Heuchlingen
und seine Lein Die Lein.
Sie entspringt als kleiner
Qellbach unweit südlich von Welzheim. Viele kleinere und größere Quellzuflüsse
aus den zahlreichen Höhenzügen entlang des Leinflusses reichern diese
rasch an, sodass die Lein spätesten ab Täferrot
dann schon als Flüßchen bezeichnet werden kann. Auf ihrem Weg zur
Mündung in den Kocher in Abtsgmünd, mäanderte
sie dann – bis in die jüngere Zeit hinein - mal links und mal rechts
an die sie begleitenden Bergrücken stoßend, durch
das Leintal, an Leinzell (früher) vorbei,
mitten durch Heuchlingen hindurch, vorbei an Laubach
und Leinroden, in den Kocher. Dabei, genährt durch zahlreiche Bergbäche,
immer mehr zum Fluß anschwellend. Heuchlingen
und seine Lein – eine Besonderheit. Wohl kein Dorf im
Leintal wird im Laufe ihrer viele hundert
Jahre langen Geschichte - im Jahreslauf und in ihrem Alltag-
mit ihrer Lein so geprägt und verwachsen gewesen sein wie Heuchlingen
-- Leinzell
wurde erst Ende des 18. Jh. auch rechtsseitig der Lein bebaut, Abtsgmünd
beidseitig der Lein, etwas später. Alsdann herrschten auch dort ähnliche
Zustände. Es verging sicher
kein Frühjahr in dem die Talaue nicht von Hochwasser überschwemmt wurde. Die beiden
kleinen Ortsteile links und rechts der Lein waren dann von einander
abgeschnitten – über die Lein führte lange
Zeit nur eine Furt, keine Brücke. Eine Kommunikation war dann nur
noch durch Zuruf möglich. Nach rauhen Wintertagen trieben
dem Frühjahr zu rießige Eisplatten, nicht selten 20 cm und mehr dick,
auf die Brücke zu und türmte sich dort auf - dabei wurden die (ersten)
Holzbrücken (die erste Brücke wird ab dem
Jahr 1680 benannt) nicht selten zerstört. Vom Frühjahr bist
in den Herbst erlebte die Dorfbevölkerung ihre
Lein als großen Wasserspeicher, als Waschplatz der Dorffrauen,
Tränke für alles Vieh und mehr. Im Sommer erfreuten sich die Kinder
und jungen Leute am kühlenden Wasser. Die Lein trieb die Mühle an,
die Bauern wuschen in den Sommertagen
im "Rossgumpen" ihre
Pferde (angemerkt: im 19. Jh. hatten nur
2 oder 3 Bauern in Hchl. Pferde. Das hauptsächliche
Zugtier war der Stier oder Ochse. Federvieh, wie Gänse
und Enten, wurden am Roßgumpen eher nicht zum Baden getrieben,
wie es in der Gemeindebroschüre "Heuchlingen und seine Brücken"
romantisch beschrieben ist. Wer hätte das Federvieh denn wieder
einfangen sollen? Siehe hierzu auch separate Einlassungen) ........
Möglicherweise diente die
Lein auch auch zum Flößen von Holz aus dem Welzheimer Wald, wie v.
manchen Seiten geäußert wurde. ..... Mit der Ansiedlung von Dienstmannen der „Staufer“ - Stichwort: „Rechberger, „Adelmann“- u. a., in Hchl.
und den Nachbarorten Schechingen, Hohenstadt, Wöllstein/
Abtsgmünd usw,
wuchs auch die Bedeutung der Orte. Verbindungswege vom Remstal über
Heuchlingen nach Hohenstadt und weiter über die Frickenhofer
Höhe nach Gaildorf und Schwäbisch Hall (Salzstraße) wurden geschaffen. Als erstes musste deshalb eine dauerhafte
Überquerung der Lein möglich gemacht werden.
Um 1680 wurde in Hchl.
die erste Holzbrücke über die Lein für Personen, den Viehtrieb
und für Fuhrwerke erbaut. (Es wird jedoch angenommen dass es schon
einfache Vorgängerbrücken gegeben hat) Fast 200 Jahre
taten diese Holzbrücken ihre Dienste. Im Frühjahr zur Schneeschmelze
und bei Eisgang wurden sie aber häufig zerstört, s.
ob.
Die eingestürzte Brückenhälfte wurde mit
starken Baumstämmen und schweren Eichenbohlen überbrückt. Diese Behelfslösung
tat dann bis 1952 ihre Dienste.
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