Haus Nr. 45 / 46  an der Alten Mögglinger Straße -  Geb. Nr. nach d. Urkarte 1830 - 1912

Hausname alt:  "Knöpfle" - dieser Name ist nicht mehr geläufig oder bekannt.

Adresse alt: Alte Mögglinger  Str. 45 || Adresse heute: Radgässle 1
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Die Geschichte des Hauses und der ihrer Bewohner liegt im Dunkeln. Sicher ist sie aber schon sehr viel älter als hier beschrieben. Es handelte sich wahrscheinlich um eine Selde, also einem kleineren lanndwirtschaftlichen Anwesen, gepaart event. mit einem Handwerks-btrieb, Handel u.dgl. Erst später wurde das Hausanwesen aufgeteilt in bis zu 3 Wohnpartien, wie sie unten dargestellt ist.

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Der Name Knöpfle: Pfarrer G. Zeyer weist in seinen "Hausnamen- Recherchen" hier diesem Haus Nr. 45 den Hausnamen "Knöpfle" zu. Namensträger waren die Schönberger in Heuchlingen. Ob dieses hier beschriebene Haus das Stammhaus dieser "Knöpfle" war, ist ungewiss. Stark in Frage kommt hierfür auch das Haus 47 am Eingang zur Vortsadt. Diese "Knöpfle - Schönberger" teilte sich später eine Zimmermanns- Linie - diese findet sich im Haus 47, und in eine Händler - Linie. Die Bedeutung des Namens "Knöpfle" selber bleibt unbekannt.
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Gebäudeensemble um 1930 mit den Häusern Munz und Bauer.
Das Anwesen Munz bestand längere Zeit aus den Häusern Munz und dem heutigen Haus Bauer. Im Haus Bauer war bis zum Umbau ein Kuhstall, (aufgelassen) die Miste lag gegenüber -der Standort ist noch leicht zu erraten.


Zur frühen Baugeschichte und die ihrer Bewohner liegen keine Daten vor. Die Haus-beschreibung im Steuerbuch von 1760 deutet auf eine Selde für Handwerker oder Kleinbauern hin.

Die Bewohnergeschichte und die Bewohnerzuordnung selbst ist recht unübersichtlich und nur schwer zu deuten.

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Im Steuerbuch von 1760 finden sich drei Hausbeschreibungen - wobei die zeitliche Zuordnungen der Hausbewohner im Nachhinein schwierig oder unmöglich ist.

Eine Interpretation
lässt den Schluss zu, dass zumindest das Nachbar- Hausanwesen
Nr. 44 ein Teilanwesen der Holl -
Zimmermannssippe war und 1786 hier vom Haus Nr. 45 aus erbaut worden ist.
Indiz:
In einer Namenliste der fürstprobsteilichen Untertanen v. Hchl. wird erwähnt: Michael Holl, Ziegler, Sohn des Michael Holl, Zimmermann, auf seinem Fallehen der 1786 errichteten Ziegelhütte. Bei dieser Ziegelhütte handelte es sich um das Haus Nr. 44 - heute das Haus "Bauer" am Kehlbergle.
Nach dieser Interpretation wäre Michael Holl, "Zimmermann alt", und auch dessen Sohn Josef, im Gesamtbesitz (zumindest aber im Teilbesitz der Häuser Nr. 45 und Nr. 44) Später wird das Haus 45 aufgeteilt in 2 Hausteile (Wohnteile), wie die Beschreibungen zeigen.

Aber,
Michael Holl ist in den Kaufbüchern auch auf Haus 75 an der Hauptstr. als Besitzer vermerkt.

Dann: Bernhard Schönberger - oo 1782- ist ebenfalls als Besitzer hier von Haus 45 notiert.

