Der Brackhof  oder Brackbauer - Hofbezeichnung um 1830

betrifft das Haus Nr. 1 und 1a – den „Fuchsenhof“ - so die jüngere Bezeichnung
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Für den Brackwang liegen keine Gebäude- und Bewohnerbeschreibungen vor. Der

Brackwang gehörte zur Zeit der Katastererstellung zur Gemeinde Unterböbingen. Somit

finden sich in Hchl. keine Einträge in Kaufbüchern aus denen eine verlässliche

Bewohnerfolge festgemacht werden könnte.


 

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Lageplan um 1833

1  = Wohnhaus
1a = Wohnhaus
1b = Scheuer
1c = Wagenhütte;
1d = Waschhaus und Hofraum.
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Zur Beachtung: 1833 befindet sich auf dem Brackwang - im Gegensatz zu früheren Epochen, nur noch der spätere (ab 1900) so genannte "Fuchsenhof"

Bewohner Situationen nach den  Vermessungskataster- Einträgen

Um 1830 ist Jakob Harsch Besitzer des gesamten Brackwang-Anwesen.

Die Vorbesitzer von Harsch waren Hegele. Jakaob Harsch heiratet auf dem Hof eine Tochter des Josef Hegele, des letzten Hegele- Hofbtreiber auf dem Brackwang.

(Die Häuser Nr. 2 – heute Wall und Nr. 3 - Wagenblast / Gold, existieren noch nicht)

---------------------- Um 1849 bis 1850 erfolgt eine Hofteilung ------------------

Josef Harsch, der Sohn des Jakob Harsch, heiratet 1849 und übernimmt den Hofteil mit den bestehenden Gebäudeteilen - wie oben in 1830 notiert.


Leonhard Harsch, der zweite Sohn, heiratet 1854 und erbaut ein neues Anwesen auf dem Brackwang. Es ist das Anwesen Gebäude Nr. 2 – heute Wall.

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Bewohnerübersicht für das Haus Nr. 1 - bei Hegele und Harsch beginnend.

1788 - 1815: Hegele Josef, geb. 1754, + 1837, oo 1788 Franziska Kieninger- aus dem Hs. Adler in Hchl. Deren einziges Kind, die Tochter M. Anna, * 1791, oo 1815 den Jakob Harsch.

1815 - 1849: Jakob Harsch, Bauer, geb. 1782, + 1862, mit den Gebäuden 1 bis 1d - wie in der oben stehenden Urkarte festgehalten, heir. (oo) 1815 die Maria Anna Hegele. Die Eltern von Jakob Harsch sind der Xaver Harsch und Katharina, geb. Kurz von Abtsgmünd.

1849 - 1874: Josef Harsch, Bauer, *1818, + 1901, oo 1849 die M. Anna Wolfram, * 1822, + 1885. Josef Harsch bewohnt die Gebäude 1 = Wohnhaus, 1a = Wohnhaus, 1 b = Scheuer, 1 c = Wagenhütte, 1 d = Wasch - u. Backhaus. Im Mai 1874 verkauft Joseph Harsch, Bauer und Wirt und seine Ehefrau M. Anna, geb. Wolfram, an ihre Tochter Kreszentia, ledig u. deren Bräutigam Joseph Rieger, led. Bauer v. Hüttlingen, ihre sämtlichen Gebäude u. Liegen-schaften, worunter auch d. Markung Birkhof Heuchlingen betroffen ist. ( Brackwang gehörte z. Gd. Iggingen, Birkhof zu Hchl.)

Gebäudesituation um 1850

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1874 - ~1897 (99): Josef Rieger, Bauer v. Hüttlingen, *1843, + 1924, heiratet 1874 in I. Ehe Crescentia Harsch, * 1850, +1884, u. 1884 in II. Ehe die Elisabeth Gross, * 1847, + 1925 in Aalen. Anm.: In div. Kat. Lageplänen ist der Frz. Jos. Rieger zuerst in Haus 1a, Josef Harsch in Haus 1 eingetragen. Später ist Rieger dann Besitzer beider Häuser.

