Haus Nr. 47  am Eingang zur Vorstadt - Geb. Nr. nach d. Urkarte 1830 - 1912"

Kappelknöpfle" - „Kappelbeck“ - „Beckakäser“ - „Radwirtschaft“ - „Radschmied“

Adresse heute: Brackwanger Straße 1
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Die Hausanwesen in der Vorstadt gehören sicher zu den schon früh in Hchl. erbauten Häusern. Sie liegen an einem wichtigen Verbindungsweg über den Brackwang und Birkhof zur Hochsträß und weiter zum Remstal, ebenso zum Mederhof und weiter nach Schönhardt u. Iggingen.
Üb
er die Baugeschichte, wie auch über die frühen Bewohner der Häuser liegen jedoch keinerlei Erkenntnisse vor.


Erstmals im Steuer- und Güterbuch, angelegt 1760,
werden konkret und namentlich Bewohner für die einzelnen Hausanwesen genannt, zusammen mit einer groben Beschreibung der Hausanwesen und Angaben über Güterbestände

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Haus 47 im Lageplan von 1860/61

Anmerkungen z. Bild
nahe am Schweinestall vorbei und den Pfeifenbrunnen wurde in den 1860er- Jahren die "Neue Mögglinger Straße" gebaut.

Der Schachtbrunnen bei der Käshütte ist nicht gesichert - er beruht auf Aussage v. Josef. Sa.

 

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Hausnamen - Legenden zum Haus 47 - Erklärungsversuche


Kappelgnöpfle - Schönberger

Josef Schönberger, * 1716, trug (wahrsch.) den Beinamen "Gnöpfle". Dessen Sohn Johann, Zimmermann, wird im Fam. Reg. mit dem Zusatz "Kappelgnöpfle" benannt. Zumindest er - und auch seine Nachkommen, bewohnten dieses Haus Nr. 47. Es waren die "Gnöpfle bei der "Kappel" - "Kappelgnöpfle" (also die "Knöpfle" bei der Kapelle)
Bernhard Schönberger, ein weiterer Sohn des Josef, war Wannenhändler. Er wurde mit dem einfachen Zusatz "Gnöpfle" betitelt und bewohnte, zumindest nach seiner Heirat, das Haus 45 an der Alten Mögglinger Straße.


Beckakäser und Kappelbeck: 1854 betreibt die Katharina Maier auf dem Anwesen Nr. 47 eine Käserei. 1856 heiratet Katharina M. den Brotbäcker Alois Uhl.

Kappelbeck: 1868 Alois Uhl ist im Gewerberegister als Brotbäcker eingetragen.

 

Gastwirtschaft: 1875: Alois Uhl - Speisewirt - so der Eintrag im Gewerbekataster.

 

Metzgerei: Alois Uhl, 1875 angefangen - so der Eintrag im Gewerbekataster

Radschmied: 1891 oo Bernhard Hillenbrand, Schankwirt und Schmied auf dem Haus 47. Bernhard Hillenbrand richtet in der ehemaligen Schlosserwerkstätte, (vorher Käshütte) eine Schmiedewerkstatt ein.
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Haus - und Bewohnerbeschreibungen.


I
m Steuer- und Güterbuch von 1760 werden für das Haus Nr. 47 erstmals konkret und namentlich Bewohner genannt. Dabei deutet die Beschreibung auf eine Handwerker- Sölde mit etwas Viehhaltung hin.

Antoni Schönberger, 1833 Josef Schönberger, besitzt eine Fallsöld,
darein gehört:

Eine Behausung mit einem Steueranschlag von ................................... 30 fl.
dazu gehören 1/4 Tagw. Garten beim Haus, mit einem Steuerwert v............. 1 fl. 15x
ohne Eintrag von Wiesen und Acker und ohne Vieh.
für das Fahrnis werden veranschlagt ........................... 5 fl.
o/o diverser Abgaben -"seid also zu versteuern" .................. 25 fl. -
man beachte den niedgigen Steuerwert von 25 fl.
Randvermerke hier: 1830 verwandelt (in freies Zinsgut) - Haus ist versetzt (d.h. verpfändet)
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Erweiterte Gebäudebeschreibung nach dem Gebäudekataster 1827 bis 1907

1827: Ein 2 stockigtes Wohnhaus mit 1 Dreschtenne, 1 Schlosserwerkstatt und Schweinestallungen.

1873: Wohnhaus, Hofraum, Käsehütte, Keller und Schweinestall.

