Heuchlingen, ein Verkehrsknotenpunkt an der Lein ohne Verkehrsanschluss -

- Bau der neuen Mögglingerstraße -Schechinger- Laubacher- und Leinzellerstraße -

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Die Poststation Adler.

Im März 1553 erschien in Stuttgart eine Kanzleiordnung, wonach bei der Kanzlei ein eigener Botenmeister aufgestellt werden musste. Unter Herzog Friedrich I. (1593-1608) wurde das Postwesen fest organisiert, indem er bestimmte Botenkurse für Fußgänger und zu Pferd mit regelmäßigen Abgangs- und Ankunftszeiten eingeführt hatte. Eine dieser Postkurse führte über das Remstal von Stuttgart, Schorndorf, Mögglingen, Aalen, weiter über Ellwangen nach Nürnberg. Ein weiterer zweigte von Mögglingen ab nach Heuchlingen und führte weiter über Abtsgmünd wiederum nach Ellwangen. Auf diesen Kursen befanden sich mit Hauptboten besetzte Stationen, u. a. in Schorndorf, Gmünd und Heuchlingen im Leintal. Die von Stuttgart aus nach diesen Stationen bestimmten Briefe und Sachen wurden an die dortigen Boten zur Bestellung abgegeben. Namentlich der Heuchlinger Bote scheint einen großen Bestellbezirk gehabt zu haben, wie seine Abrechnung mit dem Stuttgarter Botenmeister vom Jahr 1584 ergibt. Die Stelle soll damals bedeutender gewesen sein als Schw. Gmünd. Der Bote erhielt, nebst Sommer- u. Winterkleidung, 20 Gulden, 6 Malter Korn u. 12 Scheffel Haber. Ein interessanter Vermerk hierzu: "Zur Abstellung von Saumseligkeiten ind der Beförderung der herzogl. Briefschaften, die dem Heuchlinger Boten zur Last fielen, ihn der Graf v. Rechberg einige Tage (1583) einsperren ließ" Das Postwappen war der Reichsadler. So waren die meisten Gasthäuser "zum Adler" zugleich Poststationen - wie auch unser "Adler". Im EG befanden sich die Stallungen, Lager und die Poststelle und im oberen Stock die Gast - und Beherbergungsräume.

Diese Details finden sich im Pfarrarchiv Hchl., Krt. 37 - erforscht im Stadtarchiv Schw. Gmünd. (ehedem nur "Gmünd")

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Trotz der Bedeutung der Poststation Heuchlingen, gab es über fast 300 Jahre hinweg keinerlei Anstrengung zur Schaffung einer annähernd vernünftigen Wege - oder Straßen-anbindung an die Haupt-Verkehrsachse Stuttgart, Aalen, Nürnberg. Die gesetzten (vorgeschrieb.) Wegverbindung nach Mögglingen führte über die „Alte Möggl. Str.“ , bzw. von Möggl. aus über den„Heuchlinger Weg“, und nach Böbingen über den Brackwang und die Gratwohlhöfe. Die "alte Mögglinger Staße" zeigte sich als ein mit groben Bruchsteinen  befestigter holpriger Hohlweg, mit steilen Anstiegen und Gefällstrecken. Lastfuhren über diese Stecken waren mühsam und oft nur mit Vorggespannen möglich. Ähnliches gilt für die Verbindung nach Schechingen und weiter nach Hohenstadt. Der Weg nach Böbingen führte ebenso über weitgehend unbefestigte Feldwege die oft - je nach Jahreszeit, als grundlos und unbefahrbar beschrieben werden. Eine direkte Verbindung im Tal, entlang der Lein, nach Laubach und Abtsgmünd oder nach Leinzell, gab es noch nicht. In Heuchlingen selbst musste die Lein noch über eine Furt gequert werden - dabei war die Querung im Winter und Frühjahr oft nicht möglich. Erst 1680 wurde dann die erste hölzerne Brücke über die Lein gebaut, die wiederunm viele Male vom jährlichen Hochwasser weggeschwemmt oder beschädigt wurde, bis 1777 dann eine Steinbrücke erstellt wurde. 1872 wurde die Steinbrücke von einer Brücke in Eisenkonstruktion ersetzt -die 1945 dann unter der Last eines amerikanischen Panzers zusammenbrach.)

