Haus Nr. 69 - Geb. Nr. nach der Urkarte 1830 - 1912 Um 1590, etwa 100 Jahre später wird das Pfarrhaus unter dem Ellwängischen Fürsten Wolfgang von
Hausen -1584 bis 1603- neu erbaut. 1623
hat Lienhard Kölle, Zimmermann v. Leinweiler, für das "Schulhaus
machen und beyde Stuben täfern", erhalten:
26 Fl, 58 Kr.
Um
1600 ist ein Kaspar Kugler Inhaber des Mesneramtes in Heuchlingen.
Er bewohnt das Mesnerhaus auf dem Bihl (a. d. Kirchbühl) „Es war so:
In der Regel war der Schulmeisterdienst mit dem des Mesners verbunden,
also Geschäft des Mesners (Zuber).
Spätesten mit dem Bau des Pfarrhauses und der
Schule, werden wohl auch die ersten Selden-
und Häusler- Wohnstätten am und auf dem Kirchbühl errichtet worden
sein. . . . . . . Gebäudesituation auf dem Kirchberg n. d. Urkarte um 1820/30 . . . . . . . . Der Name „Schuafriedr“
- "Schuhfrieder" - der erste
noch bekannte Hausname. Friedrich
Seibold, * 1751, führt im Fam.- Reg. den Zusatz "Schuhfrieder". Er betrieb hier im Haus 69 das Schuhmacherhandwerk,
wie danach auch dessen Sohn Bernhard. Die Seibold- Hausbewohner nannte
man "Schuafrieders".
Nach den Einträgen im
Gewerbekataster von 1827 waren die beiden genannte Seibold mit
ihrem Schusterhandwerk "ordentlich gemeldet und versteuert"
1854
erwirbt die Witwe des Bernhard Seibold zusammen mit ihrem Sohn Johann
das ehemalige "Dürrenbauer"- Anwesen Haus Nr. 90 an
der "Bruckgasse" - heute RAIBA. Sie nehmen den Hausnamen
"Schuhfrieder"
mit auf das neue Anwesen - Der alte Hausname dort erlischt. ........................................ Erstmals im Steuer- und Güterbuch
von 1760 werden die einzelnen Hausanwesen im
Ort detailliert beschrieben und konkret namentlich Personen zugewiesen.
So auch hier das Haus 69 hier auf dem Kirchbühl. Nach dieser Beschreibung
handelt es sich um eine Häusler - oder auch kleine Hanwerkersölde,
mit etwas Land (~ 1 Tagw.) und Vieh. Die Beschreibung für das
Haus 69 im Steuerbuch von 1760:
1827: Ein einstockigtes Wohnhaus mit Scheuer unter 1 Dach 1873: Wohnhaus, Scheuer, Hofraum 1907: Wohn
- u. Ökonomiegebäude von Stein u.
Riegel, 1 Giebel getäfert,
1 Giebel gezäunt, mit Ziegeldach, Hofraite, 1 Remise auf Freipfosten
mit Ziegeldach. Gelasse: 1 Tenne, 1 Stall, 1 Holzlager, 1 Holzraum, 1 gewölbter Keller. (*Tenne, ein befestigter Boden in einer Scheune, auf dem nach
der Ernte mit Dreschflegel das Getreide gedroschen wird) 1. Jakob Seibold v. Hchl. oo 1750 die Katharina, geb. Holl, Tochter des Kaspar Holl u. d. Katharina
v. Hchl. 1784 - ~ 1820: Friedrich Seibold, Bürger und Schuster
- im Reg. der "Schuhfrieder",
geb. a. 29.9.1751, + 4.10.1808, oo 22.11.1784 die M. Anna Munz,
* 11.4.1758, + 18.7.1830. || 4 Kinder. ~ 1820 - 1847: Bernhard Seibold, Bürger und Schuster,
* 6.7.1788, + 30.4.1847, oo 21.9.1830 Theresia Sachsenmaier, To. des
Michael Sachsenmaier, "Schneiderbauer jung", geb. a. 14.3. 1806, + 4.12.1877. || 4 Kinder, u.a.
Johann, * 1833. || Reg.
Vermerk: 1834 hat 1847
- 1856: Bernhard Seibolds Witwe. Im Febr. 1856 verkauft
die Witwe des Bernhard Seibold an Anton Bihlmaier, Drehermeister
hier: ein 1 stock. Wohnhaus Nr. 69, mit einer 2 stock.
