"Häfenbauer" - "Baurenfranz" - "Bärmele" (Bärmele s. unt.)

Haus Nr. 82 / 83 an der Hauptstraße  - Geb. Nr. n. d. Urkarte 1830 - 1912

Auf dem Platz dieses ehem. Hausanwesen steht heute das Wohnhaus von Bernd Waibel.
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Die Bebauung der Haldengasse. Die Haldengasse liegt  im Kerndorf und wird schon früh bebaut worden sein.
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Der Name "Häfenbauer"
Josef Mangold „Häfenbauer alt - und Michael Lutz, „Häfenbauer“.
Im Fam. Register werden der Josef Mangold als "Häfenbauer alt" und der Michael Lutz als "Häfenbauer" bezeichnet. Möglich ist, dass die Vorfahren des Mangold und Lutz das Häfnerhandwerk ausgeübt haben- siehe hier auch die Gewandnamen "Häfner" u. Häfenacker.
Diese genannten Mangold und Lutz bewohnten ursprünglich hier dieses Haus Nr. 82. Michael Lutz tauscht 1820 mit dem Josef Kuhn, auch "Baurenfranz" genannt, hier sein Haus 82 mit dessen Haus Nr. 87 - es ist später das ehemalige Bauernhaus Mezger. Möglicherweise bringt M. Lutz den Namen "Häfenbauer" mit auf das Haus Nr. 87. Im Gegenzug nimmt der Josef Kuhn seinen Namen "Baurenfranz mit auf das Haus 82/83

Der Name "Baurenfranz": Im Fam. Register träg der Josef Kuhn den Zusatz "Bauren - franz". J. Kuhn wechselt 1820 von seinem Haus Nr. 87 - dort steht heute das Kaufhaus Mezger- in dieses Haus Nr. 82. Sein Nachfolger hier auf dem Haus 82 wird dann der Michael Waibel, vulgo "Baurenfranz"

Häufiger Bewohnerwechsel im Haus Nr. 82. Nach dem Steuerbuch bewohnte ein Michael Lutz das Anwesen. Schon bald nach dessen Wegzug wurde das Haus in 2 Wohneinheiten (Nr.82 u.83) aufgeteilt. Die beiden Wohneinheiten waren in der Folgezeit hoch frequentiert. (Ein Zeichen der Wohnungsknappheit in jener Zeit.) Die Wohnsituationen waren dann wohl so, dass die jeweiligen Bewohner sich schon bald wieder nach einer anderen und besseren Wohnung umgeschaut haben. Entsprechend häufig waren dann auch die Besitzerwechsel
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Die Beschreibung im Steuerbuch von 1760 und die Zuweisung für das Haus ist zweideutig und passen nicht in die zeitlichen Abläufe. Möglicherweise hat der später nachtragende Gemeinderechner die weit zurückliegenden Situationen nicht beachtet. Die Beschreib-ungen der beiden Anwesen Haus 82 und 87 sind austauschbar.
Nach der Formulierung im Verkaufsprotokoll zu der 1811 erfolgten Übergabe des Nachbar-hauses Nr. 81 an den Anton Fuchs -
wörtlich: "bestehend aus einem 2 stockigten Wohnhaus u.u....., neben Michael Lutz u. Johann Mangold", hatten M. Lutz u. Joh. Mangold 1811 das Haus 82 gesichert noch im Besitz. Erst 1820 erfolgte der Besitzertausch zwischen Josef Kuhn und Michael Lutz. Josef Kuhn bezieht hier das Haus 82 und Michael Lutz das Haus 87 im Kerndorf. (Es ist das spätere Bauerhaus des Alfons/Hugo Mezger - hier steht heute das Kaufhaus Mezger)
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Bewohnersituationen von 1819 - 1828 vorweggenommen - betr.d. Hs. 82 u.87
1819 wird das Erblehen des Josef Kuhn, neben der Witwe Stütz im Haus Nr. 58, und der Kirche gelegen, verwandelt. Es wäre dies das Haus 87 - das spät. Bauernhaus Mezger.
(das Hs. Nr. 58 betrifft das heutige Ilg -"Kolbadone" - Anwesen)

1820 verwandelt ein Michael Lutz sein Fall - Lehen Haus 82 in ein freies Zinsgut. (dies betrifft das hier beschriebene Haus 82)
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1820 tauscht Michael Lutz hier sein Haus Nr. 82, mit dem Haus Haus 87 des Josef Kuhn ----------------- Lutz zieht in das Hs. 87, ------------- Kuhn hier in das Haus 82.

