"Veitenbauer" - Mederveith- Pfeifenmacher`s - Veitawägner - Schneiderbauer"

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Am 10. Jan. 1929, brannten bei eisiger Kälte die Anwesen "Veitawägner und  "Mederveith" ab - betr. ein Doppelhaus der Hs. Ur. Nr. 16. Der Vorgang: Eugen Kieninger, angeblich ein etwas schwieriger Bursche, hat nach Aussagen bei der Polizei auf dem Scheißhaus - so die Zeitzeugen, beim Lesen der damals als Klopapier üblichen Zeitungsreste, Streichhölzer verwendet und diese hinter sich in das mit Papier zugewachsene hölzerne Fallrohr geworfen, es fing Feuer. Die Feuerwehr konnte nicht löschen, da die Schläuche sofort einfroren.

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Dieser Brand findet sich auch im Gemeinderats-Protokoll v. 24. Ja. 1929 wieder.

Großbrand in der Küfergasse - Gd. Ratsprotokoll v. 24.Jan.1929: Infolge des am 10. Januar 1929 im Weber- & Grauschen- Anwesen, hier, ausgebrochenen Brandes   sollen die Arbeitsverdienste für die hierdurch verursachten Aufräumarbeiten, Nachtwachen, usw. geregelt werden. Es sollen:  für Spanndienste mit 2 Pferden p. Std. 1,5 Mark - für Handdienste einer männl. Person = 50 Pfg. p. Std. und für Nachtwachen pro Mann u. 1 Nacht = 2 RM angesetzt werden. Es folgen: Taglohn– u.  Auszahlungslisten für Aufräumarbeiten v. 10. bis 15. Jan. im Umfang v. 619,5 Std. und 69,5 Std. für Spanndienste. Für die Nachtwachen am 11. u. 12 Jan.  wurden 121 Mark ausbezahlt.

Spenden: Michael Grau, Wagner in Heuchlingen, bedankt sich für die Spende von 10 Mark- als Brandhilfe- von der Fa. Spießhofer und Braun in Heubach.

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Baubegutachtung der Baugesuche durch den Ortsbautechniker v. 15 Apr. 1929: Sache: Grau Michael, Wagnermeister: ein 2 stock. neues Wohnhaus mit Werkstättengebäude, anstelle seines abgebrannten Geb. Nr. 22:  Bauwert = 11.000 Mark –- Weber Georg, Landwirt in Hchl.  Sache Weber: Ein Wohnhaus- und Scheunen- Neubau, anstelle seines abgebrannten Geb. Nr. 21, Bauwert = 14.000 Mark.

 Die Küfergasse mit derBrandstätte der Häuser "Mederveit" und "Veitenwägner" zwischen Knödler- "Schneiders-bauer" und Weber - "Kappaknöpfle" gelegen. 

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Die Brandstätte v. 1929 - Michael Grau erbaut auf der Brandstätte eine neus Anwesen und richtete darin eine moderne Wagnerei ein.

Hausgeschichte v. Haus 21 hier nochmals aufgegriffen.

Die Haussituation von Haus Ur-Nr. 16, besonders die der nach der Teilung entstandenen Hausteilen Nr. 21 und 22 ist  im Unklaren und  auch den ältesten Bewohnern nicht mehr ekannt. Bilder und Fotos sind scheinbar keine mehr vorhanden.
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Maria Werner (+) Im Herbst 2013 über den Brand befragt, hat sich, noch ein junges, aber schon couragiertes Mädle, zum Beobachten der Löscharbeiten im Jahr 1929 nahe an die Brandstelle gewagt. Maria W. glaubt, sich noch klar an das Hausanwesen erinnern zu können: das Hausensemble bestand demnach aus einem länglichen Gesamthaus entlang der Straße zwischen dem "Schneidersbauer" und dem "Kappelknöpfle" und hatte wahrscheinlich 2 Hauseingänge.

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Grau - Legende

Michael Grau, geb. am 16.1.1885 im Buchhof, gest. 1968, (lt. Fam. Ang. 1964/65 +) oo a. 20.4.1909 die Witwe Mathilde Grießer, geb. Kieninger.

Wissenswertes: < Michael Grau kommt v. Buchhof. (genauer: von Reute) Er lernt beim Schloßwägner Stäb am Schlossberg das Wagnerhandwerk. < Mathilde Grau, dessen Ehefrau, hat angeblich ein Dornenzweig ins Auge geschlagen. Das Auge ist dabei erblindet. Später ist dann auch das andere Auge erblindet. Die Kinder v. Michaels 2. Ehe wissen aus entspr. Familiengesprächen, dass Mathilde allmählich erblindet sei.

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Nach dem Tod von Michel Grau erwirbt Anton Knödler um 1973 das Anwesen. Heute ist es das Wohnhaus der Knödler - Schneidersbauer.
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Im Bild unten das ehemalige Wagnerhaus des Michael Grau - nach dem Brand 1929 erstellt. Am linken, unteren Fenster der Traufseite befand sich der doppeltürige Eingang zur großen und geräumigen Wagnerwerkstatt. Links vom Haus sieht man noch einen Teil vom Haus des "Meder-Veit" und rechts das alte Landwirtschaftliche Anwesen von Anton Knödler.
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entnommen aus der Hausgschichte Haus 22.
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