Haus
Nr. 6 auf dem Schloßberg -
nach d. Urkarte 1830 - 1912
Adresse heute: Schloß 27
.
Hausnamen im Zeitenlauf:
"Ölschwarz"
| "Mezgers" | " Polizeis - näh. s. unten
…………………...
Das Gebäudeensemble
auf dem Schlossberg in der 2. Hälfte des 20. Jh.
Die
Häuser Nr. 6 zeigen das 1937 aufgestockte Wohnhaus und die Schloßscheuer.
Daneben der einge- stürzte Schloßteil
Nr. 5, mit dem ehemaligen Schloßkeller. Über diesem Keller
lag noch lange eine betonierte, ebene Kellerdecke, ein beliebter Treffpunkt
für die jüngeren Schloß- bergbewohner. Der leere Platz gegenüber
dem Haus 6, war früher der Gemüse- und Baumgarten der Fam. Bihlmaier.
Unterhalb davon zeigt sich ein Teil deren Scheuer und Wagenhaus.
……………………
Legende
zum Gebäudeanwesen Nr. 6
Aus
dem Schloßgüterverkauf 1822 - Qu.: aus dem Protokoll zum Schloßgüterverkauf.
Antoni Mezger kauft das "Försterhaus" um 610 fl.
+ Schlaggeld v. 10 fl. u. 10 kr.
Ergibt die Summe von ……………… 620 fl.
(Gulden) und 10 kr (Kreuzer) .…….….
Int. angemerkt: Antoni Mezger stirbt 1815-
es kaufte wohl dessen Sohn Johann - oo1818.
Angemerkt: das Schloßgebäude
Nr. 6 -die Schloßscheuer- hat Johann - oder
Josef Mezger, erst später von der Gemeinde erworben. Über dem Torbogen
sind die Insignien "J. M." eingetragen. Der
Kaufzeitpunkt ist derzeit noch offen.
Zum Försterhaus ist im Sonderdruck "Ellwanger Jahrbuch 2006/07"
- Band 41 - Seite 380
vermerkt: ......... erhalten sind heute nur der Osttrakt und Teile
des Nordtrakts, zu dem zu *Beginn des 19. Jh. im Westen ein Wohnhaus
vorgebaut wurde. Das Haus befindet sich an der nordwestlichen Ecke des
Areals (S.229) und ist in den ehemaligen Schloßgraben eingestellt.
Diese Aussage beträfe das im Verkaufsprotokoll erwähnte Försterhaus
und spätere Haus Bihlmaier - ist heute (2025) verkauft. Pf.
Zeyer recherchiert hierzu aus d. Gd. Akten Fas. 1515: das Unterförsterhaus hatte 2 heizbare Zimmer,
eine Küche und eine Kammer und ein 38 Ruthen großes Gärtlein. (38 Rut.
entspr. ~ 315 qm, also ca. 3 Ar.
Diese Aussage v.
G. Zeyer widersprich der obigen Aussage: *zu Beginn d. 19. Jh.
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Gebäudebeschreibung
nach Kaufbuch - u. Gemeindekataster von 1760 bis 1907
1760:
keine Einträge in 1760
1827: Ein einstockigtes Wohnhaus
1873: Wohnhaus und Scheuer
1907: Wohnhaus mit Hofraite, 1 Holzstall, 1 Tenne und 1 gewölbter
Keller.
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Bewohnerchronik zum Anwesen Haus 6 auf dem Schlossberg
Keine
Einträge im Steuerbuch von 1760
1822:
kauft Johannes Mezger v. d. Gemeinde das "Schloß-
Försterhaus"
1854 erwirbt
Josef Mezger, Maurer, dessen Sohn, das Haus samt 1 1/8 Tagw. Garten
u. 7 1/4 Mrg. Acker u. Wiesen für 1500 fl. (Josef.
M. + 1883)
~1885
übergibt Josef Mezgers Witwe an den Sohn Bernhard
Mezger - B. bleibt ledig.
1920
heiratet Xaver Bihlmaier die Pauline Mezger, Tochter des
Johannes Mezger - (Jhs.
Mezger ist d. Bruder d. Bernhard Mezger)
Fortan sind Bihlmaier auf dem Haus
-
Letzte
Bihlmaier - Bewohner sind Hans Bihlmaier,
1927 - 2017 und Ehefrau Inge, geb. Kinauer ,1932 - 2020.
.....................................................
