"Kibler" - "Bürstenmelcher" - "Hirtenmichel“-  „Dowis“„ -
die alten Hausnamen
-  je nach Zeitfenster.

„Basille“ - der aktueller Hausnam im Haus 79 an der Schechingerstraße

Der Hausname "Basille" war bis Ende der 1980 / 90er- Jahre geläufig

Adresse heute: Schechingerstraße 3 u. 3.1

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 Die Bau - u. Bewohnergeschichte des Hauses liegt im Dunkeln. Die Hofbeschreibung im Steuerbuch von 1760 deutet auf eine Handwerkersölde hin mit etwas Land und Tierhaltung.
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Gebäude- und Bewohnerbeschreibung nach den Steuerbuch von 1760

Bernhard Rieck besitzt eine Erbsölde und gibt .............

* 1 Behausung mit einem Steueranschlag von .................... 30 fl.

¼ Tagwerk  Garten bei dem Haus ............................  3 fl. 45x

1 1/2 Mrg. Wiesen im Vogelsang für .............. 5 fl.

Fahrnis ..................... 8 fl.

Summe zu versteuern ........................................................... 25 fl.

Randvermerk: * Haus ist versetzt (verpfändet) - Michel Waibel – 1834 Tobias Waibel - d.h. nach Rieck ziehen Waibel auf.
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Die weiteren Gebäudebeschreibungen nach den Katastereinträgen

1827: Ein einstockigtes Wohnhaus samt Stadelanbau unter einem Dach mit angebauter Scheuer, 1 Backhaus

1873:
Wohnhaus, Scheueranbau, Hofraum, Wasch- u. Backhaus

1907:
Wohnhaus von Stein, Riegel, mit Ziegeldach, Hofraite, Wasch- u. Backhaus v. Stein mit  Ziegeldach, Kellerhaus v. Stein, die beiden Giebel offen m. Ziegeldach. Gelasse: 2 Ställe, 1 Stall, 1 Tenne, 2 Heuviertel, 1 Remise, 1 Werkstätte, 1 Schweinestall, 1 Backofen u. 1 Heizkessel, 1 gewölbter Keller, 1 Holzplatz.
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Zusammengefasste Bewohnerchronik

Michael Rieck v. Hchl. oo 1730 die Katharina Ilg von Hchl. (Der Name Rieck (Rieg) wird in Hchl. schon im frühen 17. Jh. erwähnt) Deren Söhne:

Franz Rieck, Bürger und "Kibler alt", * 1733, heiratet 1774 in 3. Ehe die Maria Munz. Aus der Ehe kommen 5 Kinder. Nur der Sohn *Bernhard, *1777, erlebt die Mannsjahre. (Qu.Rieg-Legende)

Bernhard Rieck, der Bruder von Franz, * 1742, oo die Witwe Maria, geb. Munz. Aus dieser Ehe sind keine Kinder vermerkt. Die Eltern von Franz und Bernhard sind der

1800 - 1810: * Bernhard Rieck, Bürger und "Kibler", auch „Bürstenmelcher“ genannt, * 1777, oo 1800 die Maria Anna Waibel. Bernhard Rieck ist im Steuerbuch 1760 als Besitzer von Nr. 79 erwähnt. Im Nov.1810 verkauft Bernhard Rieck, Küfer sein erbiges Wohnhaus Nr. 79 neben Franz Schenk (Hs. 80), nebst einem Kraut- 1 Gewürz - u. 1 Grasgarten an 3 Stücken beim Haus liegend, an Michael Waibel für den Kaufpreis von 675 fl. Bernhard Rieck erwirbt 1811 von Josef Seibold das Hofanwesen Hs. 72 am Kirchberg (Hs. Barth-"Kübler“)

1810 - 1833: Michael Waibel, "Hirtenmichele", * 1769, + 1831, oo 1801 eine Eva Aich v. Gmünd; *1775, + 1856. Angemerkt: Michael Waibel kommt a.d. Haus 77 - "Pfeadr".
Im Dez. 1833 übergibt Michael Waibels Witwe an ihren Sohn Tobias Waibel das 1 stockigte Wohnhaus mit Scheuer und Backofen neben der Straße und Anton Schierle, für die Summe von 886 fl. Dazu gehörten 2 Stck. Garten b. Haus, ca.. 5 1/2 Mrg. Wiesen u. Acker an ~ 9 Stck., 2 Kühe, 1 Bauernwagen und alles Bauerngeschirr u. Gerätschaften.

