Konzessionen zum Betrieb von Schankwirtschaften
in Heuchlingen. hier: Anträge
und Gesuche im 19. Jahrhundert. Qu. Staatsarchiv. Ludwigsburg, Band II: Gewerbe u. Handel,
hier: Wirtschaften. |
||
Im 19. Jh. -
n. d. Säkularisierung und der sich
abzeichnenden Umwandlung der Lehengüter
in Eigenbesitz, entstand offenbar auch ein vermehrter Drang zum Betrieb
einer Gastwirtschaft für den Bier - und Branntweinausschank. Man erhoffte
sich damit einen Zu- verdienst und eine Verbesserung seiner oft kargen
Lebensverhältnisse. |
||
Akten-Datum |
Betreff - Antragstellung - Wortlaut. |
|
1813 - 1819- |
19. Juli 1813: Ein Jakob Harsch, O.A. Gmünd, bittet in einem Antrag an die
Kreisregierung Ellwangen, um die Genehmigung einer Bier- und Branntweinwirtschft auf dem Brackwang. Nach einer Genehmigungsakte
vom 31. Aug. 1819, hatte Jakob Harsch 1819 dann die Erlaubnis zum
Wein-u. Bierausschank auf dem Brackwang. Aus weiteren
Akten ist zu ersehen, daß 1821 für Jakob
Harsch eine Konzession erteilt wurde. Der nähere Konzessionsumfang
hier, konnte nicht näher beleuchtet werden. |
|
22. März 1820 |
Johannes Werner stellt den Antrag
zum Betrieb einer Branntweinschenke in dem Weiler Holzleuten in dem
bereits eine Schenkwirtschaft besteht. Intern: In anderen Quellen
ist ein J. Werner, "Wirth" genannt. |
|
22. März 1820 |
Betreff: Gesuch zu der Bitte
des Speise - und Gastwirts Johannes Mangold zu Heuchlingen, um das
Privilegium zur Schildwirtschaft vom 30. Jan.
1820. 1812 wurde von Kraushansel
(Int. v. Johannes Mangold) eine Wirtschaft eröffnet.
Kaspar Waibel war der erste, der am 3. Nov. dort seine Hochzeit hielt. Wissenswertes: Die Taverne,
od. Taffernwirtschaft hatte das Recht, Getränke und Speisen auszugeben
u. Fremde übernachten zu lassen, ebenso das Recht ein Schild auszuhängen.
Daraus entwickelte sich die "Schildwirtschaft" mit den gleichen
Rechten. |
|
29. März 1820 |
Der Adlerwirt Fuchs erhebt Einspruch
gegen die Erlaubnis einer Schildwirtschaft
des J. Mangold. Fuchs erwähnt i. d. Antrag, daß
Mangold vor 3 Jahren vergantet wurde. Anm.: F. J. Fuchs aus Schechingen,
erwirbt 1813 den "Adler". |
|
25. Juni 1821 |
Antrag: Melchior Joas, Bürger und
Bäckermeister daselbst, 50 Jahre alt, bittet um Konzession zum Bier
- und Branntweinausschank Realgerechtigkeit
zu erteilen. Anm.: Melchior Joas, i. Fol. Reg. der "Wegnersbeck" im Haus 6 am Schlossberg. (D. heute +Bopp gehörend)
|
|
1826 - 1827 |
Adlerwirt Fuchs beantragt, dem
Jakob Harsch auf dem Brackwang die Schankgenehmigung zu entziehen,
u. a. wegen Überschreitung des Schankrechts (unerlaubte Ausg.
v. Speisen, das Abhalten von Hochzeiten, Übernachtungen), mit der
Begründung, daß dies für den Adler schädlich
sei. |
|
Jan. 1835 |
Anton Pflieger aus Holzleuten,
ein 35 J. alter Vater mit 6 Kindern, bitte um die Erteilung der dinglichen
Schildwirtschaftsgerechtigkeit, samt Brannt-weinbrennung.
Begründung: "Ich besitze ungefähr 12 Morgen Feld mit mageren
Wiesen. Um ein Durchkommen zu ermöglichen, bittet er, als ehrlicher
Vater, um eine zusätzliche Erwerbsmöglichkeit". |
|
26. Mai 1884 |
Der ledige Schuster Franz Xaver
Vogelmann, welcher die seit 1880 bestehende Schankwirtschaft "zum
Hohen Garten" seines + Bruders Anton Vogelmann (+ 1883) in Besitz
nehmen will, bittet um persönliche Genehmigung zum Ausschank von Wein,
Bier und Branntwein auf diesem Anwesen. Intern: Dem Antrag wird nicht stattgegeben, da der Antragssteller
ledig sei. Später stellt der Vater des ob. Rekuranten,
der das Gebäude 109 seines verstorb. Sohnes,
des Schankwirts Anton, für seinen Sohn Franz Xaver erkaufte, erneut
Rekurs. Franz Xaver oo dann i. Sept. 1884 auf das Anwesen u. erhält
wohl die Kozession. (Hintergründe: der Vater der Ehefrau des F. X. , war auch Gemeinderat. |
|
30. März 1884 |
Gesuch des ledigen Metzgers Peter
Spenny von Iggingen, welcher das Wohnhaus 113 (betr. das
spät. Gasth. Rose) |
|
Mai 1892 |
Gesuch des verheirateten Metzgers
Josef Brenner um Erlaubnis des Betriebs einer Schankwirtschaft, in
dem in seinem Besitz befindlichen Hause 113 an der Laubacher Straße.
In diversen Seiten wird angeführt, daß schon
dem Besitzervorgänger Kuhn die Schankerlaubnis abschlägig beschieden
worden sei. |
|
1890 |
1890 wird der Wirtschaftssaal der
"Krone" angebaut. |
|
Sept. 1913 |
Josef Stitz *beantragt die nachträgliche
Genehmigung des Wirtschafts - Saales. |
|
Gekürzter Wortlaut: .... haben Sie mir auf untertanigstes Ansinnen im Jahr 1818 die Erlaubnis zum Branntweinbrennen
gnädigst erteilt. Nachdem ich zu diesem
Gewerbe die gehörige Einrichtung getroffen habe, wünschte ich auch
den Ausschank damit zu verbinden, wovon ich mir einen guten Erfolg
versprechen darf, als sich hier nur ein Wirt befindet und dieser hinsichtlich
des Branntweinausschank nicht die erforderliche Tätigkeit an
den Tag legt. .................... Unterschrift: Johann Werner Gekürzter Wortlaut: ... Werner ist bereits
privilegierter Branntweinbrenner - und Händler, hat aber das Recht
zum Ausschank nicht. Eine Branntweinschenke in dem ganz unbedeutenden
Weiler Holzleuten, wo bereits eine Schildwirtschaft existiert,
der zugleich Branntwein brennt und schenkt, ist nach unseren, sowie
dem fürhalten des ?? Oberumgelders durchaus kein Bedürfnis
und wir können dieser Pflichten halber nicht auf Gewährung
.......... Qu. Staatsarchiv. Ludw.burg,
Band II: Gewerbe u. Handel, hier: Wirtschaften. |
||