Im Juni 1899
erkauft Elisabetha Rieger, geb. Groß, Ehefrau des Josef Rieger, das Haus Nr. 41 auf dem Gänsbühl. Das Ehepaar Rieger zieht vom Brackwang n. Hchl.

---------------- Besitzerwechsel um 1897 ---------------

Die Situation: Georg Fuchs
, Bauer und Weber in Heuchlingen verkauft im Febr. 1897 sein 2 stockiges Wohnhaus Nr. 87 mit Scheuer unter 1 Dach in Heuchlingen an der Haupt-straße, nebst der Hälfte an einem Wasch- u. Backhaus u. Hofraum, nebst 3 3/4 Ar Garten beim Haus an Franz Josef Beirle ("Mertisbauer" a. d. Hs. 74 am Kirchgerg) , für die Summe von 4000 Mark.
Fuchs erwirbt sodann das ehemal. Rieger- Anwesen und zieht hier in das Haus Nr. 1 auf den Brackwang.
Angemerkt: Der Vor-Vorbesitzer auf dem Haus, der Josef Harsch, gest. 1901, verbleibt vermutlich als Ausgedinger a.d. Brackwang
(Fuchs oo die Tochter des Josef Harsch) Möglich ist jetzt auch, dass Josef Rieger in einer Übergangszeit bis ~1899 auf dem Anwesen im Brackwang gewohnt haben.(es liegen keine Kaufpapiere vor) 

~1897 - 1914: Georg Fuchs, * 1845, + 1923, oo 1874 die Marianna Harsch v. Brackwang, * 1852., +1925. J. Georg Fuchs betreibt hier, neben der Landwirtschaft, die Gastwirtschaft 
"Zum Rössle".
Der Eintrag im Vermessungskataster für Haus in 1911: Georg Fuchs, Bauer, mit den Geb. 1= Wohnhs. 1b = Scheuer und c = Wagenhütte, d = Waschhaus. Intern: Das Geb. 1a als Wohnhaus über dem Weg, existiert offensichtlich nicht mehr.

1814 - Josef Anton Fuchs, * 1.7.1880, + ..?., oo 1914 Anna Maria Kümmel, * 1888, +

1916 und in II. Ehe 1919 Berta Faul v. Abtsgmünd, *1881, + 1949. Aus den Ehen kommen 1

u. 4 Kinder, u.a. Josef aus II. E., * 1920.


Josef Fuchs,
led. Bauer, * 1920, + 2004 - das Haus steht nach dessen Tod leer.

Um 2012/13 geht das Haus in fremden Besitz über - 2019 erfolgt der Abbruch.
Ein geschichtsträchtiges Anwesen auf dem Brw. weniger..

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Ergänzende Familien - Legenden

Hegele - Legenden:  Siehe bei Brackwang- Geschichte

Harsch - Legenden:
Harsch Jakob,
* 24.7.1782, + 13.9.1862, oo 9.5.1815 Maria Anna Hegele, geb. am 19.12.1791, + 31.5.1858. Aus der Ehe kommen 12 Kinder, u. a.: Leonhard, * 1825. Er baut auf dem Brackwang ein neues Anwesen - s. Haus Nr. 2. Georg, * 1835, oo 1861 in Hchl. die Marianna Selzer auf dem Anwesen Haus 99 - spät. "Sandschmied". Josef Harsch, * 1818, übernimmt hier den Hof

Harsch Josef, Bauer a. d. Brackwang, 18.3.1818, + 19.6.1901, oo 27.11. 1849 M. Anna Wolfram, * a. 22.7.1822, + 3.4.1885. (i. Abort. erhgt.) M. A. bringt den Sohn Anton, * 1844, mit i. d. Ehe. Aus der Ehe kommen 3 Mädchen. Maria Anna, * 1852, heiratet 1874 den Georg Fuchs in Heuchlingen;   Theresia, * 1856, oo 1884 nach Hohenstadt; Crescentia, * 1850, bleibt auf dem Hof und heiratet den:

