Haus
Nr. 44 am
Kehlbergle -
nach Urkarte 1830 - 1912
Hausname:
Bauers
-
ein Familienname
Adresse heute: Alte Mögglinger Str. 10
…………………
Im
Steuerbuch von 1760 findet sich in der Hausbeschreibung von Haus
Nr. 45/46 der Eintrag: Michael
Holl auf
seinem Fallehen der 1786 errichteten Ziegelhütte. Hierbei
handelt es sich hier um das Haus
Nr. 44
- das heutige Haus "Bauer" am Kehlbergle.
Indizes: 1815
verkauft die Witwe des Josef Holl ihr Wohnhaus Nr. 45/46
neben der Ziegelhütte.
Im Febr. 1816
verkauft Michael Holl, Ziegler
dahier, ein
erblehenbares Gebäu:
eine Ziegelhütte zu Heuchlingen am Bühl an Anton Stegmaier,
Schuster, für 116 fl.
Int. vermerkt: Michael Holl ist ein Sohn des Michael Holl, dem Erbauer
der Ziegelhütte.
Anton
Stegmaier baut aus der Ziegelhütte ein 2 stockiges Wohnhaus.
Die
Gebäude-
beschreibung im Gd. - Kataster v. 1827 lautet dann: Ein
neues 2 stockigtes Wohnhaus
............................................................................
Bewohner
- Übersicht für das Haus 44 nach den Katastereinträgen.
1787
erbaut Michael Holl, "Zimmermann alt" eine "Ziegelhütte
am Bühl"
1803
- 1816: Michael Holl, Ziegler, dessen Sohn. 1803 heiratet Michael
Holl, Ziegler, auf dem Haus 45/46 und übernimmt die Ziegelhütte.
1816 verkauft
Michael Holl, Ziegler dahier, an Anton Stegmaier, Schuster, seine
"Ziegelhütte am Bühl", für 116 fl.
1816
- 1858: Anton Stegmaier, Schuster, *
1782, + 1858, oo 1815 Veronika Frey v. Hlzl.,
* 1783, + 1858. Im Aug. 1858 verkauft die
Witwe Veronika Stegmaier an ihren Sohn Georg Stegmaier, led.
Schneidermeister: ein 2 stock. Wohnhaus nebst Hofraum an der Möggl.
Straße, neben Bernhard Schönberger, u. Johann Schürle,
Musiker,
nebst 13 Rut. Garten beim Haus u. ca. 2 3/8 Morgen Acker u. Wiesen an
5 St. - für die Summe von 900 fl.
Die Verkäuf. u. ihre led. To. Viktoria haben
das Wohnungsrecht im Haus.
1858
- 1884: Georg
Stegmaier, Schneidermeister,
*1831, +1913, oo 1858 Franziska Vogt, *1831, + 1872, u.
1874 Theresia Hummel v. Möggl.
* 1842, + 1905.
Am 6. Juni 1884 verkauft Georg Stegmaier das Haus wie vor beschrieben
an Magdalena Knepper. Dabei sind 1ar u. 79 qm Garten i. d. Prz.
126 - für die Summe von 690 Mark.
1884
- 1894: Magdalena Knepper, * 1862, oo 1892. Am
16. Juni 1884 verkauft Magda-lena Knepper, z. Zt. im Dienst bei
Speisemeister Köhle in Waldsee, an ihre Mutter Krescentia Knepper
und an Ihre Schwester Marianna Knepper unentgeltlich
das Wohnungsrecht im Haus. Für die Mutter solange sie lebt,
f.d. die Schwester solange
sie ledig ist.
Intern
angemerkt: Magdalena Knepper, oo 1892, den
Joseph Ohnewald,
Musiker, * 1860. Reg. Vermerk: Ziehen mit Kind Josef, *1893, nach Stuttg.
Im Jan. 1894 verkauft Josef Ohnewald, Musiker
und Schlosser, an Albert Richheimer: ein
2 stock. Wohnhaus nebst Hofraum an der Möggl. Straße,
nebst ~ 1 Ar Gemüsegarten b. Haus für die Summe von 800
Mark.