 


Gebäudesituation um 1830

Das grün unterlegte Areal beherbergt das Haus Nr. 45 Darin errichtet Michael Holl seine Ziegelhütte.
In diese Ziegelhütte wurde später die Wohnung Haus Nr. 44 eingerichtet.
Haus 43 ist das Haus "Kehl-schneider"

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Beschreibung 1 - im St. bu.1760, S. 116 - (betrifft das Gesamtanwesen)

Josef Holl(*1757 +1824) besitzt eine Heiligen Söld --* jetzt Bernhard Schönberger - (*1760 +1834) darein gehört:
1 Behausung mit dem Steueranschlag von ............................ 40 fl
an Gärten: 1/2 Tagw. beim Haus, angeschlagen mit.......................... 3 fl. 45x-

an Wiesen: 1 3/4 Tgw. a. m.................13 fl. 7 x

Acker: 2 1/2 Morgen an 4 St. a.m. ......................8 fl. 45x

für Vieh und Fahrnis 20 + 5 fl. ................. 25 fl.

Summe des zu versteuernden Vermögen .............................. 80 fl.

Randvermerke: 1814 verwandelt | 1803 der Hausanteil des Holl ist versetzt (d.h. z.Tl. verpfändet) || Schönberger besitzt das halbe Haus und ~ 3/8 Tagwerk Garten- Intern: betrifft das OG ||
Michael Holl (= Bruder d. Josef) hat die Hälfte der Fallsöld- Behausung - Int. betr. das EG.

 

Beschreibung 2 - im St.bu.1760, S. 104 - (betrifft das das OG - hier Haus Nr. 46)

Bernhard Schönberger besitzt eine Fall Söld -- jetzt Dominikus Schönberger (d. Sohn)
Randvermerk: 1829 in ein zinseigenes Gut verwandelt
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darein gehört:
1 Behausung
mit einem Steueranschlag von ......... 40 fl
Dabei sind 1/4 Tagw. Garten an 3 Stck- für....................................... 6 fl. 15x
1 Tagw. Wiesen für ....................................... 7 fl. 30 x

3 Allmendteile auf dem alten Letten für .............

für Vieh und Fahrnis angeschlagen ........................... 15 fl.

Summe des zu versteuernden Vermögen .................................50 fl.

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Beschreibung 3 - im St.bu.1760, S. 160 - (betrifft das das EG - hier Haus Nr. 45)

Josef Schürle, Schuster, besitzt eine Erb Söld
darein gehört:
1 Behausung für .......................................... 30 fl
Dabei sind 1/4 Tagw. Garten beim Haus für........................1 fl. 15x
Fahrnis, mit einem Steuerwert von....................................... 5 fl
Summe zu versteuern, o/o der Gd. Abgaben ................... 20 fl.

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die weiteren Gebäudebeschreibungen nach d. Gemeindekataster 1827 bis 1907

Haus 45 (EG)

1827:
1/4 von einem 2 stockigtem Wohnhaus

1873: Anteil an 1 Wohnhaus m. Scheuer u. Hofraum

1907: Wohn - u. Ökonomie - Gebäude von Stein, Riegel u. gezäunt mit Ziegeldach, Hofraite.

Abtritt, 1/4 gewölbter Keller, 1 Schweinestall: Gelasse: 1/4 Heuviertel.
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Haus 46 (OG)

1827: 3/4 von einem 2 stockigtem Wohnhaus samt Dreschtenne.

1873: Anteil an 1 Wohnhaus m. Scheuer u. Hofraum

1907: Wohn - u. Ökon. Gebäude, Hofraite wie b. Hs. 45, 3/4 gew. Keller - 1 Schuppen auf

Freipfosten, mit Ziegeldach, Hofraite, 1 Stall, 3/4 Heuviertel, 1 Tenne, 1 Wagenremise

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Bewohner - Kurzübersicht für das Haus 45 - EG und Haus 46 - OG

1767: Michael Holl, Zimmermann alt, + 1802, oo 1767 die Maria Ohnewald.

Dieser Michael Holl ist möglicherweise zuerst alleiniger Besitzer des Gesamtanwesen -

Bernhard Schönberger käme dann später hinzu - aber, auch andere Konstellationen sind

möglich.

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Hausteil Nr 45 EG


1808
: Josef Holl, Zimmermann, oo 1808 M. Anna Seybold.
Steuerbuchvermerk 1803: das Haus versetzt (verpfändet), jetzt im Hausteil 45 - EG (dh. Josef zieht i.d. Hs.teil Nr. 45 EG).
1815
verkauft die Witwe des Josef Holl ihr Wohnhaus neben der Ziegelhütte an Johannes Schönberger.