Frz. Josef Rieger , Bauer v. Hüttlingen, * 12.11.1843, + 1.5.1924, oo in I. Ehe am 18.5.1874 Crescentia Harsch, * 10.10.1850, + 16.5.1884. Aus der Ehe kommen 7 Kinder. 1 Sohn oo n. W.alfingen, 2 Söhne sterben. Frz. Josef Rieger oo in II. Ehe am 22.9.1884 die Elisabeth Gros, * 18.10.1847, gest. 31.8.1925 in Aalen. Aus dieser Ehe kommt 1 Tochter. Sie oo 1913 den Xaver Klingenmaier. (n. Ulm gezogen)
Anm.: In div. Kat. Lageplan ist der Frz. Josef Rieger zuerst in Haus 1a und der Schwieger-vater Josef Harsch in Haus 1 eingetragen. Später ist Rieger dann Besitzer beider Häuser. 
Im Juni 1899 erkauft Elisabetha Rieger, geb. Groß, Ehefrau des Josef Rieger, das Haus Nr. 41 auf dem Gänsbühl. Das Ehepaar Rieger zieht vom Brackwang weg nach Hchl.
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Fuchs - Legenden

1735 ist in div. Fam. Reg. erstmals ein "Fux Jakob v. Horn genannt. Die Fuchs / Fux

bewohnen in Hchl. das Haus 81 (u.a.) Es waren dort die "Basillis"

Michael Fuchs - i. E. Reg. Fux geschrieben, Bürger und Bauer, "Basilis", * 29.3.1735, + 29.5.1817, oo 20.7.1778 Anna Maria Auchter, v. Schechingen, * ?, + 2.1.1809. | 3 Kinder, u.a. Anton, * 1780.


Anton Fuchs
, Bauer, * 19.7.1780, + 22.11.1815, oo 12.11.1812 Elisabeth Mangold, * 28.2.1779,+ 18.3.1843. Aus der Ehe kommen Friedrich, * 1812 und M. Anna, * 1814. Sie oo 1837 n. Abtsgmünd.
Anton Hirsch, * 1796, oo 1817 die Witwe M. Anna, geb. Mangold. Aus der Ehe kommt der Sohn Johann Hirsch, * 1818 - Legenden s. b. Hs. 81 in Hchl.


Friedrich Fuchs, * 20.10.1812, +21.10.1904, oo 24.10.1843 die M.A. Neukamm v. Dorfmerkingen, *... ?, gest. a. 3. 6. 1883. Aus der Ehe kommen 2 Kinder: M. Viktoria, * 1846, und Joh. Georg, geb. 1845.

Wissenswertes: Friedrich Fuchs wohnte nach seiner Heirat   gegenüber seinem Geburtshaus im Haus Nr. 78. (heute Scheuer v. "Pfeadr") In d. 1850er – Jahren war er,  nach Joh. Baptist Ottenbacher, auch Schultheiß in Heuchlingen. Ihm folgte Johannes Mezger als 13. Schultheiß.

Johann Georg Fuchs, * 10.6.1845, + 31.5.1923, oo 27.10.1874 die Marianna Harsch v. Brackwang, * 13. 9. 1852., + 11. 6. 1925. 10 Kinder, u.a. Josef Anton, * 1880.
J. Georg Fuchs zieht um 1897 auf den Brackwang. Hier betrieben sie neben der Landwirtschaft auch die Gastwirtschaft  "Zum Rössle" 

Wissenswertes:
Aus. Rats - Protokoll vom 10.1.1896: Der Meßnergehilfe Georg Fuchs, Bauer, hat um Erhöhung seiner Belohnung nachgesucht. Das Gesuch wurde abgelehnt, da die Bestellung u. auch die Belohnung des Meßner- Gehilfen Sache des Lehrer - Meßners sei. Dies war Xaver Grotzer, Lehrer i. Hchl. v. 1992 - 1903. Angemerkt: Georg Fuchs kauft 1897 noch Güter in Heuchlingen (Qu. Herm. Stegmaier).