1828
verkauft Josef Kuhn das Haus Nr. 82 an Michael Waibel. Die nachfolgenden Bewohner erscheinen nun in einem häufigen Wechsel.
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Die Einträge im
1760 angelegten Steuerbuch
Die nachstehende Beschreibung im Steuerbuch v. 1760 wurde, nach der Interpretation des Verfassers, hier dem Haus Nr. 82 zugewiesen. Sie stellt den Zustand nach dem Jahre 1820 dar.

Nach dem Steuerbuch für das Haus 82angenommenen Daten
Franz KuhnJosef Kuhn besitzt ein *Erb - Lehen 3. Claß -
1828: Michael Waibel,
darein gehört: ............................................ (Michael Waibel ist Kuhnnachfolger auf Haus 82)
1 *Haus und Stadel unter 1 Dach mit einem Steueranschlag von  ........... 60 fl.
(*versetzt – gilt f. d. Haus 82/83)
mit 1/4 Tagwerk Garten an 2 Stck. für ................................................... ......3 fl. 45x
5 Tagw. Wiesen an 2 Stck. für ...................................................................  31 fl.52x
9 Morgen Acker an 8 Stck. für .................................................................... 50 fl.
und ¼ Morg. Bürgerteile
Summe zu versteuern .............................................................................. 200 fl.

* dieses Erblehen trifft eher für das Haus 87 im Kerndorf zu
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alternativ kommt diese Steuerbuchbeschreibung deshalb auch für das Hs. 87 in Frage - auch würden die Beschreibungen ebenfalls zum Haus Nr. 87 passen.
Hier die (angenommene) im Steuerbuch vorgefundene Beschreibung für das Haus 87
Michael Lutz besitzt ein Halben  Hof - Gut – Randvermerk: 1820 verwandelt.
darein gehört:
1 Haus und Stadel unter 1 Dach mit einem Steueranschlag von  ........... 80 fl.
dabei sind 1/4 Tagwerk Garten beim Haus  für ................2 fl. 30x.
6 3/4 Tagw. Wiesen an 6 Stck. für .................................65 fl. 37x.
*21 Morgen Acker im 3. Geländ  für ............................110 fl. 37x
*Randvermerk: z.Tl. versetzt (verpfändet)
1
¼ Morgen Holz  (Wald) für ……………..…1 fl. 15 x
für das Vieh und Fahrnis werden 100 u. 15 fl. angeschlagen.  Sa........115 fl.
Summe zu versteuern ................................................... 305 fl.
Randvermerk: 1841 Andreas Lutz - dieser Randvermerk betrifft konkret das Haus 87.

Intern: eine erste Bewertung dieser Steurbuchbeschreibung deutet auf ein Anwesen für einen ganzen Bauern hin.

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Fortführende Gebäudebeschreibung für d. Haus 82 / 83 nach den Katastereinträgen

1827:
Ein 2 stockigtes Wohnhaus samt Dreschtenne unter 1 Schindeldach

1873: Haus 82: Anteil Wohnhaus u. Hofraum
1873: Haus 83: Anteil Wohnhaus u. Hofraum

1907-1: Wohn - u. Ökonomiegebäude v. Stein Riegel, 1  Anbau u. Ziegeldach. Gelasse: 2 Ställe, 1/2 Tenne, 1/2 gewölbt. Keller
1907-2:  dto. wie vor gemeinsam,  Hofraite gemeinsam. Gelasse: 1/2 gew. Keller, 1 Stall, 1/2 Tenne.
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Zusammengefasste Bewohnerübersicht für das Haus 82 nach den Kaufbuch-einträgen
Der Hausbewohner vor dem im St.Bu. v. 1760 genannten *Michael Lutz, ist wahrscheinlich der Josef Mangold. Dieser Mangold heiratet die Witwe des gleichnamigen Michael Lutz - dem Vater des im St.bu. v. 1760 erwähnten Michael Lutz.

