Der
„Steffele“ auf dem Kirchberg
Haus
Nr. 102 -
Geb. Nr. n. d. Urkarte 1830 - 1912
Adresse heute: Kirchberg 38 und 40
............................................................
Der
Name Stepfele - Stöffele
Die Bihlmaier-Sippen, zuletzt auf dem Kirchberg, tragen in den Familienregistern schon
früh den Zusatz: Stepfele,
Stöffele.
Joseph
Bihlmaier, "Stepfele", Bürger und Häusler, *1754 und dessen
Sohn
Anton Bihlmaier, "Stöffele", Bürger,
Totengräber und Taglöhner, * 1789, bewohnten bis 1827
das Haus Nr. 78 an der Haldengasse (heute Scheuer v. Schwarz
- "Pfeadr"), bevor sie dann auf den Kirchberg in das Haus
Nr. 64/65 einziehen.
Möglich ist, dass Josef Bihlmaier das Schneiderhandwerk ausgeübt
hat, was dann später auf dem Kirchberg zumindest bei einem der
Nachkommen auch der Fall war.
………………

Gebäudesituation auf dem Kirchberg um 1929.
Über der alten Schule, Geb. 61 das Haus 102, Bihlmaier -"Steffele,
und Hs. 63, das heutige Haus Frank.
.siehe
hier auch Situation um 1830
.
.
.
.
Wissenswertes zu den Häusern auf dem
oberen Kirchbühl:
1845 brannten
die Häuser Nr. 52 u. 53 (später Nr. 64/65) völlig nieder.
Das Haus des
„Stöffele“, das Hs. 102, entstand dann vollkommen neu am heutigen Standort,
ebenso das Haus 63 (Hs. Frank) --
Hier ist vielleich der Eintrag im Tagebuch des Josef Ohnewald interessant:
Am 4. November 1826 ist das Stöfeles
Haus eingestürzt, morgens 7 ½ Uhr, wobei aber niemand
verunglückte. 1826:
hier betrifft es seine frühere Behausung, Haus Nr. 78.
Brand
auf dem Kirchbühl - aus der
Pfarrchronik Band II.
Am 1 September 1845 war in Heuchlingen
eine Feuersbrunst. Das Haus des Anton Bihlmaier, Taglöhner und Totengräber,
bei welchem das Feuer am Kamin unterm Dach ausbrach, sowie des hart
an dieses anstoßende kleinere Häuslein seines
Sohnes Anton Bihmaier, Beindreher, wurde ein Raub der Flammen. Was das
Feuer übrig ließ, musste vollends bis auf den Grund und Boden niedergerissen
werden. Dank dem Himmel, dass während der ganzen Feuersbrunst der Nord
- Ost- Wind ging, welcher das Feuer, die Glut und den Rauch der beiden
Gebäude, welche zuoberst auf dem Kirchbihl und am Ende des Dorfes standen,
ins Freie hinaustrieb, sonst wären das Schulhaus, Pfarrhaus, Kirche
und alle Gebäude auf dem Berg und auch unterhalb, in der größten Gefahr
gewesen.
.......................
Gebäudebeschreibung nach dem Gemeinde - Kataster
von 1827 – 1907
1827:
hier noch das Haus Nr. 52 (64): Ein einstockigtes Wohnhaus mit 1 Schindeldach
und 1 **Scheuerle unter 1 Dach.
1843: Ein 2 stockigtes
Wohnhaus in **obige Scheuer eingebaut / angebaut (betrifft wahrsch. das spätere Hs. 63)
..........................
1873 - betrifft jetzt das Haus 102: Wohnhaus, Scheuer und Hofraum.
1907:
Wohn - u. Ökonomiegebäude, v. Stein u.
Riegel m. Ziegeldach, Backhaus mit Bienen- standanbau
von Stein u. Fachwerk mit Holzgetäfer.
Schuppen durchaus mit Bretter und Schwarten getäfert und Ziegeldach.
Gelasse: 1 Tenne, 1 Stall, 1 Verschlag mit Backofen, 1 Bienenstand,
1 Raum für Wägen, 1 Futterraum , 1 gewölbter
Keller
………………
Bewohnerübersicht
nach den Kataster - und Kaufbucheinträgen
Haus
52 (dann 63/64) -
Bewohnerübersicht vor dem
Brand im Sept. 1845
1827: Andreas
Hägele, Schneider
1837: Josef Albrecht, Rohrdrexler.
