"Grubenbauer"
- "Hütt`anmarx"
- (Hüttenmarx)
im Haus 85 an der Hauptstraße -
Gb. Nr. n.
d. Urkarte 1830 - 1912
Adresse
heute: Hauptstr. 30
………………………..
"Grubenbauer"
Der Beruf
des "Grubenbauers", also das Herstellen von
Gruben zum
Nässen und Dörren v. Flachs und Hanf, der Bau von Brunnen
u.a. wurde in Hchl. über Generationen von der nachgenannten Webersippe
ausgeübt. Dabei scheint hier das Haus 85 über eine
längere Zeit das Stammhaus dieser "Weber-Grubenbauer"
gewesen zu sein.
Der Name Hirten
Der Beiname
"Hirten....."
hat sich
allmählich auf "Hütten...“
abgeschliffen. Pf. Zeyer nennt dann
auch einen Hirtenmann,
einen Hirtensef, einen
Hirtenhans und weitere Hirten ..n.n...... Ein
Josef Stadelmaier, der "Hirtenseff jung",
bewohnte (mit
einiger Siherheit) das Haus
76 - zwischen „Hüttle u. Pfeardr“
gelegen. Dessen
Sohn war der Hans Stadelmaier - der "Hirtenhans".
Er bewohnte hier das Haus Nr. 85.
Der Name "Hütta`marx"
oder auch nur "Marxa`"
Namensgeber
ist der Markus (Marx) Maier. Er kommt aus Schönhardt und
oo 1843 im ob. genannt. Haus Nr. 76 die
Viktoria Stadelmaier, Tochter d. Josef Stadelmaier, "Hirtenseff" jung". Um 1849 zieht er
hier in das Haus Nr. 85 und bringt den Namen Hirten ....
mit auf das Haus. Er war der "Hirtenmarx".
Dieser Hirten.... - Zusatz ist heute noch geläufig.
Sie alle haben einen Bezug auf dieses Haus hier. „Hütten-
Marx“ (Markus) - „Marxa-Done“
(Anton) - „Marxa-Seff“,
(Josef) -
„Marxa- Hermann“.
Letzterer ist der Hermann Stegmaier,
(verstorben). Er war dann auch der letzte
Marxen.... Namensträger.
………………………..
Das
Haus Nr. 85 und ihre Bewohner
Nach dem Steuerbuch von 1760 werden erstmals
konkret und namentlich Bewohner für das Haus Nr. 85 zugeordnet. Die Beschreibung des Hauses deutet
auf eine Bauern- Selde für einen Halbbauern
oder Handwerker hin.
Die Beschreibung:
Andreas Weber – danach
Johann Weber besitzen
ein Fall- Lehen,
darein gehört:
1 Haus und Stadel unter 1 Dach mit einem Steueranschlag von ....... 60 fl.
dabei
sind 1/4 Tagwerk bei dem Haus
für …......... 3 fl. 45x
5 1/2 Tagwerk Wiesen
für ..................... 53 fl. 45x
8 ¾ Morgen Acker
für ........................... 48 fl.
(vermutl. in III.
Geländ)
für Vieh und Fahrnis
werden 80.- u. 10 fl. angeschlagen. Sa............. 90 fl.
Summe
zu versteuern ............................ 230 fl.
Randvermerk: 1830 verwandelt - 1842 hat
Johannes Weber sein ganze Gut stückweise verkauft (Kfb.
VII s. 231b)
Die weiterführende Gebäudebeschreibung nach dem Gebäudekataster
1827:
Ein 2 stockigtes Wohnhaus
mit 1 Dreschtenne unter 1 Schindeldach - 1 Backhaus
1873: Wohnhaus, Schweinestall, Wasch- u. Backhaus
1907: Wohn - u. Ökonomiegebäude v. Stein u. Riegel mit Ziegeldach,
Hofraite. 1 Backhaus ganz v. Stein mit Ziegeldach. Gelasse: 1 Stall,
1 Tenne, 1 Heuviertel, 1 Schweinestall. 1 Backofen, 1 gewölbter Keller
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Bewohnerchronik, zusammengefasst nach den Bucheinträgen
1788 - 1820: Andreas Weber, Bü. u. Bauer „Grubenbauer“, oo 1788 die Katharina
Stegmaier. Im Aug. 1820 verkauft
die Witwe des Andreas Weber ihr Wohnhaus mit Scheuer unter 1 Dach,
Hs. Nr. 85, an ihren led. Sohn Johann Weber. Dabei sind 1/2
Tgw. Garten, 5 3/4 Mrg. Wiesen, ca. 13 1/2 Jauch. Acker
und frei eigene Bürgerteile. In den Kauf gehen 10 Stck. Vieh, alles
Futter, Früchte u. Bauerngerätschaften, für die Summe von 1100
fl. Die Verkäuferin und ihre noch 5 (6)
led. Kinder haben das Wohnrecht und den freien Ausgeding zu beanspruchen.