1768 - 1776: Michael Lutz, *1735, + 1775, oo 1768 die Elisabeth Betzler, 1747-1811. Aus der Ehe kommen 3 Kinder, u.a. Michael, *1772. (angemerkt: der Bruder von Michael ist der Josef Lutz, Bauer a.d. Mäderhof)


1776 - 1803: Mangold Josef,
"Häfenbauer alt", *1750, + 1798, oo1776 die Witwe Elisabetha Lutz. Aus dieser Ehe kommen 6 Kinder.


1803 - 1820: Michael Lutz,
Bürger u. Bauer, "Häfenbauer", *1772, + 1853, oo 1803 die Ursula Knödler v. Buch, 7 Kinder, u.a. Andreas, *1807. Im Juni 1820 verkauft / tauscht Michael Lutz sein Haus u. Scheuer unter 1 Dach, Nr. 82, mit 1/4 Tgw. Garten, 1/16 Tagw. Tuchplatz, mit dem Haus Nr. 87 des Joseph Kuhn an der Dorfstraße. Kuhn erhält für sein Haus Nr. 87 von Lutz ein Aufgeld von 250 fl. Fortan ist Josef Kuhn Besitzer von Haus Nr. 82 - Lutz Besitzer von Haus Nr.87. (man beachte den nur noch geringen Feldanteil für den Kuhn bei der Übergabe)

1820 - 1828: Josef Kuhn, Bauer - auch "Baurenfranz" genannt, * 1878, + 1840, oo 1810 Anna Pflieger v. Iggingen. Im Januar 1828 verkauft Josef Kuhn, Bauer, 50 J. alt, seine Güter an Michael Waibel, ledig von Holzhausen, O/A Gaildorf, (heute Lkr. Aalen) welcher sich hier verheiratet hat: ein 2 stock. Wohnhs. Nr. 82 an der Straße, 1 Back und Waschhaus im Garten, dem Wohnhaus gegenüber. Dazu gehören ca. 10 1/2 Mrg. Land, 2 Kühe, 1 Kalbel, 1 Milchkälble, alles Futter, sämtl. Bauerngerätschaften und Bauerngeschirr, sowie das Schreinwerk (Möbel), zusammen für die Summe von 975 fl. Bedingungen: der kinderlose Verkäufer Josef Kuhn und dessen Eheweib haben den unentgeltlichen und lebenslänglichen Leibgeding und das Wohnrecht im Haus, sowie Platz im Stall zum stellen einer Kuh, u. weitere Nutzungsrechte.


1828 - 1831: Michael Waibel
, Bauer jung,
vulgo: "Baurenfranz", *1798, +... , oo 1828 in 1. Ehe die Katharina Funk v. Hchl. Im Jan. 1831 tauscht Michael Waibel seine Hausanwesen Nr. 82, nebst einem Küchengarten b. Haus, an die Güterhändler A. Bihr u. Anton Knödler, gegen das 2 stock. Wohnhs. u. Scheuer unter 1 Dach, Nr. 84. (= das spät. "Kauza"- Waibelanwesen) Waibel gibt dem Bihr ein Aufgeld von 180 fl. und zieht in Hs. 84.
Im Okt. 1831 verkaufen die beiden Güterhändlern Knödler und Bihr den Hausteil Nr. 82 an Josef Waibel, nebst 1/32 u. 1/16 Mrg. Garten b. Haus, samt dem Backofen darin, für die Summe von 315 fl. (Josef Waibel kommt aus dem Hs. 79 - "Hirtenmichel")

1839 erfolgt unter Josef Waibel eine Hausteilung - in einen unteren Hausteil Nr. 82 und einen oberen Hausteil Nr. 83

1831 - 1844: Josef Waibel auf dem Gesamtanwesen Nr. 82. Josef Waibel oo1832 die Barbara Eßwein v. Leinzell. Im Juli 1839 verkauft Josef Waibel die untere Hälfte an einem 2 stockigen Wohnhaus Nr. 82, und die Hälfte des Wasch- und Backhauses an Johannes Schierle, Weber allhier. Dabei gehören dem Käufer die unteren 2 Wohnstuben, und 2 Küchen. Der Backofen wird gemeinsam mit dem Verkäufer (also Josef Waibel), genutzt.

