Das Haus Nr. 70 auf dem Kirchberg - nach
der Urkarte 1830 - 1912
ehemaliges Haus der „Frank°a Paule „ -nur noch den älteren Bewohnern bekannt-
Adresse
alt: Kirchberg
- Haus existiert nicht mehr - heute Neubau
……………………..
Die frühe Geschichte des Hause
und ihrer frühen Bewohner ist nicht erschlossen.
Im
Steuer- und Güterbuch von 1760 wird der Schuster Johannes
Wanner als Bewohner und Besitzer für dieses Haus erwähnt.
Die darin gemachte Haus- und Umfeldbeschreibung deuten auf eine kleine
Bauern - und Handwerkersölde hin.
Die Beschreibung im Steuerbuch von
1760:
Johannes Wanner besitzt ein Fall
- Söld, darein gehört:
1 Behausung mit einem Steuerwert von .........................................
40 fl.
1/8 Tagwerk
Garten bei dem Haus, für ............ 1 fl. 52x
2 + 1 Tagwerk Wiesen a.d. Lein u. in d. Bilz, für ............................
17 fl. 30x
3 Morgen Acker an 3 Stck. für ............. 12 fl.- 30x
1/4
(Mrg.) frei eigene Gemeindeteile auf dem alten Letten
für Vieh
u. Fahrnis sind angesetzt: 30 + 5 fl. Sa. .........................
40 fl.
zu versteuernde Vermögenswert . ......... ........................................
95 fl.
Randvermerke: 1819 verwandelt (freies
Eigent.)- 1830: Bernhard Gauermann, Schuster - 1837 Anton Funk
u. Katharina Waibel
....................................
Fortführende Gebäudebeschreibung nach
den Katastereinträgen v. 1827 bis 1907
1827: Ein
1stockigtes Wohnhaus samt Dreschtenne unter 1 Schindeldach
1873: Wohnhaus, Hofraum
1907: Wohnhaus von Stein, Riegel u. getäfert
mit Ziegeldach, Wagenschuppen auf Freipfosten mit Ziegeldach, 1 Stall,
1 gewölbter Keller.
……………...
Fortführende Bewohnerchronik nach den Bucheinträgen
1773
- 1827: Johann Wanner, Bürger und Schuster, "Schuhmächerle",
* 1747, + 1832, oo 1773
M. Anna Stäb, u. 1786 in II. E. die Barbara Grimminger.
Im Sept. 1819 *verwandelt Joh. Wanner sein Fall-Söld
in eine freies Zinsgut: "ein
altes baufälliges Wohnhaus und Scheuer unter 1 Dach",
mit ca. 5 1/8 Tagw. Garten, Wiesen u. Acker.
*Die Vewandlungs - Redemtionssumme beträgt 75 fl.
Im
Nov. 1827 verkauft Johann Wanner seine freieigene Sölde an
Anton Feyl dahier und dessen Eheweib Maria, geb. Wanner: ein Wohnhs.
u. Scheuer unt. 1 Dach Nr. 55 (70) auf dem Bühel, mit 1/8
Tgw. Garten, 3/4 Mrg. Wiesen, 1 Mrg. Acker und 4 viertl. Mrg. Bürgerteile
an 3 Stücken, f. d. Summe von 363 fl.
Auf dem Anwesen lasten Schulden von 363 fl.
1827
- 1829: Anton Feyhl, *1789 in Höfen, +1836, oo 1827 die Maria Wanner,
Tochter des ob. Joh. Wanner, * 1788, + 1845. Aus der Ehe sind keine Kinder vermerkt.
Im Nov. 1829 verkauft Anton Feil, Bürg.
u. Tagl. sein Anwesen wie ob. beschrieben an Bernhard Gauermann
v. Leinzell, der sich dahier bürgerlich niederlassen will,
für die Summe von 190 Gulden.
