Zeitenwandel

Das Heuchlinger Fest- und auch das Fronleichnamsfest - einst - heute - morgen?

Schon in den ersten dreißig Jahren nach Bestehens der Skapulier-Bruderschaft im Jahr 1667, werden 3400 Personen in diese Bruderschaft aufgenommen und in das Mitgliederverzeichnis ein-getragen - es war das Jahrh. der Bruderschaftsgründungen. Lange Zeit kam die Bruderschaft dann für den größten Teil der Kultkosten für die Pfarrkirche und die Georgskapelle auf. Die Kriegsschäden konnten behoben und die geraubten Kirchengegenstände mehr als ersetzt werden. Auch anderwärts flossen der Bruderschaft mildtätige Stiftungen für kirchliche Zwecke.

Wie lange dieser Bruderschaftszulauf dann anhielt, ist nicht ermittelt. Hier käme man vielleicht über das Studium des "Skapulierbruderschafts-Buchs" oder auch durch Auswertung der Heiligen-Rechnungen ein paar Einsichten weiter.

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Zeitenwandel.

355 Jahre später - ist alles anders? Wir befinden uns im 21. Jahrhundert. Nöte und Drangsal-über Jahrhunderte hinweg, sind (bei uns) verschwunden - Gott sei Dank.

Heute im Jahr 2022 gibt es in Heuchlingen - bis auf einen Kleinlandwirt, keine Bauern mehr - mit Ausnahme in den Teilorten.  Baugebiete und Siedlungen fressen sich - (in kaum vorstellbarem Ausmaß)- bis auf beide Seiten des Leintals. Kindergarten, Schule und Sportanlagen, Wege, Straßen usw., müssen angepasst, müssen betreut werden - Es geht uns gut.

Kehrseiten: Kinder, junge Leute und Erwachsene mit dem Handy vor dem Gesicht sieht man des Weges gehen- auch junge Mütter und Väter mit einem Kind an der Hand, welches immer wieder fragend aufschaut – Zeitenwandel.

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Festbesucher. Sichtbaren Zulauf an Besucher zum Skapulierfest gibt es mittlerweile - man kann es so sagen, nicht mehr. Auch alte Heuchlinger Gesichter aus dem nahen oder ferneren Umland sieht man nur noch selten. Die Zeiten, dass 2, 3 oder mehr Pfarrer dem "Heuchlinger Fest" beiwohnten sind nun absolut vorbei - sie gibt es gar nicht mehr. Und auch die Pfarrkirche kann die Besucher nun fassen - so dass die Bestuhlung im Freien vor der Kirche fast nicht mehr erforderlich sein wird - Zeitenwandel.
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Bruderschaftsmitglieder- Neuaufnahmen werden geringer oder bleiben aus. So hat sich im Jahr 2018 kein Neumitglied in die Bruderschaftsliste eintragen lassen. 2019? 2022?

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Skapuliermadonna. Junge und ledige Frauen sind als Trägerinnen der Skapuliermadonna - wie sie nach den alten *Bruderschafts-Statuten einmal vorgeschrieben waren, bei den Prozessionen an Fronleichnam und Heuchlinger-Fest nicht mehr zu finden. Nach und nach mussten diesen- buchstäblich schweren Dienst- immer häufiger gestandene Ehefrauen, darunter auch junge Omas, übernehmen. Erstmals 2016/17 sah man dann auch schon Männer unter der Trägerschar - ein gemischtes Team sozusagen. Um dann 2018 eine reine männliche Trägergruppe im großen Prozessionszug auszumachen. So war es auch beim Heuchlinger-Fest im Jahr 2019- und jetzt an Fronleichnam und am Heuchlinger Fest im Jahr 2022.

*Angemerkt hier: Es gibt Skapulier-Orte, wo die Marienstatue gerade nur von jungen Männern getragen werden darf/soll.

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Orakel? Vor Corona - hinein in die Corona- Pandemie 2020 - 2022 -- Orakel?