1803
: Michael Holl, Bruder des Josef, oo 1803 die M. Anna Fuchs - Eintrag: der Bruder Michael hat die Hälfte der Fallsöld (welche Hälfte, das OG.? - unklare Situationen)
1831 verkauft die Witwe des Michael Holl ihren Hausteil an die ledige Veronika Bühlmaier (diese ist im EG)


1815:
Johannes Schönberger, Wannenmacher und Händler, * 1791, + 1817, oo 1816 Victoria Stäb, * 1788, + 1819. (Johann Sch. findet sich ebenfalls im Haus Nr. 75 - Hs. "Hüttle" Zusammenhänge? unklare Situation)

 

1831 - 1832: Veronika Bühlmaier. ledige Botin, "Nullenveron", geb. 1787, gest. 1877. 1832 tauscht Veronika Bihlmaier hier ihre Wohnung im Haus des Schönberger, nebst dem Krautgarten und 1/4 Morgen Allmandteile an Josef Schierle, Weber, gegen dessen Wohnhaus Nr. 14 in der Schlossgasse mit einem kleinen, 5 qu-Ruthen großen Küchengärtle am Haus. Veronika Bihlmaier zahlt dem Schierle ein Aufgeld von 100 Gulden und zieht in die Schloßgasse.


1832 - 1846:
Josef Schierle, Weber. Im Dez.1846 verkauft Josef Schürle an Anton Stitz - dieser stirbt im Febr. 1847 - der Verkauf an Stitz wurde hinfällig. Im Aug. 1849 verkauft Josef Schürle sodann an seinen Vetter Johann Schierle für 160 fl.

1849 - 1868:
Johannes Schierle, Weber u. Musiker, Sohn d. Dominikus Schierle, * 1801, + 1868, oo 1827 M. Anna Esswein v. Leinzell, 1807, + 1872. Nach dem Tod v. Johannes Schierle geht 1868 dessen Wohnteil im EG an seine Kinder über. Sodann übernimmt die Tochter Veronika das Teilanwesen. Angemerkt: Im Brandschadensregister 1869 ist Johannes Schierles Witwe noch als Wohnungs-Eignerin eingetragen.
Zusammenhänge: Maria Anna Schierle, gb. Esswen, war die Tante der Marianna Munz, der Ehefrau des Heinrich Munz. Nachstehhende Veronika Schierle und Marianna Munz waren also "Geschwisterkinder".


1868 - ~ 1919/1920:
Veronika Schierle, * 26.4.1838, ledig, gest. a. 21.3.1920 in Gmünd bei ihrem Schwiegersohn Michael Horlacher. Veronika Schierle hatte 3 Kinder, Eugen, * 1863, oo die Jsefa Nagel v. Baugau, III/73; Rosina, * 1871, oo den Gmünder Stadt-Taglöhner Michael Horlacher und Raymund Schierle, * 31.8.1879.
Anmerkung zu Raymund:
Raymund lebte zusammen mit der Mutter, bis zu deren Tode im Frühj. 1920- womöglich auch noch einige Zeit danach, hier im EG von Haus 45/46.

Bemerkenswertes hierzu: Sowohl Veronika Schierle, als auch dereren Sohn Raymund lebten als Ortsarme weitgehend von Beiträgen aus der Armenkasse der Gemeinde. -- - Veronika bezog eine mtl. Invalidenrente von 39, 95 Mark. "Außer einem geringwertigen eindrittel- Anteil an einem Stockwerks-Eigentum hier (das EG. i. Hs. 45/46) und der aller-notwendigsten Kleidung und Hauhaltgegenstände besitzt sie kein Vermögen"- so das Gemeinderatsprotokoll. Zuletzt haben sich dann Kostenvorderungen, u. a. aus dem Aufenthalt im Schwesterhaus St. Elisabeth in Gmünd, dazu Arzt- u. Arzneimittelkosten, an die Gemeinde angehäuft. Diese Kosten wurden sodann der hiesigen Ortsarmenkasse zur Zahlung angewiesen, "vorbehältlich des Ersatzanspruchs aus dem Erlös der Fahrnis und des Hausanteils"
Zu vermuten ist nun, dass die Gemeinde den besagten EG-Hausteil zum Zwecke der Kostendeckung an Michael Munz verkauft hat.
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Hausteil Nr. 46 - OG

