Lehrer, Mesner und Organisten in Heuchlingen. Um
1600: Der Schulmeister wurde vom Dorfgericht (Gemeinderat) und vom Ober- Amtmann gewählt,
in Gegenwart vom Pfarrer und dem Dorfgericht. Als
ständiges Einkommen wird teils Geld, teils Früchte gereicht. Dazu kam ein Gemeinderecht, wie es jedem
anderem Bürger zustand. Ein
weiterer Vermerk: manchmal musste
jedes Kind zur Beheizung der Schule ein Scheit Holz mitbringen. 1658 Notiz in den Hl. Rechnungen. "Ithem dem Schulmeister zue Heuchlingen bei der St. Georgs-Kapellen allda wegen
er zue gewissen Zeiten dem Herrn Pfarrer
darin zue Altar dient, 1 fl. (florin. Gulden) und dass solche alle Tag am morgens auf
- und nachts wieder zue schließen, auch
1 fl. bezahlt worden".
Intern: angemerkt: in der St. Grg. Kapelle wurden also im bestimmten
Turnus Hl. Messen gelesen) ...................... Die Schullehrer vor 1800 -- Die ersten Erwähnungen -- Qu. Ki. Arch. Krt. 33, Mp.72 - aus Heiligen- Rechnungen u.a. Quellen u.a. 1598 wird Hans Mosenthaler als
erster Mesner in Hchl. genannt, gestorben zu Ellwangen im Jahr 1598. Um
1600 ist ein Kaspar Kugler
Inhaber des Mesneramtes in Heuchlingen. "Er bewohnt das Mesnerhaus
auf dem Bihl" (a.d.Kirchbühl).
Aus der Pfarrchronik: der
Schulmeister hat von Anfang an das Meßnerhaus
bewohnt 1625 meldet ein Joannes Melcher Ertlin, "dieser Zeit lateinischer Schulmeister zu Heuchlingen", die Geburt des Sohnes Joannes Martinus. Pate ist der ehrenvollste Martinus Khönherz, Amtsschreiber zu Heuchlingen. Angemerkt. Ertlin war wahrsch. Lateinlehrer auf dem Schloss in Heuchlingen. Nun
folgt in Heuchlingen- nach einer Wissenslücke- die große Weber- Lehrer-dynastie.
Einzelheiten über diese Weber
finden sich auch i. Anhang bei Haus 21 1. Christoph Weber, aedituus = Glöckner,
Küster, geb. ~ 1670 in Unterkochen, oo
1700 die Elisabeth Frischler. Christoph Weber wird als 11 Mesner genannt, noch mit
dem Titel „Ludimagister“- an anderen Stellen auch
als "Schulmeister und Mesner". 2. Anton Weber, aedituus, * 1704, oo 1745 Anna Maria Rieck
v. Bolnstolz.. Als
12. Mesner wird Anton 1746 dann erstmals als Schulmeister betitelt.
3. Melchior Weber, "Schullehrer
alt", * 1746, oo 1768 Rosina Kuhn. Melchior ist als 4. Johannes Weber, Schullehrer und Mesner, * 1769, oo 1792 Viktoria Wamsler, u. i. II. Ehe 1814 Theresia Kuhn. Wissenswertes hier: Johann folgt 1788 dem Vater als 14. Mesner und Lehrer. Er geht 1842 mit 73 Jahren in Pension. Jahann wurde mit 19 Jahren Mesner und Lehrer und tat 52 Jahre diesen Dienst. Er starb am 30. März 1843. Dessen
Sohn Johannes, *1816, ist später Unterlehrer in Deggingen,
von wo aus sich die Weber- Lehrer- Dynastie bis in die heutige
Zeit fortsetzte. ............ .......... Schulmeister
/ Schullehrer im 19. Jh. in Heuchlingen. Wissenswertes: In Heuchlingen war bis ca. 1830 (auch
1836 wird genannt) immer nur 1 Schullehrer für alle Klassen beschäftigt.
(Verkündbuch u. Qu. Pf. Zuber) Im Jahr 1830 bereitet Pfarrer Wörner dann den 2. Sohn des Schullehrers Joh. Weber zur Incipientenprüfung
vor. Nach dieser Prüfung konnte dann die Ausbildung zum Schullehrer
beginnen. Incipient: Lehrling bei einem Schulmeister. Angemerkt:
Ab
1836 war dafür eine Ausbilderlizent erforderlich - unter Aufsicht und Lehrergänzungen
durch den Pfarrer .......