1839 zum gleichen Datum
verkauft Johannes Schierle, Weber,
die untere Hälfte an einem 2 stock. Wohnhaus Nr. 82, und u. die Hälfte des Wasch - und Backhauses an Veronika Schierle, ledig, für 350 fl. -- s. weiter unten b. Haus Nr. 82.

Im Jan. 1844
verkauft Josef Waibel seine Liegenschaften an Anton Stitz, Taglöhner dahier: die obere Hälfte an einem 2 stock Wohnhaus Nr. 83 mit Anteil an der Scheuer, die Hofraite hinter dem Wohnhaus, die Hälfte des Wasch - und Backhauses. Die Wohnhaushälfte besteht aus einer oberen Stube, 1 Stubenkammer, 1 Küche, einer weiteren Kammer, hinter dieser ein Heuboden. Der Backofen und Keller wird gemeinschaftlich mit dem Georg Rohleder im UG. genutzt. (und weiteren Details). Der Kaufpreis beträgt 225 fl.
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Haus 83
1842 - 1846:
Anton Stitz.
(Im Reg. findet sich nur ein Anton Stitz, "Widlisbauer", *1799, + 1847) Im Juli 1846 verkauft Anton Stitz, Taglöhner dahier, seine Liegenschaft wie oben beschrieben (wieder) an Josef Waibel, für die Summe von 350 fl. (Int. angem.: Im Mai 1841 verkauft Anton Stütz seine Liegenschaft, Hs. Nr. 94 (Hs. unt. Röhrle) an Josef Grießer)

1846 - 1854: Josef Waibel, Taglöhner dahier. Josef Waibel bewohnt jetzt wieder die obere Wohnhaushälfte, Nr. 83. 1854 im Dez. verkauft die Gantmasse (Gantmassen-Verwaltungs-stelle) des Josef Waibel an die Oberamts-Leihkasse Aalen die Hälfte eines 2 stock. Wohnhaus u. Scheuer, den oberen Stock und den halben Boden unter dem Dach, Nr. 83, zusammen mit ~ 3 6/8 Mrg. Land, für die Summe von 375 fl.

Im Aug. 1856
verkauft die Oberamts-Leihkasse Aalen: 1/2 tel an einem 2 stock. Wohnhaus.
u. Scheuer, den oberen Stock und den halben Boden unterm Dach, 35,7 Ruten Hofraum, nebst 17,8 Rut. Garten
i.d. Prz. 50/2, an Johannes Radizi für die Summe v. 50 fl.

1856 - 1862: Johannes Radizi , (ehemal. Hirschwirt in Hlzl.), Schäfer, * 1814, +..?, oo 1844 Elisabeth Weber v. Lautern. Im Sept. 1862 verkauft Johann Radizi, an Bernhard Weber, lediger Schuhmacher v. hier : die Hälfte an einem 2 stock. Wohnhs. u. Scheuer: den oberen Stock u.d. halben Boden, 35 Rut. Hofraum und 18 Ruten Garten, für die Summe von 500 fl.

1862: Bernhard Weber, Schuhmachermeister, * 1833, +.?, oo 1862 * Barbara Müller von Wasseralfingen. Aus der Ehe kommen 9 Kinder. (hierbei sind keine oo vermerkt)
---------- daher der Name *Bärmele (Bärbele)? ------------ Hierzu angemerkt: Bernharb Weber ist der Brandschaden-Umlage v. v. 1895 mit hier als Besitzer notiert.

Haus 82
1839 - ~ 1870 (1866): Veronika Schierle, oo 1840 den Georg Rohleder , Musikant von Hohenstadt. 1864 verkauft Georg Rohleder, Musiker hier, an Bernhard Weber, Schuh-macher, einen kleinen, zu geringfügigen Stall, parterre, unten im Sockel eingegraben, an die Hälfte an einem 2 stock Wohnhaus in der Haldengasse, neben Verkäufer beiderseits, für 30 fl. Intern: was verkauft Rohleder, den ganzen Hausteil? - f. 30 fl.?
Im Jan. 1883 verkauft Johann Rohleder, Schultheiß v. Lautern, sein ihm zugefallenen Hausteil, nebst dem Anteil seines Bruders Robert, an Josef Dürr, Schreiner von Buch, Gd. Schwabs-berg für die Summe von 1050 Mark. Für Dürr liegen keine weiteren Kaufdaten vor.
Angemerkt: Nach Pfarrer Dangelmaier v. Lautern kam Johann schon 1866 nach Lautern. ( Nach dem Fam. Reg Eintrag im zieht er 1870 nach Lautern)
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fortlfd. Bewohner-Informationen aus dem Gemeindekataster.