1829 - 1837: Bernhard Gauermann, Bürger und Schlosser dahier, * 1798 in Leinzell, + 1846,
oo 1830 die Maria Waibel, und
1841 in II. Ehe die Maria Anna Funk v. Schechingen. Im
Juli 1837 verkauft B. Gauermann seine Liegenschaften an Anton
Funk, lediger Zimmer-mann v. Schechingen, für die Summe von
400 fl. Der Käufer hat der Witwe des
Anton Feil den lebenslangen, unentgeltlichen Aufenthalt im Haus und
den Leibgeding zu verabreichen.
1837 - ~ 1885
(?) : Anton
Funk, Zimmermann,
*1812, +
1885, oo 1838 Katharina Waibel, * 1808, + 1861. Reg.
Vermerk: seit 3. Mai 1838 ansässig in Hchl., aber Bürger in Schechingen.
Anf. Dez. 1845 nach Schechingen gezogen. Im April 1848 wieder n. Hchl.
zurückgekehrt. ------------------
Nach
dem Tod v. A. Funk erwirbt dessen Tochter
Franziska Funk das Anwesen.
1885
- 1888: Franziska Funk, * 1842, oo ? den Georg Funk v.
Holzhaisen. Im März 1888 verkauft Franziska Funk,
geb. Funk u. deren Ehemann Georg Funk an d. Güt. Hdl.. Albert Richheimer
v. Lauchheim das 1 stock. Wohnhaus und Hofraum im Kirchbühl, nebst
7 1/2 Ar Garten i.d. Prz. 14/1 u. 1 ar, 49 qm i.d Prz. 14/2, für
die Summe von 1000 Mark.
Im April 1888
verkauft A. Richheimer das erkaufte Anwesen an Gottlieb Frank,
Schäfer hier, für die Summe von 1100 Mark, dabei sind
7 1/2 Ar Garten i.d. Prz. 14/1 u. 1 ar, 49 qm in
der Prz. 14/2.
1888 - 1923 / 1949: *Gottfried
Frank, Bürger in Unterweißach, "Schäfer", *
1842, + 1923, oo 1870 Christine Barbara Brenner in Ober-Brüden,
* 1836, + 1886 und 1887 in II. Ehe Pauline Bihlmaier, * 1860, + 1949.
--------------- *Datenlücke (1900
endete der der Zugang zu den Güterbüchern) -----------
Die Fam. Werner erwirbt in den 1960er Jahren das Frank Anwesen und erstellt
darauf ein neues Wohnhaus. Zwischenzeitlich wurde das Haus wieder veräußert.
*Die
Datenlücke zwischen G. Frank und
der Fam. Werner konnte
geschlosssen werden. Die Fam. Alois und Irmgard Waidmann fanden den
Datenfüller.
Originaltext:
Ergänzung/Berichtigung
zu "Paules Haus", Haus Nr. 70
Alois Waidmann, sen. kauft am 04.08.1951 ein Teilstück (825 m²)
des Grundstücks mit dem darauf befindlichen baufälligen Haus
von den Erben der Pauline Frank. Ein Teilstück von ca. 200 m²
überlässt er der Familie Klingenmaier. Das Haus wird in den
Folgejahren bis auf den gemauerten Teil abgerissen. Es dient mehrere
Jahre als Hühnerstall, Holzlager und Traktorgarage.
1974 gibt Alois Waidmann ein Teilstück des erworbenen Grundstücks
seiner Tochter Hedwig Werner und deren Ehemann Philip Werner,
die darauf ein neues Wohnhaus errichten (heute: Kirchbühlstr. 20).
………………………..
Detailierte
Familien – Legenden
Johannes
Wanner, Bürger
und Schuster, "Schuhmächerle", * 5.2.1747, + 4.4. 1832,
oo am 21.11. 1773 M. Anna Stäb, * 28.1.1748, + 8.5.1786, u. a.
5.8.1786 in II. E. die Barbara Grimminger, * 12.11.1752, + 2.6.1826.
