Entnommen aus Obj. 127-c
D`Kappelbecke geht Wallfahren. Eine Episode um Katharina Uhl, erzählt in der "Geschichte von Schechingen"-

"Der alte Bandelschneider von Schechingen war ein leidenschaftlicher Wallfahrer. So hatte er auch dieses Jahr zum Dreifaltigkeitssonntag wieder eine Wallfahrt nach Walldürn geplant und organisiert.
Der Dreifaltigkeitssonntag kam. Die Waller vom Dorf und der Umgebung sammelten sich auf dem Kirchplatz. D`Kappelbecke von Heuchlingen stand schon um 6 Uhr bei der Sakristei. In ihrem Kapotthütle sah sie ganz feierlich aus. Ein weiß - rotkariertes Ziechle
(Tüchle) enthielt die Reise Notdurft:

4 mürbe Laible (1 für den Kreuzträger), ein Stück Rauchfleisch und 6 harte Eier. Zu ihr gesellte sich bald die junge Frau Schultheiß, s`Kuhna Päule. Mit einem Blick nach dem karierten Ziechle grüßte sie: so, Ihr die Erst? (die Erste) "Allweil so! Dia auf dr Kirch dobe wohnet, kommet zuletzt en da Hemel", gab diese kurz hinaus. Eine köstliche und lesenswerte Geschichte einer frommen und auch mühsamen 3 tägigen-Wallfahrt, wie sie in jener Zeit nicht selten gemacht wurden.
Ja, und die Kappelbecke?: bei ihr handelte es zweifelsfrei um die Katharine Uhl von der Speisewirtschaft und Käserei bei der Kappel, also der späteren "Radwirtschaft" in Heuchlingen.
Die Geschichte spielte sich um das Jahr 1870-1880 ab.