"Häfenbauer"
- "Baurenfranz" -
"Bärmele" (Bärmele
s. unt.)
Haus
Nr. 82 / 83 an der Hauptstraße
- Geb. Nr. n. d. Urkarte 1830 - 1912
Auf
dem Platz dieses
ehem. Hausanwesen steht heute das Wohnhaus von Bernd Waibel.
.............
Die
Bebauung der Haldengasse. Die Haldengasse
liegt im Kerndorf und wird schon früh bebaut worden sein.
...........
Der
Name "Häfenbauer"
Josef Mangold „Häfenbauer
alt - und Michael Lutz, „Häfenbauer“.
Im Fam. Register werden der Josef Mangold
als "Häfenbauer alt" und der Michael Lutz als "Häfenbauer"
bezeichnet. Möglich ist, dass die Vorfahren des Mangold und Lutz das
Häfnerhandwerk ausgeübt haben- siehe hier
auch die Gewandnamen "Häfner" u. Häfenacker.
Diese genannten Mangold und
Lutz bewohnten ursprünglich hier dieses Haus Nr. 82. Michael Lutz tauscht
1820 mit dem Josef Kuhn, auch "Baurenfranz" genannt, hier sein Haus 82 mit dessen Haus Nr. 87 - es
ist später das ehemalige Bauernhaus Mezger. Möglicherweise bringt M. Lutz den Namen "Häfenbauer"
mit auf das Haus Nr. 87. Im Gegenzug nimmt der Josef Kuhn seinen Namen
"Baurenfranz mit auf das Haus 82/83
Der
Name "Baurenfranz":
Im Fam. Register träg der Josef Kuhn den Zusatz "Bauren
- franz". J. Kuhn wechselt 1820 von seinem Haus Nr. 87 - dort steht heute das Kaufhaus Mezger- in dieses Haus Nr. 82. Sein Nachfolger hier auf dem Haus 82 wird dann
der Michael Waibel, vulgo "Baurenfranz"
Häufiger
Bewohnerwechsel im Haus Nr. 82. Nach
dem Steuerbuch bewohnte ein Michael Lutz das Anwesen. Schon bald nach
dessen Wegzug wurde das Haus in 2 Wohneinheiten (Nr.82 u.83) aufgeteilt.
Die beiden Wohneinheiten waren in der Folgezeit hoch frequentiert. (Ein
Zeichen der Wohnungsknappheit in jener Zeit.) Die
Wohnsituationen waren dann wohl so, dass die jeweiligen Bewohner sich
schon bald wieder nach einer anderen und besseren Wohnung umgeschaut
haben. Entsprechend häufig waren dann auch die Besitzerwechsel
............................
Die
Beschreibung im Steuerbuch von 1760 und die Zuweisung für das
Haus ist zweideutig und passen nicht in die zeitlichen Abläufe.
Möglicherweise
hat der später nachtragende Gemeinderechner die weit zurückliegenden
Situationen nicht beachtet. Die Beschreib-ungen der beiden Anwesen Haus
82 und 87 sind austauschbar.
Nach der Formulierung im Verkaufsprotokoll zu
der 1811 erfolgten Übergabe des Nachbar-hauses Nr. 81 an
den Anton Fuchs - wörtlich:
"bestehend aus einem 2 stockigten Wohnhaus u.u....., neben Michael
Lutz u. Johann Mangold", hatten
M. Lutz u. Joh. Mangold 1811 das Haus 82 gesichert noch im Besitz. Erst
1820 erfolgte der Besitzertausch zwischen Josef Kuhn und Michael Lutz.
Josef Kuhn bezieht hier das Haus 82 und Michael Lutz das Haus 87 im
Kerndorf. (Es
ist das spätere Bauerhaus des Alfons/Hugo Mezger - hier steht heute
das Kaufhaus Mezger)
...........
Bewohnersituationen
von 1819 - 1828 vorweggenommen - betr.d. Hs. 82 u.87
1819 wird das
Erblehen des Josef Kuhn, neben
der Witwe Stütz im Haus Nr. 58, und der Kirche gelegen, verwandelt.
Es wäre dies das Haus 87 - das spät. Bauernhaus Mezger.
(das Hs. Nr. 58 betrifft das heutige Ilg -"Kolbadone" - Anwesen)
1820 verwandelt ein
Michael Lutz sein Fall - Lehen Haus
82 in ein freies Zinsgut. (dies
betrifft das hier beschriebene Haus 82)
...................
