Fronleichnam
und Fronleichnamsaltäre in
Heuchlingen .................... 1264 verordnet Papst Urban IV. für die ganze
Kirche das "Fest des hochwürdigsten Sakraments des Altars". .. .. *1545-1563
bestätigte das Kontil von Trient das Fronleichnamsfest als einen demonstrativen
Akzent des christlichen Glaubens. Dies wohl auch als Antwort auf die Einschätzung
Luthers. Dieser bezeichnete 1527 Fronleichnam als das "allerschädlichste
Jahresfest". *
Qu. "Dalkingen und Weiler in der Geschichte". ..............
.............. ................ Fronleichnam in Heuchlingen Die Entstehung der Pfarrstelle
Heuchlingen wird schon für das 13. Jahrh. angenommen. Erwähnungen in den Kirchenbüchern. In
früheren Heiligenrechnungen finden sich immer wieder Vermerke zum
Fronleichnamsfest. Hier z.B. über Ausgaben für die das Bereitstellen
und die Zufuhr der "Maien" (belaubte grüne Bäumchen, wie
Birken, starke Äste wie Haselnuss, Eschen u.a.). Damit wurden nicht
nur die Altäre eingegrenzt, sondern auch die gesamte Strecke des Prozessionsweges
links und rechts mit solchen Bäumchen oder Äste abgesteckt. Die Prozessionsstrecke
wurde mit frischen jungen Gras abgestreut und die Häuser mit Girlanden
aus grünen Fichtenzweigen und sakralen Gegenständen geschmückt. Diese
hier genannten Bräuche waren im weiten Umkreis bekannt und verbreitet – wie sie ähnlich
auch in der "Dalkinger und Weiler- Geschichte" beschrieben
werden. Hier wird auch erwähnt, "dass das auf dem Prozessionsweg
gestreute Gras nach der Prozession wieder sauber zusammengetan und
demVieh gefüttert, dass auch dem Vieh Gottesheil wiederfahre".
.. In
der HL- Rechng. v. 1800 bezahlt der Heiligen Pfleger Melch. Ohnewald an den Wirt Joh. Melchior Kieninger für
Verzehr und Trank am Fronleichnamstag für: .. Verkündbücher Erstmals
in den "Verkündbüchern" finden sich nähere Hinweise zur
Gestaltung und den Ablauf des Festes. 1829 und 1834 werden dabei
auch erstmals die Standorte der Fronleichnam
wird dabei auch als sogenanntes Oktav-Fest
bezeichnet, d.h. es wird einmal das eigentliche Fronleichnamsfest
am besagten Donnerstag nach der Pfingstoctav und eine Fronleichnamsfes-Octav
am Donnerstag darauf gefeiert. Dieses Fronleichnamsfes-Octav
fand um 7 oder 8 Uhr statt, verbunden mit einer kleinen Prozession
um die Kirche herum. Dabei wurden ebenfalls die 4 Evangelien gelesen. .. Am Donnerstag begehen wir das Fest des hh. Fronleichnams
u. H. J. Sh. Es ist ein gebothener Feiertag. Am Vorabend wird abends um 7 Uhr der
erste h. Segen gegeben und dabei der der *dreißigste und die Litanei
gebetet. Am Festtag selbst ist um 7 Uhr das Amt, nach selber wird
die Prosession mit dem Hohen Gut um das Dorf gehalten, allwo
die 4 Evangelien abgesungen und jedes mal
der hl. Segen über das Dorf und die Feldfrüchte gegeben wird. Bei
dieser Prozession sollen diejenigen wieder die Ferkula
tragen, welche selbe voriges Jahr getragen haben, oder ihrem Abgang
andere bestellen. Alle werden ermahnet, daß
sie die Gassen u. Wege säuberlich halten und gute Ordnung beobachten
sollen. Unter der Octav wird sowohl in der hl. Mess,
als auch abends um 7 Uhr das Hohe Gut ausgesetzt *und 30er und Litanei
gebetet. Von heut über 8 Tag ist die große Salzweihung…
………………. …. am Donnerstag feiern wir das Fest des Fronleichnams unseres Herrn Jesu Chr: an welchem um 8 Uhr das Hochamt ist mit
darauffolgender Prozession im Dorfe herum….. Die
Ordnung dabei ist im Ganzen dieselbe wie bei den Bittgängen. (Intern: wobei die
Prozessionsordnung bei den Bittgängen nicht beschrieben wird -nur, „dass der
marianische Rat dabei seine Verrichtungen bei dem Allerheiligst wie sonst zu
beobachten hat“) Das erste und zweite Evangelium wird an den gewöhnlichen Orten, das
dritte bei der Zehntscheuer und das vierte am Platz der früheren dritten Station gelesen, damit
der Zug der Prozession immer die breitere Straße habe und so die Prozession
ungestörter vollführt werden kann". Ergänzend hierzu angemerkt: offensichtlich wurde in diesem betreffenden Fall versucht, durch geänderte Haltestationen einen besseren oder geordneteren Prozessionsverlauf zu erreichen. Die gesetzte 4te Station, das Anwesen "Soadschmied-Schuster", wurde in diesem Jahr offensichtlich ausgespart und an das "Adler-Anwesen" gegeben, während die seitherige 3 te Station (Adler) an die Zehntscheuer verlegt wurde - vorausgesetzt , dass die erste Station der "Kübler-Altar" war - ( wenn die 1. Station. jedoch d. Kolb-Altar war, wäre der Kübler-Altar in diesem Jahr ausgespart gewesen). ……………… ….. Am Donnerstag wird das Fronleichnamsfest
um 7 Uhr mit *musikalischem Messamte
und Prozession im Dorfe herum, nachmittags um 1 Uhr mit musikalischer
Vesper mit Segen gefeiert. *(es ist ein Sänger Chor gebildet, der aber izt auf 4 stimmige Gesänge einübt - *Damit
die Ordnung
weniger gestört wird und alle auf den Altar sehen können, so
wird die 1 ste Station beim Haus des Matthäus Weller (Kübler),
das 2 te bei Melchior
Ilg, (Kolb), das
3 te bei Josef Fuchs (Adler), das
4 te bei Franz Selzer (Soadschmied) gehalten.
Um Reinlichkeit des Weges und ruhige Ordnung wird bestens angehalten. Vom
Freitage an, die ganze Woche hindurch, werden am Morgen täglich
das Hochwürdige Gut unter der Pfarrmesse ausgesetzt und der Segen
gegeben, weshalb der fleißige und andächtige Messbesuch,
wo es immer möglich ist, empfohlen wird.
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