 

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Bau neuer Ortsverbindungsstraßen nach Mögglingen, Schechingen, Laubach,

und später nach Leinzell -- eine Ergänzung zum Glosse: "Politik und Straßenbau"

Wir erinnern uns: Die neue Straße nach Mögglingen sollte gebaut werden. Geplant war sie schon längere Zeit. Der hiefür verantwortliche Abgeordnete für den Bezirk Aalen benützte - es war in etwa im Jahr 1860, dieses Bauprojekt als Wahlspeck für die Wähler in Heuchlingen. Er versprach den Heuchlingern, dass er sich tatkräftig dafür einsetzen werde, dass die Mögglinger Strasse gebaut werde in aller Bälde. Das tat seine Wirkung. Die Heuchlinger wählten ihn geschlossen. Die Wahl war vorüber - aber es blieb alles beim Alten. Die Strasse wurde nicht gebaut in den 6 Jahren. Da geschah dann die in der Glosse beschriebene Geschichte.‘

Offenbar setzte sich in den zuständigen Regierungskreisen dann doch allmählich die Erkenntnis durch, dass bei der fortschreitenden Industrialisierung- auch in Württemberg, die verkehrstechnischen Zustände, besonders an den Rändern des Landes, nicht mehr tragbar waren, und dringend gehandelt werden musste. Zumal ja mittlerweile im Jahr 1861 in Mögglingen am dortigen Bahnhof schon der erste Dampfzug auf der Strecke Stuttgart – Aalen Halt machte.

Bau der „Neuen Mögglingerstraße
Im März 1867
kauft die Gemeinde Hchl. für den Straßenbau nach Mögglingen von den nach-folgenden Personen - hier sind 56 Verkäufer involviert, in 9 Kauf-punkten nachstehend aufgeführte Liegenschaften ... s. Kfb. XII, S. 70 - 92.  Unter Kaufpunkt 8 ist notiert: die Gemeinde hat für die erforderlichen Güterzufahrten zu sorgen. Die sonstige Unterhaltung ist Sache der beteiligten Besitzer.
Am 6. Juni 1867 erscheinen auf dem Schultheißenamt Heuchlingen die Beteiligten des Brunnens, dem sogenannten "Pfeifenbrünnle in der Kappelstraße", welcher durch die Straßenkorrektion von Heuchlingen nach Mögglingen zu verlegen ist, und dies bereits im Kosten-voranschlag vorgesehen ist. Die Beteiligten sprechen den Wunsch aus, dass der Brunnen, statt wie geplant auf die rechte oder westliche Seite der Straße nach Mögglingen zu stehen käme, denselben auf die linke oder östliche Seite zu verlegen wünschen, weil auf der rechten Seite viele unreine Zuflüsse von dem nächsten Wohnhause, u. d. Schweinestall i. dessen Nähe, zu befürchten sei.

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1867/68 und in den Folgejahren wurde dann die "Neue Mögglingerstraße" gebaut.
Hierüber liegen erste Vermessungspläne für einzelne Straßenabschnitte vor, datiert auf 1867/68. Qu.: "Geo-Info und Landesentwicklung" - Landratsamt Aalen, Gartenstraße 97 - Quadrat 1. Intern: s. a. PC-Ablage (2 Detailpläne).


Wissenswertes eingflochten: Die Neue Mögglinger Straße - wie auch die Schechinger-  und Laubacher Straße , wurde als Schotterstraße in  Makadambauweise ausgeführt und erst  Jahrzehnte später mit einer Teerdecke versehen. Hierzu fehlen derzeit aber nähere Erkenntnisse.

Als Baumaterial wurde vielfach auch das in den zahlreich im Ort vorhandenen Steinbrüchen gebrochene Jura - Kalkgestein verwendet. So brachten diese Straßenbauten für die heimische Bevölkerung auch Arbeit und guten Zuverdienst.

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Die neue Neue Mögglinger Straße.

In der zweiten Hälfte des 20. Jh. zeigte sich dann immer mehr, dass die neu gebaute „Neue Mögglinger Straße“ dem zunehmenden Auto - insbesondere dem LKW- Vekehr, nicht mehr gerecht wurde. Viele Jahre an Interventionen bedurfte es dann, bis der Ruf nach Erneuerung  Gehör fand.

