Fischerweg - Eisenfuhren und Warentransporte im 17. Jh. von der Fürstprobstei Ellwangen über Heuchlingen in die Reichstadt Gmünd.
………………………………
.

Eine Vorbetrachtung

Bis weit in das 18. Jahrhundert hinein waren selbst die bedeutendsten Heer- und Handelsstraßen  unbefestigte Wege ohne künstlichen Belag. Die alten Wege verliefen daher oft  über Bergrücken und Höhenzüge oder entlang derselben. Sie waren für den Landverkehr günstiger als feuchte Täler, vor denen die alten Straßen meist auswichen. Das Erdreich dort war fester, der Untergrund trocknete schneller ab und eine bessere Fernsicht erleichterte die Orientierung.  Die Wege kreuzten sich oft an markanten  Punkten – markantes  Gelände,   an der Kreuzung gepflanzte  markante Bäume,  Feldkreuze,  Steinblöcke o. ä.   Flüsse durchquerte man an seichten Stellen, Sümpfe umging man möglichst komplett. Die  Ortsverbindungswege  führten nicht selten geradewegs hoch über Anhöhen und von dort wieder steil nach unten zum nächsten Ort.

*An anderer Stelle ist notiert: Die Wege für den Landverkehr waren in den allermeisten Fällen nichts anderes als Fahrspuren, die in Schlechtwetterperioden durch das Aufbringen von Reisig einigermaßen stabil gehalten, in besonderen Fällen durch die Anlage von Knüppeldämmen gefestigt wurden - und trotz dem Alledem nicht mehr befahrbar waren.

*Hierzu muß angemerkt werden, dass die Fuhrwerk-Gespanne noch im 17. Jh. nicht doppelgespännig, sondern eingespännig waren. Dabei war die übliche Bespannungsart hintereineanderlaufende Pferde od. andere Zugtiere - die Fuhren und Wege jener Zeit waren schmal und ließen keinen Gegenverkehr zu. Diese Spannmethode mit bis zu 8 oder gar 10 Zugtieren an einer Reihe, hinterließ auf den Fuhren und Wegen mit der Zeit eine tiefe Rinne - die meist mit Holzreißg- und Knüppeln ausgefüllt wurden. Oft waren die Wege waren dann unpassierbar und mussten mit großem Zeitaufwand umfahren werden. Siehe hierzu auch einen Webbeitrag.

Die Grundherren, über deren Gelände der Weg führte, waren oft nicht  daran inter-essiert, dass der Weg in bester Ordnung war. Zu jener Zeit gab es ein Gewohnheitsrecht, welches besagte, dass alle Waren und Güter, die zu Boden fielen, in das Eigentum des Grundherrn übergingen. So war der schlechte  Zustand der Wege  oft  noch eine gute Ein-nahmequelle. Außerdem war die Benutzung der Straßen meist nicht kostenlos. Für  die Nutzung der Wege und Straßen wurde eine Maut (Wegezoll, Wegegeld) erhoben.

Nicht unbedeutend für den Warenverkehr  und wichtige Anlaufstellen für die Fuhrleute waren die an den Handelswegen liegenden Dörfer und Weiler. Sie beherbergten Schmiede, Wagner, Sattler, Seiler u.a. Handwerk - oft brachen an den Wagen während der Fahrt Räder und Achsen oder Ketten und Spannzeug.

Von Bedeutung  waren auch   notwendig werdende Vorgespanne an Steilstücken oder bei Morast.  Meist waren dies Ochsengespanne. (In den Ställen der Bauern standen - neben Kühen, meist Stiere oder Ochsen,  Pferde  nur in seltenen Fälle (waren teuer und unnötige Fresser, die Pferdegeschirre fast unbezahlbar)

Wichtig zu nennen sind hierbei auch die Gasthäuser und Herbergen am Weg. Die Fuhrleute und Transportiere brauchten Ruhezeiten, Futter, Essen und Trinken. Dann wurden in früher Zeit ein Großteil der Waren und Gegenstände -über oft lange Strecken, auf dem Rücken oder Handkarren zu Fuß transportiert. Man denke an die zahlreichen Wanderkrämer, Frucht – und Schmalzträger und Botengänger. Gasthäuser und Herbergen waren  überlebenswichtig.