Scheuer im Kirchbühl, neben der Gasse u. sich selbst, dazu
8- und 36 Ruten Gemüse- Baum - u. Grasgarten, für die Summe
von 350 fl. 1856 - 1864: Anton Bihlmaier, Bürger u. "Beindreher",
1817, + ?, oo 1843 Rosina Burgartsmaier,
*1819, +1856 und 1857 in II. Ehe die Rosina Maier v. Abtsgmünd, *1826,
+ 1896. Wissenswertes
eingefügt: Anton Bihlmaier bewohnte zuvor das Haus 63 a.d. Kirchbühl
(Hs. Frank). In den 1860er- Jahren erbaut er das Haus Nr. 109 auf dem "Hohen
Garten"- heute Vogelmann.
(Anton B. kommt aus der "Steffele"- Bihlmaier- Linie) 1864
- 1868: Vitus Klingenmaier, Bäcker, +1866. (ob
Vitus K. hier im Haus gewohnt hat ist weniger wahrscheinlich) Im
Febr. 1868 verkauft Vitus Klingenmaiers Witwe M. Anna,
geb. Schweizer, an Anton Wanner, led. Hechler von hier, die
vorgenannten Liegenschaften für die Summe von 1200 fl.
Die Verkäuferin
behält sich vor: den Schweinestall
hinter dem Haus zum Abbruch, so auch die Schweineställe im Haus
zum Abbruch, dann die Käsegeräte im Keller, den Käsekessel
und Rohr in der Küche und die neuen Bretter auf der Bühne.
^
Isidor Siller, Bäcker i. Westhausen.
(Isidor Siller ist nach den Zehntablöselisten
Besitzer des Hauses. Siller war kein Bürger v. Hchl. Auch liegen
über ihn keine Daten vor. 1868 - 1874: Anton Wanner, Hechler,* 1835, oo 1870 die Maria Funk v. Hchl.,
* 1843. Reg. Vermerk:
1879 nach Aalen übergeben
(d.h. nach Aalen weggezogen) Im Febr. 1874 verkauft Anton Wanner, Taglöhner
hier an Heinrich Kaufmann jung von Lauchheim
1876
- 1883: Josef Bihlmaier, Musiker
v. Hlzl., Sohn
der Kath. Bihlmaier (Veithenkätter
in Hlzl.) * 20.12.1847, + 30.9.1879, oo 25.11.1873.
Maria Barthle, * 1851, + 1883.
1883 - 1906: Georg Stegmaier, Schneidermeister dahier, * 28.2.1831, + 6.2.1913, oo 14.9.1858
Franziska Vogt, * 25.3.1831, + 1872, und a. 20.1.1874 in II. Ehe die
Theresia Hummel v. Mögglingen, * 30.3.1842, + 25.10.1905. Aus der
I. E. kommen 9 und a. d. II. E. 6 Kinder. Euphemia aus der II. Ehe,
* 1880, bleibt a. d. Haus.
Alois Waidmann, Küfermeister, oo 1939 Josefina Waidmann.
Den: A. W. 1907
- 1994, oo 19, Der
Hausname „Stegmaiers“. Noch
längere Zeit nach der Einheirat von Makarius Waidmann in das
Haus des Georg Stegmaier nannte man die Hausbewohner "Stegmaiers".
Danach setzte sich der Name Küfners
und Waidmann durch. Küfer und Kübler in Heuchlingen. In
Heuchlingen wurde schon früh und lange Zeit das Küferhandwerk ausgeübt.
Als Küfer oder Kübler wären zu nennen:
<
Die Küferei Waidmann
Vielleicht lagern noch einige seiner Fässer in den Kellern Heuchlinger Bürger. . .
. . . . . . . . . . . . ..................................................... . . Haus – Impressionen Die nachstehenden Bilder vom Haus 69 auf dem Kirchberg zeigen in hervorragender Weise die bauliche Entwicklung und Veränderung im letzten Jahrhundert - wie sie in nur wenigen Fällen in Hchl. zu sehen ist. Die Personen auf den Bildern sind der Fam. Alois Waidmann bekannt .
. . . . . . . . . . . . . . . . . .Bild oben Haus 69 vor 1928 . . am
Brunnen rechts: Maria Stegmaier (1886 – 1957), Näherin links:
vermutlich Georg Stegmaier (1831 -1913) 4.
von links: Maria Euphemia Stegmaier, später Waidmann, (1880
– 1951), von
rechts: Alois Waidmann, mein Vater Euphemia,
geb. Stegmaier, meine Großmutter Maria
Stegmaier (Näherin) unten, vermutlich Georg
Waidmann, Wilhelm Waidmann, Euphemia Waidmann (später Schwarz), Rosa
Kaufmann (später Frau von Georg), Alois Waidmann, Maria Stegmaier,
Mina Waidmann (später Ilg), Euphemia Stegmaier. |