Im Febr. 1894 verkauft Albert Richheimer v. Lauchheim die erkaufte
Liegenschaften an Maria Anna Hägele für die Summe von
875 Mark. Bemerkenswertes
hierzu: im Febr. 1894 verzichten Josef Hägele, alt-Ausdinger, +
1901, u. dessen led. Tochter Maria Anna Hägele auf ihre Wohn- u.
Benutzungsrechte auf dem Haus Nr. 33 (Lauchbauer). Johann Vatter v.
Hs. 33 räumt dem Jos. Hägele u. dessen Tochter das Nutzungsrecht
an dem in Prz. 173 befindlichen Pumpbrunnen ein. Auch hat Vatter einen
Weg v. Hs. 44 aus über den Bach zum genannt. Brunnen herzustellen.
(die Ehefrau des Josef Hägele, + 1905, ist hierbi nicht erwähnt)
1894
- 1904:
Anna Hägele, Nähterin,
* 1862, + 1904, Tochter
des Ehepaares Hägele auf dem Lauchbauer Anwesen, Haus 33. 1904
meldet Veronika Hägele den Tod der Tochter Anna, Nähtistin,
verstorben im Haus der Anzeigenden. Qu.:
rath.dat
1904
- 1907:
Johannes Vatter,
ein Neffe der Anna Hägele, übernimmt
nach dem Tod d. M. A. Hägele das Haus - Qu.
Gemeindekataster- Eintrag: 1907: Johannes Vatter. Im
Brandschadens-Reg. 1908/09 sind ein Hägele Andreas und Johann Grg.Vatter,
Stud. eingetragen. Wobei der Eintrag v. Andreas
Hägele nicht gedeutet werden kann. Andreas Hägele ist
der "Lauchele" im Haus 105 auf d. Gänsbühl-- hatte
er Kaufabsichten?
Um
1908-1910
kauft
Michael Munz
das Hausanwesen Nr. 44. Anm. das Kaufdatum und die Anschlußnutzung
ist nicht erschlossen,.
1949
oo Otto Bauer. Um 1947 erwirbt er das Haus 44 von seinem Großvater
Michael Munz.
Fortan
sind Bauer auf dem Anwesen. ............................................

Gebäudeensemble
um 1930
.
.
.
Detaillierte
Familien -
Legenden
Anton
Stegmaier,
Schuster, * 4.7.1782, + 8.1.1858, oo 16.5.1815 Veronika Frey v. Hlzl.,
* 12.9.1783, + 30.10.1858. | 3 Kinder, u.a. Georg, * 1831. Anm.: Anton
ist der Sohn des Johann Stegmaier, "Dirrenbauer alt" – später ("Schuhfrieder")-
Hs. 90.
Georg
Stegmaier, Schneider, Schneidermeister,
*1831, + .1913, oo 1858 Franziska Vogt, *1831, + 1872, II.
oo 1874 m. Theresia Hummel v. Möggl.
* 31842, + 1905. 15 Kinder. Georg Stegmaier
zieht später in das Haus 69 auf d. Kirchberg. Legende siehe dort.
Magdalena Knepper, * 5.1.1862, oo 12.51892, Enkelin des Josef Knepper
u.d. Katharina Fischer.
Magdalena Knepper oo 1892 den Joseph Ohnewald,
Musiker, * 20.12.1860, oo 1892 . Reg. Vermerk: Ziehen mit Kind Josef,
*1893, nach Stuttg.
Josef Hägele,
"der Lauchseff"
v. Haus Nr. 33, *
1815, + 1901, oo 1854 Veronika Bihr v. Bläsihof bei Abtsgmünd,
*1824, + 1905 - die Eltern der nachsteh. Maria Anna Hägele.
Anna
Hägele, ledige Nätherin,
* 7.10.1862, + 7.11. 1904, Tochter des Ehepaares Hägele aus dem Lauchbauer
Anwesen, Haus 33. 1904 meldet Veronika Hägele
den Tod der Tochter Anna, Nähtistin, verstorben im Haus
der Anzeigenden. Qu.: rath.dat
Zeitzeugenwissen:
Nach Aussage von Josef Hillenbrand, hat das Ehepaar Hägele, zusammen
mit der Tochter hier im Haus 44 im Ausgeding gelebt. Sein Patenonkel
Johannes Vatter, Oberstudienrat, verbrachte hier seine Schul - u. Semesterferien.