.........................................

Eine Affäre, vorgefallen um 1670.
Anlass: Eisenfuhren
vom Fürstpröbstlichen  Eisenwerk in Abtsgmünd - Altschmiede und Warentransporte aus der Fürstprobstei Ellwangen im 17. Jh.
.
Vorgeschichte:

Die Reichsstadt Gmünd mit ihren Klöstern – ihre Einwohnerzahl in etwa wie die Reichsstädte Aalen und Bopfingen und der Probsteistadt Ellwangen zusammen genommen, hatte einen großen Bedarf an Eisenprodukten aus dem Eisenwerk in Abtsgmünd und Waren wie Fische, Kirchenartikel, Holz, Kohle u.a. aus der Fürstprobstei Ellwangen selbst.
Hierfür war ein hoher  Transportaufwand  notwendig - der nicht immer ohne Streit und Händel verlief.  So ein Streit nun soll nachstehend hier aufgezeigt werden.
Angemerkt:
bis zum 30 jähr. Krieg bildeten die Sensen - und Waffenschmiede in der Reichsstadt Gmünd eines der wichtigsten Gewerbe - nach dem 30- jähr. Krieg dann allmählich abgelöst erweitert durch das Gold -und Silberschmiedehandwerk.
...
Die Affäre.

Der Birkbauer,  ellwangischer Untertan, erhebt im Streit mit der Gemeinde Heuch-lingen wiederholt die Klage, dass Fuhrknechte mit ihren Fuhrwerken verbotenerweise von den gesetzten Fahrwegen - also den offiziell vorgeschriebenen Wegenen- abweichen und dabei über seine Grundstücke  fahren würden.

Die Sache wurde im Apr. 1670 auf dem Birkhof vor dem damaligen ellwangischen Oberamtmann Johan Friedrichen Lang von Leinzell verhandelt und hierzu die  beteiligten Fuhrknechte befragt und verhört. Dabei ging es vornehmlich um Warentransporte aus der Fürstprobstei Ellwangen und "Eisenfuhren" aus dem Eisenwerk Abtsgmünd,  jeweils in die Reichstadt  Gmünd (und das umgebende Umland im Remstal). Die gestellten Fragen an die Fuhrknechte  ergaben dabei   interessante Einblicke in die   verschieden  eingeschlagenen Fahrrouten und der Beladungen, aber auch Einblicke in den Zustand der Wege und deren  zeitweisen Unbefahrbarkeit.  Dabei bedurfte  schon einen guten Orientierungssinn  um sich in der Landschaft zurechtzufinden. Man beachte, es gab keine Wegweiser, Ortstafeln und Ortsschilder,  geschweige denn Landkarten. Die Ortsein- und Ausgänge ließen sich oft nur schwer erkennen. Diese erforderte gute Ortskenntnisse.

......

Verhöraussagen - gekürzt (Verhöre  spielten im Jahr 1670 - Originaltexte  s. Rathaus-archiv Hchl.)

Hans Schurrer zu Unterböbingen, ~ 76 Jahre alt,  sagte aus:

Zum Ersten: dass er mit seinen  Eisenfuhren von Abtsgmünd nach Heuchlingen, von

dort auf den Brackwang, dann von dort nach Unterböbingen beim Schlösslein herab

und weiter nach Gmünd gefahren sei.  Auf dem gleichen Weg habe  er des Öfteren 

das Eisen  dem Eisenkrämer Herrn Bürgermeister  Jöhlin und dem Söckler Kaspar

selig gebracht.

Zum Zweiten: Das kleine Kohl (Kohlenreste und Kohletrümmer) das man auf der  Schmiede  in Abtsgmünd  nicht mehr gebrauchen konnte und das der  Schmied  in Unterböbingen  gekauft  hat, habe er  dem Schmied  gegen den Fuhrlohn angefahren.

Wenn er in Abtsgmünd  Schindeln geholt habe, sei er   ebenfallss den genannten Weg gefahren.  Solchen  Weg habe er auch schon vor und nach der Nördlinger Schlacht (1634) gebraucht und darin gefahren.  

