Haus Nr. 55 in der Vorstadt - Geb. Nr. nach d. Urkarte 1830 - 1912 ||
Eine
Bäckerei im Haus 55
Im Steuer- u. Güterbuch von 1760
werden erstmals konkret die Hausanwesen und ihre Bewohner im Ort beschrieben.
Die Beschreibung des Anwesen Haus Nr. 55 deutet auf eine
kleine Bauernsölde für einen Handwerker hin. 1812 verwandelt ---- weiterer Kaufbuchvermerk: versetzt (d.h. verpfändet) ......................... Fortführende
Gebäudebeschreibung nach dem Gebäudekataster
v. 1827 - 1907 1873: Wohnhaus m. Scheuer u. Hofraum 1907: Wohn - u. Ökonomiegebäude v. Stein
mit Ziegeldach, Hofraite, 1 Wasch- u. Backhaus ganz v. Stein mit Ziegeldach.
Gelasse: 1 Stall, 1 Tenne,1 Backofen, 1 Waschkessel Fortführende Bewohnerchronik nach den Bucheinträgen Anton
Abb,
Bäcker in Heuchlingen,
oo 1747 die Maria Schürle von Hchl. Anton Abb ist der Sohn
des Friedrich Abb u. der Anna Vogt von Heuchlingen. 1769 - 1803: Josef
Klingenmaier,
Bürger und Beck, *1743 in Rodamsdörfle, oo 1769 in Hchl. Rosina
Abb, To. d. Anton Abb.
1832 - 1854: Johann
Klingenmaier, Bürger
und Beck, * 1804, + 1860, oo 1832 Krescentia Kuhn, und 1845 i. II.
Ehe Rosina Seibold. Im Dez. 1854 im
Dez. verkauft die Gantmasse des Johann Klingenmaier,
Bäcker v. hier, an die Oberamtsleihkasse Aalen ein 1 stock.
Wohnhaus mit Scheuer unter 1 Dach und 1 Backofen dazu 4/8 Mrg. Land
in 3 Stck. für 350 fl. Auf
dem Haus lastet ein Wohnrecht als Reallast. 1856 verkauft die O/ Leihkasse Aalen das 1 stock. Wohnhaus in der Vorstadt an Josef Wöller vom Haus Nr. 50 ("Karles) als Wohnung für seine Kinder.
1856 - 1881: Josef Wöllers
Kinder,
vom Haus Nr. 55. Im
Febr.1881
vertauschen die 3 Geschwister: Katharina (verh. Barth), Rosalia und
der minderj. Josef Wöller ihr Wohnrecht im Haus 55 gegen ein Wohnrecht
im Haus Nr. 50 des Anton Wöller. Im
Febr. 1881 vertauscht Josef Maier, Tagl.,
mit dem Maurer Melchior Werner hier sein Haus Nr. 55, nebst
ca. 16 Ar Garten beim Haus, gegen dessen Haus Nr. 105 auf dem Gänsbühl,
mit ~ 2 1/2 Ar Garten und ca. 8 3/4 ar Acker im Gänsfeld. Melchior
Werner zahlt dem Josef Maier ein Aufgeld von 695 Mark. Kaufvermerk hierzu:
Maier hat das Haus 55 vom Pfandrecht frei zu machen. Ebenfalls im Febr. 1881 tauschen Andreas Werner (Vater
d. Melchior) und dessen To. Josepha Werner ihr Wohnungsrecht
auf dem Haus 105 gegen ein solches im Haus 55 des Melchior Werner. 1881 - 1903:
Melchior
Werner,
Maurermeister, geb. 1849, gest.1903, oo i. I.E. 1875 Theres Hegele
v. Bronnen, u. 1877 in II. Ehe Christine Dennochweiler v. Unterböbingen.
1903 - 1922: Johann
Georg Werner,
Maurermeister , * 1879, + 1922, oo 1907 Josefine Schuster,
* 1878, +.1972. Nach dem Tod v. J. Georg 1922 wird der Maurerbetrieb
bis 1933 eingestellt.