Der
Hintergrund: da die Schülerzahl auf 170 angewachsen
war, wurde eine zweite Schulstelle errichtet. 1836
wurde Josef Wendelstein v. Rottenburg a. N.
*1814, dem Schullehrer Johann
Weber, Lehrer seit 1788, - siehe oben - als beständiger Provisor beigestellt.
1846 - 1857: Josef Lorenz, Lehrer,
Organist und Mesner. Lehrer Lorenz wechselt 1857 nach
Thannhausen. Qu. Kirch.Konv.protok. 1857 - 1875: unterzeichnet unter dem 7.12.1865 der Lehrer-Organist und
Mesmer Schulmeister Heuschmidt, genannt Jörg vom Leintal, ein umfangreiches Ortsschulrats-Protokoll. 1875 -1890: amtierte hier der noch lange in mancher Gedächtnis haftende
Lehrer - Veteran Schweizer. Auch er Organist und Mesmer. Schweizer musste wegen Schwerhörigkeit
dann aufgeben. 1890 - 1892: versch. Lehrer, Schulprovisoren als Organisten und Mesner. So unterrichtete z. B.
Mai bis Nov. 1892 ein Schulamtsanwäter Wamler. 1890? (92)- 1903: Oberlehrer Xaver Grotzer, Organist und Chorleiter. 19.. -
1912: Franz Münzer, Schulamtskandidat,
Franz Münzer wird dann mit Weisung zum 2. Sept. 1912 zum Unterlehrer
in Höchstberg, Bez. Heilbronn bestellt. (wann
Münzer die Schulstelle in Hch. antrat ist derz. nicht bekannt) Dez. 1913 - 1914: Hauptlehrer
Alfons Späth. Alfons
Späth folgte X. F. Walser, versah aber nur 7 Monate den Schulleiterdienst,
bevor er 1914 zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Am 1.7.1918 ist Späht
als Leutnant gefallen. 1914 - 1919 war die Schulleiterstelle scheinbar
verwaist - d.h. es fehlen die Einträge hierfür. (intern:
was bedeutete das konkret? - wechselnde Schulleiter, ungeordneter
Schubetrieb, Schulstundenausfälle, Ausfälle von Schultagen, usw.?) 1919- 1935 leitet Hauptlehrer Gebhard Raisch
die Schulstelle. Auch er ist Lehrer, Organist und Chorleiter.
Raisch bewohnte mit seiner Fam. das EG.
im alten Schulhaus. (Später, um 1950, wurde hier im EG. ein weiterer
Schulsaal eingerichtet) Raisch kam wegen
div. Vorkommnisse in ein schlechtes Licht und war als Lehrer
im Ort nicht mehr tragbar. Zum 1. Febr. 1935
wurde Raisch als Hauptlehrer nach Jagstzell, O/A Ellw. berufen. .... - 1931: Funk Felizitas, Lehrerin, verlässt am 24.7. 1931 Schule u. Ort Hchl. nach Steig, Gd. Heinstetten, zur Übernahme ihrer neuen Lehrstelle. Wann F. Funk in Hchl. ihren Dienst antrat ist nicht festgehalten. .... - 1931: Haas Andreas, Lehrer, verlässt ebenfalls zum 24.7. 1931 den Schulort Hchl. nach Großalledspann zur Übernahme der neuen Lehrstelle. Wann A. Haas in Hchl. den Schuldienst antrat ist nicht festgehalten. 1931 - 1932: Weingärtner Franz, Lehrer. Weingärtner verlässt 1932 die Schule in Heuchlingen und übernimmt eine Schulstelle in Hüttlingen. Wann er in Hchl. den Schuldienst antrat ist nicht festgehalten. (Frz. W. ist in Bieningen geboren) 1932 - 1935: Johann Kleiner, Lehrer.
Am 10. Apr. 1932 kommt Johann Kleiner von Lauterbach an die Schule nach
Hchl. Zum 1.4.1935 wird Kleiner nach Urach versetzt. Angemerkt:
Kleiner wohnte beim Schneider Jh. Hägele (am Dorfende li. n. Hlzl)
in der Dachwohnung zur Miete. Wissenswertes:
(für die noch älteren Hchl. Bewohner) Bei Lehrer Kleiner
gingen gingen noch Otto Bauer und Bruno Schierle (Jg.26) und Aton
Knödler, Jg. 28, (u.a.) jeweils in der 1. Klasse zur Schule. Ab der
2. Klasse (1934, bzw. 1935 ) und weiter,
war dann Lehrer Scholl ihr Klassenlehrer. Die Schüler nannten den
Lehrer Kleiner auch den Stäpfele oder den Stäpfeleshopfer.
