Fußball an der Lein- noch heute
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Fußball
- Kampf um Anerkennung.

Obwohl schon in den ersten Jahren nach der TV-Gründungsversammlung eine Schwimmabteilung-1923 und eine Faustballabteilung- 1926 1. Gaumeistertitel, entstanden, wurde erst 1935 eine Fußballabteilung gegründet. Fußball hatte vielleicht doch noch sehr den Geruch nach Straßensport, nicht gesellschaftsfähig, oder Sport der niederen Bevölkerungsschichten. Ähnlich, wie das Dorfestablishment einstmals die Entstehung des TV kritisch beäugte- vom"Bubenverein" war die Rede, sahen jetzt auch einige, mittlerweile auch im Turnverein etablierte und älter gewordene Personen, den "Fußball" mit etwas Zwiespalt. Entstand doch jetzt auch Sportkonkurrenz. Dann, Turnen war edler, Fußball wurde an Sonntagen gespielt, Fußball bedeutete auch Lärm und Geschrei. In einer katholischen Gemeinde damals nicht ganz unproblematisch. Diese Antisympathie brachte dann auch der Dorfpfarrer in den Nachkriegsjahren sehr deutlich zum Ausdruck, wenn er lautstark spottete "Fußball-Lackel, Massa-Gschreu -- Kraaaa.. Kraa... Bääää....."


1935 Gründung einer Fußballabteilung.

Ganz sicher jedoch werden sich fußballbegeisterte junge Kicker schon einige Zeit vor der Abteilungsgründung zum gemeinsamen Mannschaftsspiel getroffen haben. "Bolz- Platz" - und auch der erste Spielplatz war die sogenannt "Mezgers- Rutschel". Diese lag in etwa im Bereich des heutigen Fahrwegs hinunter zur Kläranlage. Es war dies eine unebene und auch schräge Spielwiese, eher geeignet als Trainingsplatz und Platz für erste Freundschaftsspiel mit benachbarten Vereinen.

Ein geeignetes Fußballfeld für einen geordneten Spielbetrieb stellte dann *1934 der Müller Gorg - und dessen Sohn Hans Schmid auf Pachtbasis zur Verfügung - gleich hinter der Mühle, nahe beim Mühlkanal. * In den Gd. Rechnungen von 1945 wird für die pachtweise Überlassung einer Wiese von 49 ar u. 42 q.m nach dem Vertrag v. 22.9.1934 ein jährlicher Pachtzins von 140 RM bezahlt. (näheres s.a. "Sporttreiben an der Lein") Auch einige der ersten Fußballspieler aus den Anfängen sind noch dunkel in Erinnerung. So zum Beispiel Georg - und Hermann Werner, Bernhard - u. Josef Schwarz, Bernhard - u. Xaver Klingenmaier, EugenKieninger, Otto Stäb u.a. Zur Beachtung hier: die aufgeführten Namen sind derzeit ungesichert - z.Tl. reine Annahme- und müssen ggf. korrigiert, bzw. ergänzt werden - Wer weiß mehr?


Das Ende? - Ein Neuanfang.
Schon wenige Jahre nach ihrer Gründung
musste der Spielbetrieb eingestellt werden. Der Beginn des Krieg zeichnete sich ab. Junge Spieler wurden zum Arbeitsdienst oder zur Wehrmacht eingezogen. Fazit am Ende eines sinnlosen Krieges: 25 Vereinsmitglieder sind gefallen, 5 vermisst - man stand vor dem Nichts.


Um 1948 gelang
dann wieder der Aufbau einer Mannschaft. Denn bereits 1949 organisierte der Verein ein Fußball-Pokalturnier in Heuchlingen mit Mannschaften aus Schechingen, Hohenstadt, Leinzell und Abtsgmünd. Das Fundament für eine stabile Fußballmannschaft war dann aber wohl doch zu schwach. Schon 1950 wurde der Spielbetrieb wieder eingestellt.

1954 gelang
es nun wiederum eine neue 1. Fußballmannschaft aus jungen Spielern aus den 1930er Jahrgängen aufzubauen und für den Spielbetrieb zu melden. Ein voller Erfolg. Schon im ersten Spieljahr 1955 gewann die Mannschaft die Bezirkspokalmeisterschaft und die Meisterschaft der C-Klasse Gmünd und damit den Aufstieg in die B-Klasse.


Fußball auf der "Insel"
- eine legendäre Sportstätte.

Für den Spielbetrieb in der B-Klasse war der alte Sportplatz hinter der Mühle ganz einfach nicht mehr geeignet. Der Platz war uneben und je nach Jahreszeit sehr holprig oder auch unbespielbar. Vor Allem aber war das Spielfeld zu klein und entsprach nicht den vorgeschriebenen Abmessungen. Und es gab hier noch ein Problem: immer wieder landeten die Spielbälle im Mühlkanal und schwammen über die Mühlwehre in die Lein. Nicht selten waren die Bälle dann verloren. Fußbälle damals waren ein noch rares und wertvolle Gut, sie waren teuer und ein Verlust tat weh. Der Spender eines Fußballes wurde bei der Vereinsversammlung extra erwähnt. Ganze Netze voller Bälle wie sie heute zum Platz getragen werden, waren zu jener Zeit undenkbar.