1820 tauscht
Michael Lutz hier sein Haus Nr. 82, mit dem Haus
Haus 87 des
Josef Kuhn ----------------- Lutz
zieht in das Hs. 87, ------------- Kuhn hier in
das Haus 82.
1828
verkauft
Josef Kuhn das
Haus Nr. 82 an Michael Waibel. Die nachfolgenden Bewohner erscheinen
nun in einem häufigen Wechsel.
....................
Die Einträge im 1760
angelegten Steuerbuch
Die nachstehende Beschreibung im Steuerbuch v.
1760 wurde, nach der Interpretation des Verfassers, hier dem Haus
Nr. 82 zugewiesen. Sie stellt den Zustand nach dem Jahre
1820 dar.
Nach dem Steuerbuch für das Haus 82angenommenen Daten
Franz
Kuhn – Josef
Kuhn besitzt ein *Erb - Lehen 3. Claß
- 1828:
Michael Waibel,
darein gehört: ............................................
(Michael Waibel ist Kuhnnachfolger auf Haus 82)
1 *Haus und Stadel unter 1 Dach mit einem Steueranschlag von ........... 60 fl.
(*versetzt – gilt f. d. Haus 82/83)
mit 1/4 Tagwerk Garten an 2 Stck. für ................................................... ......3
fl. 45x
5 Tagw. Wiesen an 2 Stck.
für ...................................................................
31 fl.52x
9 Morgen Acker an 8 Stck. für ....................................................................
50 fl.
und ¼ Morg. Bürgerteile
Summe zu versteuern ..............................................................................
200 fl.
* dieses Erblehen trifft eher für das Haus 87 im Kerndorf zu
........................
alternativ
kommt diese Steuerbuchbeschreibung deshalb auch für das Hs. 87
in Frage - auch würden die Beschreibungen ebenfalls zum Haus Nr. 87 passen.
Hier die (angenommene) im
Steuerbuch
vorgefundene Beschreibung für das Haus 87
Michael
Lutz besitzt ein Halben
Hof - Gut – Randvermerk: 1820 verwandelt.
darein gehört:
1 Haus und Stadel unter 1 Dach mit einem Steueranschlag von ...........
80 fl.
dabei sind 1/4 Tagwerk Garten beim Haus
für ................2 fl. 30x.
6 3/4 Tagw. Wiesen an 6 Stck.
für .................................65 fl. 37x.
*21 Morgen Acker im 3. Geländ für ............................110 fl.
37x
*Randvermerk: z.Tl.
versetzt (verpfändet)
1 ¼ Morgen Holz (Wald) für ……………..…1
fl. 15 x
für das Vieh und Fahrnis werden 100 u. 15 fl. angeschlagen. Sa........115 fl.
Summe zu versteuern ...................................................
305 fl.
Randvermerk: 1841 Andreas Lutz -
dieser Randvermerk betrifft konkret das Haus 87.
Intern: eine erste Bewertung dieser Steurbuchbeschreibung deutet auf
ein Anwesen für einen ganzen Bauern hin.
...........................................
Fortführende Gebäudebeschreibung für
d. Haus 82 / 83 nach den Katastereinträgen
1827: Ein 2 stockigtes Wohnhaus samt Dreschtenne unter
1 Schindeldach
1873:
Haus 82: Anteil Wohnhaus u. Hofraum
1873: Haus 83: Anteil Wohnhaus u. Hofraum
1907-1:
Wohn - u. Ökonomiegebäude v. Stein Riegel, 1 Anbau u. Ziegeldach. Gelasse: 2 Ställe,
1/2 Tenne, 1/2 gewölbt. Keller
1907-2: dto. wie vor gemeinsam,
Hofraite gemeinsam. Gelasse:
1/2 gew. Keller, 1 Stall, 1/2 Tenne.
..............
Zusammengefasste Bewohnerübersicht
für das Haus 82 nach den Kaufbuch-einträgen
Der Hausbewohner vor dem im St.Bu. v. 1760
genannten *Michael Lutz, ist wahrscheinlich der Josef Mangold. Dieser
Mangold heiratet die Witwe des gleichnamigen Michael Lutz - dem Vater
des im St.bu. v. 1760 erwähnten Michael Lutz.
