Gasthaus „Rose“ - Haus Nr.  Nr. 113 - n. d. Urkarte 1830 - 1912
Hausnamen:
Becka Veith“ - "Veith"
Adresse heute: Hauptstraße  45
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Der Name Becka Veit, oder nur d`r Veit,
ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die (ehemalige) "Gaststätte zur Rose", wobei Vitus (Veit) Klingenmaier - erster Klingenmaier auf der Gaststätte - der Namensgeber ist. Vitus Klingenmaier stammt aus dem Haus "Oberer Beck" - ehemals auf dem Kirchberg beheimatet. Vitus Klingenmaier ersteigert 1905 das Haus Nr. 113 an der Laubacher Straße und eröffnet dort (wieder) eine Metzgerei und die "Gaststätte zur Rose"
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Die Gebäudebeschreibung nach dem Gemeinde – Kataster.
1907: Wohn - u. Ökonomie-Gebäude, von Stein u. Riegel mit aufgebautem Zwerghaus, mit Ziegeldach und Hofraite, 1 gewölbter Keller, 1 Tenne, 1 Schlachtlokal, 1 Metzgereilokal.
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Lageplan aus einer Neuvermessung .

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Geschichte:
1870 - ~1880 (1885): Josef Kuhn, Wundarzt v. Mögglingen, erbaut 1870 das Haus 113 an der Straße nach Laubach. 1872 heiratet Josef Kuhn die Mathilde Knödler, Tochter des Alois Knödler, a. d. Anwesen "Haidenbauer" in Holzeuten.
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Anfang der 1880
er - Jahre übergibt
/ verkauft Josef Kuhn das Haus an den ledigen Peter Spenny, Metzger v. Iggingen. Spenny stellt 1884 einen Antrag um den Erhalt einer Konzes-sion zur Einrichtung einer Gastwirtschaft im Haus 113. Nach wiederholt abschlägigen Be-scheiden für eine Konzession, geht das Anwesen offensichtlich wieder an Kuhn zurück.
Qu. Landesarchiv Lwb. - s. Anhang.
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Im Juni 1885 verkauft Joseph Kuhn,
Wundarzt in Mögglingen an Anna Rettenmaier, ledig v. Leinroden: ein anderthalbstockiges Wohnhaus mit Scheuer, Stall und Hofraum an der Straße nach Laubach, nebst ca, 7,7 Ar Gärten in 7 Parz., zusammen für die Summe von 4200 Mark.

1885, also im selben Jahr,
heiratet Anna Rettenmeier den Metzger Josef Brenner von Hohenstadt.
Von 1885 - 1905
bewirtschaften Josef Brenner, Metzger v. Hohenstadt, geb. 1856, gest. 1905 und Anna Rettenmaier, geb. 1862, + 1905.
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Weiterer Verlauf.
1892 im Frühjahr stellt auch Josef Brenner
- wiederum, nach den verschiedenen, stehts negativ beschiedenen Ansinnen des vor genannten Peter Spenny in Jahr 1884 - ein Gesuch um "Ertheilung des persönlichen Schankwirtschaftsrechts mit  Wein,  Bier und Branntwein in seinem, in Hchl. an der Laubacher Str. 113 gelegenem Hause".
Dieses Gesuch wurde dann wiederum abgelehnt, mit denselben Begründungen wie bei Spenny, nähmlich, dass bereits 4 Schankwirtschaften im Ort tätig seien. --- Ganz offen-sichtlich waren die Bemühungen von Brenner um eine Konzession schließlich doch erfolgreich - seinem Gesuch wurde entsprochen. Intern hierzu angemerkt: eventuell spielte hierbei auch eine Rolle: in keinem der bisher bestehenden 4 Gasthäusern - auch nicht im Ort - war ein Metzger-eibetrieb in Tätigkeit. (die Adlergaststätte richtete erst 1921 eine Metzgerei ein)
1894, bringt Josef Brenner das Gewerbe "Metzger und Schenkwirt" zur Anmeldung. Qu.: Gewerbeänderungs-Register v. 1894. Hier kann jetzt eingefügt werden: um 1894 meldet Vogelmann, der "Hohegarten- Wirt" sein Gewerbe "Gastwirt" ab und einen Geschirrhandel als neues Gewerbe an.
Vermutlich ging die Konzession für einen Gasthausbetrieb nun auf den Brenner über.
1895 ist Brenner im Gewerbekataster dann regulär als "Schenkwirt u. Metzger auf dem Haus 113" vermerkt.