Blick auf Fronleichnam 

2017: haben die für den Altaraufbau betroff. Ilg-Nachkommen beschlossen den Altar nicht mehr zu erstellen. Der Grund: fehlende Helfer, großer Zeitaufwand, behinderte Gartengestaltung. Somit wurden 2017 nur noch 3 Altäre angelaufen.


2018: Es werden nur noch 2 Altäre angelaufen. Aus demselben Grund wird an dem 3. traditionellen Altarstandort- an der Hirtengasse (beim So´odschmied), kein Altar mehrt erstellt.

2019: Orakel? oder, was lief schief? Pfarrer B.F.- wohnhaft in Leinzell, ruft schon in der Früh bei der 2. KGR-Vorsitzendende Fr. I. Waidmann an, die Prozession falle wegen vermuteter Wetter-verschlechterung aus. Großes Erstaunen. Bisher wurde die Frage, Prozession oder nicht, zeitnah vor der Prozession durch einen gemeinsamen Blick hinauf in die Wolken u. *gemeinsamer kurzer Beratung beschlossen. Das Wetter war dann wolkig und warm. Nur dumm gelaufen? * Noch früher- i. d. 1950er Jh.- hat der Mesner während der Messe vor der Sakristei auf den Himmel geschaut und entschieden, Ja oder nein.


2020 und 2021. Das Corona-Virus entfacht zur Pandemie. Teile der Wirtschaft werden lahmgelegt. Die Bewegungsfreiheit jedes Einzelnen wird stark eingeschränkt, dh. Impfpflicht/ Empfehlungen, Besuchsverbote/ Einschränkungen in Altenheimen, Krankenhäusern, Gaststätten u. a. Verbot von größeren Menschenansammlungen, so auch Einschränkung der Zahl der erlaubten Kirchenbesucher u. vieles andere mehr.

2022 - Entspannung, Rückkehr zum Normalalltag. Einschränkungen zum Kirchenbesuch entfallen, Prozessionen sind wieder erlaubt. Jedoch: die Zahl der durch Corona-Varianten angesteckten Personen fast in die Hunderte, selbst hier in Hchl.


Fronleichnam 2022 - es wir nur noch 1 Altar erstellt. Es gab und gibt viele Gründe allerorts weniger Fronleichnam-Altäre herzurichten (naturbedingt - verkehrsbedingt - die betroff. Familien und Helfer werden älter und können nicht mehr)

Heuchlinger Fest 2022.

Große Vorfreude
. Nach 2 Jahren Vakanz wegen der Corona-Pandemie nun wieder Feier des Heuchlinger Festes - und auch gleich mit dem -seit
25. Juli 202- neuem Pfarren unserer Seelsorgeeinheit, Pater Shiju Mathew
Enttäuschung.
Pfarrer Shiju Mathew hatte sich mit dem Corone-Virus angesteckt und musste in Quarantäne. Gott sei Dank hatten wir noch unseren pensionierten Herrn Pfarrer Tom im Ort. Er fand sich bereit und zelebrierte den Festgottesdienst mit der Festpredigt, zusammen mit d. Pasto-ralreferentin Beate Jammer und einer großen Ministrantenschar.


2022: Traditioneller Heuchlinger Fest-Umzug mit "zeigen/tragen der Monstranz unter dem "Himmel", getragen von 4 ehrbaren Männer des Ortes, und tragen der Skapulier-Madonna durch den Ort.

Zeitenwandel? Man muss sich erst daran gewöhnen.
2022: Einmalig/ Erstmalig?
Wohl noch nie in der mehr als 350 Jahre langen Geschichte des Heuchlinger Festes wurde die Monstranz unterm Himmel von einer Frau getragen s. Link -2022 ja,
von der
Pastoralreferentin Beate Jammer.
Erinnerungen 2 oder 3 Generationen zurück:
Der Geistliche (Pfarrer) mit der Monstranz unterm dem getragenen "Himmel" und dazu noch weitere 2 Gastpfarrer. Vorbei?


Die nahe Aussicht - Die Pandemie ist noch nicht ausgestanden. Ein wiederum heißer Herbst- dh. zurück zu Einschränkungen- steht bevor. 2023 und später??