1782 - 1834: Bernhard Schönberger, Bürger und Kleinhändler, der "Knöpfle", oo 1782 Veronika Kurz v. Horn. 1834 verkauft Weiland Bernhard Schönberger unter d. 4.1.1834 seine Liegenschaft an den Sohn Bernhard, Kleinhändler und Wannenmacher für 330 fl. (ungereimt: 1829 verk. Bernh. Schönberger das Hs. 86 am Kirchenaufgang, an den Sohn Dominikus Schönberger)


1834 - 1871: Bernhard Schönberger,
Kleinhändler und Wannenmacher, oo 1834, (+ 1863). Im Apr. 1871 verkauft die Witwe des Bernhard Schönberger, +1879, an ihre ledige Tochter Marianna: einen Anteil an einem 2 stock. Wohnhaus und Scheuer, Backofen und Hofraum, neben Georg Stegmaier, Schneider, (a.Hs.44) nebst ca. 3/8 Mrg. Gärten b. Haus und ca. 4/8 Mrg. Acker an 2 Stck. für die Summe von 600 fl.
Bedingungen: Der Verkäuferin und den 5 Geschwistern der Käuferin Marianna, wird das Wohnrecht in der Stube eingeräumt. Sollte der Fall eintreten, dass mehrere Geschwister zur gleichen Zeit zu Hause wären und der Raum in der Stube zu klein wäre, so ist die hintere Kammer wohnbar mit Fenster u. 1 Ofen zu versehen. Die beiden Brüder erhalten das Wohnrecht auf der Bühne zum Anfertigen von Holzwaren und zur Lagerung von Holz.


1871 - 1880:
Marianna Schönberger, ledig, Tochter des Bernhard Schönberger, * 1840.
(oo 1880 n. Mögglingen
)
Im Nov. 1880 verkauft Marianna Schönberger an Heinrich Munz: einen Anteil an einem 2 stock. Wohnhs. Scheuer und Hofraum, nebst 11 1/2 Ar Gras- u. Baumgarten i.d. Prz. 123 und 3 1/2 Ar Land am Oberstberg, zusammen für die Summe v. 1200 Mark. Das Wohnugsrecht der 4 noch im Haus **lebenden Geschwister der Marianna bleibt, wie im Kfb. XIV beschrieben, bestehen. **Johannes, geb.1835; Josef, * 1838; Krescentia, * 1843: Berhard, * 1844 - weitere Daten sind nicht bekannt.


1880 - 1899: Heinrich Munz,
wohnhaft im Hausteil Nr. 46 - im
OG.
Eingefügt: im Febr. 1879 verkauft Heinrich Munz seinen Hausanteil vom Haus Nr. 43 auf dem Kehlberg. Zwischen dem Verkauf / Auszug aus dem Haus 43 und Einzug hier i. d. Haus 46, also v. 1879 bis 1880, wohnte er im Haus 94/95 an der Hauptstraße zur Miete.
Im Nov. 1899 verkauft Heinrich Munz, Straßenwärter, u. dessen Ehefrau Marianna, geb. Röhrle, an ihren Sohn Michael Munz: einen Anteil an einem 2 stock. Wohnhaus, Scheuer und Hofraum, nebst 13 Ar Gras- u. Baumgarten i.d. Prz. 123 u. 124, und ca. 4,8 Mrg. Acker u. Wiesen, zusammen für die Summe v. 3000 Mark. In den Kauf gehen 2 Kühe a` 240 Mark u. 3 Rauplin (jung. Rinder) für zus. 120 Mark.

1899 - ~ 1946:
Michael Munz, 1875 , +1965, oo 1899.


Fortan sind Munz auf dem Haus. (im OG. - im EG sind nach wie vor Schierle)

Das Haus wird Anf. der 1970er Jahre abgebrochen.

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Detaillierte Familien - Legenden

Holl Legende -- Holl sind in den einschlägigen Registern schon  früh in Heuchlingen aufgeführt.