Familien
- Legenden - Legenden:*
geboren -+ gest. - oo Heirat - fl. Gulden
Mezger-
Legenden - vorab kurz.
Rudolf Mezger von Abtsgmünd, kann als Stammvater der Mezger - Sippe
in Heuchlingen gesehen werden. Diese Mezger-Linie verzweigt sich nach
"Johann Mezger, *1792, gewes--ener Schultheiß" hier auf dem
Haus Nr. 6, in die Ohnewald-
Krämer-Linie - zuerst auf dem Haus 68 auf d. Kirchbühl und
später auf dem Haus 87/114, dem späteren Kaufhaus Mezger,
während
der andere Zweig auf dem Haus bleibt.
0.
Rudolf Mezger ledig v. Abtsgmünd, * um 1715 oo die Maria Kohnin
(Kohn), ledig, von Heuchlingen. (ob
Rudolf Mezger schon in Hchl. wohnte ist offen)
1.
Anton Mezger, Beisitzer,
der "Oelschwarz", * a. 12.4.1750, + 26.12. 1815, oo am 24.6.1782
Barbara Ilg - (v. Kolb-Ilg), geb. am 29.10.1750, + a.19.11.1830.
Wissenswertes
hier: Anton Mezger bewohnt mit seiner Familie bis 1822 das Haus 93/94
an der Hauptstraße - das heutige Haus Röhrle.
2.
Johann Mezger, "gewesener Schultheiß dahier". Vermerk
im alph. Reg. Verz.: "Wannen- macher
und Heiligenpfleger", geb. am 25.9.1792, + 27.4. 1858, oo am
3.2.1818 in Heuch-lingen die Katharina Krehwedel, geb.
29.9.1790, + 1.3.1849. Aus der Ehe komm. 9 Kinder, u.a.
Josef Mezger,* 1820,
bleibt auf dem Haus.
Johannes,
* 1821 oo1855 im Haus 68 auf dem Kirchbühl die Tochter des Krämers
Josef Ohnewald.
Franz, * 1834, erbaut um 1869/70 ein Haus bei der Brücke, über der
Lein - der Standort v. heutigem Haus Hägele.
Wissenswertes
zu Johann Mezger: nach einem Ratsprotopkoll
v. 1855 bittet Schultheiß Mezger um Entbindung
vom Amt. Als Grund führt er die hohen Belastungen des Amtes, sowie alters
- und gesundheitliche Gründe an. Betreffs einer finanziellen Entschädigung
(Schultheißen arbeiteten ehrenamtlich), wird auf die Höhe der Entschädigung
des früh. Schultheißen "Ottenbacher" verwiesen.
(s. Hs. 50 in d. Vorstadt)
3.
Josef Mezger, Bürger und Maurer, * 28.7.1820, + 19.1.1883, oo a.
13.5. 1856 Maria Anna Sachsenmaier, geb. 12.6.1829, + 22.9. 1906. Aus
der Ehe kommen 10 Kinder: u. a. Bernhard, * 1856, Barbara,
* 1859, bleiben a. d. Haus -- Josef, * 1862, der lange
Mezger genannt, wohnt bei d. Brücke --- Johann, *1867,
heiratet nach Hussenhofen.
4.
Bernhard Mezger, geb. 21.11.1856, + 26.1.1931. Er bleibt zusammen
mit seiner Schwester Barbara, * 2.4.1859, + 6.10.1930, auf dem
Haus.
4.1
Johannes Mezger, geb. am 20.10.1867, heiratet am 14.7.1890 nach
Hussenhofen. Deren Tochter Paulina wird mit 6 Jahren nach Heuchlingen
zu ihrem Onkel Bernhard und der Tante Barbara gegeben. Bernhard und
Barbara bleiben dann aber ledig - Paulina
litt hier als Kind unter großem Heimweh - Qu. H. Bihlmaier.
4.
2 Josef Mezger,
Maurermeister, ledig, "der lange Mezger", (später auch
der "Ofele" gerufen) geb. a. 24.4.1862, + 4.12.1937, erwirbt
das Haus 111 an der Brücke - es wurde um 1869/70 von dessen Onkel Franz
erbaut.
............................................
Bihlmaier - Legende
1. Xaver Bihlmaier, Söldner, geb. am 22.1. 1892, + 11.4.1967,
heiratet 1920 die Pauline Mezger, geb. 26.12.1896, + 16.1.1988 und zieht
hier in das Haus auf den Schlossberg. Deren älteste Tochter, * 1921,
geht ins Kloster. Xaver Bihlmaier kommt aus dem Haus 20 - "Kappa`knöpfle"
in der Küfergasse
2.