1839: Anton Bühlmaier, Totengräber
1843: Anton Bühlmaier, Beindreher (und) Kaspar Haas
1843: Anton Bühlmaier, Totengräber
...................................................
Haus 102 - Bewohnerübersicht nach
dem Brand im Sept. 1845
~ 1845: Anton Bihlmaier, Bürger,
"Stöffele", Totengräber, * 1789, + 1862, oo 1815 die Elisabeth
König . Im Jan. 1847 verkauft
Anton Bihlmaier, Totengräber hier, seine zinseigene Liegenschaften
an seinen Sohn Josef Bihlmaier, lediger u. volljähriger Schneidermeister
dahier: ein 2 stock. Wohnhaus Nr. 102 neben der
Gemeinde, 19, 5 Ruten Hofraum, 14,4 Rut. Gemüsegarten hinter d.
W.Haus, 18,4 Rut. Grasbaumgarten neb. Grg. Fuhrmann und 1/4 frei- eigene
Bürgerteil im neuen Letten, zusammen für die Summe von 630
fl. Der Verk. und seine Ehefrau erhalten
das unentgeltliche Wohnrecht im Haus und den Leibgeding, ebenso die
3 ledigen Kinder, solange diese ledig sind. Auf dem Hofraum zwischen
dem Hs. 102 und d. Hs. 63 des Anton Bihlmaier das Recht, die Hälfte
als Holzlager zu nutzen.
1847
- 1856/1885: Josef Bihlmaier, Schneidermeister,
*1820, + 1901, oo 1847 mit Franziska Wünsch, * 1815, + 1908. Im
Mai 1856 verkauft die Gantmasse des Josef Bihlmaier mit oberamtlicher
Genehmigung an Josef Bihlmaier, Schneider: ein 2 stock.
Wohnhaus Nr. 102 dahier neben der Gasse, mit Wohnrecht
des Vaters und der Geschwister. für 250 fl. Dabei sind 3/8 Morgen,
19,2 Ruten Acker im neuen Letten
(Josef Bihlmaier
kauft das Haus also wieder aus der eigenen Gantmasse zurück)
Im April 1885
verkauft Joseph Biehlmaier, Schneider, an seinen Sohn Georg Bihlmaier:
das Hausanwesen wie oben beschrieben, nebst
1 Ar u. 18 qm Garten i.d. Prz. 17/2 und ca. 7,6 Mrg. Acker und Wiesen,
zusammen für die Summe von 6500 Mark.
Als Dreingabe gehen 4 Kühe im Wert v. 1110
M. u. 1 Rind f. 80 Mark.
1885
- 1921: Georg Bihlmaier,
Bauer, * 1853, + 1935, oo 1885 die Marianna Meßmer von Göggingen, geb.
1854, gest. 1924.
1921
- 1968: Georg Bihlmaier,
Maurer und Weber, *1891, +1968, oo 1921 Rosa Strähle, geb. 1893 , + 1969.
Agnes
- und Hedwig
Bihlmaier, ledig. * 1923 u. 1926, gest. 1990 u. 1993.
Das
Haus wurde zwischenzeitlich
verkauft.
Im
Jahr 2013 / 14 wird das Haus teilweise abgebrochen und neu aufgebaut.
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Familien
– Legenden – hier Bihlmaier - „Steffele“ - Bewohner.
Bihmaier
- Legenden
- Bihlmaier sind
in Heuchlingen und Holzleuten schon früh und zahlreich vertreten.
Nachstehender Joh. Grg. Bihlmaier ist der Stammvater der "Bihlmaier-
"Nullendirr- Sippe" und der "Bihlmaier "Steffele"-
Sippe" hier auf dem Haus. -
Josef Bihlmaier, der Stepfele und *Anton Bihlmaier, Stöffele, kommen
aus dem Haus 78 an d. Dorfstraße.
0.
Johann Georg Bihlmaier oo 1715 eine Katharina Griengässer v.
Hochstatt
1.