1. Kaspar Holl oo 1727 die Katharina

2. Michael Holl, Bürger, "Zimmermann alt" * 1728, + 1802, oo 1757 die Maria Ohnewald, Tochter des Josef Ohnewald, *1735, + 1811. Aus der Ehe kommen 10 Kinder, u.a. Josef, * 1857 und Michael.

3. Josef Holl, Zimmermann, * 1757, + 1814, oo 1808 M. Anna Seybold, * 1766. Reg. Verm. 1814 nach Reichenbach abgezogen.

3.1 Michael Holl, der "Zimmermichele", * 1764, + 1830, oo 1803 die M. Anna Fuchs v. Hchl. * 1761, + 1817, u. 1818 in II. Ehe die M. Anna Waibel v. Hchl. *1778, + 1841.
Nochmals angemerkt: 1831 verkauft die Witwe des Michael Holl ihre Wohnung - betrifft das EG- im Haus des Bernhard Schönberger an Veronika Bühlmaier.
Bereits 1816 verkauft Michael Holl, "Ziegler dahier" seine Ziegelhütte am Bühl an den Schuster Anton Stegmaier für einen Kaufpreis von 116 fl. - Int.: diese Liegenschaft betrifft das Nachbarhaus Nr. 44 - Haus Bauer.

3.2 Xaver Holl, Zimmermann und Beisitz im Schloß, * 1759, + 1828, oo 1787 M. Anna Bihlmaier v. Hchl, * 1768, + 1814

1831: Veronika Bühlmaier. Reg. Vermerk: ledige Botin, "Nullenveron", geb. am 8.5.1787, gest. a.  31.1.1877.

1832: Josef Schierle (auch Schürle geschr.), Weber und Jäger, Sohn d. Lorenz Schierle, * 8.4.1803. Umfassende Schierle - Legenden siehe im Anhang.

1849 - 1868: Johannes Schierle, Weber u. Musiker, Sohn d. Dominikus Schierle, * 1801, + 1868, oo 1827 M. Anna Esswein v. Leinzell, 1807, + 1872. Nach dem Tod v. Johannes Schierle geht 1868 dessen Wohnteil im EG an seine Kinder über. Hier übernimmt dann die Tochter Veronika das Teilanwesen. Angemerkt: Im Brandschadensregister 1869 ist Johannes Schierles Witwe noch als Wohnungs-Eignerin eingetragen.
Zusammenhänge: Maria Anna Schierle, gb. Esswen, war die Tante der Marianna Munz, der Ehefrau des Heinrich Munz. Nachstehhende Veronika Schierle und Marianna Munz waren also "Geschwisterkinder".

1868 - ~ 1920: Veronika Schierle, * 26.4.1838, ledig, 21.3.1920 in Gmünd bei ihrem Schwiegersohn. Veronika Schierle hatte 3 Kinder, Eugen, * 1863; Rosina, * 1871, oo den Gmünder Stadt-Taglöhner Michael Horlacher und Raymund Schierle, *31.8.1879.
Anmerkung zu Raymund: Raymund lebte zusammen mit der Mutter, bis zu deren Tode im Frühj. 1920, hier im EG von Haus 45/46.

Raimund Schierle, * 31.8. 1879, gestorben vermutl. Ende der 1930er Jahre auf dem Rabenhof bei Ellwangen.
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Schönberger-Legenden
Die Sachlage für die Schönberger- Sippe ist verwirrend und kann heute nicht mehr sicher eingeordnet werden.
Das Stammhaus der Schönberger ist eventuell das Haus 47 am Eingang zur Vorstadt. (aber auch hier das Hs. 45 ist möglich) Es waren die "Knöpfles". Aus dieser Schönbergersippe entwickelte sich die Linie der "Kappelknöpfle", also der "Knöpfle bei der Kapelle" und die "Knöpfle- Händlerlinie" hier im Haus 45.