1833 - 1874: Tobias Waibel, Küfer, * 1802, + 1884, oo 1833 Marianna Strampfer v. Schönhardt, * 1807, + 1852. Tobias Waibel wurde auch „Towis" (vulgo "Dowis“ v. Tobias abgek.) genannt. In einem Kaufvermerk heißt es: besitzt einen „Acker neben „Dowis Waibel“ Im Apr. 1874 verkauft Tobias Waibel, Küfer und Witwer hier, mit Zustimmung seiner 5 Kinderan an seinen Sohn Balthas Waibel, lediger Küfer hier, das Haus Nr. 79: ein 2 stock. Wohnhs. mit Scheuer unter 1 Dach, 1 Wasch - und Backhaus und Hofraum, nebst ca. 1/ Mrg. Garten und 21 Mrg. Wiesen und Acker an ~ 30 Stck. Zusammen für die Summe von ..?........ fl. In den Kauf werden gegeben: 7 St. Rindvieh, 2 Gänse, 2 Enten und 3 Hühner, alle Bauerngerätschaften und alles Futter. Das vorhandene Küferwerkzeug ist gemeinschaftlich bis z. Tode des Verkäufers.

1874 - um 1898: Balthas Waibel, Sohn des Tobias, *1843, + 1902 auf d. Brackwang, oo 1875 in I. Ehe die Maria Wagenblast v. Bargau., und 1881 in II. Ehe die Marianna Schwarz v. Ramsenstrut.
Ende der 1890er- Jahre zieht Balthas Waibel auf den Brackwang - Hs. 2 -"Dowis". Sein Anwesen Nr. 79 geht an Hirsch über.

Um 1900: Josef Hirsch, Bauer.

1950 : Johannes Hirsch, Landwirt – n. d. Vermessungseinträgen.

 

Um 1959: Das Anwesen geht an den Sohn Manfred Hirsch.
Dieser gibt um 1972 die Landwirtschaft auf. Das Hausanwesen in Hchl. wird verkauft.


Das Anwesen
beherbergte danach verschiedene Nutzer.

So gründeten 1976 die Brüder Wüst dort die Firma Gebr. Wüst GmbH. Sie war Generalimporteur für die englischen Motorradmarken Norton und Triumph. Der Vertrieb der Motorräder und Ersatzteile erfolgte in das gesamte Bundesgebiet.
Um die Wende zum 21. Jh. wird das Hausanwesen komplett umgebaut.

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Ergänzende Familien – Legenden

1.Michael Rieck v. Hchl. oo 1730 die Katharina Ilg von Hchl.

2. Franz Rieck Bürger und "Kibler alt", * 5.12.1733. Er heiratet am 8. Febr. 1774 in 3. Ehe die Maria Munz. (n. Rieg Chronik) Aus der Ehe kommen 5 Kinder. Nur der Sohn Bernhard, *1777, erlebt die Mannsjahre. (Qu. aus der Rieg - Fam. Chronik)

2.1 Bernhard Rieck, der Bruder von Franz, geb. a. 11.8.1742, + 1.1.1818, oo die Witwe Maria, geb. Munz. Aus dieser Ehe sind keine Kinder vermerkt.

3. Bernhard Rieck, Bürger und "Kibler", auch „Bürstenmelcher“ genannt, geb. am 9.5.1777, + 22.1.1838, oo 27.5.1800 die Maria Anna Waibel, * 20.2. 1774, + 25.3.1832. Aus der Ehe kommen drei Kinder u.a. die Anna Maria, *1801. Sie oo den Matthäus Weller auf dem Haus 72 am Kirchberg. (angemerkt: Bernhard Rieck erwirbt 1811 von Josef Seibold das Hofanwesen Haus 72 am Kirchberg)

Waibel - Legende: Michael Waibel erwirbt 1810 das Haus Nr. 79. Er kommt aus dem Nr. 77 - "Pfeardr"- Schwarz.

1. Michael Waibel, "Hirtenmichele", geb. 11.12.1769, + 29.3.1831, oo 1801 eine Eva Aich v. Gmünd, geb. 1. 3. 1775, + 10. 5. 1856. Die Eltern sind der Georg Waibel und die Maria, geb. Mangold auf Haus 77. Aus der Ehe kommen 7 Kinder: u.a. Tobias, * 1802, er bleibt a. d. Haus. Josef, * 1805, oo 1832 auf das Haus 82/83 - "Bärmele". 1843 ist er dann auf Haus Nr. 101 eingetragen. Gottlieb, * 1811, oo 1846, baut um 1843 wohl zusammen mit dem Bruder Josef das Anwesen Haus 101 am Ortsende der Schechinger Straße. Er ist dort der "Hüttengottlieb", richtiger: "Hirtengottlieb".

