Protokoll
vom 24 Febr.1817. |
Bei Abhaltung
des Kirchenkonvents waren heute zugegen: 1. Pu……....
2. Pu. ……...... Darüber ward beschlossen, mit Einsammlung
der freiwilligen Beiträge wöchentlich fortzufahren, und den Armen täglich
Suppe auszuteilen.
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**Anhang hierzu:
die Theürung hatte schon 1816 vor der Ernte angefangen. Die
Ernte wurde wegen häufigen Regen sehr verspätet, noch an "Michaeli"
(29. Sept.) führte man hier Korngarben ein. Es gab erstaunlich viel
Unkraut, und wenig Frucht. Das Mehl war gut, gab aber auch wenig. Das
zwi Kern kostete 5 fl. und darüber.
Rocken 4 fl., Haber 1 fl., 12 xr.,
Wicken 2 fl., Erbsen 4 fl., 6 ff (?) Brot 1 fl.
……….. |
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Protokoll
24.
Apr. 1817 |
beym
heutigen Kirchenkonvents waren zugegen: wie
vor genannnt.. 2.
Pu:
kommen wir überein, noch einen Polizeidiener aufzustellen,
um den Gassenbettel fremder Bettler zu verhindern.
gez. J. Frz. Mühleisen, Pfarrer. |
26. Mai 1817 |
Bespr. Punkt: Unterstützung
der Armen, theils
durch Straßenbau (also Arbeiten i. d. Gemeinde), theils
durch Austeilung von Almosen. |
22. Juni 1817 |
Bespr. Punkt: Unterstützung
der Armen, daß 95 fl. aus der Notdurftskasse
von Ellwangen sollte Frucht gekauft, diese gemahlen, u. verhältnismäßig
ausgeteilt werden. |
13. Juli 1817 |
Bespr. Punkt: Unterstützung der Armen. Hier: die freiwilligen
Beiträge für die Armen sind auch bei dem besten Willen bei vielen nur
noch gering, bei vielen hören sie ganz auf; so sollen bis auf die Erntezeit
die 3 Hilfesbedürftigsten Armen umgespeiset
werden. |
24. Aug. 1817 |
Punkt
1: Unterstützung für die Armen: Joseph
Grießer, Joseph Krehwedel, Rosina Mangold und Magdalena Schierle. Pu. 2: ... Pu.
3 ....... |
29. Sept.
1817 |
In dem heutigen Kirchenkonvent ward
beschlossen. ein Supplic
(Eingabe) einzugeben, um eine geringe Besoldung etwa 8 fl. für den Blasbalgzieher
zu erhalten. |
18. Jan.
1818 |
In d. heut. Kirch.
Konv. ward beschlossen, dass
die Ortsarmen wegen ihrer Unzufriedenheit wöchentlich 2
mal am Mittwoch u. Samstag ihr Almosen selbst einsammeln sollen. Der Polizeidiener wurde strengsten in Auftrag gegeben,
die fremden Bettler abzuweisen. |
8. Febr.
1818 |
In
d. heutigen Ki. Konv.
wurde in Hinsicht der Armen Verpflegung beschlossen: 2. Diese freiwilligen Gaben sollen von dem Polizeidiener eingesammelt
und, |
25. März
1818 |
Weil sowohl
hier, als i. d. ganzen Nachbarschaft wider den Gassenbettel nicht genug
Schärfe angewendet worden ist, so wurde die wöchentliche Abgabe an die
Ortsarmen immer geringer. |
12. April
1818 |
...... Auch
wurde heute dem Armenverein 12
fl. aus der Verlassenschaft des ehemaligen Schmelzverwalters Högg
von Wasseralfingen übergeben und unter
die Hausarmen verteilt |
24. Juni
1818 |
In d. heutigen
Ki. Konvent wurde beschlossen:
der Armenverwaltung in Ellwangen folgende Armen zum
Almosen vorzuschlagen, nämlich: Anton Weber, Josef Grießer, Josef Krehwedel,
Rosina Mangold u. Magdalena Schierle. |
26. Juli
1818 |
In dem heutigen
Ki. Konvent ist
dem Polizeidiener schärfere Aufsicht auf den Gassenbettel
eingeschärft worden. Auch erhielten wir v. Ellwangen die Nachricht, daß Anton Weber, der blödsinnige Knab des Anton Weber vom Mederhof, in das Almosen jährlich