Im Jahr 2015 im Sommer, wurde  der letzte Abschnitt der neuen „Neuen Mögglinger Straße“, **beginnend bei der Kurve unterhalb des ehem. Steinbruchs, bis zur Mögglinger Markungsgrenze, vollständig erneuert, nachdem zuvor in 2014 ein 300 m langer Abschnitt vom Dorfausgang bis zum besagten Steinbruch neu ausgebaut wurde. Der Mögglinger Teil der Straße wurde bereits im Jahr 2013 fertiggestellt.
** Hierbei ist vielleicht bemerkenswert: der kurze Straßenabschnitt unter dem "Steinbruch (s. Bild oben links - kleine rote Markierg.) weicht in einer Länge von ca. 120 mtr. merklich von der alten Trasse ab. Dazu wurde - rechterhand v. Hchl. kommend- die tiefe Mulde neben dem Weg zum Tiefenbach ca. 5 m oder mehr in der Höhe aufgefüllt, verdichtet und die neue Straßentrasse in einem Bogen hierauf verlegt. Dann jedoch kam was kommen sollte, der besagte Abschnitt senkte sich - an den Übergängen zur der alten Trasse entstanden "Hubbel", wie sie unser Bürgermeister so schön nannte.

Im August 2019 ging es den "Hubbel" dann an den Buckel. Die obere Makadammschicht wurde im Mittelberech abgefräst und der obere kleine "Hubbelbereich" auf ~ 10 m Länge bis unter die beiden Makadammschichten und etwas in den Schotterbereich hinein ausgehoben. Der untere größere Hubbeltbereich wurde am seinem Ende auf 5- 10 m Länge bis auf die Auffüllebene, der Hubbelbereich selbst in einer Länge von 5-8 m nochmals 1 - 2 m tiefer bis in den Auffüllgrund hinein ausgehoben. Hier zeigte sich dann etwa in der Mitte des Straßenverlaufs in ~ 2 m Tiefe eine Wasseraustrittstelle. Die Schadstellen wurden daraufhin fachgerecht saniert, aufgeschottert und mit einem neuem Fahrbahnbelag versehen. Nach 10 Tagen konnten die Umfahrungen nach und von Mögglingen dann wieder aufgehoben werden.

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Straßenbau nach Schechingen

Für die Wegführung und den Bau der Schechinger Straße wurden im Prinzip die schon vorhandene, gesetzte, Wegführung nach Schechingen und Hohenstadt genutzt: also, am Ortsende schräg hoch in Richtg. Nordost, im scharfen Linksbogen weiter hoch Richtung West unter dem Lettenrain,  dann wiederum im leichten rechten Bogen über den Letten zum Riedhof, am Riedhof vorbei geradewegs über 3 Feldrücken weiter  n. Schechingen. In der Geschichte "Schechingen" in 1862 ist hierzu vermerkt: "Eine Vizinalstraße führt von Schechingen nach Hohenstadt und Heuchlingen" (und zwei weniger frequente Sträßchen über Horn nach U.böbingen und über Göggingen nach Leinzell.)

Die ersten Vermessungspläne für einzelne Straßenabschnitte sind datiert auf 1868/69.
Diese Zeitangabe 1868/69 kann als Erbauungsdatum für die Schechinger Straße angenommen
werden.

Auch hier gilt: Über die gesamte Dauer  des Straßenbaues nach Schechingen und die Art der Straße:  Schotter - oder auch Makadamstraße, ist derzeit kein Wissen vorhanden. Qu.: "Geo-Info und Landesentwicklung" - Landratsamt Aalen, Gartenstraße 97- Quadrat 1, u.PC-Ablage (2 Detailpläne). 

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Neue Straße nach Laubach

Weiter oben wurde es schon erwähnt. **Der Weg dorthin führte  über ausgesteinte  Feldwege, mühevoll, entweder über den Schl0ßberg oder in Richtung Holzleuten links ab steil hoch zur Röth und von dort weiter in Richtung Laubach über die dortige Schloßsteige.

Über die Notwendigkeit einer Verbindungsstraße im Tal nach Laubach und weiter nach Abtsgmünd, konnte also keinen Zweifel bestehen.


Die ersten Vermessungspläne für die einzelnen Straßenbauabschnitte sind dann auf 1870/71 datiert. 1870/71 kann als Erbauungsdatum für die Laubacher Straße angenommen werden..