1768
- 1776: Michael Lutz, *1735,
+ 1775, oo 1768 die Elisabeth Betzler, 1747-1811. Aus
der Ehe kommen 3 Kinder, u.a. Michael, *1772. (angemerkt:
der Bruder von Michael ist der Josef Lutz, Bauer a.d. Mäderhof)
1776 - 1803: Mangold Josef, "Häfenbauer alt", *1750, + 1798, oo1776 die Witwe
Elisabetha Lutz. Aus dieser Ehe kommen 6 Kinder.
1803 - 1820: Michael Lutz,
Bürger u. Bauer, "Häfenbauer",
*1772, + 1853, oo 1803 die Ursula Knödler v. Buch, 7 Kinder,
u.a. Andreas, *1807. Im
Juni 1820 verkauft
/ tauscht Michael Lutz sein Haus u. Scheuer unter 1 Dach, Nr. 82, mit
1/4 Tgw. Garten, 1/16 Tagw. Tuchplatz, mit dem Haus
Nr. 87 des Joseph Kuhn an der Dorfstraße.
Kuhn erhält für sein Haus
Nr. 87 von Lutz ein Aufgeld von
250 fl. Fortan ist
Josef Kuhn Besitzer von Haus Nr. 82
- Lutz Besitzer von Haus Nr.87. (man beachte den
nur noch geringen Feldanteil für den Kuhn bei der Übergabe)
1820 - 1828: Josef Kuhn, Bauer - auch "Baurenfranz" genannt,
* 1878, + 1840, oo 1810 Anna Pflieger v. Iggingen. Im Januar 1828 verkauft Josef Kuhn, Bauer,
50 J. alt, seine Güter an Michael Waibel, ledig von Holzhausen,
O/A Gaildorf, (heute
Lkr. Aalen) welcher sich hier verheiratet hat: ein 2 stock. Wohnhs.
Nr. 82 an der Straße, 1 Back und Waschhaus im Garten, dem Wohnhaus
gegenüber. Dazu gehören ca. 10 1/2
Mrg. Land, 2 Kühe, 1 Kalbel, 1 Milchkälble, alles Futter,
sämtl. Bauerngerätschaften und Bauerngeschirr, sowie das Schreinwerk
(Möbel), zusammen für die Summe von 975 fl.
Bedingungen: der kinderlose Verkäufer
Josef Kuhn und dessen Eheweib haben den unentgeltlichen und lebenslänglichen
Leibgeding und das Wohnrecht im Haus, sowie Platz im Stall zum stellen
einer Kuh, u. weitere Nutzungsrechte.
1828 - 1831: Michael Waibel, Bauer jung, vulgo: "Baurenfranz", *1798, +... , oo 1828
in 1. Ehe die Katharina Funk v. Hchl. Im Jan. 1831 tauscht Michael Waibel seine Hausanwesen Nr. 82, nebst einem Küchengarten
b. Haus, an die Güterhändler A. Bihr u. Anton Knödler,
gegen das 2 stock. Wohnhs. u. Scheuer unter 1 Dach, Nr. 84. (= das spät.
"Kauza"- Waibelanwesen) Waibel gibt dem Bihr ein Aufgeld von
180 fl. und zieht in Hs. 84.
Im
Okt. 1831 verkaufen
die beiden Güterhändlern Knödler und Bihr
den Hausteil Nr. 82 an Josef
Waibel, nebst
1/32 u. 1/16 Mrg. Garten b. Haus, samt dem Backofen darin, für
die Summe von 315 fl. (Josef
Waibel kommt aus dem Hs. 79 - "Hirtenmichel")
1839 erfolgt unter Josef Waibel eine
Hausteilung
- in einen unteren Hausteil Nr. 82 und einen oberen
Hausteil Nr. 83
1831 - 1844: Josef Waibel auf dem Gesamtanwesen Nr. 82. Josef
Waibel oo1832
die Barbara Eßwein v. Leinzell. Im
Juli 1839 verkauft Josef Waibel die untere Hälfte an
einem 2 stockigen Wohnhaus Nr. 82, und die Hälfte des Wasch-
und Backhauses an Johannes Schierle, Weber allhier. Dabei
gehören dem Käufer die unteren 2 Wohnstuben, und 2 Küchen.