1907: Wohnhaus u. Schankwirtschaft v. Stein und Riegel m. Ziegeldach und aufgebautem kleinen Gewerkhaus,  Hofraite. Gelasse: 1 Holzstall, 1 Dachkammer, 1 Dachboden.  1 Schmiedewerkstätte von Stein, teils offen, beide Giebel Fachwerk, m. Falzziegeldach. Gelasse: 1 Schmiedewerkstätte mit 2 an Seiten offenem Beschlagraum.
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Gekürzte Bewohnerübersicht und Gewerbeeinträge.

1798 oo Anton (Antoni) Schönberger, Zimmermann. (Nach dem Steuerbuch v. 1760 besitzt er das Haus Nr. 47 in der Kappelgasse) 1832 übergibt Anton Schönberger an seinen Sohn Josef Schönberger ein 2 stock. Wohnhaus mit Scheuer unter 1 Dach mit Backhaus und Wagenhütte, für die Summe von 880 fl. Dabei sind 1/2 Tagw. Garten u. ca. 7 3/4 Morgen Wiesen und Acker, 1 Kuh und 1 Kalbel und diverse Bauerngerätschaften - Anton Schönberger seinerseits zieht 1832 in das Haus Nr. 91 a.d. Bruckgasse (Hauptstr. -beim Frieseurhaus)

1832 - 1837: Josef Schönberger, Zimmermann. Josef Schönberger verkauft im Juli 1837 das Hausanwesen wie vor beschrieben, an Bernhard Gauermann für einen Kaufpreis von 680 fl. Dabei sind noch ca. 3/8 Mrg. Garten an 2 Stck. (Josef Schönb. zieht i.d. Hs. 20 i. d. Küfergasse - Kappelknöpfle)

1837 - ~1854: Bernhard Gauermann, Schlosser,
* 1799, + 1846, oo 1839 Maria Waibel und 1841 i. II. E. Maria Anna Funk von Schechingen.
Die beiden nachstehenden, im Kaufbuch vermerkten Hausverkäufe, sind widersprüchlich, und kamen wohl nicht zum Vollzug.
1848 im Okt. verkauft die Witwe des Bernhard Gauermann das vor beschriebene Anwesen an Alois Uhl von Holzl.- namens seines 22 jähr. Sohnes- für die Summe von 885 fl. Die Witwe Gauermann und ihre 2 Kinder besitzen das unentgeltliche Wohnrecht im Haus. Kfb. IX-S.88.
1851 im Sept. verkauft die Witwe des Bernhard Gauermann an Frz. Josef Bühlmaier das vor beschriebene Anwesen mi 1/4 Tgw. Garten u. 1/4 Tgw. Wiesen zusammen f. d. Sa. v. 580 fl.

1854 im Juli verkauft die Gantmasse des Bernhard Gauermann, Schlossers Witwe, an die ledige u. volljährige Katharina Maier von Bernhardsdorf: ein 2 stock Wohnhaus mit Scheuer unter 1 Dach i.d. Vorstadt und eine 1stock. Schlosserwerkstatt samt Hofraum, dazu 5/8 Mrg. Garten b. Haus für die Summe von 153 fl. - s. Kfb. 10 S. 169 - Die Käuferin K. Maier übernimmt das dem ledigen Schlosser Michael Gauermann bei seiner väterlichen Teilung eingeräumte Wohnrecht in der unteren Stube als Reallast, solange dieser ledig ist.

1854 - 1888: Katharina Maier Krämerin, * 1825, + 1888, oo 1856 Alois Uhl, Käser, * 1826, + 1885. Im Dez 1887 verkauft Katharina Uhl ihre Liegenschaften an Bernhard Müller, Rosenwirt in Unterböbingen: ein 2stock. Wohnhaus mit Kramladen unter 1 Dach, Käserei; Schweinestall und Hofraum, nebst ca. 21 Ar Wiesen- gras- u. Baumgarten; für die Summe von 4000 Mark. Die Verkäuferin hat das Wohnungsrecht bis 23.Apr. 1888.  

1887/88 - 1890: Bernhard Müller, "Schenkwirt zum Rad", oo eine Josefa Schleicher. (über Bernhard Müller finden sich keine näheren Daten) Im Aug. 1890 verkauft Josefa Müller, geb. Schleicher v. Unterböbingen an Bernhard Hillenbrand, lediger Schmied v. hier: ein 2 stock. Wohnhaus mit Wirtschaftszimmer unt. 1 Dach, Käsereigebäude und Hofraum, für die Summe von 3.640 Mark., nebst 21 Ar Garten b. Haus.
Wissenswertes zu B. Müller: nach dem Tod von Anton Vogelmann 1883 / 84 ist im Gewerbe-kataster der Bernhard Müller als Küfer und Schenkwirt auf dem Anwesen Haus *109 notiert -  1889 dann als Käser und Wirt auf dem Rad, Hs. 47. Ob u. wie lange B. Müller das Hs. 47 bewirtschaftet hat ist nicht belegt. (*Hs. 109 = d. "Hoagartawirtschaft" a.d. Alt. Möggl. Str.)

