Haus Nr. 1 u. 2  in Holzleuten - Geb. Nr. nach der Urkarte 1830 - 1912 

Alter, noch bekannter Hausname: „Schuhmacher`s

Adresse heute: Ortsstraße ..
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Vorgeschichte: in der Oberamtsbeschreibung v. 1854, sind in Holzleuten ein Hofgut und eineSelde genannt, die nach Heuchlingen gehörig ist. Das Hofgut betrifft das " Strohbauer"- Vogt Anwesen". Mit der erwähnten Selde ist sehr wahrscheinlich das nachstehend beschriebene Haus Nr. 1 u. 2 gemeint.

 

Die Gemeinde Holzleuten und das Haus 1.
Die
Gd. Hlzl. tauscht 1817 ihr Hirtenhaus Nr. 8 - es ist das heutige Stäbanwesen, gegen das schlecht gebaute Haus Nr. 4 (ist das alte Haus Dolderer) des Joseph Pflieger, samt Baum-garten, zwecks Einrichtung eines Steinbruchs (ehem. an der Ortsgrenze der alten Hlzl.- Straße gelegen) 1822 verkauft/ tauscht die Gemeinde Hlzl. dieses Hirtenhaus Nr. 4 gegen das Haus. Nr.1 des Alois Uhl - dieser Hausteil Nr.1 wird nunmehr das Armenhaus der Gemeinde.


Ergänzende Anmerkungen zum Hs. Nr. 1:
das Haus Nr. 1 war ehedem ein Nebenhaus des "Strohbauer"- Vogt, und war an das Haus Nr. 2 angebaut. Wahrscheinlich ist nun, dass beide Hausteile einst zum Anwesen Vogt gehörten.

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Gebäudebeschreibung nach dem Gemeinde - Kataster v. 1827 bis 1907

1827: die Hälfte eines einstockigten Wohnhauses - (betreff. für Gebäude 1 und 2)

1873: Wohnhaus u. Hofraum (die Hälfte)

1907 - Geb. 1: wie nachstehend, angebaut an Haus Nr. 2, mit 1 Stall.

1907 - Geb. 2: Wohnhaus v. Stein, Riegel und gezäunt mit Ziegeldach, Hofraite,  1 Stall und 1 gewölbter Keller

Eintrag i. Realservitut: durch den Hofraum von Nr. 2 geht die Zufahrt zu Nr.1
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Bewohner n. d. Kaufbucheinträgen der Gemeinde v. 1760 bis 1907

Gebäude 1

1812 verkauft Andreas Vogt, Bürgermeister zu Hlzl. ( "Strohbauer"), sein Nebenhaus an seinen Bruder Anton Vogt f. 300 fl.

1818 verkauft die Witwe des Anton Vogt das 1-stock. Wohnhaus an Alois Uhl für 315 fl.

1822 übergibt Alois Uhl sein Hs. Nr.1 der Common (der Gd. Hlzl.) im Tausch gegen das schlecht gebaute Gd.- Armenhaus Nr.4, mit der Option, das Hs. Nr. 4 abzureißen und neu erbauen zu dürfen. (angemerkt: Uhl erbaut sodann die beiden Häuser Nr. 4 u. 5)


1910 verkauft die Teilgemeinde Hlz. das Haus / Hausteil Nr. 1: ein einstockiges Wohnhaus und Hofraum am Stein, Grundbuchheft Nr. 131, an Karl Bareiss für die Summe von 550 Mark. Qu. Gd. Rechng. 1908/10.

 

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Gebäude 2 - die nachstehenden Bewohnerfolgen sind unklar und schwer zu entwirren.

1798 - 1827: Andreas Krehwedel, * 1765, + 1841, oo 1798 in Hlzl. die Veronika Weber.(Ob Krehwedel 1798 hier in das Haus eingeheiratet hat, ist nicht gesichert). 1827 verkauft Andreas Krehwedel, Bürger u. Maurersgsell, sein 1 stockiges Wohnhaus Nr. 2, nebst 1 kleinen Kraut-land, 3/4 Mrg. Wiesen und 2 Mrg. Bürgerteile, an seinen Tochtermann Bernhard Schurr ,
*1801, + 1879,
für 400 fl. In den Kauf gehen 1 Kuh u. alles Futter u. Stroh. Schurr trägt den Leibgeding für die Großmutter Katharina Weber u. deren led. Schwester Marianna Weber.


1827 - 1833: Bernhard Schurr,
Schuster u. Taglöhner in Hlzl., * 1801, + 1879, oo 1827 M. Krescentia Krehwedel, To. Andreas Krehwedel. Im Febr. 1833 verkauft Bernhard Schurr an Johannes Schürle, Weber in Heuchlingen einen Teil seiner Liegenschaft, bestehend aus einem * 2 stockigtes Wohnhaus Nr. 2, neben der Common und Josef Vogt, nebst Garten und div. Grundstücke für einen Kaufpreis von 450 fl. In das Haus ist die „alte Katharina Weber und ihre Tochter Marianna auf Lebensdauer eingeschrieben". Weiter: (gekürzt) Nach Absterben der Katharina Weber steht dieser Ausgeding samt der Wohnung dem Andreas Krehwedel zu. Vermög dieses Vertrags übernimmt der Schurr den Krehwedel mit seiner ganzen Familie in sein neues Haus auf. ( * 2 stockig? - baut B. Schurr das Haus auf / aus? - beherbergte es sodann 2 Wohnpartien?)

