Haus Nr. 51  in der Vorstadt - Gb. Nr. nach d. Urkarte 1830 - 1912 || 

noch bekannte Hausnamen: Küfner`s -  Schualfranza` - Schukanihäusle u. neu -

Schlumpfenhaus.
----
Adresse heute: Brackwanger Str. 18
………………….

Das Haus 51 wird im Güterbuch von 1760 erwähnt. Jedoch hat sich für das Haus kein eigentlicher Hausname gebildet. Ein solcher bezog sich dann immer wieder auf die wechselnden Bewohner.

Die Beschreibung zum Haus 47(51) im Güterbuch von 1760 deutet auf ein kleine Sölde für einen Handwerker, Händler oder Tagelöhner mit Kleinvieh und Garten hin.
..
Im Steuer- und Güterbuch von 1760 werden erstmals benannt:
Johann Kuhn, Bader, (dann) 1819 Johann Radizi, Chirurg, besitzen eine
Fallsöld,
darein gehört:

Eine Behausung mit einem Steueranschlag von .............................. 30 fl.
Dabei 1/2 Tagwerk Garten mit einem Steueranschlag von ..... ................... 5 fl.
für das Vieh und Fahrnis werden veranschlagt je 5 fl. ......................... 10 fl.
o/o diverser Abgaben - zu versteuerndes Vermögen .............. 40 fl.

Intern angemerkt: auch der Vater und Großvater des ob. aufgeführten Johann Kuhn, jeweils ein Friedrich Kuhn, waren Bader. Man kann jetzt gut davon ausgehen, dass zumindest einer der beiden schon hier im Haus 51 das Baderhandwerk ausgeübt hat. (Siehe Familienchronik unten) Anmerkg. zu Kuhn: Kuhn waren zu der Zeit in Hchl. verbreitet. Möglich, dass alle aus einer Sippe stammen.
...................................

Die weitere Gebäudebeschreibung nach dem Gbäudekataster v. 1827 bis 1907

1827:
Ein einstockigtes Wohnhaus.

1907: Wohnhaus  von v. Stein u. Riegel mit Ziegeldach, Hofraite. Gelasse: 1 Stall
.......................................

Zusammengefasste Bewohnerübersicht nach den Bucheinträgen

1750 - ~ 1780: Friedrich Kuhn, Bader. Er oo 1750 in II. Ehe die Maria Kraus v. Abtsgmünd.

1780 - 1819: Johann Kuhn, Bader, Sohn d. Friedrich, oo 1780 die Rosina Leßle v. Heuchlingen. Im Mai 1819 übergibt Johann Kuhns Witwe ihre falllehenbare Liegenschaft käuflich an Johannes Radici, Chirurg, ein 1 stock. Wohnhaus in der Vorstadt neben Friedrich Ottenbacher und Johann Klingenmaier. Dabei sind 3/4 Mrg. Garten b. Haus und 7 Ruten (~ 70 qm) Gemeindeteile, für die Kaufsumme von 500 fl. An Fahrnis wird gegeben: 1 Tisch, 1 Stuhl mit rundem Geländer, 1 Schranne, 2 Sessel, 1 Kruzifix samt Pordraxt (Gemälde od. Statue), welche sich in der Wohnstube befindet, 1 Spiegel in der Wohnstube, das sämtliche Backgeschirr, 2 Hauen, die vorhandenen mehreren Klötze, u.a..

1819 - 1834: Johannes Radici, Chirurg, * 1779, oo 1815. Im Febr. 1834 kauft Michael Bolsinger, Ziegler in Laubach, von Jahann Radizi dessen 1 stock. Wohnhaus für die Summe von 2150 fl. Dabei sind ~ 3 1/2 Tgw. Wiesen, 1/2 Jauch. Acker u. 7/4 Mrg. Allmandteile an 4 Stücken. Kaufanmerkung: da diese Liegenschaften zum größten Teil verpfändet sind, wird dem Kauf nur zugestimmt, wenn sofort 2000 fl. bar dem Gemeinderat bezahlt werden.