1888 - 1890: Bernhard Ohnewald, Schenkwirt, Schlosser und Krämer. Aus einem Rathaus Protokoll: "Von der Ortsbauschau verhandelt am 19. Sept. 1889: Schlosser und Wirt Bernhard Ohnewald in der Vorstadt, beabsichtigt einen Windofen im Schlafzimmer seiner Wirtschaft herzustellen. (Ohnewald war vermutlich Pächter).

1890 - 1938: Bernhard Hillenbrand, Schmied, *1862, + 1941, oo 1891 in I. Ehe Maria Haidner, 1867, + 1899 und 1900 in II. Ehe die Rosina Beißwenger vom Lusthof.

1938 - ~ 1944: Bernhard Hillenbrand, Schmied, gef. 1944, oo 1938 Mathilde Häberle v. Holzleuten. M. Hillenbrand oo 1948 in 2. Ehe den Schmiedemeister Alois Geiger v. Kirchheim, Ries.* 1907.

1944 - ~ 1980: Mathilde Geiger, verw. Hillenbrand

Bernhard Hillenbrand,
verheiratet, übernimmt nach dem Tod seines Stiefvaters den  Schlossereibetrieb und eröffnet als Nebenerwerb einen Getränkehandel.
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Einträge im Gewerberegister

1854: Käserei - Katharina Maier - Gewerbekatastereintrag: "Käserei erstmals 1854.

1858: Krämerei
- Katharina Maier. Eintrag: 1858 erstmals, jetzt Alois Uhl.


1868:
Brotbäckerei - Alois Uhl. Eintrag: 1868 erstmals.
Eintrag im Gewerbekatater f. Kath. u. Alois U. : Käserin, Krämerin, Hausiererin mit Brot, Brotbäcker, (Speise Wirt) und Metzger.

1875: Speisewirt - Alois Uhl.
Eintrag: 1875 erstmals.

1875: Metzgerei - Alois Uhl. Eintrag: 1875 angefangen -

1883 - 1887: Schenkwirt - Alois Uhl. Eintrag: 1887 Gewerbe eingestellt (A. Uhl +1885, K.Uhl +1888)
1888: Schenkwirt zum Rad: Bernhard Müller -  im Gewerbekataster 1883 / 84 ist ein Bern-hard Müller als Küfer und Schenkwirt auf dem Anwesen Haus 109 notiert (Vogelmann),  1888 dann als Käser und Wirt hier auf dem Rad, Hs. 47 (ob u. wie lange B. Müller hier bewirtet hat ist nicht bekannt)  -
siehe hier auch den (vermutl.) Pächter B. Ohnewald.

1889/90: Schenkwirt, Schlosser und Krämer, Bernhard Ohnewald

1891: Schenkwirt und Schmied, Bernhard Hillenbrand - danach dessen Sohn

1938:Schenkwirt
und Schmied, Bernhard Hillenbrand, Schmied.

1944: Schenkwirtin: Mathilde Hillenbrand, Witwe des B. Hillenbrand.

1949: Alois Geiger, Schmied. (oo 1948)

~ 1966: Bernhard Hillenbrand , Schlosser und Schmied.
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Detaillierte Familien - Legenden

Schönberger – Legenden. In den Primärkataster- Einträgen finden sich Schönberger auf den Häusern 1, 20, 45, 47, 75, 86 und 91.

 

1. Johannes Georg Schönberger v. Hchl. oo um 1702 eine Katharina. Aus der Ehe kommen 5 Kinder, u.a. Jo. Georg, * 1703 und Josef als 5. Kind, * 1716.

 

2. Josef Schönberger, * a. 20.1.1716, oo ~ 1740 eine Margarete. Aus der Ehe kommen 8 Kinder, u.a. Johannes, * 1751 - ist der "Kappelknöpfle" und Bernhard, *1760, der "Knöpfle".


3. Johannes Schönberger, "Kappelknöpfle", * 8.1.1751, + 19.7.1825, oo 27.2.1775 Maria Schurr, * 20.9.1738, + 3.2.1813 u.i. II. Ehe a. 10.8.1813 Maria Holl, * 8.2.1766, + 16.1. 1848. | 1 Tochter, * 1774 und Sohn Anton, * 1776.

