6 Schachtbrunnen und 2 Laufbrunnen
in der Vorstadt Übersicht der Brunnenstandorte in der Vorstadt von Haus 47 "Rad", bis zum Haus 56- "Mühle", siehe orange und -rote Markierung.
Spätestens in den 1860er- Jahren, bei der Planung der Neuen-Mögglinger Strasse, wurde das Bachbett umgeleitet. Es führte jetzt wischen der St. Georgskapelle und dem Haus Sachsenmaier hindurch zur Lein. Das Pfeifenbrünnle
- aus Rath.- Altregistratur 1810/6125 - Jan. 2011
. Am 9. Mai 1898 wurden die Beteiligten des sogenannten
Pfeifenbrünnle in der Vorstadt vor dem Schultheißenamt vorgeladen um sich
darüber schlüssig zu machen, was mit dem fraglichen Brunnen, welcher ganz
wertlos geworden und dem Zerfall nahe ist, geschehen soll. Sie trafen
folgende Übereinkunft …….. gekürzt: 1. .. der
Gemeinde wird überlassen, den ausgemauerten Brunnenschacht einzufüllen, die
wenigen vorhandenen brauchbaren Steine zu verwerten und den Platz beliebig zu
benutzen. Interessant: Die 17 Unterzeichner vertreten
alle Häuser vom Lauchbauer angefangen über das sogen. "Kasper- Anwesen -
ist der heutige Kindergarten, den Schuhmichele-
heute Haus Stäb, Schlossers - heute
Haus Lauber, Koiser- Haus Rieg, Lauchele-Haus Klopfer/Weber, Kehlschneider- heute Haus Mach, Haus
Munz und alle Häuser der Vorstadt, außer dem Zergelschwarz- Haus Vogt und dem Haus Ilg - Hillenbrand.
Was ist i.d.
Zwischenzeit passiert? Vermuten lässt, dass zwischenzeitlich an anderen
Stellen Brunnen gebaut worden sind. So der Brunnen beim Ilg / Faul - Schuhmichele,
beim Rad, am Kehlbergle, der Brunnen bei Vatter - Lauchbauer, der bei der Mühle und der beim Kellerhaus gegenüber vom Haus Sachsenmaier- Eduarda. .......................
.................. Schachtbrunnen 2 beim
"Rad"
Hier ist nun zu vermuten, dass der Brunnen beim "Rad" im Zuge der Verlegung des Pfeifenbrünnle infolge des Baues der neuen Mögglinger Straße, neu gegraben worden ist. (wenn hier überhaupt ein Brunnen bestanden hat)
................... .................... Schachtbrunnen 5 bei der Mühle
………………
………………….. Schachtbrunnen 6 bei der Einfahrt zur Mühle. Gegenüber dem früheren "Schulfranza Häusle"-
d. heut. Haus Renger, über dem Tiefenbach - siehe blaue Markierung im ob. Plan, neben den alten Kellern, war
ein 1-2 m tiefer Brunnenschacht in eine stark wasserschüssige Sandsteinformation
gesetzt. Zum Pumpbrunnen führte ein kleines Brücklein. Das Wasser
wurde mit einer Schwengelpumpe gefördert. Es musste nun in die anliegenden
Häuser und Ställe getragen werden. Wann diese Brunnenanlage erstellt
wurde ist nicht bekannt.
……………… …………………. Schöpf- und Laufbrunnen gegenüber beim ehemaligen
Sachsenmaier - Haus Aus
dem Berg, gegenüber dem früher sogenannten Kellerhaus, drückte
seit alters her eine ergiebige Quelle. Dieses Kellerhaus ist übrigens dann auch der Namensgeber für den letzten
Hausbewohner Josef Sachs-enmaier - den Kellerseff. Josef
Sachsenmaier, 1852-1928, grub
nun einen Keller über eben diese Quellschüttung in den Berg. Noch
im Keller fasste er die Quelle in einem Schacht. Dabei diente dieser
Wasserschacht als eine Art Kühlbehälter. Sodann führte Sachsenmaier
noch eine Leitung vom Schacht weg zu einem Schöpf- u. Laufbrunnen
außerhalb des Kellers. Dieser wurde noch bis zum Zeitpunkt des Hausabbruches
zur Versorgung der Hausbewohner und des Viehs mit Trinkwasser genutzt. 1965 wird das alte "Kellerseffa" - Gebäude
zusammen mit der Scheune abgebrochen. 1911-1912 wurde auch
in der Vorstadt ein gemeinschaftliches Wasserversorgungssystem mit
Hausschlüssen zu den einzelnen Anwesen gebaut. Zu diesem Zweck wurde einmal
eine Quellschüttung in der "Espe"
in einer eigens gebauten Brunnenstube und eine weitere Quelle
unter dem Galgenberg beim heutigen Haus Pfeiffer/Seibold gefasst und über
eine Sammelleitung in ein gemauertes Reservoir im Garten über dem Haus
"Hillenbrand"/ Ilg und oberhalb der Turnhalle geleitet. Die Hauptversorgungsleitung verlief nun vom dem
besagten Reservoir bis zum Haus Sachsenmaier ("Eduard").
Von der Hauptleitung weg führten die Stichleitungen dann zu den einzelnen
Hausanwesen- außer
zum Haus Sachsenmaier - "Kellerseff" Bemerkenswert
hier: auch das Haus Steinwand an der Mögglinger Str. war an das
Leitungsnetz angeschlossen. Das Wasser drückte hoch bis zu dessen Erdgeschoß.
Im Sommer, bei geringer Quellschüttung, blieb das Wasser aber auch schon mal
aus.
Über
den Bau dieser privaten Wasserleitungs-Gesellschaft liegt noch eine Handwerkerrechnung
von Maurermeister Werner vor. Sie ist im Besitz von Josef Hillenbrand in
Fachsenfeld. Die Quellfassung
in der Espe mit der Brunnenstube ist heute im Besitz von Hans Sachsenmaier
und liefert immer noch ganzjährig Wasser. Die Espe-Quelle war früher, als man
noch mit Kuh- und Pferdefuhrwerken unterwegs war, eine beliebte Haltestelle
um frisches Wasser in die Krüge und Flaschen zu füllen für den Durst bei der
Feldarbeit. Mit dem Bau der Holstein-Villa und in Folge weiterer
Bauerschließungen, verschlugen sich die Wasserzuläufe zu den Quellfassungen
teilweise. Der Zulauf zum Reservoir wurde immer geringer, oder versiegte
zeitweise. Das Reservoir wurde daraufhin um die Jahrhundertwende (2000)
zugeschüttet. Es war gegenstandslos geworden. Wissenswertes
angehängt: Bei diversen Baumaßnahmen der Fa. Hülsken
an der Staße z. Brackwang kamen alte Wasser- Rohrleitungsteile
zu den Brunnen links der Lein |