Michael
Munz
kauft nach dem Tod der Anna
Hägele, bzw. deren Mutter Veronika. (1907
ist Johann Vatter noch als Besitzer vom
Haus 44eingetragen
) Ein Kaufgrund
war: die Zufahrt zum Haus Munz führte über deren Hof, was immer wieder
zu Unmut führte.
Bauer
- Familienlegende
Albert
Bauer
heiratet 1927 Dorothea Munz, die Tochter von Michael Munz. Nach dem
Auszug des Raimund aus dem Haus 45 bewohnte er dessen Räume im UG. Es
waren dies: 1 Wohnstube und 1 Schlafzimmer. Im Vorraum war die Küche
untergebracht. Durch diese Küche führte für die OG-Bewohner der Zugang
zum Gewölbekeller, der über eine Falltür erreicht werden konnte.
Später-
ca. v. 1932 bis 1946
wohnte die Fam. Bauer im Haus der Karoline Ohnewald -"Schlossers"
zur Miete - heute steht hier das Haus Lauber (seit 2016 im
Gemeindebesitz) Beim Zuzug der Flüchtlinge im Jahr 1945 und 1946, musste
die Fam. Bauer diese Wohnung wieder verlassen. Sie zogen wiederum in
die früheren Räume v. Raimund v. Hs. 45. Otto Bauer,
der Sohn, schlief (nach
eigener Aussage) auch nach der Heimkehr v. Krieg - in allen 3
Fällen- in der *Schlafstube seiner
Eltern. Freie Wohnungen gab es in dieser
Zeit ja nicht. *angemerkt: er bewohnte auch die Faschade unterm
Dach des Hauses Nr. 45.
Otto
Bauer
erwirbt, wie ob. schon erwähnt, um 1947 zusammen mit den Eltern das
Haus 44. Nach seiner Heirat 1949 setzen sie ein weiteres Stockwerk auf
- s. heutiger Zustand.
........................
Weitere
noch bekannte Bewohner im Haus 44
Fam. Martin Krieg, (ev. v. 1925 – 1935/36)
Danach die Fam. Anton Munz ab 1936 / 37. Danach, wie gesagt,
die Familie Bauer.

Zum
Bild:
Das Haus Bauer vor der Aufstockung.
Im Haus Bauer war bis zum Umbau ein Kuhstall, (aufge-lassen) die
Miste lag gegenüber. Der Standort ist auch heute noch noch
leicht zu erkennen.
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zurück
z. Areal 2
Geschichte des
Zieglerhandwerks
- entnommen aus einem Web- Beitrag zur Ziegelei
in Wiesenbach
Die Wiesenbacher Ziegelei - ist nach 1800 erbaut worden - 1841 wurde
ihr Alter auf 25 Jahre geschätzt.
Sie ist wurde also rund 30 Jahre nach dem Bau der Ziegelhütte in Heuchlingen
erbaut
Lange Tradition:
Die Herstellung von Ziegeln in unserer Region reicht bis in die römische
Zeit zurück. Doch erlangte die Ziegelei erst im 18. Jahrhundert an Bedeutung.
Zuvor wurden die Häuser meist mit Stroh oder Schilf gedeckt.
Erst als auch vermehrt auf dem Land Dächer mit Ziegeln gedeckt wurden,
entstanden auch ländliche Ziegeleien, wie die Wiesenbacher.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde die Produktivität der Ziegelhütten
durch zunehmende Mechanisierung um das acht bis zehnfache erhöht. Größere
Betriebe verdrängten die dörflichen Ziegeleien.
Das Ausgangsmaterial
Lehm oder Ton wird zunächst einige Wochen in Wasser gelöst oder
über den Winter bei mehrmaliger Wasserzugabe im Freien ausgebreitet
gelagert und durchgefroren. Durch dieses "Ausfrieren" wird der Ton feinkrümelig.