Der Backofen wird gemeinsam mit dem Verkäufer (also Josef Waibel),
genutzt.
1839 zum gleichen Datum verkauft Johannes
Schierle, Weber, die
untere Hälfte an einem 2 stock. Wohnhaus Nr. 82, und u.
die Hälfte des Wasch - und Backhauses
an Veronika Schierle, ledig, für 350 fl.
--
s. weiter unten b. Haus Nr. 82.
Im Jan. 1844 verkauft Josef Waibel
seine Liegenschaften an Anton Stitz, Taglöhner dahier: die
obere Hälfte
an einem 2 stock Wohnhaus Nr. 83 mit Anteil an der Scheuer, die
Hofraite hinter dem Wohnhaus, die Hälfte des Wasch - und Backhauses.
Die Wohnhaushälfte besteht aus einer oberen Stube, 1 Stubenkammer,
1 Küche, einer weiteren Kammer, hinter dieser ein Heuboden. Der
Backofen und Keller wird gemeinschaftlich mit dem Georg Rohleder im
UG. genutzt. (und weiteren Details). Der Kaufpreis beträgt
225 fl.
..................
Haus 83
1842 - 1846: Anton Stitz.
(Im Reg. findet sich nur ein Anton Stitz, "Widlisbauer", *1799,
+ 1847) Im Juli
1846 verkauft
Anton Stitz, Taglöhner dahier, seine Liegenschaft wie oben beschrieben
(wieder) an Josef Waibel, für die Summe von 350
fl. (Int.
angem.: Im Mai 1841 verkauft Anton Stütz
seine Liegenschaft, Hs. Nr. 94 (Hs. unt. Röhrle) an
Josef Grießer)
1846
- 1854: Josef Waibel, Taglöhner dahier. Josef Waibel bewohnt
jetzt wieder die obere Wohnhaushälfte, Nr. 83. 1854
im Dez. verkauft die
Gantmasse (Gantmassen-Verwaltungs-stelle) des Josef Waibel an die Oberamts-Leihkasse
Aalen die Hälfte eines 2 stock. Wohnhaus u. Scheuer, den oberen
Stock und den halben Boden unter dem Dach, Nr. 83, zusammen mit
~ 3 6/8 Mrg. Land, für die Summe von 375 fl.
Im Aug. 1856 verkauft die Oberamts-Leihkasse
Aalen: 1/2 tel an einem 2 stock. Wohnhaus.
u. Scheuer, den oberen Stock und den halben Boden unterm Dach,
35,7 Ruten Hofraum, nebst 17,8 Rut. Garten
i.d. Prz. 50/2, an Johannes Radizi
für die Summe v. 50 fl.
1856
- 1862: Johannes Radizi , (ehemal. Hirschwirt in Hlzl.), Schäfer, * 1814, +..?,
oo 1844 Elisabeth Weber v. Lautern. Im Sept. 1862 verkauft Johann Radizi, an Bernhard Weber,
lediger Schuhmacher v. hier : die Hälfte an einem 2 stock. Wohnhs.
u. Scheuer: den oberen Stock u.d. halben Boden, 35 Rut. Hofraum und
18 Ruten Garten, für die Summe von 500 fl.
1862:
Bernhard Weber, Schuhmachermeister, * 1833, +.?,
oo 1862 * Barbara Müller
von Wasseralfingen. Aus der Ehe kommen 9 Kinder. (hierbei sind
keine oo vermerkt)
----------
daher
der Name *Bärmele (Bärbele)? ------------ Hierzu
angemerkt: Bernharb Weber ist der Brandschaden-Umlage v. v. 1895 mit
hier als Besitzer notiert.
Haus
82
1839 - ~ 1870 (1866): Veronika Schierle, oo 1840 den Georg
Rohleder , Musikant von Hohenstadt.
1864
verkauft
Georg Rohleder, Musiker hier, an Bernhard Weber, Schuh-macher,
einen kleinen, zu geringfügigen Stall, parterre, unten
im Sockel eingegraben, an die Hälfte an einem 2 stock Wohnhaus
in der Haldengasse, neben Verkäufer beiderseits, für
30 fl. Intern: was verkauft Rohleder, den
ganzen Hausteil? - f. 30 fl.?