Michael Bihmaier, deren Sohn, * 1716, oo 1747 eine Rosina Munz.
Dessen Sohn ist:
2.
Joseph Bihlmaier, "Stepfele", Bürger und Häusler, * 10.3.1754, +
4.12.1815, oo 4.6.1787 Barbara Holl, * 25.5.1768
| 4 Kinder, u.a. Frz. Anton,
* 1789.
3.
Franz Anton Bihlmaier, Bürger,
"Stöffele", Totengräber, geb. 23.3.1789, gest. 28.12.1862,
oo 1815 die Elisabeth König, geb. am 9.1.1788, + 27.1.1867. | 9 Kinder,
u.a. Anton, * 1817.
4.
Anton Bihlmaier,
Bürger und Beindreher, * 23.12.1817, + ..?,
oo a. 6.2. 1843 Rosina Burgartsmaier, * 20.3. 1819, + 23.10.1856 und
am 23.2.1857 in II. Ehe die Rosina Maier v. Abtsgmünd, * 20.11.1826,
+ 12.11.1896. | 11 Kinder aus I. Ehe u. 8 Kinder aus II. Ehe.
Anton
Bihlmaier ist in d. Zehntabgabeliste v. 1854 auch Besitzer v. Haus 69
-"Küfners". Mitte der 1860er- Jahre erbaut er das Haus 109
-"Hohengarten" (Hoagarta).
Die Schank-wirtschaft
dort, der „Hoagarta“ wurde aber später eingerichtet.
(s. Hs. 109-Vogelmann)
4.
1 Josef Bihlmaier, Schneidermeister,
* 2.4.1820, + 1901, oo 1847 mit Franziska Wünsch, * 1815, + 1908. |
6 Kinder, u. a. Georg Bihlmaier, * 1853.
5.
Johann Georg Bihlmaier,
Bauer, * 15.8.1853, gest. am 1.10.1935, oo 1885 Marianna Meßmer v. Göggingen,
geb. 11.4.1854, gest. 1924.
6.
Georg Bihlmaier,
Maurer und Weber, geb., 11.4.1891, + 2.2.1968, oo 24.9.1921 die Rosa
Strähle, geb. 22. 2. 1893 , +
16.1.1969.
7.
Agnes - und Hedwig
Bihlmaier, ledig. * 1923 u. 1926, gest. 1990 u. 1993.
................................
Bemerkenswertes
festgehalten.
Dem Verfasser dieser Seite ist noch bildhaft "Maurer" Georg
Bihlmaier, der "Steffeles-Schorsch", in Erinnerung, wie dieser,
mit einem, an einer Schaufel auf seiner Schulter hängendem u. an
seinem Rücken baumelnden Maurerskübel und am Gürtel baumelnden
Maurerswerkzeugen: Maurers-hammer, Maurerskell, Traufel und
Mauresrbeil u. a., in Dorf herunterkam, um allerlei Taglohn-arbeiten
in Ställen, am Haus oder anderen Mauerwerken durchzuführen.
Auch interssant: Der Maurer Georg Bihlmaier ist
1934 in der führten Handwerkerliste
eingetragen, neben vielen anderen Einzelhandwerkern - s.
Link.
...
Zeitzeugenwissen:
Elfriede
Bihlmaier, die Tochter v. Georg Bihlmaier, glaubt zu wissen, dass das
Haus in den 1840er - Jahren erbaut wurde. An der Giebelseite des Hauses
stehe die Jahreszahl im Türstock eingeschrieben. Diese ist sei jedoch
nicht mehr sichtbar, da überputzt.
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Nach dem Tod von Hedwig
Bihlmaier im J. 1893, bewohnten verschiedene Mietpartien das Haus, u.a.
die Familie Linta.
Das
Haus wurde zwischenzeitlich
(2010 - 2012) verkauft.
Im
Jahr 2013/14 wird der landwirtschaftliche Hausteil abgebrochen und
eine neuer Wohnhaus-teil an den alten Wohnhausteil angebaut. Der alte
Wohnteil erfuhr dabei eine gründliche Renovierung.
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Abbruchstelle
von Haus 102 im Jahr 2013
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Haus
102 in neuer Gestalt - 2014
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