Zum Dritten: Seien sie das eine oder andere mal von Heuchlingen auf den Birkhof zu gefahren, aber helingerweise  (heimlich), und auch etwa aus Nachbarschaft - also gutmütigerweise,  habe man sie etliche mal  passieren lassen.  Aber es sei dies nicht rechtens, da man, wenn man von Hchl. aus dem Birkhof  zufahre, verbotenerweise über des Mederbauern Wiese fahren müsse.

Schurrer  gab ergänzend  hierzu an:  Von Unterböbingen hinauf gegen des Brackbauer  Viehwaid zu, habe es im Fahrweg etliche grundlose und böse Gruben gehabt. (also tiefe und grundlose Fahrrinnen) Herr Baumhauer, gewesener Gemeindevogt zu Bargau, habe dem Unterböbinger Amtsuntergebenen angeordnet, dass er Steine in diese gemeldeten Gruben und Löcher  fahren und ausbessern lassen  müsse bis hinauf zu des Brackbauern Viehwaid und an das Heuchlinger Grubenholz, da sie, die Unterböbinger, dort Trieb und Trab haben (Trieb und Trabrecht)  Int. angemerkt: bei dieser letztgenannten Wegführung wurde offensichtlich über Reichenbach – und nicht über Heuchlingen  gefahren.

…….

Michael Fux, 63 Jahre, der bei seiner Mutter in Unterböbingen hauste, gibt zu Protokoll, dass er die Eisenfuhren einigemal auf des Brackbauern Viehwaid oder der Unterböbinger Viehwaid  mit habe  ab und  umgeladen, aber auch selber vielemal  die Eisenfuhren von Abtsgmünd nach Unterböbingen beim Schlösslein herab  auf Gmünd  zu  gefahren habe.

Fux kann sich aber nicht erinnern, jemalen über den Birkhof gefahren zu sein.

Intern: wie laute die Wegführung  v. Abtsgmünd  nach Reichenbach? Dann von dort:  über den Riegelhof,  Lusthof,  um Holzleuten herum zum Grubenholz ?

…….

Wolf App, von Unterböbingen, etwa 66 Jahre alt  sagt,  vor der Nördlinger  Schlacht (1634)  habe er noch  bei seinem Vater  in Reichenbach gelebt, der dort Gmündtischer  Schulthteiß gewesen sei.

Er sagt zum Ersten: Wenn sie in Abtsgmünd  Eisen geholt haben, hätten sie es dem Bürgermeister Jöhlen selig gebracht. Dabei seien sie mit den Eisenfuhren  von Abtsgmünd   auf  Reichenbach zu gefahren, von da auf den Brackwang , weiter  nach U.böbingen beim Schlösslein herab,  und weiter nach Gmünd.

Zum Zweiten: Wenn der Weg aber  gut (befahrbar) gewesen sei, so seien er und sein Vater  von Reichenbach auf  Mögglingen zu gefahren und weiter nach Gmünd.

Zum Dritten: Wie er App,  4 Jahre zu Heuchlingen gedient habe (beim Schultheißen?) seien sie einige malen, dem Mäderhof, dem Birkhof oder dem Brackwang zu gefahren. Die sei aber während des Krieges gewesen (30 jähr. Kr.) Er könne dabei nicht sagen ob dafür eine Gerechtsamkeit (Fahrrecht) gewesen sei oder nicht.

Zum Vierten:  Von Heuchlingen weg sei er App  zum Kohleisen selig nach Mögglingen gekommen und hier  4 Jahre gedient. Hierüber sagte App aus:

Wann sie mit ihren Güterwagen von Dinkelsbühl oder ihren Fischwagen von Ellwangen nach Gmünd gefahren seien, hätten sie in Onatsfeld  zum erstenmal  Zoll für den Grafen von Öttingen  zahlen müssen, danach den Zweiten auf dem Zollhof  oberhalb Mögglingen den Wöllwarths. Den dritten Zoll dann in Mögglingen und den Letzten zu Unterböbingen. Intern: auch hier nur eine vage und Grobe Wegebeschreibung.

…....

Jakob Beyrlin oder Kuab genannt von Mögglingen und ungefähr 75 Jahre,  sagt

Erstens: Wann sie Eisenfuhren von Abtsgmünd ausgefahren, seien sie auf Reichenbach zu gefahren, von dannen an des  Haidenbauern  von Holzleuten Holz herab  ( an des Haidenbauers Wald), neben dem Bibert,  unter dem Breitenberg  herunter auf  Mögglingen, von dort auf  Unterböbingen und weiter Gmünd  zu.