Diese Arbeitsschritte erfolgen heute noch für Qualitätsprodukte
Herstellung
eines Ziegels
Traditionell wurden die Ziegel im so genannten "Handstrichverfahren"
hergestellt. Zunächst musste der Rohstoff "Ton" vorbereitet werden.
Dazu wurde die Tonmasse in Streifen geschnitten, um störende Steine
zu finden und zu entfernen. mit Wasser übergossen ließ man ihn zwei
bis drei Stunden einweichen.
Der nächste Arbeitsschritt war das "Treten" des Tons. Die Mitarbeiter
mussten in spiralförmigen Bahnen den Ton so lange durch treten, bis
dieser weich und geschmeidig war. Zwischendurch wurde die Masse mit
Stechbrett und Gabel umgesetzt, damit alles von Treten und Kneten erfasst
wurde.
Der so vorbereitete Ton wurde portioniert und mit Schwung in eine Holzform
geworfen und dann eingedrückt. Mit einem Streichbrett strich der Ziegler
den überflüssigen Ton ab. Der so geformte Ziegel wurde dann aus der
Form herausgenommen und zum Trocknen verbracht.
Ein einzelner Former konnte pro Tag, wenn die Tonmasse durch Treten
von anderen Arbeitern übernommen wurde, bis zu 1000 Biberschwanzziegel
oder bei Verwendung von Einfachformen 2500 und bei Einsatz von Doppelformen
bis zu 3500 Mauerziegel herstellen. Die Arbeitszeit betrug dabei 12
bis 14 Stunden am Tag.
DieEinrichtung
und Fertigung
Eine Lehmgrube - ein Tretplatz - ein Streichtisch und Gerüste zum
Trocknen der Ziegel.
Arbeitsschritte: In der Lehmgrube wurde derTon "eingesumpft",
danach auf dem Tretplatz bearbeitet (geknetet / gestampft), bis der
Ton für den Ziegler und seine Helfer die richtige Konsistenz hatte,
um auf dem Streichtisch die Ziegel zu formen. Diese "gestrichene" Ziegel
kamen dann zum ersten Trocknen auf die Gerüste. Zur weiteren Trocknung
wurden die Ziegel in einen Trockenraum gebracht.
Der Ofen
Der Wiesenbacher Ziegelofen ist ein so genannter oben offener, einschüriger,
altdeutscher Kammerofen. Diese Ofenart entstand Anfang des 17. Jahrhundertsund
wurde noch bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts gebaut.In diesem Ofen,
wurden über vier Monate im Jahr Mauerziegel und Dachziegel (Biberschwänze)
im Nebenerwerb hergestellt. Vier feste Umfassungsmauern umgeben die
Feuerung des Ofens. In der zur Strasse gelegenen Längsseite befindet
sich eine Öffnung, durch die die rohen Ziegel herein und die gebrannten
Ziegel herausgebracht wurden. Die Feueröffnung - Zuluft - befindet sich
innerhalb der Ziegelhütte. Die Mauern des Ofens wurden, mit den in unserer
Region typischen Bundsandstein errichtet. Der Innenraum wurde mit feuerfesten
Backsteinen ausgemauert und mit Lehmmörtel ausgestrichen. Der Ofen konnte
mit ca. 5700 Mauerziegeln bzw 8600 Biberschwanzziegeln beschickt werden.
Betrieb und
Holzverbrauch
Zum Brennen wurden die Ziegel im Ofen aufgeschichtet, wichtig dabei
war, dass zwischen den einzelnen Ziegeln genug Luft blieb, damit die
Hitze von allen Seiten an die Steine heran kam und die Verbrennungsgase
entweichen konnten.
Nach der kompletten Füllung des Ofens wurde die seitliche Öffnung mit
Backsteinen zugemauert. Die Backsteine wurden vorher mit Mörtel verschmiert.
Der Ofen wurde nun langsam erhitzt, das so genannte "Schmauchen" diente
dazu, dass das in den Ziegeln vorhandene Wasser entweichen konnte.
Der Ofen, der bis dahin offen geblieben war wurde durch eine Schicht
aus Erde oder Sand abgedeckt. Dann wurde das "Vollfeuer" in Gang gesetzt,
bis die erforderliche Brenntemperatur von 950 bis 1000 °C erreicht wurde.
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