Heuchlingen
und seine Badeanstalt „D` Woog“ - die Waage
Am 26.Juni 1937 wird von Vertretern des Gemeinderates
Hchl. beraten.
§ 3 Erstellung einer
Badeanlage in Heuchlingen auf der von Joh. Schmid, hier, gepachteten
Parzelle Nr.1010 in den Mühlwiesen und Schaffung eines Freibades an
der Lein, am oberen Ausgang des Mühlkanals....
Hierfür wurde nicht nur eine Liegewiese
mit Umkleidehütten auf der linken Leinseite eingerichtet, auch ein Holzsteg
von der rechten Leinseite aus über die Lein zur Liegewiese, sollte
den Zugang dorthin erleichtern. s.
Link
Bei
starken Eisgang im Frühjahr 1942/43 wurde der Steg mitgerissen
-- Nun, vertrauens- erweckend sieht er schon hier auf dem Bild nicht
mehr aus.
......
Eine
ungeschriebene Regel:
Nichtschwimmer mussten an der linken Badseite
einsteigen, die "Schwimmer" dagegen konnten dies direkt
vom rechtsseitigen Ufer aus. Aber auch ein direkter Sprung vom vom
Sprungbrett – auf dem Bild am Steganfang
noch zu erkennen, war möglich.
Hierüber
ist O. Schmid noch ein Bild in Erinnerung: die beiden "Schukani"- Schullehrerinnen aus Stgt.
– im Sommer wohhaft im Haus 51 (Hs. Renger
i.d. Vorstadt), nahmen während den Sommerferien des öfteren
am Badebetrieb in der "Waage" teil. Sein
Bild nun: Beide Lehrrinnen sprangen regelmäßig vom Sprungbrett aus im kühnen Hechtsprung
ins Wasser - was jedesmal Staunen auslöste
---- Die mutigen und frechen Buben sprangen auch vom Steggeländer
ins Wasser. Dem Geländer ist dieser Missbrauch dann auch anzusehen.
.....
.....
Eine Idylle.
Es sieht nach einem schönen Sommertag - nach Sonntag aus - oder,
die Sache mit Lehrer Scholl.
An einem
solchen Tag könnte es gewesen sein, die Sache mit Lehrer Scholl.
Lehrer
Scholl wird von seinen Schülern
heute so beschrieben: Scholl
flanierte des öfteren fein gekleidet in weißen
Gamaschen und mit weißem Hut auf dem Haupt, durch das Dorf. Dabei
schwenkte er majestätisch ein Stöckchen. Scholl
nun hatte die Unart, beim Schwimmsport in der *Woag"
die Knaben unsanft ins kalte Naß zu werfen,
wenn diese nicht freiwillig ins Wasser wollten. An einem
schönen Tag nun paddelte Scholl, in eben diesem Aufzug (Outfit), in einem Fischerkahn sitzend, ruhig auf der
Lein dahin. Böse Buben schlichen sich schwimmend an das Boot heran
und kenterten es. Scholl fiel natürlich aus dem Boot ins Wasser, verlor
dabei sein weißes Hütchen ,das nun einsam
auf der Lein dahin schwamm.
Scholl war in den 1930er Jahren unständiger
Schullehrer in Hchl. Er wurde auch der "Stäpfele"
genannt, da er die Treppen des Kirchenaufgangs immer in 2 Stufensprüngen
nahm. Er wohnte im EG v. Haus 34 auf dem
Gänsbühl. Auf den 15. Sept. 1937 zog er von Hchl. weg
...
Nachbemerkung zum
Umkleideplatz auf der Wiese an der linken Leinseite.
Noch bis Mitte der 1950er- J. standen auf dem Umkleideplatz
2 Holzhütten mit mit Umkleidekabinen für die weiblichen und männlichen Badefreunde.
Zum Schluss waren diese Häuschen dann doch sehr marode und wurden
abgebrochen. In den 1960 J. wurden dann nochmals Kabinen, wiederum
aus Holz aufgestellt. Mangelnde Aufsicht und Pflege ließen die Einrichtungen
sehr schnell verkommen. Teilweise wurden sie dann auch als wilde Toiletten
benutzt. Man brach sie wieder ab. (Qu. Ant. Munz)
..
Ruderboote auf der
Lein. Auf dem Bild sind 3 Boote zu sehen. Deren Lage auf der Lein zeigt
die Stelle westlich im Anschluss an die Waage. Rechtsseitig der Lein
zeigt sich eine kleine Bootsanlegeplattform
mit einer kleinen Zugangstreppe. Der Mann links auf dem Boot im Vordergrund
scheint der „Eberhard mit dem Bart“ zu sein. (Mertisbauer)
Die Besitzer der Boote sind leider nicht mehr bekannt. Otto Schmid
weiß nur noch das Vorhandensein von 1 Boot / Kahn. Dessen Besitzer
waren: Kaufmann Mezger, der Adlerwirt, die Mühle und Prof. Kenzinger
im Schloss. Das Boot diente dem Fischfang und der Auslegung / Einholung
der Fischreußen.
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