Josef Anton Fuchs, * 1.7.1880, + ..?., oo 27.7.1914 Anna Maria Kümmel, * 14.10.1888, +

29.2.1916 und in II. Ehe am 17.6.1919 Berta Faul v. Abtsgmünd, * 8.10.1881, + 11.1.1949.

Aus den Ehen kommen 1 u. 4 Kinder. u.a. Josef aus II. E., * 1920.

Josef Fuchs, led. Bauer, * 4.5.1920, + 2004

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Das Fuchshaus im Jahr 2006.

 

Das Fuchsanwesen geht um 2012/13 in fremden Besitz über.

Im Juli 2019 wird
das Haus vollständig abgebrochen.


Ein geschichts-trächtiges Haus
im Ort weniger.

 

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Juli 2019
-- Öde --
das Mauergestein noch vor Ort geschreddert und abgefahren.


  


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Ein Wirtshaus auf dem Brackwang
Anton Fuchs berichtet 1949 Pfarrer G. Zeyer, dass auf dem Brackhof, dem heutigen "Fuchsenhof", schon vor 100 Jahren eine Wirtschaftsgerechtigkeit bestanden habe. Daneben sei auch eine Schnaps- Brennerei bis etwa 1897 gewesen.
Eine weitere Aussage: nach A. Fuchs ging die Wirtschaft 1870 wieder ein. Anton Fuchs selbst wirtschaftete dann von 1905 bis 1916. (Frage: ruhte die Konzession 35 Jahre?)

Wissenswertes zum Wirtshaus auf dem Brackwang
< Bereits in den 1820er Jahren betreibt Jakob Harsch hier eine Speise- und Getränke- Wirtschaft mit Übernachtung für Fuhrleute und Händler. Hierbei erheben Wirte v. Heuchlingen auch Klage wegen Überschreitung der Schankkonzession. ( St. Arch. Lwbg.)

< 1842:
ein Vermerk aus Verkündbuch 1842, S. 175: Ermahnung von der Kanzel an die ledigen Leute wegen der heute auf dem Brackwang stattfindenden Tanzmusik. (Stichw.: Zucht u. Ordnung, Einhaltung d. Polizeistunde, nur Erwachsene (ab dem. vollend. 25. Lebensjahr), nächtliches Lärmen u.a.

1855 ein Vermerk in einer HL-Rn. Akte: "Josef Harsch, Speisewirt".

1951: Nach einer verbliebenen A. Notiz auf d. Rathaus der Gem. Iggingen, betr. einer Anfrage im Jahr 1951 - vermutl. v. Landratsamt - ist handschriftlich vermerkt: wir teilen Ihnen mit, dass die Gastwirtschaft seit Anfang des 2. Weltkrieges altershalber nicht mehr betrieben wird , Anton Fuchs ist 71 Jahre alt, der Sohn Josef ist im Krieg, der Hof ansonst frauenlos. (lt. einer Anfr. b. Fr. Häring a. 12.8.05)


Int. Anm. hierzu: die Gastwirtschaft lief wohl nicht immer so gut. Fuchs musste im Laufe seiner Bewirtschaftung Güter verkaufen. Zeitzeugen sprechen von 7 - 10 Morgen, um Brauereirechnungen u.dgl. zu bezahlen. (die Zeitzeugen H. Stegm., A. Knödl. u.a., sprechen von schlechter Wirtschaftsführung u. hohem Eigenverbrauch u. a.)



 

 

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Anton Fuchs
vom
Brackwang

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