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1905 muss Brenner das Haus wegen Brauereischulden versteigern  lassen --- so die Aussagen von Zeitzeugen - (wiederum aus mündl. Überlieferungen - s. hierzu auch Raths. Daten)
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1905 ersteigerte Vitus Klingenmaier die "Rose" von Heuchlingen.
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Der Eintrag im Güterbuch v. 1905 latet: Brenner Josef, Schenkwirt und Metzger -
Vitus Klingenmaier, Schenkwirt und Metzger.
(Brenner ist hier durchgestrichen)
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Fortan sind Klingenmaier auf dem Anwesen.
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2014 stellt B. Klingenmaier einen Insolvenzantrag für die Gaststätte und den Metzgereibetrieb. Beide Betriebsteile ruhen seither (2015). Mittlerweile, 2016/17, wurde das Anwesen für allgem. Wohnungszwecke verkauft. (2024 erneute Veränderg)

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Ergänzende Familien - Legenden - Wissenswertes

Kuhn Legende.
Josef Kuhn,
Wundarzt v. Mögglingen, geb. a. 22.6.1842, oo 7.10.1872 in Hchl. die Mathilde Knödler, geb. a. 16.9.1849. Mathilde ist eine Tochter des Alois Knödler, "Haidenbauer" in Holzleuten. Aus der Ehe kommen 9 Kinder. Fam.- Registereintrag: weggezogen.

Wann J. Kuhn wegzog ist nicht erschlossen -- zurückgeblättert: Wissenswertes: Kuhn erbaut um 1870 das Haus 113.
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Brenner Legende: Josef
Brenner, geb. 11.07.1856 in Hohenstadt, Metzger, + 03.08 1905 zu Abtsgmünd. Am 7.7.1885 heiratet Josef Brenner Anna Rettenmaier, geb. 12.3.1862 in Leinroden, + 25.5.1905 in Heuchlingen. Aus der Ehe kommen 9 Kinder (+ 1 mit i. d. Ehe gebracht) von den 9 Kindern sterben 5. Bei dem Tod der Eltern im Jahr 1905 ist das älteste der überleb. Kinder 17 Lahre alt, das Jüngste Kind 7 Jahre. Hierbei angemerkt: Nur von dem Kind August, geb. 1896, ist der weitere Lebensverlauf bekannt: Er wurde vermutlich nach Herbrecht-ingen gegeben. Er heiratet dort 1922 eine Berta Brenner (Brenner, Brenner). Nähere Umstände über den Verbleib der Kinder, Vormundschaften u. a., sind derzeit nicht bekannt. Interer Vermerk: am Mo. 9.12.24 besuchten Nackommen des Josef Brenner (Urenkel) Heuchlingen u.d. "Rose" (vertreten: Gabi , Irma u. Alfons Munz)
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Klingenmaier - Legenden: ergänz. Fam. Legende s. b. Haus 66/67 a.d. Kirchberg.
Vorab -
s. Eingang.
Um 1905
erwirbt Vitus Klingenmaier das Anwesen 113 an der Straße nach Laubach und gründet die Wirtschaft  "Zur Rose" mit Metzgerei und eine kleine Landwirtschaft.
Intern angemerkt: Nach Aussage verschiedener Zeitzeugen erwirbt -oder übernimmt- Klingenmaier angeblich die Gasthaus-Konzession von der Wirtschaft  "Zum Hohen Garten" des Franz Xaver Vogelmann.
Man beachte hier aber, auf dem Haus 113 bestand bereits eine Konzession für den Betrieb einer Gastwirtschaft und einer Metzgerei.

1. Vitus Klingenmaier, Metzger und Wirt, geb. 1.2.1879, + 8.5.1943, oo 24.7.1905 Philomina Groß v. Schechingen. Aus der Ehe kommen 5 Kinder, u.a. Hermann, er wandert nach Amerika aus und Franz Xaver, * 1911.