1834 - 1835: Michael Bolsinger, Ziegler in Laubach. (Vermerk): zieht nach Laubach. Über Bolsinger liegen keine Daten vor. Im März 1835 verkauft Michael Bolsinger sein Anwesen an Veronika Rieck, ledig, 30 J. alt. Dabei sind (jetzt nur noch) ca. 1 1/2 Morgen Garten, Land u. 3 viertl. Bürgerteile an 6 Stck.- für die Summe v. 850 fl.

1835 - 1854 / 57: Michael Geiger, Bürger und Weber v. Donzdorf, * 1809, oo 1835 Veronika Rieck. Im Nov. 1857 verkauft Michael Geiger, Weber, an Augustin Schmid, Müller dahier, für 1000 fl. das Haus mit ca. 7/8 Mrg. Garten und Land in den Parzellen Nr. 98/1 - 98/2, 100 u. 101. Intern angemerkt: 1854 übernimmt Michael Geiger das Wohn-haus Nr. 24 in der Küfergasse (Nullenmichel) -- Frage: steht hier das Haus Nr. 51 v. 1854 bis 1857 leer?
I
m Dez. 1857 verkauft Augustin Schmid das genannte Anwesen, besteh. aus Wohnhaus, Backofen, Schweinestall u. Hofraum an Bernhard Wanner, Küfer u. Polizeidiener, für 420 fl. A. Schmid hat sich damit offensichtlich die ob. genannten Parz. 100 mit 3/8 Mrg. u. Prz. 101 mit 1/8 Mrg. vorbehalten.

1857 - 1873: Bernhard Wanner, Küfer, *1816, +1873, oo 1845 die Marie Anna Hähnle von Schechingen. Im März 1873 verkauft Bernhard Wanner an seinen Sohn Michael Wanner sein 1 stock. Wohnhaus und Hofraum neben Michael Lutz. Dabei sind 8,4 Ruten Gemüsegarten in der Prz. 98/1 und ca. 3 1/8 Mrg. Acker u. Wiesen an 6 Stck., zusam-men für die Kaufsumme von 2000 fl. Verkäufer und seine Ehefrau erhalten das unent-geltliche Wohnrecht und den Ausgeding. Das vorhandene Küferhandwerkszeug wird in den Kauf gegeben.

1873 - 1882: *Michael Wanner, Küfer, geb. 1847, + 1897, oo 1873 die Rosalia Klingenmaier, * 1842, 1910. Im Juli 1882 verkauft Michael Wanner, Küfer hier, das Haus, Hofraum und 69 qm Garten an Johannes Werner, Bauernknecht - für die Summe von 1071 Mark. Die Witwe Maria Anna Wanner, geb. Hähnle, (Mutter d. Michael) u. deren Tochter Marianna erhalten das Wohnungsrecht. (* Michael Wanner kauft 1883 das halbe Adler-Nebenhaus u. bewohnt dieses bis 1897)

1882 - ~1895?: Johannes Werner, Bauernknecht, * 1851, + 1933, oo 1880 Josepha Wanner, * 1856, + 1924. (Josefa ist die Schwester des Michael Wanner) Angemerkt:
Johannes Werner bewohnt n.d. Brandschadensregister 1995 noch hier das Hs. 51. Er zieht noch in d. *1890er- Jahren von der Vorstadt auf das Haus 68.

- Datenlücken 1880er u. 1890er J. - relev. Kaufdaten hierüber konnten bislang nicht erschlossen werden .

ab ~ 1894?- ~ 1924?: Franz Weber, "Schulfranz", Garnweber, * 1850, + 1917, oo 1884 Theres Riegg. Angemerkt: Franz W. kommt aus dem Haus 32 auf dem Bergle - ergänz. siehe dort.

um 1924 erwirbt Anton Weber, Malermeister, Sohn des Franz Weber das Haus-anwesen. Anton oo 1925 und zieht n. Gmünd.

um 1925 erwirbt ein Karl Walter das Hausanwesen. ( keine näh. Daten üb. Walter).

