Bauern, Handwerker u. a. -- Sozialer Stand der Bevölkerung in Heuchlingen im 17. und 18. Jahrhundert.
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Hauswebstuhl . .. .. Bauern –Söldner – Lehner - Häusler und Handwerker im Dorfleben. Bauern, Lehner, Söldner, Häusler, Handwerker, Tagelöhner, Hirten, Knechte, Mägde, Boten, Nachtwächter, Feldschützen und andere Dienstleistende in der Dorfgemeinschaft zählten zum 3. Stand in der großen sozialen Hierarchie - Adel, Kirche, Staatsbeamte, gemeines Volk. Wobei der "Bauer" innerhalb dieses 3. Standes wiederum die Führungsschicht in der Gemeinde darstellte. .............
Hinzu ommen:
2 Müller und 4 Wirte, soweit diese als Handwerker
bezeichnet werden können. Aufgeführt sind noch 1 Jäger -- 3 Schmalzträger und 1 Träger auf dem Brackwang.
Hier eine Zusammenstellung der ermittelten Berufsstände in Heuchlingen im 17. - und 18. Jahrhundert.
nicht verlinkt: Zusammenfassung
aller gefundenen Handwerker u. Berufsstände in Heuchlingen Bis ins 19. Jahrhundert
hinein gab es in Dörfern nur wenige Handwerker; die Bauern fertigten
die im Alltag notwendigen Dinge selbst an. Und die wenigen Handwerker
führten nebenher noch eine Landwirtschaft oder verdingten sich als
Tagelöhner. So werden im Jahr 1749
in Wiesenbach in der Kurpfalz nur
fünf Handwerker aufgeführt: ein Schmied, ein Wagner, ein Schneider,
ein Leinenweber und ein Müller. Nach der Einführung der Gewerbefreiheit in Baden
im Jahr 1862 nahm auch in Wiesenbach die Zahl der Handwerker
zu. Bald darauf sind es schon 26 Handwerker, darunter Küfer und Maurer,
Schmiede und Schneider, Schreiner und Wagner, Schuhmacher und Weber,
Müller und Ziegler. Das Leben auf dem Land
war in der Zeit vor der Industrialisierung ein feudalbürgerliches
und wurde von einer hierarchischen Ordnung bestimmt. Die Aufteilung von Besitz und Reichtum,
das damit einhergehende Standesdenken,
beherrschten den Alltag. Grundbesitz
entschied somit über die soziale Schicht und die Lebensverhältnisse,
in welche man hineingeboren wurde. An oberster Stelle der Ständehierarchie war die Oberschicht
bzw. der Adel und der Klerus. Diese konnten ihre
Privilegien über Erbschaft und Abstammung weitergeben. Der 2. Stand,
das Bürgertum, bildete sich vor allem in den Städten. Es genoss spezielle
Privilegien und bediente vor allem Handel und Gewerbe. Der Bauer, Landarbeiter, Handwerker
und andere Dienstleistende der Dorfgemeinde, gehörten zum 3. Stand.
Diese Schicht machte mit einem Viertel bis einem Drittel der Gesamtbevölkerung
den größten Anteil aus. Durch den Bevölkerungsanstieg seit dem 15. Jahrhundert verbesserte
sich die Situation für die Landbevölkerung erst einmal nicht und die
besitzlose Unterschicht musste sich als Tagelöhner und Landarbeiter
verdingen. Eine weitere Möglichkeit der Sicherung des Einkommens war z. B. das häusliche Gewerbe, wobei in erster
Linie für die ländliche Bevölkerung, für das Dorf, vor allem Textilien produziert wurden. Was an Überschuß vorhanden
war ging zum Verkauf in die Städte. Es lässt sich jedoch feststellen,
dass die Bevölkerung auf dem Land bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts
noch hauptsächlich aus bäuerlichen Familien mit Grundbesitz bestand,
aus welchem sie vorwiegend ihren Lebensunterhalt selbst erwirtschafteten.
Besitz -Bund Grundrechte lagen vor allem in den Händen der Oberschicht
und dem Adel. Der Lebensstandard der Bauern und Landbevölkerung
im Allgemeinen war in der vorindustriellen Zeit vor allem durch Armut
und existentiellem Überlebenskampf gekennzeichnet. Mit dem Anstieg
der Bevölkerung seit der frühen Neuzeit, den generell schlechteren
Produktions- und Lebensbedingungen und den daraus resultierenden Hungersnöten
und Epidemien waren die Lebensbedingungen für die Menschen, speziell
auf dem Land, schwer. Erst mit dem technischen Fortschritt und dem
Einsatz von Maschinen in der Landwirtschaft konnte die Produktivität
erhöht und dadurch der Lebensstandard für viele verbessert werden.
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