Hans Bihlmaier, deren Sohn, *1827, übernimmt nach dem Tod der Eltern
das Anwesen.
Nach dem Tod v. Hans Bihlmaier im Jahr 2017 u. dessen Ehefrau Inge im
Jahr 2020, wird -nach kurzem Leerstand- das Haus verkauft.------ Scheune
u. Haus erfahren derzeit (2025) gewisse Umbaumaßnahmen.
.......... .......................
Hausnamen
- Legenden - Wissenswertes …
Der Name "Oelschwarz": Pf. Zeyer ordnet diesen
Namen dem Anton Mezger auf dem
Haus Nr. 6 beim Schloß zu.
(angemerkt: Anton Mezger bewohnte das Haus Nr. 93/94 im Ortskern,
links der Lein) Frage: betrieb Anton Mezger einen Ölhandel,
wurde hier Öl geschlagen.
Der
Name "Mezgers und Polizeis":
Im Haus Nr. 6 auf dem Schlossberg wohnten über
Genenrationen die Familien namens Mezger - allgemein nur "Mezgers"
genannt. Xaver Bihlmaier heiratet nun im Haus die Pauline Mezger. So
nannte man dann auch die Bihl-
maierbewohner dort noch längere Zeit weiterhin Mezgers.
Der Name "Polizeis". XaverBihmaier kommt aus dem Haus
Kappenknöpfle, Geb. Nr. 20 in der Küfergasse - korrekt "Kappelknöpfle".
Wie sein Vater war er Landwirt, Amts- und Polizeidiener.
Später setzte sich dann der Name Polizeis
durch, in Anspielung auf seine Tätigkeit als Amtsbüttel.
Baugeschichten
Zum Anwesen gehörte eine kleine Landwirtschaft. Der Schloßgebäudeteil
oberhalb des Wohnhauses diente als Scheune und Stallung.
1827/28 baut Xaver Bihlmaier gegenüber vom Haus eine separate
Scheune.Heute steht dort ein neuerbautes Wohnhaus (erbaut v. einem Enkel
d. Xaver Bihlmaier)
1929: beim Einsturz des Gebäudes Nr. 5, stürzte ein großer Teil
der Außenmauer von Geb.
Nr. 6 - also der Schloßscheuer- mit ein und
mußte von Xaver B. in großer Mühe wieder einge-setzt werden.
Um
1938 wird das einstockige Wohnhaus erweitert
undaufgestockt.
.

re. das ehemalige "Försterhaus"
heute im Jahr 2025
..........................
.

das früh. "Försterhaus" u. Teil d. Schloßscheuer
mit den eingestürzten Kellern unterh. d. Schlosses, heute 2025.
.............................
Geschichten
festgehalten.
Sänger und Ausscheller.
Xaver Bihlmaier war als guter Tenorsänger mit markanter Stimme bekannt.
Als Polizeidiener
in Uniform u. mit Polizeimütze, war er auch " Ausscheller "
d.h. er hatte die Gemeinde-nachrichten in den Dorf- Vierteln anzusagen.
Vor der Ansage läutete er mit seiner Handschelle (eine Glocke mit Handstiel)
und begann dann mit heller, lauter Stimme: "Bekanntmachung"...
..
Tanzstunden in der Schloßruine: Die Schloßruine,
mit ihrer schönen und ebenen Bodenplatte, war ein beliebter Treffpunk.
In ihren Anfangsjahren am Schloßberg, lernte Inge Kinauer dort
oben nicht wenigen jungen Burschen den Walzerschritt, begleitet von
der Musik auf der Mundharmonika, gespielt von Ihrem Großvater Eduard
Kinauer. Eduard K. konnte dieses Instrument sehr gut spielen. Er wohnte
bei seiner Einweisung nach Heuchlingen mit seiner Familie zuerst bei
der Fam. Vatter, "beim Lauchbauer."
Kinauer stammen aus Südmähren, nahe der Grenze zu Österreich. Die Fam.
von Inge K.
selbst lebte in Brünn. Nach der Vertreibung wohnten sie zunächst nahe
der Grenze zu Thüringen. Dort starb die Mutter. Die Großeltern, die
es nach Heuchlingen verschlagen hatte, holten die verwaisten Kinder
dann hierher nach Hchl. -- Quellen Hans Bihlmaier u. a.

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