1907: Bernhard Weber, Schuster, jetzt Anton Waibel, Bauer - Haus 82 u. 83?

1944: Bernhard Waibel, Landwirt - 
Vermerk hier: Gb. 82/83 abgebrochen
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ErgänzendeFamilien – Legenden

Lutz und Mangold Legenden siehe bei Haus 87

Anton Knödler, Schmied ,* 1796 oo 1822 Theresia Hegele. Reg. Vermerk: 1830 auf den. Aushof gezogen. Ist aber noch Bürger v. Hchl.

Josef Waibel, Weber und Hechler , * 1805, + 1871, oo 1832 die Barbara Eßwein von Leinzell, 1810,+ 1853. Diese Waibel Linie in Hchl. läuft aus. Wissenswertes: 1842 beantragt ein Josef Waibel den Bau eines Wohnhauses mit Scheuer unter einem Dach. Hierbei ist sehr wahrscheinlich das Haus 101 am Ortsende an der Schechinger Straße gemeint. Qu. Rath. Reg.: Bausachen.

Anton Stütz: Im Reg. findet sich ein Anton Stitz, "Widlisbauer", 1799 - 1847, oo 1844 Maria Kuhn, 1809 - 1884. (vermutl. ist es der oben im Kfb. genannte A. Stütz)

Georg Rohleder, Musikant, * 28.4.1803 in Hohenstadt, oo 1830 in Hohenstadt  Luise Weitbrecht, * 1804, + 6.12.1836 u. i. 2. Ehe am 6.5.1840 in Hohenstadt Veronika Schierle v. Hchl., * 10.10.1811. Aus den Ehen kommen jeweis 6 Kinder. Reg. Verm.: 1840 v. Hohenstadt hierher und 1870 nach Lautern gezogen - siehe Rohleder Geschichte

Johann Radizi, (ehemal. Hirschwirt in Hlzl), Schäfer, * 1814, +...?, oo 1844 Elisabeth Weber v. Lautern, * 1818, + in Rindelbach (1871 II. Ehe in Rindelbach) Reg. Vermerk: Im Oktober 1850 auf die Adlerwirtschaft in Heuchlingen  gezogen

 

Bernhard Weber, Schuhmachermeister,* 20.4.1833, 6.11.1917, oo 13.10.1862 Barbara Müller v. Wasseralfingen, * 12.6.1832, + 30.8.1893. | 9 Kinder, wobei bei den Kindern keine Ehen vermerkt sind.  Anm.: Bernhard ist ein Sohn des Vitus Weber u. d. Catharina Grießer. Wissenswertes: Am 3. Nov. Nov. 1917 wurde der 84 Jahre alte "Ortsarme" Bernhard Weber in die Heil- u. Pflegeanstalt Heggbach, O/A Biberach, überführt. Dort verstarb er 2 Tage später, am 6. Nov.1917. Bei der Suche nach Anghörigen, betreffs Unterhaltzahlungen, wurde die Tochter Barbara, verh. Krug, in Ulm ausfindig gemacht. Diese konnte aber wegen eigener Mittellosigkeit für Zahlungen nicht herangezogen werden.

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. nordöstlicher Dorfteil um 1900.
Im Bild ist das Bärmele- Haus schemenhaft zu sehen. Rechts daneben, über der Straße gelegen, das Haus 76 des Josef Maier und Alfons Ilg (Schuhmichele)

 


Der Name Bärmele, oder Bärmle
- aus Zeitzeugenberichten:

Bärmele, auch Bärmle, war angeblich ein lediger Schuhmacher. Er bewohnte das kleine Häuschen (so die Zeitzeugen) in der Kurve beim Anwesen des Kauz - Waibel. Noch bis um 1920 fertigte er dort Schuhe an. Qu. 750 Jahre Heuchlingen. Frage: ist Bärmele der Bernhard Weber, od. einer seiner Nachkommen? Ist Bärmele ein Neckname, von der oben genannten "Barbara" (Bärbele), der Ehefrau von Bernhard, hergeleitet?