Im Jan. 1883
verkauft Johann Rohleder, Schultheiß v. Lautern, sein
ihm zugefallenen Hausteil, nebst dem Anteil seines Bruders Robert, an
Josef Dürr, Schreiner von Buch, Gd. Schwabs-berg für die Summe
von 1050 Mark. Für
Dürr liegen keine weiteren Kaufdaten vor.
Angemerkt:
Nach Pfarrer Dangelmaier v. Lautern kam
Johann schon 1866 nach Lautern. ( Nach dem Fam. Reg Eintrag im zieht
er 1870 nach Lautern)
.....................
fortlfd.
Bewohner-Informationen aus dem Gemeindekataster.
1907: Bernhard Weber, Schuster, jetzt Anton Waibel, Bauer - Haus
82 u. 83?
1944: Bernhard Waibel, Landwirt - Vermerk
hier: Gb. 82/83 abgebrochen
.............................
ErgänzendeFamilien
– Legenden
Lutz
und Mangold Legenden
siehe bei Haus 87
Anton
Knödler, Schmied ,*
1796 oo 1822 Theresia Hegele. Reg. Vermerk: 1830 auf den. Aushof gezogen.
Ist aber noch Bürger v. Hchl.
Josef
Waibel, Weber
und Hechler , * 1805, + 1871, oo 1832 die Barbara
Eßwein von Leinzell, 1810,+ 1853. Diese Waibel Linie in Hchl. läuft
aus. Wissenswertes: 1842
beantragt ein Josef Waibel den Bau eines Wohnhauses
mit Scheuer unter einem Dach. Hierbei ist sehr wahrscheinlich das Haus
101 am Ortsende an der Schechinger Straße
gemeint. Qu. Rath. Reg.:
Bausachen.
Anton
Stütz: Im
Reg. findet sich ein Anton Stitz, "Widlisbauer", 1799 - 1847,
oo 1844 Maria Kuhn, 1809 - 1884. (vermutl. ist es der oben im Kfb.
genannte A. Stütz)
Georg Rohleder, Musikant, * 28.4.1803 in Hohenstadt,
oo 1830 in Hohenstadt Luise Weitbrecht,
* 1804, + 6.12.1836 u. i. 2. Ehe am 6.5.1840 in Hohenstadt Veronika
Schierle v. Hchl., * 10.10.1811. Aus den Ehen kommen jeweis 6 Kinder.
Reg. Verm.: 1840 v. Hohenstadt hierher und 1870 nach Lautern gezogen
- siehe Rohleder Geschichte
Johann Radizi, (ehemal. Hirschwirt in Hlzl), Schäfer, * 1814, +...?,
oo 1844 Elisabeth Weber v. Lautern, * 1818, + in Rindelbach (1871 II.
Ehe in Rindelbach) Reg. Vermerk: Im Oktober 1850 auf die
Adlerwirtschaft in Heuchlingen gezogen
Bernhard Weber, Schuhmachermeister,* 20.4.1833, 6.11.1917,
oo 13.10.1862 Barbara Müller v. Wasseralfingen, * 12.6.1832, + 30.8.1893.
| 9 Kinder, wobei bei den Kindern keine Ehen vermerkt sind. Anm.:
Bernhard ist ein Sohn des Vitus Weber u. d. Catharina Grießer. Wissenswertes:
Am 3. Nov. Nov. 1917 wurde der 84 Jahre alte "Ortsarme" Bernhard
Weber in die Heil- u. Pflegeanstalt Heggbach, O/A Biberach, überführt.
Dort verstarb er 2 Tage später, am 6. Nov.1917. Bei der Suche nach
Anghörigen, betreffs Unterhaltzahlungen, wurde die Tochter Barbara,
verh. Krug, in Ulm ausfindig gemacht. Diese konnte aber wegen eigener
Mittellosigkeit für Zahlungen nicht herangezogen werden.
.................
.
nordöstlicher Dorfteil
um 1900.
Im Bild ist das Bärmele-
Haus schemenhaft zu sehen. Rechts daneben, über der Straße gelegen,
das Haus 76 des Josef Maier und Alfons Ilg (Schuhmichele)
Der Name Bärmele, oder Bärmle
- aus Zeitzeugenberichten:
Bärmele, auch Bärmle,
war angeblich ein lediger Schuhmacher. Er
bewohnte das kleine Häuschen (so die Zeitzeugen)
in der Kurve beim Anwesen des Kauz - Waibel. Noch bis um 1920 fertigte er dort Schuhe
an. Qu. 750 Jahre Heuchlingen. Frage: ist Bärmele der Bernhard Weber,
od. einer seiner Nachkommen? Ist Bärmele ein Neckname, von der oben genannten "Barbara"
(Bärbele), der Ehefrau von Bernhard, hergeleitet?