1820 - 1841: Johannes Weber, "Grubenbauer“, oo 1820 die M.
Eva Maier v. Iggingen. Register - Vermerk: 1841 nach Sulzdorf
ausgewandert. Im Sept. 1841 verkauft
Johannes Weber alle vor genannten Liegenschaften an die Güterhändler
Alois Uhl v. Hlzl. und Consorten für die Summe von 5511 fl. (Uhl verkauft danach einen großen
Teil der Grundstücke an versch. Interessenten in Hchl. weiter.
Angemerkt: Grundstücke hatten einen hohen Wert und waren sehr
gefragt)
Ebenfalls im Sept. 1841
verkaufen
Alois Uhl v. Hlzl. u. Josef Bühlmaier dahier, das Haus Nr. 85 an den
Johann Stadelmaier dahier. Dazu gehören ca. 2/8 Mrg. Garten
beim Haus und 1/8 Mrg. u. 19 Ruten, der Badgarten, zusammen für die
Summe von 5511 fl.
1841- 1849: Johann Stadelmaier, Bürger und Schuster, der "Hirtenhans", *1808, oo 1848 Josepha Schuster v. Herlikofen.
Im März 1849 verkauft und tauscht Johann Stadelmaier sein Haus
Nr. 85 hier, an Markus Maier gegen dessen Haus 76 an der Haldengasse.
Markus Maier zahlt dem Joh. Stadelmaier ein Aufgeld von 500 fl.
Stadelmaier zieht in das Haus 76, Markus Maier hier in das Haus Nr.
85.
1849 - 1889: Markus Maier v. Schönhardt, geb. 1813, + 1897, oo 1843 die Viktoria Stadelmaier, * 1815, + 1891.
Int. angemerkt: Viktoria Stadelmaier ist eine To. des Frz. Josef
Stadelmaier "Hirtenseff jung" und die Schwester des vorgenannte
Johann Stadelmaier.
Im Juni 1891
verkauft Markus Maier an Josef Stegmaier, Taglöhner in
Horn, das 2 stock Wohnhs. m. Scheuer unt. 1 Dach, Waschhaus u. Hofraum,
nebst 7 Ar Garten i.d. Prz. 58, 59 u. 60 u. ca. 1,7 Mrg. Land an 4
Stck. für die Summe von 3.200 Mark. Der
Verkäufer u. dessen Sohn Anton Maier erhalten das Wohnrecht im
Haus u. div. Ausgeding. Man beachte hier den
nur noch kleinen Güterbestand bei der Übergabe an
den (Schwiegersohn) Josef Stegmaier - näheres hierzu siehe im
Anhang.
1891 - 1920: Josef Stegmaier, von Horn oo 1889 in Horn die Josefa
Maier, Tochter des Markus Maier.
1920
- 1956: Anton Stegmaier,
der "Marxa-
Done", Sohn des Josefs, geb. 1890, oo 1920 Katharina
Werner
1956
oo Hermann Stegmaier,
* 1925, +2009, oo 1956, Agnes Abele v. Bronnen
und übernimmt
das Anwesen.
Nach
dem Tod von Hermann Stegmaier bewohnen dessen Witwe und deren Sohn
Erwin Stegmaier gemeinsam das Anwesen - bis zum heutigen Tage (2018)
Erwin
Stegmaier ist der letzte "Marxen.... " Namensträger.
(Marx`a - Erwin)
..................
Ergänzende
Familien - Legenden
Andreas Weber, Bü. u. Bauer
„Grubenbauer“, * 1756,+ 1838, oo 1788 die
Katharina
Stegmaier. Aus der Ehe kommen 7 Kinder, u.a. Johann, * 1790
Johannes Weber, „Grubenbauer“, * 9.3.1790, oo 29.8.1820 die M. Eva Maier
v. Iggingen / Brainkofen, * 9.2.1798. Reg. Verm.: a. 15.10.1841 n.
Sulzdorf ausgewandert. Frage: bestehen hier familiäre Verbindungen:
Eva Maier - Marcus Maier?- s. nachsteh.