Um 1940 erfolgt eine
Teilung des Anwesen .............. ~ 1948 - 1974: Georg
Werner,
Gemeindepfleger, bewohnt weiter das
alte Wernerhaus.
Erweiterte Familien -– Legenden - Zeichen-
Legenden: * = geboren, + = gestorben, oo
= heiratet Abb
- und Klingenmaier - Legenden Anton Abb, Bäcker in Heuchlingen, geb. a.
25.8.1716, oo 9.2.1747 die Maria Schürle von Hchl. Anton ist der Sohn d.
Friedrich Abb u. der Anna Vogt v. Heuchlingen. Es kann davon ausgegangen
werden, dass zumindest Anton Abb schon hier auf dem Haus 55 das
Bäckerhandwerk ausgeübt hat. . .
Ehemaliges
Wohnhaus der Fam. Georg Werner. .
Josef
Klingenmaier,
Bürger und Beck, geb. 9.4.1743 in Rodamsdörfle, + 18.12.1823, oo am
26.9.1769 Rosina Abb in Heuchlingen, Tochter des Anton Abb. * 9.3.1748,
+ 24.12.1807. Aus d. E. kommen 9 Kinder, u.a. Johann, * 1774:
Johann Klingenmaier, Bürger und Beck, geb. a. 22.3.1804,
+ 28.7.1860, oo 16.10.1832 Krescentia Kuhn, *23.4.1809 + 28.4.1845.
II. Ehe am 28.10.1845 mit Rosina Seibold, 26.11.1821, + a. 14.4.1877.
Aus d. Ehen kommen 9 und 6 Kinder. 1 Tochter und 2 Söhne, wandern
nach Amerika (Chicago) aus. 1854 fällt die Bäckerei in Gant. Die Gantmasse
wird verkauft. Werner - Familien -
Legenden.
Nachstehendes entnommen aus der Werner - Fam. Chronik v. Hermann Stegmaier
("Marxa-Hermann) und Recherchen v. G. Zeyer betr. Haus 21 in
Hlzl.
2.
nächstes Werner - Glied fehlt.
Kirchenbucheinträge der Jahre 1640 - 1688 fehlen. 3.
Johannes Werner, *
um 1660, heiratet 1691 Dorothea Borst von Leinroden. 4. Christoph Werner, geb. am 1.1.1705, heir. am 7.10.1729 die Rosina Beyrenmeister v. Reichenbach. Aus d. Ehe kommen 14 Kinder. Sohn Bernhard, der "Schmelzle alt", geb. 1738, bleibt auf dem Haus 21 in Hlzl. Dominikus, * 1754 wird Maurer- s. nachstehend.
6. Johann Vitus Werner, "Tonis Johann", Sohn des
Dominikus und ebenfalls Maurermeister, * 23.8.1784, + 12.12.1849,
heir. in 1. Ehe am 30.10.1809 die Maria Anna Bihlmayer v. Holzl, geb.
20.2.1781, + 17.11.1828, und in 2. Ehe am 26.10. 1830 die Maria Anna
Saxenmaier, * am 18.5. 1800, + 26.2. 1873. M. Anna ist die To. v.
Michael Saxenmaier, "Schneiderbauer jung".
8. Melchior Werner, Maurermeister, geb. am 4.7. 1849,
gest. 21.9.1903, oo i. I.E. a. 16.11.1875 m. Theres Hegele v. Bronnen,
* 30.12.1849, + 6.11.1876 und in II. Ehe a. 30.4. 1877 Christine Dennochweiler
v. Unterböbingen, geb. 28.5. 1850, gest. 9.8.1933 in Mutlangen. Bemerkenswertes: Im Jahre 1892 mauert Melchior die
Heuchlinger Grotte aus Tropfstein von der Alb.
Nachkommen des Johann Georg in Heuchlingen: <
Josefina. < Georg Werner, Gemeindepfleger, < Hermann
Werner, Prokurist und selbständiger
Kaufmann
Siehe
hierzu auch Werner-Chronik, graphisch dargestellt.