. **Interessantes eingefügt:
1786 begann der Bau eines Hochofens beim Roßnagel. Dabei musste das Wehr zur Mühle verlegt werden, was wiederum die Erhöhung des Wasserstandes der Lein durch zwei Dammbauten notwendig machte.
Die Folge dabei war, dass "der alte Fahrweg zwischen Heuchlingen und Abtsgmünd" nicht mehr befahrbar war. Wo lag dieser "alte Fahrweg"? links der Lein im Tal? Das angefangene Bauwerk wurde dann im Nov. 1786 von Elwangischen Truppen wieder zerstört.

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Laubacherstraße

Abschnitt
am Vogelsang

 

 


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Bau der Leinzeller Straße.

Auch für die Leinzellerstraße  gilt: Einen direkten Verbindungsweg nach Leinzell im Leintal gab es bis zum Ende des 19. Jh. nicht.  Der Weg dorthin führte über den Kirchbühl  steil hoch zum "Häfner", links abzweigend weiter nach Horn. Von Horn hinunter in das Leintal und weiter nach Mulfingen u. Leinzell -- Alternativ über den Kirchbühl an der Schule und Haus Waidmann vorbei, garade weiter auf dem Feldweg 9 die Bilzwiesen unter dem Schwerzlingsrain querend, über den Schinderbach zum Schinderhaus und weiter nach Horn. -- Eine dritte Alternative führte durch das Leintal bis ca. 150 m nach dem "Altwasser". Von dort führte ein Feldweg schräg hoch über die Bilzwiesen. Dort mündete der Weg dann nach dem Schwerzlingsrain in den vor beschriebenen Weg. Alle drei Wegführungen, eine mühsame Angelegenheit.


Die ersten Vermessungspläne für Straßenabschnitte nach Leinzell
finden sich dann in der "Geo-Info und Landesentwicklung" - Landratsamt Aalen, Gartenstraße 97- Quadrat 1.
Int. Siehe hier auch PC-Ablage (2 Detailpläne). Die Vermessungsdaten sind datiert auf die Jahre 1901 bis 1904.

Als Datum für den Baubeginn kann das Jahr 1900 angenommen werden...


Der Auftrag
für den Bau dieser Straße wurde im April 1900 dem Straßenbauunternehmer Michael Kronmüller aus Wengen O/A Gaildorf übertragen.

Bereits im Juli 1902 erfolgte dann die Abnahme der abgeschlossenen Straßenbaumaßnahme durch das zuständigen Bauamt. Beanstandet wurde, man beachte, erste Hebungen an der neuen Straße und Schiebungen durch nachdrückenden Knollenmergel. Sofortmaßnahmen wurden aber noch nicht festgelegt. Es sollte die Beruhigung der umliegenden Bau-u. Grabzonen abgewartet werden. Noch offen bei dieser Abnahme waren diverse Entwässerungs- und Bösch-ungsarbeiten, das Setzen von Akazien entlang der Straße u.a.
Im Rathausarchiv in Hchl. Ordner 650.00, finden sich über den Bau der Leinzeller Straße div. Kostenvoranschläge aus dem Jahr 1896, sowie einzelne Höhen -u. Längenmesspläne u.a.

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Leinzeller – Straße. 

Abschnitt im Bereich der heutigen Firma Klingenmaier.

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Nach dem Amtsversammlungs-Protokoll Bd. X, S. 349 v. 25.Sept. 1902 - in der Beilage Nr 91 der Gemeinde-Pflege Rechnung 1902/1903, wird die Straße vom 1 Okt 1902 an freigegeben und der Amtkorporaton unterstellt. Als Straßenwärter für die neue Straße im Abschnitt Hchl. Horn wird der bereits im Dienst für eine andere Straße stehende Sraßenwärter Sachsenmaier beauftragt für 2 Tage (i. d. Woche?)hier zu arbeiten.