1833 - 1839: Johannes Schürle,
Weber von Hchl.,* 1801, + 1868, oo 1827 M. Anna Esswein von Leinzell. Reg. Vermerk: 1839 nach Leinzell gezogen mit dem Vorbehalt, sein Bürgerrecht in Hchl. zu behalten. 1848 wieder nach Hchl. zurückgekehrt. (gibt/verkauft Johs. Schürle das Haus 1839 wieder an Schurr zurück?)
1839
verkauft Bernhard Schurr an Andreas Krehwedel für 320 fl.
Die ledige Marianna,s.ob. Weber erhält im Haus das Wohnrecht u.d. Leibgeding.
(Andreas Krehwedel ist zu dieser Zeit 74 J. alt, + 1841. War das Haus des Schurr 2-teilig?)

1839 - 1856:
Andreas Krehwedel, Maurer, * 1765, + 1841, oo 1798 in Hlzl. die Veronika Weber, * 1778, + 1866. 1856 verkauft Andreas Krehwedels Witwe an ihren Sohn Josef Krehwedel, + 1870, ein 2 stock. Whs. nebst Hofraum u. ca 1 Morg. Garten u. Acker. Die Witwe behält für sich und ihre Tochter Rosina das Wohnrecht bevor. Daneben ist die Marianna Weber mit Wohnrecht als Reallast eingetragen.

1856 - 1870: Josef Krehwedel, Bauernknecht, *1811, + 1870, ledig. Im Febr. 1870 ver-kaufen die Erben des Josef Krehwedel, led. in Hlzl. an Bernhard Schurr ein 2 stock. Wohnhs. am Stein mit 10,1 Rut. Gemüsegarten für die Summe von 500 fl. Die ledige Rosina Krehwedel hat das Wohnungsrecht im Haus solange sie lebt, oder ledig ist.

1870 - 1879 / 1888: Bernhard Schurr, Waldschütz, * 1801, + 1879, oo Maria Krescentia Krehwedel, *1800, + 1890. Im Mai 1888 verkauft Bernhard Schurrs Witwe Maria, geb. Kreh-wedel, an Rosalia Uhl, ledig v. hier, das vor beschriebene Hausanwesen , nebst 83 qm. Garten für die Summe von 775 Mark.

1888 - 1896: Rosalia Uhl, Hebamme, ledig, *1866, oo 1896. Im Juni 1896 verkauft Rosina Uhl, ledig, an Karl Bareiß, Schuhmacher v. Hlzl. Schafthaus: ein 2 stock. Wohnhaus und Hofraum am Stein, neben Franz Vogt u.d. Gemeinde, nebst 83 qm. Garten, für die Summe von 845 Mark. Rosalia (Rosina) Uhl, * 1863, + .. , oo 1896 den Steinhauer Franz Ohnewald von Untergröningen, und ziehen danach nach Mögglingen.

 

 

Holzleuten:

Teilansicht um 1933.

 Haus 1-2: Haus Bareiß ;

Haus 4: Dolderer;

Haus 5: Klotzbücher;

Haus 26: "Haldenbauer"

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1896 - 1928: Karl Bareiß, Schuhmacher, *1867 im Birkhof, Gd. Gschwend, + 1945 in Holzl.

oo 1891 in Frickenhofen Rosina Jäger v. Steinreute bei Mittelbronn, 14 Kinder.  (2 Kinder im

Schafhaus in Hlzl. geb. - n. Zt. Z. Meinung)

1928 - 1952: Johannes Bareiß, Kleinlandwirt u. Schuhmacher, *1897 als 4. Kind in Hlzl.,
+1952, oo 1928 Rosa Wiedmann, * 1903 in Billingshalde bei Untergröningen, + 1985.

Hedwig Bareiß, die 2. Tochter, * 1931, +,  bleibt auf dem Haus.

Roland Bareiß übernimmt nach dem Tod der Mutter das Anwesen. Er baut 2005-2007 oberhalb des Wohnhauses eine mechanische Werkstätte?.

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Ergänzende Familien - Legenden

Hausteil Nr. 1


Alois Uhl,
Schneidermeister in Hlzl., *16.7.1792, + 15.12.1865, oo am 1.8.1819 M. Crescentia Bihlmaier v. Hchl. * 29.10.1796, + 12.2.1877. Aus der Ehe kommen 14 Kinder.