Ein neuer Fußballplatz musste her
. Ein Solcher konnte 1955 dann auf dem damals noch von der Lein - oder besser dem "Katzenbach"- umflossenen "Inselfeld" auf Pachtbasis erworben und eingerichtet werden. Notwendig wurde dabei auch ein - zunächst noch behelfsmäßiger, Brückenübergang von der Dorfseite her. Dieser wurde dann später als fahrbare Überfahrt verbessert. Der einzige -rein landwirtschaftliche, Zugang erfolgte von der Westseite her über eine Furt.


1955 wurde auch mit dem Bau der vereinseigenen Turnhalle - in überwiegender Eigenarbeit durch Vereinsmitglieder, begonnen. Das Grundstück hierfür konnte vom Adlerwirt Jettinger erworben werden. Ende 1957 war die Halle dann soweit fertig, dass im Jan. 1958 die ersten Turnstunden in der neuen Halle abgehalten wurden.

Hier konnten sich jetzt - endlich - die Fußballspieler nach dem Spiel auch vernünftig waschen oder duschen und in den Umkleideräumen die Kleidung wechseln. Dies geschah bisher ja im Vereinslokal in der Rose, damals besser bekannt als der Veith. Im Sommer vor der Gaststätte im Freien. Dort konnten mit dem Wasserschlauch die erdigen Fußballstiefel abgespritzt und die verschmierten Beine, Gesichter und Körper gesäubert werden. Bei kaltem Wetter durfte hierzu dann auch der Schlachtraum genutzt werden. Ein Gutes an diesem - man kann schon sagen, nicht tragbaren Zustand hatte es: Nach dem Spiel trafen sich die Spieler beider Mannschaften und auch zahlreiche Zuschauer im Vereinslokal. Bei reichlich Bier und Gesang - damals wurde nach jedem Spiel noch gesungen, klang der Fußballnachmittag dann aus. Nach der Verlagerung des Wasch - und Umkleide- Prozedure zuerst in die vereinseigene Halle, später dann in die Gemeindehalle, schlief dieser gute kameradschaftliche Brauch dann allmählich ein, bzw. lief aus.


Rasante Weiterentwicklung - Eine neue Zeit, welche bis heute anhält, begann.

1974 wurde unweit von der "Insel" die Gemeindehalle erbaut. Neue Trainingsmöglichkeiten und Sanitärräume standen bereit.

1978 hörte das Klappern der Mühle auf - es erfolgte der letzte Mahlgang, eine lange Tradition ging zu Ende. Die letzten 100 mtr. des Mühlkanals wurden zugeschüttet und die Lein über den Mittelkanal in den unteren Leinfluß abgeleitet. Somit hatte auch der Leinumlauf, besser der "Katzenbach" um die "Insel" ausgedient. Auch er wurde zugeschüttet. Fortan zeugten nur nach die alten Uferbäume und Büsche von der "Insel" - Diesen Namen -"Insel", war dann noch viele Jahre im Gebrauch - auch in der Presse- vom Fußball geredet wurde.

Dies nun war der Starschuß für eine vollkommende Umgestaltung des gesamten Areals in und um die "Insel" im Jahr 1981. Auf der "Insel" entstand eine vollkommen neue moderne Sportanlage mit Tartarbahnen - nun im Eigentum und in Verantwortung der Gemeinde.
Im Jahr 1983
wurde der neue Platz -sozusagen durch ein "Einweihespiel" TV-Heuchlingen - VfR Aalen- sportlich eingeweiht.


Zurück zum Fußball.

Höhen und Tiefen im weiteren Verlauf. 1977 Meistertitel in der C-Klasse und Aufstieg in die B-Klasse, Bezirkspokalsieger in der B - und A - Klasse. Vordringen bis in die 2. WFV-Runde. Dabei wurde der SV Rehnenhof (2. Amateurliga geschlagen) Erst gegen Normannia Gmünd (in Gmünd) war dann Schluß.

1977/78 wird die B-Klasse in die Kreisliga A umgewandelt. Heuchlingen wurde dreimal Vize- meister. Bis 1991 konnte nun der Platz in der Kreisliga - A gehalten werden.

1991 mussten die Fußballer den Gang in die Kreisliga- B antreten. Hier konnte man die Hchl. Mannschaft dann aber immer im vorderen Drittel der Tabelle finden.
1997 reichte es zum Vizemeister, scheiterten dann aber in den Relegationsspielen. Weitere Eckpunkte bis zur heutigen Zeit liegen derzeit nicht vor. Jedoch konnte bis heute ein stabiler Spielbetrieb aufrechterhalten werden. Mehrere male wurde in dieser Zeit die Meisterschaft in der Kreisliga A geschafft und damit der Aufstieg in die Bezirksliga.
2019 musste dann allerdings wieder der Weg zurück in die Kreisliga A angetreten werden.

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