0. Johannes Georg Schönberger oo um 1702 die Katharina. Aus der Ehe kommen 5 Kinder. Als 5 Kind Josef, * 1716.


1. Joseph Schönberger
, "Wannenhändler", geb. 1716, oo um 1740 eine Margarethe. Aus der Ehe kommen 8 Kinder, u.a. Johannes, * 1751. Johannes ist auf dem Haus 47 in der Vorstadt, dan Bernhard, *1760. Aus welchem Haus Joseph Schönberger kommt, ist derzeit unbekannt. (aus Haus 45? oder Haus 47?)


2. Bernhard Schönberger, Bürger und Kleinhändler, der "Knöpfle", * 26.3.1760, + 5.7.1834, oo 5.11.1782 Veronika Kurz v. Horn, * 1.9.1759, + 16.5.1832. || 5 Kinder, u.a. Dominikus, * 1787, ist a. d. Haus 86 , Johann, *1791, ist 1815 hier im Haus 45. Bernhard, * 1806, ist oder bleibt hier auf dem Haus 46.

 

3. Bernhard Schönberger, Kleinhändler und Wannenmacher, * 8.2.1806, + 26.11.1863, oo 19.11.1834 M. Anna Widmaier, * 13.1.1809, + 10.6.1879. Sie haben 7 Kinder, ua. Marianna, *1840. Bei den notierten Söhnen sind keine Ehen vermerkt.

 

3.1 Johann Schönberger, Wannenmacher und Händler, * 1791, + 1817, oo 1816 Victoria Stäb, * 1788, + 1819. Aus der Ehe kommen 2 Kinder, u.a. Johann, * 1818. er findet sich später im Haus 1 a.d. Schlossberg.

 

~ 1865: Marianna Schönberger, ledig, To. des Bernhard, * 1840 - oo 1880 n. Mögglingen
Zur Erinnerung: i
m Mai 1880 verkauft Marianna Schönberger an Heinrich Munz ihren Hausteil Nr. 46 - Kfb. XV Bl. 271b

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Vermessungsplan von 1903
Vorbemerkungen: Das Anwesen Haus 45/46 ist in den Vermessungsakten als Doppelhaus aufgeführt.

Primär- Katastereintrag v. 1833: Bernhard Schön-berger, Kleinhändler und Josef  Schierle, Weber - Bernhard Schönberger  ist im oberen Stock.


 

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Munz – Legenden

Heinrich Munz, geb. 30.4.1837 in Weitmars, + 3.3.1916, oo 11.5. 1868 Marianna Röhrle, * 7.8.1833, + 30.10.1913. Aus der Ehe des Heinrich kommen der Sohn Michael und die Tochter Aloisia, die nach Hohenstadt heiratet.

Wissenswertes: Die Eltern d. Marianna Röhrle kommen 1822 von Leinzell n. Heuchlingen. Sie ziehen 1840 nach Leinweiler u. 1843 / 44 wieder zurück. Im Jahr 1843 sind sie dann auf dem Kehlhaus Nr. 43/106. 1868 heiratet Heinrich Munz im "Kehlhaus" die Marianna Röhrle. 1880 zieht Heinrich mit der seiner Fam. dann in das Haus 45 / 46 der Marianna Schönberger..

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild: Rückansicht von Haus Munz um 1970

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Michael Munz, geb. am 6.4.1875 , + am  10.8.1965, kauft 1899 das Haus von seinem Vater f. 3000 Mark. Er heiratet am 24.10.1899 die Barbara Krieg aus Weiler i. d. Bergen, * 4.12.1876, + 25.2.1955.

Nach dem Tod  von Anna Hägele, +1904, bzw. deren Mutter, + 1907, kauft Michael Munz das Gebäude 44 - das heutige Haus Bauer. Der Kaufgrund: die Zufahrt zum Haus Munz führte über deren Hof. Das führte immer wieder zu Streitigkeiten. Anmerkg. hier: Der Kaufzeitpunkt ist nicht erschlossen, so auch nicht die Art der Weiternutzung bis 1925.

Anton Munz oo 1936 Paula Mayer v. Lautern. Anton Munz wohnt bis ca. 1947/48 zunächst, im Haus Nr. 44 - das heutige Bauer-Haus. Danach zieht er hier in das Haus 45 und betreibt im Nebenerwerb die kleine Landwirtschaft seiner Eltern.