Um 1936 erwirbt Marta Schukany, geb. Keinath, mit ihrerSchwester Maria Keinath das kleine Häuschen und bewohnen es bis zu ihrer Pensionierung um (1952/ 54 u. 1965.) Angem.: Als Besitzerin war Marta Schukany, geb. Keinath aus Stgt. notiert. Wissenswertes hierzu - gekürzt: Am 13 Apr. 1972 verkauft Wilhelm Keinath, Ober-studienrat i. R in Süßen, als Testamentvollstrecker seiner am 9. Febr. 1972 in Stgt verstorben Schwester Marta Schukany, geb. Keinath, das Haus Nr. 51 an das Ehepaar Heinrich und Elisabeth Nunz v. Hchl. für 20 TM.

1972 erwirbt Heinrich Munz das Haus. Die Witwe Liesbeth Munz verkauft das Haus um 2005. (hierüber sind keine Kaufdaten ersichtlich)

Heute ist das Haus im Besitz der Familie Renger.
.............................................
Ergänzende Familien - Legenden

Kuhn - Legenden.
1. Kuhn Friedrich, Balneator (Bader) vom Mederhof, oo 1715 die Margareta Vogt v. Hlzl. Aus der Ehe kommen 10 Kinder, u.a. Friedrich; *1722

2. Friedrich Kuhn, Balneator (Bader), * 1722, oo 1747 Maria Sturm und in II. Ehe 1750 die Maria Kraus v. Abtsgmünd. Aus den Ehen kommen 7 Kinder, u.a. Johann aus II. Ehe, geb. * 1751

3. Johannes Kuhn, Bader, (ist im St.buch genannt) * 8.7.1751,+1812 oo 1780 die Rosina Leßle, von Hchl., * 20.3.1751, + 2.2.1831. Aus der Ehe kommt die Tochter Rosina, geb. 1781. ----- (Thema Bader siehe Link)

Johann Radizi, Chirurg, Reg.- VermerK: "jetzt in Holzleuten wohnhaft", * 30.5.1779, gest. a. 26.4.1838, oo 18.1. 1815 Franziska Weber v. Hchl., * 29.10.1793, gest. 17.2.1822. II. Ehe am 20.8.1822 mit Veronika Hailer, * 1786, + 1859. 1 Sohn Johannes, * 1814. Fam.- Reg.- Eintrag: 1833 mit Weib u. Sohn v. Heuchlingen n. Holzl. gezogen. s. dort Hs. 11. ---

Michael Bolsinger – Vermerk: zieht nach Laubach. Über Bolsinger liegen keine Daten vor.

Michael Geiger, Bürger und Weber, * 1809, + 1879, oo 1835 Veronika Rieck , eine Tochter des Kaspar Rieck, "Spielkasper". Michael G. kommt aus Donzdorf. 

Bernhard Wanner, Küfer u. Polizeidiener, * 2.11.1816, + 1.4.1873, oo 17.11.1845 Marie Anna Hähnle v. Schechingen, * 27.11.1817, + 11.10.1891.| 8 Kinder, u.a. Michael, * 1847 und *Josepha, *1856. Der Vater des Berhard Wanner ist der Johann W. - Zimmermann in Hchl

Michael Wanner, Küfer, * am 26.10.1847, + 1897 (s. außerord. Todesfälle) oo 1873

Rosalia Klingenmaier, * 2.7.1842, + 6.1.1910. Aus der Ehe kommen 7 Kinder.

Johann Babt. Werner, Bauernknecht, * 10.3.1851 in Holzl., + 10.2.1933, oo 10.5.1880 *Josepha Wanner, * 10.10.1856, + 25.6.1924. || *Johannes Werner zieht i. d. 1890er- J. von d. Vorstadt in das Haus 68 auf dem Kirchbühl. Aus der Ehe kommen 9 Kinder, u.a. Kaspar, * 1890. Dieser bleibt a.d. Haus 68. 2 Nachkommen des Küfners Hans - gehen in den Polizeidienst. Einer von ihnen machte Dienst in Heubach. qu. O. Schmid.


..