Johann Stadelmaier, Bürger und Schuster, der "Hirtenhans",
* 10.12.1808, + ..?, oo 24.10.1848 Josepha
Schuster v. Herlikofen, * 14.3.1819, + 27.11.1883. | 10 Kinder, u.a.
Josef, * 1844. (angem.:
Josepha ist eine Schwester zu Joh. Schuster, Schmied in Hchl.
Joh. Stadelmaier zieht
1849 in das Haus. Nr. 76. 1856 fällt
er in Gant. 1863/64 ist er im Haus 64 a. d. Kirchbihl als Besitzer
vermerkt (spät. Haus Wiesenfahrt)
1854: Markus Maier v. Schönhardt, a.d. Haus "s`Käsers",
geb. a. 30.10. 1813, + 23.2.1897, oo 3.10.1843 die Viktoria Stadelmaier, geb. 27.3.1815, + 9.5.1891.
|| 9 Kinder, u. a: Johannes, * 6.8.1844. Dieser
wandert nach Amerika aus. Josef, geb. a. 28.12.1849, oo 1879
in Holzl. d. Veronika Ilg. Josefa heiratet in
Horn den Josef Stegmaier. s. nachstehend.
Josef Stegmaier von Horn, geb. 2.2.1857, + 26.11.1941,
oo 15.7. 1889 Josefa Maier, die Tochter des Markus, geb. 24.6. 1859,
+ 24.2. 1938. Josef Stegmaier zieht 1891 nach
dem Tod der Schwiegermutter mit seiner Familie nach Heuchlingen in
das Geburtshaus seiner Frau Josefa. Aus d. Ehe kommen 7 Kinder, u.
a. Anton,* 1890, Josef *1899 und Karl, *1901.
Intern
zu Josef Stegmaier: ist Josef ein Nachkomme des Johannes Steg-maier
aus dem Hs. 90 (heut. Darleh.kasse) welcher 1814 nach Horn heiratet
?- konnte bislang nich erschlossen werden.
Anton Stegmaier, vulgo der
"Marxa- Done", geb. 29.10.1890, + 24.12.1960,
oo 15.5.1920 die Katharina Werner, geb. 2.11.1897,
gest. 1979. s. a. b. Wissenswertes.
Hermann
Stegmaier,
geb. 1925, + 2009, oo
am 2.4.1956 Agnes Abele v. Bronnen,
geb. a. 12.10.1930, + a. 1.10.202.0
. .
In
der Bildmitte oben:
das "Kauza" Anwesen
Links unten im Bild: das
Hüttenmarx - Stegmaieranwesen
Wissenswertes festgehalten - erzählt von H. Stegmaier
1891 - kurz
vor dem Aufzug des Schwiegersohnes aus Horn, verkauft Markus Maier
den größten Teil der Güter, Vieh und Gerätschaften samt dem
Haus an einen Juden. Die verkauften Güter, darunter war selbst
noch einige Fuhren Mist, kamen zur Versteigerung. Als Bieter
waren mehrere Bürger aus dem Dorf beteiligt. Die Urkunde über
die Art der Güter und die beteiligten
Personen liegt noch b. H. St. vor. Es ist eine kleine Fundgrube
über Flurstücknamen, die Einwohner jener Zeit, ebenso über die Bezeichnung
der Gerätschaften damals. Josef Stegmaier, der
Schwiegersohn aus Horn, musste den größten Teil seiner späteren Güter
nach und nach wieder zukaufen und beginnt zunächst mit 2 Kühen.
Anton Stegmaier war in seinen jungen Jahren Bauernknecht:
bis 1908 a. d. Mederhof,
1908 - 1912 b. "Dürrenbauer und v. 19012 - 1915 a. d. Riedhof.
Am 31. Mai 1915 wird Anton zusammen mit seinem Bauer Isidor Fischer
an die Kriegsfront nach Belgien geschickt, wie Isidor Fischer in seinem
*Kriegstagebuch vermerkt.
Anton war später auch Fronmeister der Gemeinde
und geprüfter Sprengmeister für div. Arbeiten in Steinbrüchen und
bei Kanalarbeiten.
Zur
Feldarbeit
Hermann Stegmaier mit seinem Kuhgespann
auf der Neuen Möggl. Str.
Die Tiere sind noch mit dem tradi-tionellen Einzeljoch - hier auch
"Bogen" genannt, eingeschirrt.
zurück
z. Areal 4 …………….
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