 1820. Aus der Ehe kommen 2 Töchter u. 1 Sohn.
Das
Stammhaus
der Stäb in Heuchlingen ist hier das Haus 43 auf dem Kehlberg.
Hieraus kommen die "Kehlschneider"
auf dem Kehlberg, die "Kehlmarxa"
in Holzleuten und die "Molkers" am Schlossberg - siehe
hier auch die Hauslegenden Haus 12 i. Hchl. u. Hs. 7/8 in Hlzl. Historie .. 1.
Joseph (Josephus) Stäb,
"Taglöhner im Kehlhaus", geb. a. 13.3.1738, + 20.4.1797,
oo 12.10.1779 Maria Pflieger, * 16.12.1749, + 28.1.1811. | 5 Kinder:
u.a. Josef Jakob, * 1780.
1897
- ~1908: Rosina Stäb, *
10.3.1869, + 13.12.1927, ledig.
Lageplan v. 1910: Haus
43 u. (43/106), sind zu einer Einheit verschmolzen. Ein Holzschuppen,
43a, kommt neu hinzu. . . . . Josef Stäb, Lehrer,
verheiratet. Der Namenszusatz "Kehl ......" wird in Heuchlingen wohl auslaufen - wie auch der Name Kehlberg ...................................................
. . .
. Nach der Überlieferung soll sich an diesem Platz eine Köhlerei
befunden haben. Dagegen spricht: die Heuchlinger Markung war nur wenig bewaldet,
weshalb die Bewohner, Holz aus dem Wöllsteinischen
Wald erhielten. Und, das Umfeld des Kehlbergs wurde als Weide und Ackerland
genutzt. Kehl bedeutet aber auch Kehle, Geländeeinschnitt. Es könnte
hier der Einschnitt, bzw. die Auffahrt zur Anhöhe, zwischen dem heut. Haus
Bauer und dem linksseitigen Hang - Haus v. M. Stäb - gemeint sein. Fragen: wie alt ist der Name Kehlberg?
Wurden die Bewohner dort schon immer als Kehl... mit dem jeweils angehängten
Vornamen, oder Beruf, gekennzeichnet. So später z.B:
Kehlschneider, d.h. der Schneider auf dem Kehlberg.
? Hat es mit dem Namen einen ganz anderen Zusammenhang?
|