Wissenswertes: Uhl kommt aus Reichenbach und heiratet 1819 hier in das Haus Nr 1- das ehemalige Nebenhaus des Strohbauer- Vogt --- Alois Uhl übergibt 1822 sein Hs. Nr. 1 der Common im Tausch gegen das schlecht gebaute Gemeinde- Armenhaus Nr. 4

 

Hausteil Nr. 2


Krehwedel – Schurr- Legenden

Die Krehwedel übten in Heuchlingen über mehrere Generationen das Maurerhandwerk aus. Sie wurden die „Maurers“ genannt. (daraus entstanden: Maurersbeck, M. Schreiner)- Hs. 26

Andreas Krehwedel, Maurer, * 19.11.1765, + 19.11.1841, oo 1798 in Hlzl. die Veronika Weber, * 1.1.1778, + 5.5. 1866. || 11 Kinder, u.a. Johann,* 1809. Er oo n. Hohenstadt. Josef, * 1811 bleibt a. d. Haus. Anm.: Andreas kommt aus der Krehwedel - Maurer - Sippe i. Hchl. (event. Hs. 26 – hier sind noch keine Quelle erschlossen)

Bernhard Schurr, Schuster u. Taglöhner in Hlzl., * 20.8.1801, + 20.7.1879, oo 21.11. 1827 Maria Krescentia Krehwedel, To. Andreas Krehwedel, * 8.9. 1800, + 7.8. 1890. Aus der Ehe kommen 4 Kinder. Reg. Verm.: im Juni 1842 a. das Freudenhöfle gezogen.

Johannes Schürle, Weber von Hchl.,* 1801, + 1868, oo 1827 M. Anna Esswein v. Leinzell. Sie haben 6 Kinder. Reg. Verm. 1839 nach Leinzell gezogen mit dem Vorbehalt, sein Bürgerrecht in Hchl. zu behalten. 1848 wieder nach Hchl. zurückgekehrt


Josef Krehwedel, Bauernknecht, * 2.11.1811, + 28.1.1870, ledig, Sohn des Andreas. Josef Krehwedel ist möglicherweise bis zu seinem Tod hier im Haus 2.

Rosalia Uhl, Hebamme, ledig, *1866, oo 1896 den Franz Ohnewald v. U/grön. u. ziehen in das Hs. 112 i.d. Vorstadt (heut. Hs. Brenner) Rosalia Uhl ist eine To. des Melchior Uhl u. Enkelin des Alois Uhl. Im Nov. 1897 ziehen Frz. Ohnew. u. Rosalia nach Mögglingen.


Bareiß - Legende:

Karl Bareiß zieht um 1892 mit seiner Fam. v. d. Brechtenhalde, Gemeinde Frickenhofen, in das Holzleuter "Schäfhaus", am Dreieck zwischen Lusthof und Sixenhof gelegen. 1896 erwirbt Bareiß das Haus Nr. 1 u. 2 in Hlzl. ** Bareiß vergrößert das Haus, bzw. baut es teilweise in den heutigen Zustand um. Zum Anwesen gehörten ein paar kleinere Acker - und Wiesen-parzellen. Qu. Else Staiger, geb. Bareiß. ** 1936 erfolgte eine Bauabnahme für ein (Stall) - Wagenhaus. Qu. Bm. Rechnungen 1936.

Karl Bareiß, Schuhmacher, evangelisch, * 16.11.1867 im Birkhof, Gd. Gschwend, + 10.12. 1945 in Holzl. oo a. 24.8.1891 in Frickenhofen Rosina Jäger v. Steinreute bei Mittelbronn, * 10.12. 1866, + 16.11. 1941. Aus der Ehe kommen 14 Kinder.  ( 2 Kinder im Schafhaus geb.)
1910 erwirbt Karl Bareiss das Haus / Hausteil Nr. 1: ein einstockiges Wohnhaus und Hofraum am Stein, Grundbuchheft Nr. 131, für die Summe von 550 Mark. Qu. Gd. Rechng. 1908/10.

Johannes Bareiß, Kleinlandwirt u. Schuhmacher, * am 17.10.1897 als 4. Kind in Holzl.,
+ 7.3.1952, oo 28.5.1928 Rosa Wiedmann, * 7.6.1903 in Billingshalde bei Untergröningen,
+ 27.12.1985. Aus der Ehe v. Johann kommen 2 Töchter und  1 Sohn. Johann Bareiß richtet sich im Haus eine Schuhmacherwerkstatt ein und führt diese bis i. d. 1950er Jahre.

Hedwig Bareiß, die Tochter, * 1931, +,  bleibt auf dem Haus.

Roland Bareiß übernimmt nach dem Tod der Mutter das Anwesen. Er baut 2005- 2007 oberhalb des Wohnhauses eine mechanische Werkstätte?.

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Zeitzeugenwissen festgehalten

"Hannele`s"
: In der Erinnerung einiger Hlzl. Bewohner ist noch der Name "Hannele" bekannt. Einige ordnen den Namen diesem Haus zu.
Das Haus war angeblich klein und niedrig und hatte eine Wand - Täferung aus Blech. Im diesem Haus lebten auch zwei Buben. Die Kinder und junge Burschen v. Hlzl. machten sich nun einen Spaß daraus, Steine an das Haus zu werfen, einmal des Krachs wegen und auch um die Buben zu hänseln. Waren es die Bareißkinder? Nach Bernh. Knödler sprach der alte Wirt öfters von Hanneles im Elserhaus. (Mit "Hannele" bezeichnete man etwas sonderbar geartete Kinder)

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