 

3.1. Bernhard Schönberger, Bürger und Wannenhändler, "Gnöpfle, * 1730, + 1834, oo 1782 Veronika Kurz v. Horn, * 1759, + 1832 - ergänz. Legenden s. b. Hs. 46.


4. Anton Schönberger, "Kappelknöpfle jung", Zimmermeister, * 5.1. 1776, + 1.8.1858, oo a. 16.1.1798 Rosina Weber, * 6.1.1775, + 20.1.1802, und in II. Ehe am 6.7.1802 M. Anna Kratzer, * 29.?. 1772, + 29.4.1854. Aus den Ehen kommen 2 u. 5 Kinder: Johann aus I. E., * 1799, oo auf d.
Haus 75 an der Dorfstraße. Joseph a. II. E., * 1805, bleibt zunächst hier a. d. Haus.


Josef Schönberger,
Zimmermann, * 1.11.1805, + 21.1.1884, oo 21.11.1832 Catharina Bihlmaier, * 7.11.1804, + 7.12.1872. Aus der Ehe kommen 12 Kinder.

Josef Schönberger
verkauft 1837 das Hausanwesen an Bernhard Gauermann.
Josef Schönberger zieht in das Haus Nr. 20 in der Küfergasse. Josef nimmt den Hausnamen "Kappelknöpfle" mit auf das Haus 20

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Bernhard Gauermann, Bürger und Schlosser, * 1799 in Leinzell, + 1846 in Hchl., oo 1839 Maria Waibel v. Hchl. und i. II. E. 1841 Maria Anna Funk von Schechingen. Aus den Ehen kommen 7 Kinder. 4 Kinder oo weg, 3 Kinder sterben. 

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Alois Uhl, Bürger u. Käser, * 12.10.-1826, + 16.10.1885, oo 5.2.1856 Katharina Maier v. Bernhardsdorf, * 27.1. 1825, + 10.5.1888.  Aus der Ehe kommen 12 Kinder, die nach auswärts heiraten. Der Vater v. Alois Uhl ist der Schneidermeister u. Bauer Alois Uhl in Holzleuten. Er betätigte sich auch - in größerem Stil, als Güterhändler. In Hlzl. ist Alois Uhl des weiteren involviert in die Häuser 4, 5, 22, 23 u. 24.
Eine Episode zu Katharina Uhl
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erzählt in der „Geschichte von Schechingen“
-
D`Kappelbecke von Heuchlingen.
Der alte Bandelschneider von Schechingen war ein leidenschaftlicher Wallfahrer. So hatte er auch dieses Jahr zum Dreifaltigkeitssonntag wieder eine Wallfahrt nach Walldürn  geplant und organisiert.  Der Dreifaltigkeitssonntag kam. Die Waller vom Dorf und der Umgebung sammelten sich auf dem Kirchplatz. D`Kappelbecke von Heuchlingen stand schon um 6 Uhr bei der Sakristei. In ihrem Kapotthütle sah sie ganz feierlich aus. Ein weiß – rotkariertes Ziechle enthielt der Reise Notdurft: 4 mürbe Laible (1 für den Kreuzträger), ein Stück Rauchfleisch und 6 harte Eier. Zu ihr gesellte sich bald die junge Frau Schultheiß, s`Kuhna Päule. Mit einem Blick nach dem karierten Ziechle grüßte sie: so, Ihr die Erst? „Allweil so! Dia auf dr Kirch dobe wohnet, kommet zletzt en da Hemel, gab diese kurz hinaus … Eine köstliche und lesenswerte Geschichte einer frommen und auch  mühsamen 3 tägigen Wallfahrt, wie sie in jener Zeit nicht selten gemacht wurden. Ja, und die Kappelbecke: bei ihr handelte es zweifelsfrei  um die Katharine Uhl von der Speisewirtschaft und Käserei bei der Kappel, also der späteren „Radwirtschaft“ – Die Geschichte spielte sich um das Jahr 1870-1880 ab.

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1889: Bernhard Müller
- Über Bernhard Müller liegen keine Daten vor.

1889: Bernhard Ohnewald auf dem Rad. *1851, oo 1881 Krescentia Kuhn v. Unterböbingen. Aus einem Rathaus Protokoll: "Von der Ortsbauschau verhandelt am 19. Sept. 1889: Schlosser und Wirt Bernhard Ohnewald in der Vorstadt, beabsichtigt einen Windofen im Schlafzimmer seiner Wirtschaft herzustellen. Bernhard Ohnewald kommt aus dem Haus 104 am Aufgang zum Bergle (Hs. Lauber)

Hillenbrand - Legende

1. Bernhard Hillenbrand, Schmied, * 29.5.1862, + 28.4.1941, oo am 26.6.1891 die Maria Haidner, eine To. des Johann Haidner, *26.11.1867, + 8.10.1899. Aus dieser Ehe kommen 5 Kinder, u.a. Paul, Adelheid und Ottilie. || II. E. a. 8.5.1900 mit Rosina (Rees) Beißwenger v. Lusthof,  * 29.10.1874, + 7.6.1956. Aus dieser 2. Ehe kommen 3 Kinder: Josef, * 1902, Marie, * 1904 und Bernhard, * 1907.