Zum Zweiten: Auf der Hochstraß  habe  keiner hinunterfahren dürfen. Wenn einer helingerweis (heimlich) hinter gefahren und ihn der Flurer (Feldschütz) erwischt habe, so habe  dieser einem die Wagenketten  abgenommen oder man mit dem selben auskommen (klarkommen, bezahlen)  müssen.

Zum Dritten: Wann sie Güterwagen  von Dinkelsbühl oder Fischwagen  von  Ellwangen nach Gmünd gefahren, haben sie den gesetzten Weg  (den vorgeschriebenen Weg) genommen nämlich: Von Ellwangen auf  Schwabsberg  zu, von dannen auf Hüttlingen, von Hüttlingen auf Onatsfeld und von dort auf Hammerstatt. Von Hammerstatt auf den Zollhof, von dort nach Mögglingen,  weiter nach U. Böbingen und weiter Gmünd zu.

….........

Jacob Fischer zu Mögglingen, ungef. 70 Jahre sagt aus:

Wann sie mit Eisenfuhren von Abtsgmünd  seien nach Gmünd gefahren , seien sie  von Abtsgmünd auf Reichenbach, von dannen an des  Haidenbauern  von Holzleuten Holz  ( Haidenbauers Wald), und neben dem Bibert herab,  unter dem Breitenberg herunter auf  Mögglingen, von dort auf  Unterböbingen und weiter Gmünd zu gefahren.

Auf der Hochstraß habe keiner hinunter fahren dürfen. Wenn einer dann  doch helingerweise (heimlicherweise) hinuntergefahren sei  und  ihn der Flurer (Feldschütz) verwischt (erwischt) hat, so habe dieser einem die  Spann-Ketten abgenommen, oder man habe mit demselben anders auskommen (klarkommen) müsse.

Für  Güterfuhren von Dinkelsbühl - oder Fischwagen von Ellwangen nach Gmünd seien alle gegen Mögglingen, Unterböbingen und auf Gmünd zu gefahren.

…......................... ...........................…. .............................

Fischerweg – oder  Fischtransporte von Ellwangen i.d. Reichstadt Gmünd
im 17. Jh
.

Der Fürstprobst  Ellwangen besaß im 17. – und der ersten Hälfte des 18. Jh. bis zu 80 besetzte Fischweiher und Fischgruben.  Aus diesen Fischweihern nun konnte der große Bedarf  an Fischen  der umliegenden Klöster, so  auch der Klöster in Gmünd , befriedigt werden. Die Fische  für die Gmünder Klöster wurden dann sowohl auf Fuhrwerken, als auch per Botengänge zu Fuß - aber auch per Pferdeboten (siehe hier die - früher bedeutende, Poststation im "Adler" in Hchl. ), von der Probstei  Ellwangen nach Gmünd transportiert.  Wobei auch  Heuchlingen tangiert wurde.
 
--- Bei all diesen Fuhren oder Botengängen gab es den Fischerweg nicht ---
Je nach Standort des beauftragen Fuhrunternehmens oder der Botenstelle,  variierten sowohl die  Fahrwege, wie auch die Transportouten der Boten
auch abhängig  von den  Jahreszeiten oder den  Witterungsverhältnissen.
Über diese,  fast geheimnisvollen  Fischerwege  (jeder tangierte Ort reklamiert so einen Weg für sich)  wurden in wiederkehrenden Aussagen Stellung genommen.
Dr. Vogelmann Aus dem Wortschatz der Ellwanger Mundart“ schreibt  hierzu:
Der Fischerweg führte früher von Ellwangen nach Gmünd und zwar über  Schrezheim, Eschpachweiler (früher Ölhäusle  genannt) nach Neuler, von hier aus, fast nur für Fußgänger möglich, durch einen Eichenwald auf der Höhe zwischen Ebnat und Bronnen nach Abtsgmünd. Dann nach Heuchlingen - wobei die nähere Wegroute nicht offen ist (Jahreszeit), am Mäderhof vorüber, endlich,  nach Schönhardt und Iggingen rechts liegen lassend, mündete  er   zwischen Unterböbingen und Hussenhofen auf die Landstraße ein.

