Bauer / Lehner / Söldner / Häusler
Während der Fürstpröpstlich
- Ellwangischen Herrschaft u. der königlich - Wrttb. Herrschaft, in der Zeit von ~ 1590 - ~ 1825. Nochmals
zur Erinnerung (z.Tl.
a. a. and. Stelle) 3
Grundherren können für den genannten Zeitabschnitt dargestellt werden. < Einmal - die
Fürstpropstei Ellwangen als größter Lehengeber (nach d. Rechbergern)
< Die Lehen des "Heiligen" - also
die Kirchenlehen in Heuchlingen. < Die Lehen des
Arnold von Wolfen. --- < das
Königreich Wrttb. -
bis in die Mitte des 19.Jh. Deren
Lehenvergaben nun bildeten den Ort Heuchlingen ab, welcher
sich in seinem Bestand 1634 so
darstellte: 8 "Bauern",
16 "Lehner" u. 30 "Sölden" (Söldner) - hinzu hier noch ca. 15 „Häusler“ - in
dieser sozialen Rangfolge. --- Weiter zum Bestand zählten noch 1 Mühle, 2
Gasthäuser, 1 Schultheißenhaus und 1 Badstube
(Bader) |
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Der
Bauer (ganzer
Bauer) Der g. B. besaß eine ganze Dorfgerechtig-keit
u. entsprech der Hofgröße
den ent-sprechende
All - mendanteil. |
Der (ganze) Bauer: Er stand an der Spitze
der sozialen Hierarchie unter den
Unfreien eines Dorfes. Er bewirtschaftete ein Lehen v. 50 bis 100 Morgen oder
auch etwas darüber, hatte 3, 4 od. 5 Zugtiere, in der Regel Zugochsen (Pferde
standen, z.B. in Hchl., selten (od.
gar nicht) im Stall), dazu 2- 4 Kühe. (Milch f. d. Eigengebrauch) --- Der
ganze Bauer hatte genügend Acker u. a. Feldfluren zur Bewirtschaftung, um gut
die eigene Familie, die Inleute (Hausgenossen:
Geschwister, Verwandte und d. Gesinde: Knechte, Mägde) ernähren zu können -
und, um die Zehntabgaben (groß.- u. kleiner Zehnt) relat.
gut schultern zu können. Anmerkg: in Regionen mit großflächigen ebenen Fluren, waren die
Hofgrößen der (ganzen) Bauern z. Tl. wesentlich größer
(v. 100 bis 200 Morgen) mit 2- 4 Zugpferden im Stall - z. Tl. wurde die
Anzahl auch vom Grundherren vorgeschrieben, u.a. für Fronarbeiten, Spanndienste.
(Feld und Waldarbeiten, Warentransport u. a.) . |
Der
Lehner (auch
1/2 Bauer) Der Lehner besaß ebenfalls (?) eine ganze Dorfgerech-tigkeit
und anteilige Allmenden. |
Der Lehner - bewirtschaftete ein Lehen
ungefähr 15 bis 35 Morgen. Er hatte 2 od. 3 Zugochsen und noch 1 b. 2 Kühe im
Stall. --- Er besaß in der Regel so viel an Acker u. a. Feldanteile um mit
deren Bearbeitung eine Familie voll ernähren zu können. --- Da der
Lehner in d. Regel keine Spanndienste leisten konnte, bestand seine Fronleistung
an Handdienste, z.B. in Arbeit auf den Schlossgütern, Waldarbeiten,
Fronarbeiten im Dorf usw. |
Der
Söldner (auch
1/4 Bauer - and. Orts auch 1/8 B.) (ab-wertend auch
„Ofen-locher“ genannt |
Der Söldner (auch Seldner) (v. Sold)
bewirtschafteten ein Lehen v. ~ 5 - 10 Tagwerk. Es waren also Kleinbauern,
die meist auch etwas Vieh besaßen (1 Kuh u. 1 Jungvieh, Ziegen u.a. Da der
Söldner in der Regel von seinem Lehen nicht leben konnte, musste er als
Taglöhner oder Handwerker zusätzlich Sold dazuverdienen. Bei den
Fronarbeiten gilt das b. Lehner gesagte. |
Der
Häusler Häusler hatten keinen Anspruch auf die All-menden. Weitere detaillierte Gerechtig-keiten
sind nicht be-kannt. |
Als "Häusler" wurden im Dorf die
Hausgemeinschaften verstanden, welche außer dem kleinen Haus - gelegentlich
mit kleinen Garten- genannt, die kein Land, also keine Äcker oder Wiesen im
Besitz hatten und kein Huf- u. Klauenvieh. Diese Hausanwesen wurden auch noch
mit dem Zusatz -"ohne Halm" genannt. Zu dieser Schicht zählten die
Handwerker, Taglöhner, Dorf-bedienstete. (Wobei letztgenannte Schicht auch
den Sölnern zugeschrieben werden kann) |
Über
Bauern, Halbbauern, Söldner und Häusler --nochmals eine nähere Beleuchtung
angehängt - siehe auch an
anderer Stelle. Die
Hofgrößen schwankten in den
einzelnen Herrschaften - auch abhängig von der Gelän-debeschaffenheit,
stark Ganze
Bauern. In
Heuchlingen konnte man dem Halb-Bauern
besaßen
~ 5 bis 20/30 Tagwerk Güter und hatten
entsprechend weniger Stimmrechte. Wissenswertes hierzu aus Beilagen zur der
Schultheißenrechnung 1826/27, auf Seite 20, heißt es bei der Vergabe der
Schafweide: Die Sölden. Noch
bescheidener waren die Sölden ausgestattet. Zum Haus oder Häuslein,
oft mit einem kleinen Stall, gehörte meist ein Küchengärtlein
und kleinere Wiesenstücke oder Oeden zum Anwesen.
Lehner - Söldner - Anwesen bewohnten meist Handwerker, Händler und Taglöhner. Der Häusler hatte außer seinem kleinen Häuschen weder ein Garten
noch weiteres Land. Er konnte gerade um sein Häuslein
gehen. Dorfgerechtigkeiten - Dorfentwicklungen, ein Zusammenhang? |