Der Gedenktag-Unserer Lieben Frau auf dem Berge Karmel - und

Die "Skapulier-Madonna"
- sichtbares Zeichen bei der Skapulier-Prozession

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Der Gedenktag „Unserer Lieben Frau auf dem Berge Karmel wurde erstmals am 16. Juli  1386 in englischen Karmelitenklöstern als Eigenfest des Ordens am 17. Juli bezeugt.

1595 wurde die Feier dieses Gedenktags von der vatikanischen Ritenkongregation auch außerhalb des Ordens ermöglicht.
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Schon im Jahr 1667 wurde dann in Heuchlingen
eine Skapulierbruderschaft gegründet.  Im Volksmund wird dieser Gedenktag am Sonntag nach dem 16. Julie als Skapulierfest gefeiert. Höhepunkt des Festes ist - neben der im Eingang beschriebenen kirchlichen Feier, die anschließende große Prozession durch die einstmals mit frischem und jungem Gras bestreuten Straßen entlang der geschmückten Häuser. Bei dieser Prozession wird die von dem Priester hocherhobene *Monstranz durch die Straßen getragen, beschirmt von einem "Himmel" genannten Stoffbaldachin. Der Himmel wird von 4 ausgewählten, ehrenhaften Bürgern der Gemeinde getragen.

*Eine Monstranz (lat. monstrare „zeigen“) ist ein kostbares, mit Gold und oft auch mit Edelsteinen gestaltetes liturgisches Schaugerät mit einem Fensterbereich, in dem eine konsekrierte Hostie zur Verehrung und Anbetung feierlich gezeigt wird. Qu.Wikip.

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Die Bruderschafts-Kerze. Die Einführung der Skapulierbruderschaft wirkte über lange Zeit eine große Euphorie und weite Teilnahme aus, wie diverse Spenden und mildtätige Stiftungen zeigten.

So spendete die Ersam Gemeind allhier (die Gemeinde v. hier u. Hlzl.) 1669 eine ewige Kerze  von 18 Pfund, die alle Zeit während der Messe brennen und alle 4 Wochen vom Bürgermeister beim Umgang (heute nicht mehr Brauch) herumgetragen werden solle, und alle Jahr von der Gemeinde verbessert – also neu angeschafft werden soll. So ist es heute noch der Brauch, dass der Dorfbürgermeister diese Kerze bei der Skapulier-Prozession, hinter der Monstranz unter dem Baldachin schreitend, durch die Straßen trägt.
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Der Marianisch Rat - wie an anderer Stelle schon erwähnt. Ein besonderes  Merkmal bei der Prozession durch die Straßen der Gemeinde,  war die Begleitung der Monstranz durch den Marianischen Rat - im Volksmund und in neuerer Zeit - bis hinein in die Mitte des 20. Jh., auch "Heilige Infanterie" genannt. Dieser Rat  bestand aus 15 ehrenwerten Männern und Bruderschaftsmitgliedern aus der Gemeinde. Gegründet 1735, übte er bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jh. sein Amt aus. Der Rat hatte besonders das Skapulierfest und die Bruderschaft zu leiten. Er fungierte als eine Art Pfarrgemeinderat in allen Fragen zum Skapulierfest.

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Weitere Bruderschafts- Stiftungen. 

1688 stiftete Georg Stäb, Bauer vom Beißwang, der Bruderschaft ein Kruzifix - das heute (1950) noch vorhandenden ist, und das der Bruderschaft vorausgetragen werden soll.

Schon vorher, 1676, stiftete der Bauer Jakob Bihr von Holzleuten einen Opferstock, welcher in der Kirche zur Aufnahme mildtätiger Spenden Verwendung finden solle. Auch diese Stiftung war noch bis in jüngere Zeit in der Kirche an der hinteren Bankreihe - der Turmstube zu, angebracht. (nach divers. Erinnerungen)
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Die Skapulier-Madonna.

Ein weiteres und sichtbares Zeichen bei der Skapulier-Prozession durch die Straßen von Heuchlingen ist eine Skulptur, die Skapulier-Madonna. Bei dieser Skulptur überreicht die allerseligste Jungfrau Maria mit dem Jesuskind auf dem Schoß dem Simon Stock das Skapulier. Diese Skulptur nun wird nach alter Überlieferung und altem Brauch von 6 Jungfrauen bei der Prozession der Monstranz voraus durch die Straßen getragen.

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"Skapulier-Madonna" - bei den Prozessionen am "Heuchlinger -Fest" und an Fronleichnam durch die Straßen von Heuchlingen getragen.


Die allerseligste Jungfrau Maria, mit dem Jesuskind auf dem Schoß

überreicht

Simon Stock

das *Skapulier

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Dieses *Sakramen-tale geht auf eine Vision des hl. Simon Stock zurück, einem Generaloberen der Karmeliten, dem die Gottesmutter Maria erschien. In der Vision trug sie ein Skapulier in der Hand und gab dem hl. Simon Stock das Versprechen, dass jeder, der es trage, unter ihrem besonderen Schutz stehe. Auch Angehörige anderer Orden und schließlich Laien baten dann, ein solches Skapulier tragen zu dürfen --

Skapulier- Bruderschaften entstanden.

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Die oben dargestellte Skapulier- Madonnen-Statue - geschnitzt aus Holz, ruht auf einer 9 cm dicken Grundplatte. Sie misst ca. 146 cm in der Höhe, 112 cm in der Länge und ca. 67 cm in der Tiefe. Ihr Gewicht beträgt geschätzt 130 bis 160 kg. (n. M.Hirsch)
Die Madonna soll nach altem Brauch alljährlich am Skapulierfest bei der feierlichen Prozession von 6 Jungfrauen durch die Straßen getragen werden.


Bemerkenswertes:
Nach Aussage v. Irmgard Waidmann gab es zur oben dargestellen Skapulier-Madonna
eine Vorgänger-Skulptur. Wann beide Skulpturen erstmals in Erscheinung getreten sind, läss sich derzeit noch nicht sagen. Hier vertrauen wir noch auf den Zufall.

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