Alfons und Irma Munz brechen das alte Wohnhaus  Anf. der 1970er Jahren ab und bauen neu. 

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Das Munz Haus um 1970 vom Kindergarten aus gesehen. 

Auf dem Bild: Der Glockengust unterwegs zu einem seiner „Erzähl-gänge“

Stehende Person unten bei der Hecke: Architekt Weimer, der Bauplaner des neuen Munz - Hauses.

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Zusammenfassungen

Im Übernahmevertrag v. Michael Munz ist sind als Lasten noch eingetragen: die ledigen Nachkommen des Bernhard Schönberger. weitere Lasten siehe unt. bei Schierle

Eine Besonderheit: der Weg zur Scheune v. Haus 45, s. rot gez., führte v. Haus Wanner / Rieg steil nach oben.

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Die Besitzer v. Nachbarhaus Nr. 44 - heute Haus Bauer- sind 1903: Anna Hägele, Nähterin. ( led. Näherin)

Durch das Haus 45 führte ein öffentlicher Fußweg aus Richtung Koiser. Ebenfalls aus Richtung Koiser führte eine steile Zufahrt zur Rückseite der Scheune.

Im Haus Munz ist der allseits bekannte Raimund Schürle, d´r  Raimund, geboren. Er bewohnte im Erdgeschoß 2 Räume. Später gab er die Räume auf und wurde wohnsitzlos.

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Nochmals die Besitzer von Haus 45/46 zusammengefasst:
Bewohner 1830/ 34

< Bernhard Schönberger, Kleinhändler, im OG allein, desgleichen Stall und Scheuer.
< Josef Schierle, Weber, im Untergeschoss.

Bewohner 1903:
OG: Michael Munz im Obergeschoss mit Stall und Scheuer und "mit Genossen im Unter-geschoss.

UG: ^ Nach dem Tod v. Johannes Schierle, Weber und Musiker, + 1868 (s. oben) geht dessen Wohnteil im EG an seine Kinder über. Dabei übernimmt die Tochter *Veronika das Teilanwesen.
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Veronika Schierle, * 1838, ledig, +1920,
hatte eine Tochter und 2 Söhne, u.a. den Raymund, *1879. Veronika stirbt verarmt 1920 - "Der taube Raymund Schiele wird 1920/21 auf den Rabenhof bei Ellwangen eingewiesen (aus dem er aber 1921 wieder entweicht)
Das EG - Wohnteil von Haus 45/46 geht 1920/21 dann vermutlich in den Besitz von Michael Munz über.

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Bewohnerlegende der Schierle (auch Schürle geschrieben) -"Händler" - Sippe
(an and. Stelle auch Jäger- Sippe)

1. Johannes Schierle, vidues, der Jäger, * um 1650, oo 9.11.1682 Katharina Knödler v. Heuchlingen.

2. Joseph Schierle, * 22.3.1693, + 4.4.1757, oo 20.11.1719 Katharina Ohnewald

3. Friedrich Schierle, * Bürg. u. Bauer, "Jäger alt", * 10.11.1720, oo 24.1.1757 Rosina Selzer, Tochter des Christophorus Selzer. 6 Kinder, u.a. Lorenz, * 1758; Josef, * 1760; Dominikus, * 1773; u. Michael, * 1775. 4.4. -- qu.: vid. Fol. I / 87

4.1 Lorenz Schierle, Bü. u. Bauer, Jäger, * 2.4.1758, + 21.10.1817,oo 10.6.1800 die Veronika Fischer, * 3.12.1759, + 6.11.1820. 1 Kind Joseph, * 1803, s. 5.1.

4. 2 Josef Schierle, Bürger u. Weber, der "Sandseph", * 22.2.1760, oo 17.11.1795 Rosina Keuzler, * 24.4.1766, + 17.10.1850. 5 Kinder, u.a. Franz, * 1804. Dieser zieht 1831 n. Hlzl. auf die Wirtschaft, Hlzl 9.

4. 3 Dominikus Schierle, Häusler u. Weber, * 11.4.1773, + 20.4.1813, oo 26.11.1800 Rosina Weber, * 20.9.1777, + 8.5.1822. 5 Kinder, u.a. Johann, * 1801. s. 5.2.