Die
Bärmele - Behausung war ein beliebter
Treffpunk für die Kinder und jungen Leute im Dorf. Er soll wohl ein spaßiger und auch etwas leichtsinniger
Genosse gewesen sein. Wer dieser Bärmele nun konkret war, ist
derzeit offen.
.........................................
Wissenswertes:
Rohleder - Geschichte: aus "Köpfe und Käuze aus
Lautern", v. Pfarrer Alois Dangelmaier v.
1957.
Antonius
Rohleder,
Jäger und Musikant von Konnowitz in Böhmen.
Der Sohn:
Franz Rohleder, Bürger, Musikant und Instrumentenmacher
in Hohenstadt, geboren in Karlsbad in Tschechien.
Franz R. kommt nach Hohenstadt
und oo 1793 dort die Rosina Müller. (s. Fm. Reg. Hohenstadt S. 123) Frz. Rohleder stirbt am 12.1.1838
in Hhenstadt. Der Sohn :
Georg Rohleder, Musikant, * 28.4.1803 in Hohenstadt,
oo in 1. E. a. 18.8.1830 in Hohenstadt Luise Weitbrecht, *1804, + 6.12.1836
u. in 2. Ehe am 6.5.1840 in Hohenstadt Veronika
Schierle v. Hchl., * 10.10.1811, + 1880 in Lautern. Aus den Ehen kommen
6 u. 8 Kinder. Reg. Vermerk: 1840 v. Hohenstadt hierher
und 1870 nach Lautern gezogen. Der Sohn Johann aus 2. Ehe:
Johann Rohleder, * am 3.3.1842 in Heuchlingen, oo
1871 in Lautern die Bürgertochter Barbara Schmid, die ihm 11 Kinder
schenkte. Nach Lautern kam Johann schon 1866, so Pf. Dangelmaier in
Lautern. Nach d. Reg. Eintrag zieht er 1970 n. Lautern. Die Fam. scheint
nicht ganz gesund gewesen zu sein. Die beiden ersten Kinder starben
schon bald nach der Geburt, das dritte Kind, die Anna Maria, * 20.7.1874
lebte nur 19 Jahre u. 4 Monate. Alfons wurde 16 J. alt. Julie 23 J.
Berta 31 J. und Edmund, Lehrer und Chordirigent
in Baldern, 43 Jahre alt. Die Mutter starb
1888 im Alter von nur 36 Jahren.
Johann Rohleder war ein vielseitiger, außerordentlich
unternehmender Mann. Schon 1866 erwarb er, 24 jährig, käuflich einen
Webereibetrieb in Lautern in d. oberen Lokalen der "Krone",
mit bis zu 12 Arbeitern. Er erstelle 1870 ein neues Fabrikgebäude, die
heutige (frühere) Wirtschaft zum "Rosenstein" u. beschäftigte
45 Arbeiter. 1880 wurde er zum
Schulheißen gewählt.
Volle 32 Jahre hat er Lautern den Stempel seine
starken Persönlichkeit aufgedrückt. J. Rohleder war ein diktatorisch
"regierender" Bürgermeister, der mehr gefürchtet als beliebt
war.
.
.
.

Johann
Rohleder
beim Geigenspiel
.
.
.
..
.
.
.
.
Die Tochter Anna, * 20. Juli 1874.
Die Tochter
Anna war eine begnadete Violin - Künstlerin.
Über den ersten Auftritt der erst 12 jährigen 1866 berichtete der Schwäb.
Merkur, das Deutsche Volksblatt und die Remszeitung.
Nicht weniger als 58 Zeitungsausschnitte berichteten
über das 26malige Auftreten der Künstlerin in allen bedeutenden
Orten im Königreich, wie Stuck;
Ulm, Ravensburg, Reutlingen, Ellwangen, Heilbronn, Tübingen u. vielen
anderen Städten. Anna Rohleder starb schon sehr früh im Alter von 19
Jahren
und 4 Monaten.
.
.
.......................
Zurück
zu Areal 4
|