Die Bärmele - Behausung war ein beliebter Treffpunk für die Kinder und jungen Leute im Dorf. Er soll  wohl ein spaßiger und auch etwas leichtsinniger Genosse gewesen sein. Wer dieser Bärmele nun konkret war, ist derzeit offen.
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Wissenswertes: Rohleder - Geschichte: aus "Köpfe und Käuze aus Lautern", v. Pfarrer Alois Dangelmaier  v. 1957.

Antonius Rohleder, Jäger und Musikant von Konnowitz in Böhmen. Der Sohn:

Franz Rohleder, Bürger, Musikant und Instrumentenmacher in Hohenstadt, geboren in Karlsbad in Tschechien. Franz R. kommt  nach Hohenstadt und oo 1793 dort die Rosina Müller. (s. Fm. Reg. Hohenstadt  S. 123) Frz. Rohleder stirbt am 12.1.1838 in Hhenstadt. Der Sohn :

Georg Rohleder, Musikant, * 28.4.1803 in Hohenstadt, oo in 1. E. a. 18.8.1830 in Hohenstadt Luise Weitbrecht, *1804, + 6.12.1836 u. in 2. Ehe am 6.5.1840 in Hohenstadt Veronika Schierle v. Hchl., * 10.10.1811, + 1880 in Lautern. Aus den Ehen kommen  6 u. 8 Kinder. Reg. Vermerk: 1840 v. Hohenstadt  hierher und 1870 nach Lautern gezogen. Der Sohn Johann aus 2. Ehe:

Johann Rohleder, * am 3.3.1842 in Heuchlingen, oo 1871 in Lautern die Bürgertochter Barbara Schmid, die ihm 11 Kinder schenkte. Nach Lautern kam Johann schon 1866, so Pf. Dangelmaier in Lautern. Nach d. Reg. Eintrag zieht er 1970 n. Lautern. Die Fam. scheint nicht ganz gesund gewesen zu sein. Die beiden ersten Kinder starben schon bald nach der Geburt, das dritte Kind, die Anna Maria, * 20.7.1874 lebte nur 19 Jahre u. 4 Monate. Alfons wurde 16 J. alt. Julie 23 J. Berta 31 J. und Edmund, Lehrer und Chordirigent in Baldern, 43 Jahre alt. Die Mutter starb 1888 im Alter von nur 36 Jahren.

Johann  Rohleder war ein vielseitiger, außerordentlich unternehmender Mann. Schon 1866 erwarb er, 24 jährig, käuflich einen Webereibetrieb in Lautern in d. oberen Lokalen der "Krone", mit bis zu 12 Arbeitern. Er erstelle 1870 ein neues Fabrikgebäude, die heutige (frühere) Wirtschaft zum "Rosenstein" u. beschäftigte 45 Arbeiter.  1880 wurde er zum Schulheißen gewählt.
Volle 32 Jahre hat er Lautern den Stempel seine starken Persönlichkeit aufgedrückt. J. Rohleder war ein diktatorisch "regierender" Bürgermeister, der mehr gefürchtet als beliebt war.
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Johann Rohleder
beim Geigenspiel


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Die Tochter Anna, * 20. Juli 1874.
Die Tochter Anna war eine begnadete Violin - Künstlerin. Über den ersten Auftritt der erst 12 jährigen 1866 berichtete der Schwäb. Merkur, das Deutsche Volksblatt und die Remszeitung. Nicht weniger als 58 Zeitungsausschnitte berichteten über das 26malige Auftreten der Künstlerin in allen bedeutenden Orten  im Königreich, wie Stuck; Ulm, Ravensburg, Reutlingen, Ellwangen, Heilbronn, Tübingen u. vielen anderen Städten. Anna Rohleder starb schon sehr früh im Alter von 19 Jahren
und 4 Monaten.

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