2. Franz Xaver Klingenmaier, * 16.8.1911, + 1981, oo am 6.5. 1946 die Klara Schmid v. Kohlhöfle, geb. 2.9.1920, + 4.3.1991. Xaver Klingenmaier führt nach dem Krieg mit seiner Frau Klara das Anwesen. Sie geben 1960 die Landwirtschaft auf und erweitern danach schrittweise das Anwesen. Genannt seien ein Nebenzimmer und die Einrichtung von Fremdenzimmer. Daneben wird der Metzgereiladen und das Schlachthaus erneuert. -

3. Xaver Klingenmaier, der gleichnamiger Sohn, *1951, oo die Waltraud Rupp v. Elchingen. 1981 übernimmt er mit seiner Frau Waltraud das gesamte Geschäftsanwesen und erweitert seinerseits wiederum. Die Gaststätte wird komplett  neu eingerichtet und ein großes Nebenzimmer angebaut. Ebenso erfährt der Metzgereiladen und das Schlachthaus eine weitere Ausgestaltung auf den neuesten technischen Stand.  Deren Sohn:

4. Bernd Klingenmaier, Metzgermeister, führt nach einer erneuten Modernisierung und Erweiterung des Verkaufsladen, in der 4. Generation das Schlacht - und Metzgereiladen-geschäft, während die Gastwirtschaft von den Eltern weitergeführt wird.

Im Jahr 2005 feierte die Fam. Klingenmaier dann das Jubiläum "100 Jahre Gasthaus Rose". 

2014 stellt B. Klingenmaier einen Insolvenzantrag für die Gaststätte und den Metzgereibetrieb. Beide Betriebsteile ruhen derzeit - Im Mai 2015 wird das Gesamtanwesen zum Verkauf ausgeschrieben - und wurde mittlerweile, 2016/17 verkauft. (Stand 2024: weitere Veränderg.)
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Chronik der Konzessionsvergabe.
Peter Spenny -
Auszug aus STAL Ludw.burg
1884 beantragt der ledige Mezger Peter Spenny aus Iggingen, O/A Gmünd, welcher das Wohnhaus des Wundarztes Kuhn käuflich erworben hat, eine Konzession zur Errichtung einer Schankwirtschaft zum Ausschank von Bier, Wein und Branntwein. Spenny erteilt dabei auch dem Wundarzt Kuhn die Vollmacht als Rechtsvertreter in dieser Sache. Der Antrag wird letztendlich - nach mehreren Rekursen vor d. O/A Gericht Aalen und der Kreisregierung in Ellwangen - abgelehnt. Int. angemerkt: wann exakt Spenny von Kuhn das Hs. erworben hat, ist nicht erschlossen.

Josef Brenner: Im Frühjahr 1892 stellt ein Josef Brenner v. Hohenstadt, Mezger in Heuchlingen wiederum ein Gesuch um Erteilung des persönlichen Schankwirtschaftsrechts mit  Wein,  Bier und Branntwein in seinem, in Heuchlingen, Laubacher Str. 113 gelegenem Hause. Auch dieser Antrag wird vom Gemeinderat abgelehnt mit  der Begründung, dass 4 Gasthäuser i. d. Gemeinde ausreichen. Für die Rekurs - Verhandlungen vor den schon genannten Instanzen, beauftragt Brenner dann den Rechtsanwalt Dr. Hehs. Hehs hält die Ablehnung auch deshalb für ungültig, weil der Schultheiß mit dem "Adler"- Besitzer, und der Gemeinderat Werner mit dem Eigentümer der Radwirtschaft, als auch mit demjenigen der Wirtschaft zum " Hohen Garten" verwandt seien und diese bei den Entscheidung mitgewirkt hätten. Weiter wird aufgeführt, dass Brenner für die Metzgerei die Gaststätte benötige, da sonst seine Existenz nicht gesichert sei. So sei bei der Konzessions - Neuvergabe an den F. X. Vogelmann die Gewährleistung dessen Existenz als Begründung der Gewährung aufgeführt worden. Nun, auch der Rekurs des Brenner wird (nach 23 Protokollblättern) schließlich abgelehnt.
Int. angemerkt: In dem Protokoll wird der Wundarzt Kuhn als Vorbesitzer des Brenner erwähnt. Vermutlich hat Kuhn das Haus 113 wieder v. Spenny zurückgekauft, nachdem dieser keine Konzession erhalten hat? Qu. St. Arch. Lwbg. E 175, Bü. 6125.

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Brenner
scheint dann die Konzession schließlich doch erhalten zu haben - s. Gd. Akten.

1895 ist Josef Brenner bei den Gewerbekatastereinträgen dann auch als Schenkwirt u. Metzger auf dem Haus 113 vermerkt.

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Impressionen

 


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Gebäudeanordnung
um 1930

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Historische Aufnahme um 1919

Die Familie Vitus Klingenmaier vor i
hrer Gaststätte mit Metzgerei.

 

 

 

 

 

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