2. Tobias Waibel, Küfer, * 29. 4. 1802, + 6. 8. 1884, heir. a. 1.10.1833 Marianna Strampfer v. Schönhardt, geb. 7. 3. 1807, + 30. 1. 1852. | 12 Kinder: u.a. Balthas, * 1843. Angem.: Tobias Waibel, Küfer wurde auch  „Dowis“ (Tobias abgek.) genannt. In einem Kaufvermerk heißt es: besitzt einen „Acker neben „Dowis Waibel“

3. Balthas Waibel, * 21.3.1843, +23.3.1902 a.d. Brackw., oo in I. E. am 24.5.1875 die Maria Wagenblast v. Bargau, * am 3. 4. 1853, + am 20.4.1880 und in II. E. am 22.2. 1881 die Marianna Schwarz v. Ramsenstrut, * am 16.9.1844, + a. 4. 7.1926. Anm.: Marianna ist die Schwester von Kaspar Schwarz, dem ersten "Pfeard"-Schwarz in Hchl. Aus den Ehen kommen jeweils 4 Kinder. Balthas Waibel erwirbt - nach dem Abgang des Rudolf Weber, etwa Ende der 1890er- Jahre das später sogenannte "Dowisa - Anwesen" auf dem Brackwang. Der Zeitpunkt dieser Aktion ist derzeit nicht bekannt. ( Balthas W. nimmt den Hausnamen "Dowis" mit auf den Brackwang)

 



Das Hirsch Anwesen mit dem um 1929 / 30 neu erbauten Wohnhaus.

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"Basille" - Hirsch – Legende - weit. Fam. Legenden s. a. b Haus 81

Josef Hirsch, Bauer,* 29.5.1853, + 27.5.1930, oo 13.6. 1892 auf dem Haus 81 an d. Laubacher Str. die Ottilie Barth v. Bargau. Josef Hirsch erwirbt nach dem Wegzug der Waibel auf den Brackwang, um die Jahreswende das Hofanwesen Haus 79 und nutzt es als Wirt-schaftsgebäude, wohnt aber weiter auf dem Haus 81.

Johannes Hirsch, Bauer, * 1893, + 1983, oo 1929 die Anna Funk v. Mdhf., * 1900, + 1983. Johannes Hirsch bricht um 1929 das alte Wohnhaus ab und erbaut es neu. Aus der Ehe kommen 7 Kinder, u.a. Eugen, 1932 geb. Dieser gründet später ein Gipsergeschäft, und

Manfred Hirsch, Bauer und Gipser, *1939, oo 1968. Er übernimmt das väterliche Anwesen und betreibt dieses noch kurze Zeit weiter. Um 1970 wird schließlich das letzte Stück Vieh verkauft. Für dieses Vorhaben gab es damals noch die sogenannte Abschlachtprämie von immerhin rund 700 DM pro Kuh.
Manfred Hirsch gibt um 1972 er die Landwirtschaft vollends auf und zieht nach Lindach. Das Anwesen in Hchl. wird verkauft.

Wissenswertes:
Agnes Hirsch, eine Schwester von Johann Hirsch hat sich am Hausbau finanziell beteiligt u. war mit einem großen Zimmer im EG. eingeschrieben, welches sie teilweise vermietete.
Nach Kriegsende wurde die Vertriebenenfamilie "Hrusa" in das EG eingewiesen. Die Eltern wohnten u. schliefen mit den beiden Töchtern im gemeinsamen Wohnzimmer. Neben dem Wohn / Schlafzimmer stand noch eine kleine Küche zur Verfügung. Hans Hrusa, der Sohn, schlief in der Kammer von Eugen Hirsch.
Qu. E. Hirsch.

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Kuh - Bauernhof früher.
Hier: Hans Hirsch mit seiner Familie führt sein Vieh vor.


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Vorspannen ist angesagt

Der Anstieg zur Schechinger Straße verlief damals steiler als heute. Es folgte sodann noch ein kurzer Stich zum Hofraum. Nicht selten musste das Kuhgespann mit einem weiteren Zugpaar verstärkt werden. Eine mühsame Arbeit für Mensch und Vieh. --------------

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