....

Hugo Micheli dagegen schreibt hierzu in den “Gmünder Heimatblätter“:
Der sogenannte Fischerweg von Ellwangen nach Schwäb. Gmünd liegt nach Aussage des *Jakob Fischer  zweifelsfrei fest: Er führte nicht über Schrezheim, Eschpachweiler- Neuler  Abtsgmünd (vergl. Gmünder Heimatblätter 1936, 9, 128)
*Sondern von Ellwangen auf  Schwabsberg  zu, von dannen auf Hüttlingen, von Hüttlingen auf Onatsfeld und von dort auf Hammerstatt. Von Hammerstatt auf den Zollhof, von dort nach Mögglingen,  weiter nach U. Böbingen und weiter Gmünd zu. (*betrifft  d. Bericht des Jakob Beyrlin. Der Bericht des Jakob Fischer ist nichtssagend)


Intern sei hier nun angemerkt: Nach Micheli
erhielt der Fischerweg demnach seine Bezeichnung nach den Wegeaufzeichnungen der zahlreichen Fischfuhren aus der Probstei Ellwangen nach Gmünd -Der Bericht des  Micheli   wurde handschriftlich mit  ist  falsch" notiert.  (vermutl. im Raths. Hchl.  duch H. Ho. oder M. Pa.) 

Dabei sprechen beide  Berichte vom „Fischerweg",  meinen aber, einmal  die Wege der Fuhrwerke mit den Fischfuhren - zum Andern  die  Wege der Fischträger, also deren Wegerouten.  Wobei auch hier - also in beiden Fällen, gilt:

"Den Fischerweg" gab es nicht, allenfalls Fischerwege" -------


Quellen: Altaktensammlung A. Schürle  Archivteil EG - 3. Regalzeile li.  O/A Beschreibung Aalen v. 1854.  Gmünder Heimatblätter 1936, 9, 12, hier: aus einem Venehmungsprotokoll vom 20. Apr. 1670 a.d.  fürstpröbstl.  Archiv Ellwangen.  Dann das Kreisarchiv Aalen u. div. Recherchen aus Web.

….

Noch offene Fragen

< Die agierenden Fuhrknechte waren offensichtlich (z. Tl. abwechselnd)  in und aus versch. Gemeinden im Dienst. Wer waren deren Dienstherren? größere Bauern, Schultheißen o.ä.?  Wie kamen diese zu solchen Fahraufträgen oder wer vergab sie? Hier muß noch reche-rchiert werden.

< Die Fuhrleute  fuhren,  je nach Standort ihres Heimatstalles  und  ihrer Ortskenntnisse,  verschiedene Routen, abhängig auch von den Jahreszeiten, dem Wetter und dem jeweiligen Zustand der Wege.

Es gibt noch weitere offenen Frage betreffs der  "Eisenfuhren" nach der Reichsstadt Gmünd und dessen Umland.

< Was hatten die Fuhrleute auf ihren Wagen? waren es noch ungeschmiedete Eisenluppen? oder schon vorgeschmiedete Waren? In welcher Form lagen diese vor? Die Antwort (2023) Es war sogenanntes "Zaineisen od. Zeineisen" - in den Hammerwerken geschmiedete fingerstarke Eisenstangen, welche damals Zentnerweise eingekauft und zum Nagelschmied gefahren wurden.

< Ist die Fertigungsart zur Eisengewinnung in Abtsgmünd im Jahr 1670 noch bekannt? Waren Schachtöfen und Herdöfen oder schon Vorformen von Hochöfen im Einsatz?

< War parallel zur Eisengießerei schon eine Eisenschmiede im Betrieb (Altschmiede) oder entstand diese erst später?

Bemerkenswert noch: Als Eisenlieferant fungierte  im 17. Jh. das zu Herrschaft Ellwangen gehörige und im Jahr 1611 gegründete Eisenwerk in Abtsgmünd. (1611 Altschmiede – 1699 Neuschmiede) Ellwangen kontrollierte damals durch seine Monopolstellung  den gesamten Eisenhandel im ganzen Gebiet des heutigen Ostalbkreises.

 

Zurück zur Navigation