2. Bernhard Hillenbrand, *1907, gef. 1944, oo 1938 Mathilde Häberle v. Holzleuten.. M. H. , * 1912, +1984, oo 1948 in 2. Ehe den Schmiedemeister Alois Geiger. Alois Geiger kommt v. Kircheim, Ries. Daten: Mathilde Häberle v. Holzleuten, *11.9.1912, + 1984. Alois Geiger, * 1910, + 1966)
3. Bernhard Hillenbrand, verheiratet, übernimmt nach dem Tod seines Stiefvaters den  Schlossereibetrieb und eröffnet als Nebenerwerb einen Getränkehandel. In der späten  2. Hälfte des 20. Jh.  gibt Bernhard Hillenbrand  den Schlossereibetrieb auf. Den Getränkehandel betreibt er weiter bis zum heutigen Tag (2015) te: rnh. H. Jg. 1940

Zum Bild: "Die Radwirtschaft um 1920". Vor dem Hauseingang steht der alte Radschmied und seine Frau, die "Rees. Am rechten Bildrand sieht man die Schmiede mit dem offenen "Beschlagstand". Der geschlossene hintere Teil war zuvor eine Käserei.

Die Wirtschaft zum Rad entstand in den 1870er - Jahren. Ein Bierliefervertrag mit der Brauerei Köpf in Aalen wurde 1885 abgeschlossen und bestand bis zur Schließung der Gaststätte im Jahr 1983. Qu. B. Hillenbr. Wann und für wen die Schankkonzession erteilt wurde ist offen. - siehe hier aber den Speisewirt - Alois Uhl - 1875 erstmals.


Die Radschmiede, also die Schmiede beim "Rad". Die Schmiede wurde von Bernhard Hillenbrand in dem ehem. Geseier - und späteren Schlossereianbau eingerichtet, danach ein offener Beschlag- Stand vorgebaut. Bernhard Hillenbrand lernte, n. Auss. v. R. Jung, beim Schmied Kurz im Haus 107 das Schmiedehandwerk.

Der Schmiedebetrieb: neben den allgemeinen Schmiede und Schlosserarbeiten für den landwirtschaftlichen  Bedarf, dem Beschlagen von Vieh und das Beschlagen der Fahr - Gerätschaften aus Holz für den Arbeitsbedarf in der Landwirtschaft, bildete das Beschlagen von Schubkarren aus der Fertigung des Schlosswägners - Steeb zeitweise ein Schwerpunkt der Arbeiten. Nicht selten lagerten 30, 40 und mehr Stück, aufgereiht entlang am Gartenzaun und warteten auf das Beschlagen.

Baugeschichten: Der offene Teil des alten Schmiedegebäudes wurde Ende der 1940er - Anf. 1950er Jahre von Alois Geiger geschlossen. 1961/62 wurde dann eine neue Schmiede - und Schlosserwerkstatt erbaut. Die fast schon historische ehemalige Käserei und spätere Schmiede wurde abgebrochen.

1959
wird das Wirtschaftsgebäude (in etwa) in die heutige Gestalt umgebaut. In dieser Zeit wurde auch das Hchl. Rathaus erbaut, die Lein begradigt und der "Oberstberg" abgegraben. Das Berg - Aushubmaterial wurde zur Füllung des alten Leinbettes und dem Rathausgrund verwendet..

Wissenswertes: Bernhard Hillenbrand, Jg. 1907, ist 1944 bei einem Gefangenentransport gestorben und dann von Kameraden neben dem Zug am Bahndamm abgelegt worden, (ev. auch während der Fahrt aus dem Zug gekippt) Beteiligte Kameraden haben durch Zufall davon gehört und die Angehörigen unterrichtet.

Eine Kegelbahn bei der Radwirtschaft?
Aus "Die Flurnamen" v. Pf. G. Zeyer": "In früherer Zeit gab es hier Kegelbahnen im Hohen Garten, eine bei der Georgskapelle zum Rad gehörig, eine bei der Krone, und eine bei der „Holzleuter - Wirtschaft". O. u. E. Schmid können sich noch an entsprechende Äußerungen ihrer Vorfahren erinnern.

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