Franz Weber, der "Schulfranz", s. Bild Garnweber, geb. 1850, + 1917, oo 1884 Theres Riegg v. Leinzell, *1849, +1933.
..

 

.
.

Weber- Schualfranza -- Im alph. Reg. ist Franz Weber als "Schulfranz", "Hochzeitsläder" und "Garnweber" bezeichnet. Die Mutter des Franz Weber war die ledige Franziska Weber, Schulkehrerin - allgemein nur "Schulfranzl" genannt.
Wissenswertes:
Weber kommen aus dem link. Hausteil des Lauchbaueranwes. Haus 32 -s. dort.

1924 ist Anton Weber, * 1893, + 1978 in GD, Sohn des Franz W. als Besitzer vermerkt. Anton oo 1925 u. zieht n. Gmünd. Er betreibt dort ein Malergeschäft. Angemerkt: A. W. kam noch im "Alter" immer wieder zu Besuch nach Heuchlingen in die  Mühle. ( Qu. O. Schmid - Int. angefügt: Anton Weber malte einige Ansichten v. Hchl.)
....
Karl Walter
: Nach Weber erwarb ein Karl Walter (ein gewisser Herr Walter, so die Zeitzeugen) das Haus und nutzte diese als Wochenendwohnung. Seinen Hauptwohnsitz hatte er in Stuttgart. ( ein unangenehmer Zeitgenosse,  so die Anwohner)

Wissenswertes zu Walter: In div. Bevölkerungslisten von 1936 - die Gemeinde Heuchlingen betreffend, ist unter Gewerbe und Handel vermerkt: Mechaniker: Walter Karl, Heuchlingen, Vorstadtstraße 51.

...

Um 1936 erwerben die beiden Schukani - Schwestern (waren es Schwestern?) das kleine Häuschen. Über beide liegen keine näheren Daten vor. Qu. Zeitzeugenaussagen.

1972 erwirbt Heinrich Munz das Haus. Die Witwe Liesbeth Munz verkauft das Haus um 2005. (hierüber sind keine Kaufdaten ersichtlich)

Das Haus ist heute im Besitz der Familie Renger - liebevoll "das Schlumpf- Haus" genannt..
.

.

.


Das „Schukani Häuschen“

i.d.1950er J. so benannt

.

.

.
.

.
.

Hausnamenlegenden

Der Name Küfner`s: Bernhard Wanner, Küfer", betrieb hier im Haus das Küferhandwerk. Dessen Sohn Michael setzte den Küferbetrieb dann fort. Hans Werner, oo eine Tochter des Küfers Bernhard. Er wurde der "Küfners Hans" genannt. Um 1994? zieht Hans mit seiner Familie auf den Kirchbühl in das ehem. Haus des Kaufmann Mezger. s. Haus 68. (qu. H. Stegmaier)

Nochmals zum Namen "Schulfranza". Im alph. Reg. wird Franz Weber als "Schulfranz, Hochzeitsläder und Garnweber" genannt. Die Mutter des Franz Weber war die ledige "Schulkehrerin" Franziska Weber, allgemein nur "Schulfranzl" genannt. Die Vorfahren von Franziska, bzw. Franz,  waren über viele Generation "Mesner und Lehrer in Hchl.- daher der Namensvorspann  "Schul…." Franz Weber, der "Schulfranz", erwirbt nach dem Abzug des Hans Werner das Anwesen Hs. 51 und bringt den Namen "Schulfranz" auf das Haus - Seine Frau Theresiea war die "Schultheres".

Schukani Häusle: benannt nach den 2 pensionierten Lehrerinnen Martha Schukani, geb. Keinath und deren Schester Maria Keinath, welche das Haus periodenweise bewohnten. Maria Keinath ist 1969 und Martha Schukany, geb. Keinath, 1972 in Stgt. gestorben.
..........

"Das Schlumpfen-Haus" im Tiefenbach - ein neuer Hausname ist geboren.

Das Haus 51
der Familie Renger
- liebevoll
"das Schlumpfen- Haus" genannt.

.

.

zurück zu Areal 3