.
Situation um 1885.
. . .
Bemerkenswertes angehängt
.
..
Am
So. d. 25.Juni 1961, um 14°° Uhr, brannte der mittl. Scheunenteil
und Stall v. Georg Werner l und und der Dachstuhl v. Alfred Werner
ab. Alfred Werner baut den Dachstuhl neu auf.
Der Name Andresa: Die Werner in der Vorstadt wurde auch "s`Andresa"
genannt, in Anspielung auf ihren Vorfahren Andreas Werner. Episode: "O du Andre`s"-
So wurde
der Werners Jörg v. Josef Sachsenmaier betitelt, wenn Jörg den Josef
beim Vorübergehen vom laufenden Elend, oder den 10 Plagen sprach,
in Anspielung auf den 10 - Pers. - Haushalt der Sachsenmaier mit ihren
9 Kindern. Der Name Terrazzo: Spitzname / Neckname auf Maurermeister Alfred Werner, Senior, in Anspielung auf die Anfertigung von Terrazzo-Platten, ein Neuprodukt damals. Das Wort Terrazzo benutzte Alfred häufig und mit Vorliebe. ...........
Ein
Ehering wird gefunden. In der "großen Klinge"
an der Alten Möggl. Str. wurde bei den Kanalbauarbeiten der Ehering
der Christina Werner, geb. Dennochweiler, gefunden. Sie war die Frau
des Melchior Werners und u.a. die Mutter von Katharina Stegmaier,
geb. Werner. die Großmutter von Hermann Stegmaier sen. Ein treffender Hinweis also, dass die Werner vom Gänsbühl aus in die Vorstadt kommen.
Geschichte
- Wegspuren
und Suche nach dem Stammwohnsitz der Werner. Nochmals kurz der Weg
- oder Wanderverlauf der Maurer - Sippe "Werner" Dessen
Sohn Melchior
zieht um 1884 vom Gänsbühl in
die Vorstadt in das Haus Nr. 55
und richtet dort, neben einer Landwirtschaft, ein Maurergeschäft
ein. Die Ur - Werkstatt befand sich hinter dem Haus. Sie ist am rechten
Bildrand - schemenhaft zu erkennen - s. Bild
oben in Obj. Haus 55.
Aus
Rath. Register -
Bausachen:
1909 stellt Georg Werner ein Baugesuch zur Erstellung eines überdachten
Freiraums zwischen Wohnhaus linkerhand und der Werkstätte rechts.
Dieser überdachte Freiraum wurde dann später als landw. Gebäude umgebaut.
Die kleine Landwirtschaft selbst wurde von Georg Werner zusammen mit
der Mutter betrieben. Das Werkstattgebäude wurde später das Wohnhaus
der Maurer - Werner
Diverse
Fabrikationen im Haus 55. Erzählt
von Hermann Stegmaier:
Im den späteren Erweiterungsbauten,
hier vor allem in der Scheune, standen mehrere Webstühle. In dem kleinen
Betrieb waren auch Leute aus Horn beschäftigt. Der Betreiber dieser
Arbeitsstätte ist nicht mehr bekannt.
Weiteres nach H. Stegmaier -
Zwischen Werner und Wanner (Koiser) wurden längere Zeit verwandtsch.
Beziehungen gepflegt. Beide, Werner und Wanner hatten jeweils einen
Gaul (Pferd). Diese wurden nun gemeinsam als Gespann für die erforderlichen
Bau - Transportarbeiten (Sand, Steine usw.) genutzt. Wanner
nutzte das Pferdepaar seinerseits dann für Arbeiten auf seinen Feldern.
Anmerkung hierzu: Das oben Gesagte liegt sehr weit zurück,
und der betreffende Wanner gehört nicht in die Wanner-„Koiser“- Sippe Zurück zu Areal 3 ……………………….. weiter zu Hau 56 |