4. 4 Michael Schierle, Weber,* 30.3.1775, + 24.5.1843, oo 11.1.1820 die Witwe Schierle, geb. Fuchs, 1770 - 1851. Michael Schierle oo auf Haus 88, s. dort.

5. 1 Josef Schürle , Weber u. Jäger, Sohn d. Lorenz Sch., * 8.4. 1803, + 5.7.1855, oo 4.6.1828 die Veronika Fischer, * 4.2.1802, + 7.7.1841. | 5 Kinder- bei ihnen sind keine Ehen vermerkt

5. 2 Johannes Schierle, Weber, So. d. Dominikus Sch., * 20.11.1801, + 16.4.1868, oo am 7.8.1827 M. Anna Esswein v. Leinzell, 26.7.107, + 12.10.1872. Reg. Vermerk: 1839 nach Leinzell u. 1848 wieder n. Hchl. gezogen. Aus der Ehe kommen 6 Kinder, u.a. Rosalia, Veronika, * 1838 und Kreszentia. Noch- mal erinnert: M. Anna Esswein ist die Tante der Ehefrau des Heinrich Munz.

1868 - ~ 1920: Veronika Schierle, * 26.4.1838, ledig, 21.3.1920 in Gmünd bei ihrem Schwiegersohn. Veronika Schierle hatte 3 Kinder, Eugen, * 1863; Rosina, * 1871, oo den Gmünder Stadt-Taglöhner Michael Horlacher und Raymund Schierle, *31.8.1879.
Anmerkung zu Raymund: Raymund lebte zusammen mit der Mutter, bis zu deren Tode im Frühj. 1920, hier im EG von Haus 45/46.

7. 2 Raymund Schierle, * 31.8.1879 hier im Haus 45/46. In versch. Gd. Rechnungen ist wiederholt von dem tauben Raymund Schierle, Dreher, die Rede. Raymund nannte man auch den "Hannesa Raimund" -  "Hannesa"  betraf früher das Haus 80 an der Schechinger Str. Weiteres zu Raymund siehe unter obj. 127 – Besonderheiten

Bemerkenswertes zu Veronika Schierle - nochmals wiederholt:
Bemerkenswertes hierzu: Sowohl Veronika Schierle, als auch dereren Sohn Raymund lebten als Ortsarme weitgehend von Beiträgen aus der Armenkasse der Gemeinde. -- - Veronika bezog eine mtl. Invalidenrente von 39, 95 Mark. "Außer einem geringwertigen eindrittel- Anteil an einem Stockwerks-Eigentum hier (das EG. i. Hs. 45/46) und der aller-notwendigsten Kleidung und Hauhaltgegenstände besitzt sie kein Vermögen"- so das Gemeinderatsprotokoll. Zuletzt haben sich dann Kostenvorderungen, u. a. aus dem Aufenthalt im Schwesterhaus St. Elisabeth in Gmünd, dazu Arzt- u. Arzneimittelkosten, an die Gemeinde angehäuft.
Diese Kosten wurden sodann der hiesigen Ortsarmenkasse zur Zahlung angewiesen, "vorbehältlich des Ersatzanspruchs aus dem Erlös der Fahrnis und des Hausanteils"
Zu vermuten ist nun, dass die Gemeinde den besagten EG-Hausteil zum Zwecke der Kostendeckung an Michael Munz verkauft hat.
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Die Schierle - Familien- Sippen in Heuchlingen.
Schierle findet man in Heuchlingen  und Holzleuten  in insgesamt 9 Häusern. Eine  korrekte Zuordnung ist schwierig.
Derzeit können 4 Schierle - Linien genannt werden:
1. Die "Schenk - Schierle - Hannesa" - Linie auf dem
Haus 80 (Schierle v. Horn kommend)
2. Die "Boir - Schierle - Linie"  auf dem
Haus 18  (vom Gänsbühl Hs. 36 kommend)
3. Die "Schierle - Schuhmichele  - Geigerle" - Linie, u.a. auf
Haus 88.  
4.
Die"Schierle - Händler" (Jäger) - Linie hier auf dem Haus 45 (zumindest zeitweise)

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