zu 9 fl. sei aufgenommen worden. |
25. Nov.
1818 |
In dem heutigen
Ki. Konvent wurde beschlossen: die
200 fl. welche die hiesigen Armen von Ellwangen erhalten haben, zur
Bezahlung der russischen Früchten
zu verwenden., welche unter die Armen 1817
verteilt worden. |
21. Dez.
1818 |
In dem heutigen
Ki. Konvent trug ich darauf an, daß die hiesigen Armen nicht selbst von Haus zu
Haus wöchentlich 2 mal ihr Almosen sammeln
sollen, sondern daß wöchentlich durch die
Polizei für sie sollte gesammelt, u. dann ausgetheilt
werden. Weil
aber weder von den Armen, noch von der übrigen Bürgerschaft eine Klage
eingegangen ist, so glaubten die Ki. Konv. Mitglieder man solle
es noch beim ersten bewenden lassen. |
14. Febr.
1819 |
Da
noch 7 fl. für die Armen bei Bürgermeister Ohnewald in der Kasse
waren, so kamen die Ki.- Konv. Mitglieder überein,
selbe dem Anton Ohnewald, welcher samt seinem Weib und
größeren Tochter am hitzigen Fieber krank lag, zukommen zu lassen. |
2. Mai
1819 |
Heute
ward ein Durchgang über die hiesigen Ortsarmen gehalten, u. nach
dem Grad ihrer Armut erhielten sie Anteil an den von der "Notdurftskasse"
bewilligten 200 fl. in Ellwangen: welcher Anteil zur Bezahlung der russischen
Früchte verwendet wurden, welche 1817 an die Armen verteilt wurden. |
8. Aug.
1819 |
Heute wurde durch
das Kirchen Konvent die von dem Bürgermeister Ohnewald gemachte Zuteilung
des noch übrigen Geldes für die Armen aus der "Notdurftskasse"
in Ellwangen begnehmiget |
10. Okt.
1819 |
In
dem heutigen Ki. Konvent habe ich die
von der Königl.- Armen- Kommission vorgeschriebenen
40 Fragen beantwortet zur Untersuchung und zum Unterschreiben vorgelegt. |
4. April
1820 |
In dem heutigen
Ki. Konv. kam man
überein, das Schulgeld für 5. arme
Kinder aus der Gemeindekasse zu bezahlen, weil der Schulfond in Ellwangen
nur für 8. Kinder Bezahlung übernehmen. (dh. ab dem 8. Kind) |
3. Sept.
1820 |
Von
dem K. Oberamt Aalen erging an die hiesige Local-
Armen- Leitung der Wunsch, daß ein gewisser
jährlicher Tax für diejenigen bestimmt werden möchte, welche Haushunde
halten, und daß die Summe für die Armen verwendet werden solle. Wir
bestimmten jährlich 32 xr. für jeden Hund
zu bezahlen. |
4. März
1821 |
Auf
den auf ein neues überhandnehmenden Gassenbettel wurde heute
dem Polizeidiener wieder schärfere Aufsicht empfohlen. |
1. Apr.1821
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Im heutigen Ki.
Konv. wurde aus erheblichen Gründen bestimmt:
daß in Zukunft wöchentlich nur einmal für die Armen das
Almosen soll gesammelt werden. |
21. Nov.
1822 |
Im heutigen Ki.
Konvent wurde der Gertrud Stadelmaier ein scharfer Verweiß
gegeben, daß sie ihr 2 schulpflichtigen Kinder
einmal in die Schule schickt: auf
ihre unstatthafte Entschuldigung, daß sie
Selbe auf den Bettel schicken müßte, indem
sie aus Abgang des nötigen Apparats mit Wollenspinnen
nichts verdienen könne, so wurde ihr auf Kosten der Gemeindepflege das
nötige angeschaffet. |
3. Aug.
1823 |
Heute wurde die Anzeige gemacht, daß in vorigen Jahren öfters aus den Gärten Obst gestohlen worden sei. Hierüber wurde beschlossen, daß der Pfarrer über diesen Gegenstand am künftigen Sonntag Christliche Lehr halten, und der Schultheiß der Gemeinde bekannt machen soll: dass,
wenn
Kinder auf einem Gartendiebstahl betroffen werden, dieselbe in der Schule
scharf gezüchtigt werden, die Erwachsenen hingegen mit einer
beschämenden Strafe belegt werden sollen |
28. Okt.
1826 |
Im heutigen Ki.
Konvent beratete man sich über die "Höggische Armenstiftung". Nämlich Schmelzverwalter
Högg bestimmte in seinem Testament für die Armen in Heuchlingen, Abtsgmünd,
Wasseralfingen, Unterkochen und ...
eine Summe Geld, wovon
für Heuchlingen 184 fl. traf. 12
fl. erhielten davon die Armen im teuren Jahr 1817, das Übrige, 172
fl., wurde ohnlängst dem
hiesigen Stiftungsrat übergeben. Man beschloß
daher, dieses Geld an Zins zu legen, und den jährlichen Zins an die
Armen zu verteilen. Dieser Beschluß
wurde von dem gemeinschäftlichen Oberamt genehmigt. |
11. Nov.
1826 |
Zur
Ausbesserung des ganz baufälligen Hauses des Anton Bihlmaier
des sogenannten Steffelis sind endlich nach vielen Bemühungen und
Ausschreibungen des Ober- und Pfarramts von einigen Stiftungs- und Kommun
Pflegen in 20 fl. u. 18 xr. als milde Beiträge
eingegangen. Im heutigen Kirchenkonvent wurde beschlossen, diese Summe
auf den Verdienst des Maurers und d. Zimmerleute zu verwenden. |
11. Nov.
1827 |
Im heutigen Ki. Konvent wurde dem Gemeindepfleger aufgetragen, zwei
arme Kinder, welche die Gemeinde zu verpflegen hat, mit Schuhen und
anderen Kleidungsstücken zu versehen, damit sie die Winterschule besuchen
können. |
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Protokollvermerk:
Weiter mit: Verkündbuch 1829 bis 1838 |
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