 

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Wissenswertes zur Leinzeller Straße: Beim Bau der Straße nach Leinzell waren 74 Italiener beschäftigt. Die Italiener galten damals als die Spezialisten im Bahn -Straßen - und Tunnelbau. Sie waren bei zahlreichen Verkehrsbauten im Land im Einsatz. (von 1890 - 1914 kamen über 1 Million Italiener zur Arbeit nach Deutschland) Einige dieser Gastarbeiter wurden hier sesshaft. Ihre Namen existieren noch heute: so z.B. die Straßenbaufirmen Bortolazzi und Rossaro oder die Fam. Petrogalli in Schechingen und Hchl.
Im Rieg- Steinbruch auf dem Mäderhof wurden im großen Umfang Steinen gebrochen. So lieferte dann der Mäderhofbauer Rieg auch größere Mengen Schottersteine für den Bau und den späteren Erhaltungsbau der Leinzeller Straße.
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Die Leinzeller Straße war als Schotterstraße in Makadambauweise konzipiert. ........ ........

1952 wurde die erste Busverbindung-Untergröningen /Abtsgmünd nach Schwäbisch Gmünd über Heuchlingen und Leinzell eingerichtet. Diese  Busse fuhren die ersten Jahr noch über diese ungeteerte "Makadamstraße". Im Frühjahr war die Straße ausgewaschen und mit tiefen Schlaglöchern versehen. Schäden wurden mit lose aufgeschüttetem Schotter nur notdürftig behoben. Auch war die Straße insgesamt sehr schmal und mit zu schwachem Unterbau versehen und für den zunehmenden Verkehr an Pkw, Bussen und LKW  nicht mehr geeignet - Busse un LKW`s konnten nur im Schritttempo aneinander vorbeifahren. Im Juni 1952 wurde die Behebung dieser unhaltbaren Zustände beim Strassenbauamt Schorndorf als sehr dringend angemahnt und dabei auf die hohen Verkehrsgefahren hingewisen, bis dann um 1955/56 die größten Schaden - und Gefahrenquellen beseitigt und eine Teerdecke auf den Belag aufgebracht wurde.

Im letzten Viertel des 20. Jh. erfolgte dann eine Erneuerung der Leinzeller Straße. Sie wurde neu ausgehoben, verbreitert und nach dem damaligen Stand der Technik gebaut.  Jedoch auch dieser neue Straßenbau war den Schub – und Hebekräften des vorherrschenden Knollenmergel nicht gewachsen. Im 2. Jahrzehnt des 21. Jh. mussten Teile der Leinzeller Straße im Bereich unweit vom Ortsende Hchl.  bis nach der 2. Hornauffahrt aufwendig erneuert werden - bis heute, 2017, ein gelungnes Werk.

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Wissenswertes zum Begriff Makadam.

Der von John Loudon McAdam, einem schottischen Ingenieur, in den frühen Jahren des 19. Jahrhunderts entwickelte Straßenaufbau bestand aus drei Lagen Schotter von unterschiedlicher Körnung, die auf einer gewölbten Grundfläche aufgebracht wurden, mit seitlichen Gräben zur Drainage. Die untersten beiden Lagen bestanden aus Schotter (handgebrochen, Korngröße bis zu 8 cm) in einer Gesamtdicke von 20 cm, darauf wurde dann eine Lage Splitt (Korngröße bis 2,5 cm) in einer Dicke von 5 cm aufgebracht. Die Lagen wurden jeweils einzeln mit einer schweren Walze verdichtet. Dies sorgte dafür, dass sich die kantigen Granulate ineinander verkeilten. Diese Grundkonstruktion wird oftmals auch wassergebundener Makadam genannt. Die Methode war zwar sehr arbeits-intensiv, erzielte aber einen festen und selbstentwässern-den Straßenbelag. Derart befestigte Straßen wurden als makadamisiert bezeichnet.

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Mit dem Aufkommen von Motorfahrzeugen wurde Staub ein ernsthaftes Problem für Makadam-Straßen. Der Unterdruck unter schnell fahrenden Fahrzeugen saugte den Staub und feine Sandpartikel aus der Ober-fläche, was dazu führte, dass auch die gröberen Partikel ihre Verbindung verloren. Außerdem entstanden unangenehme Staubwolken.
Man löste das Problem durch Aufsprühen von Teer oder Bitumen auf die Oberfläche, wodurch sogenannter teergebundener Makadam (engl. tarmac) entstand. Im modernen Sprachgebrauch heute wird unter „Makadam“ meist ein derart oberflächlich bituminös gebundener Belag verstanden (im Gegensatz zu Asphalt). Bild: Bau
einer Makadam Straße im ersten Drittel des 19. Jh. -- Qu. Wiktionary

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