Aus d. I. Ehe kommen 7 Kinder, und 1 Tochter aus 2. Ehe. Der Sohn Kaspar
Wanner aus I. Ehe, heiratet 1814 auf das Hs. 29 - "Koiser".
Maria
aus II. Ehe, * 1788 oo den Anton Feil. Intern
angemerkt: Der
Großvater des Johannes ist ist der Joh. Georg Wanner v. Hchl.,
* 1675. (Diese Wanner führen später auf das
Haus 29 - "Koiser")
1828: Anton Feyhl, *1789 in Höfen, +1836, oo 1827 hier im Haus Maria
Wanner, * 1788, + 1845. Aus der Ehe sind keine Kinder vermerkt.
Bernhard Gauermann, Bürger und Schlosser dahier, * 18.6.1798 i. Leinzell,
+ 3.12.1846, oo 1.1.1830 Maria Waibel, * 11.11.1803, + 11.5.1841. II.
E. a. 22.11.1841 Maria Anna Funk v. Schechingen, * 7.4.1812, + 8.5.1890.
| 2 und 5 Kinder. Anm.:
Maria Waibel ist eine Tochter des Michael Waibel v. Hs.79 an d. Schech. Str.
Anton Funk v.
Schechingen, Zimmermann, * 5.7.1812, + 23.1.1885, oo 1.5.1838 Katharina
Waibel, * 26.4.1808, + 17.7.1861. 2 Söhne. u. 5 Töchter, u.a. Franziska,
* 1842. Reg. Verm.: seit 3. Mai 1838 ansässig in Hchl., aber Bürger
in Schechingen. Anf.
Dez. 1845 n. Schechingen gezogen. Im April 1848 wieder n. Hchl. zurückgekehrt.
Katharina Waibel ist ebenfalls eine Tochter des Michael Waibel im Haus
79.
Franziska
Funk, *1842, oo den Georg Funk v. Holzhausen. Hierüber
liegen keine Fam. Daten vor.
*Gottfried
Frank, Bürger v. Unterweißach, "Schäfer", * 20.8.1842
in Ober-Brüden, O/A Backnang, + 4.12.1923. oo I. E. a. 20.9.1870
m. Christine Barbara Brenner, * 5.12.1836, + 3.1.1886. II. E. a. 6.11.1887
m. Pauline Bihlmaier, * a. 20.6.1860, + 9.1.1949. Aus den Ehen kommen
3 u. 6 Kinder.
Int.
angem.: Pauline, nur Paule genannt, war die Schwester von Hansjörg Bihlmaier,
dem Steffele im Hs. 102 a.d. Kirchbühl. Er ist der Großvater der
Elfriede Bihlmaier +.
.
Gebäudesituation um 1929
Haus
1 u. 2: Pfarrhaus mit Scheuer
Haus Nr. 4: das frühere Frank - Haus, heute das neue Wohnhaus
der Fam. Werner- zwisch-enzeitlich verkauft.
Haus Nr. 3: "Küfner"- Waidmann
Haus Nr. 5: "s`Fritza"- Waibel.
Haus Nr. 6: "Kübler“- Barth
………………
Bemerkenswertes - von Zeitzeugen berichtet
Die Paule- Die Franka - Paule hatte auch Goisa, also Ziegen.
Für deren Unterhalt graste sie mit der Hand und der Sichel die Unterroi (Unterraine) ab.
Das Futter schlug sie in Tücher ein und trug die Bündel dann auf dem
Kopf nach Hause. Eine gute Futterquelle war sicher auch der Riedhof,
wo sie ihre Arbeitskraft einbrachte. Event. war auch ihr Mann als Schäfer
für die Schafhaltung auf dem Riedhof eingestellt. Daneben verdiente
Paule sich noch ihren Unterhalt als Magd und Helfer in versch. anderen
Häusern.
Anmerkg. Die Riedhofbewohner hatten guten Kontakt zur Paule, auch
als diese schon älter war. Die Riedhofkinder verbrachten ihre Schulpausen
und Wartezeiten meist bei der Paule.
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