Hintergrund: Kleiner nahm die Treppenstufen und Kirchenstapfeln immer
unter Auslassung einer oder gar 2 Stufen. Weiter: Unter dem
30.12.1934 dankte der Unterscharführer *Rektor Kleiner für die rasche
Inangriffnahme der Schaffung des H.J.- Heim`s
in den Schlossräumen und die
Mobilar-Verfügungsstellung in dieses Heim. (Rektor?) .... - 1933: Rannecker Karl, Lehrer, geb. in Bettenhausen, verlässt
26.Sept.1933 Heuchlingen und übernimmt eine Schulstelle in Hohenstadt.
Wann Rannecker in Hchl. den Schuldienst antrat ist nicht festgehalten. 1934 - 1934: Heberle Theodor, Lehrer, kommt am 22.10.1934
von Schw. Gmünd an d. Schule in Hchl. Zum
31.10.1934 wird T. Heberle nach Söflingen versetzt. Heberle
war somit nur 9 Tage an der Schule in Hchl. 1935 - ..... : Hauptlehrer Alfred Weiland, Lehrer in Altheim.
Kr. Horb, kommt zum 1. Okt. 1935 mit Ehefrau und Sohn Wolfgang als
ständiger Lehrer nach Heuchlingen. Zum 16.4.1939 wird A. Weiland
zum Schulleiter an der Volksschule in Hchl. bestellt. Er führt
die Amtsbezeichnung "Oberlehrer". Weiland
bewohnte mit seiner Fam. das EG. im alten
Schulhaus. Wissenswertes: Weiland war
in Hchl. zunächst im Gemeinderat, dann bis Kriegsende auch stellvertretender
Bürgermeister. Nach Ende des Krieges wird Weiland, vermutlich wegen
seiner Parteizugehörigkeit zur NSDAP, aus dem Schuldienst entlassen.
1935 - 1937: Scholl Hugo, led. Lehrer, kommt am 1.Apr.1935 als Unterlehrer von Schechingen an die V. Schule in Hchl. Am 16.Sept.1937 wechselt Scholl an die Schule nach Obernheim. 1935 - 1935: Zeller
Georg, Lehrer,
geb. inEllwangen, kommt am 23.Apr.1935 von Unterdeufstetten
nach Hchl.. Am 29.Sept.1935 wird G. Zeller
Heuchlingen wieder zurück nach Unterdeufstetten beordert. 1937 - 1938: Wiedmann
Joh. Georg, Lehrer (v.
LW.) ist seit 1. Dez. 1937 als unständiger Lehrer an die V.Schule
in Hchl. abbeordet. Grg.
Wiedmann bezog mit seiner Frau Agnes, gb. Ratgeber v. Möggl. die Unterlehrerwohnung
im Haus 34 a. d. Gänsühl. Joh. Grg. Wiedmann wird zum 1.1.1939 an
die Schule Röhlingen versetzt. Am 29.Dez.1938 zieht
er der Ehefrau und Kind Antonie als Lehrer nach Killingen, Gd. Röhlingen. 1940 - 1947: zum
1. Nov. 1940 wird
Maria Ratgeber v. Mögglingen, außerplanmäßige Lehrerin in
Lautern, an die V. Schule in Heuchlingen als Lehrerin zugewiesen.
1942 ..... : Toni Butz,
Lehrerin in Bargau, wird zum 17. Mai 1942 zur Stellvertreterin
für den zum Heeresdienst einberufenen Lehrer Alfred Weiland an die
V. Schule Hchl. bestellt. Wie lange T.
Butz hier Dienst tat ist nicht festgehalten. (In den Medekartotheken
fehlt ein Eintrag zu T. Butz - hat also zumindest nicht hier gewohnt
oder tat hier nur kurz Dienst) 1943_ 1945: Aufrecht Karl, Lehrer, geb. 1888 in Cannstatt, verlässt zum 20.4.1945 Heuchlingen nach ... ? Intern angemerkt: Aufrecht ist vermutlich seit dem 1. Okt. 1943 an der Schule in Hchl. In einer Gemeinderechnung v. 1943 steht der Vermerk: die Miete f.d. Hauptlehrer Aufrecht ist ab. dem 1. Okt. 1943 zu verrechnen. Wissenswertes: Aufrecht war Volkssturmführer. Er befehligte die Volkssturmtrupps zur Errichtung der Panzersperren in Hchl. und Horn. Möglich, dass Aufrecht nach Kriegsende vorübergehend vom Schuldienst entbunden war. (Aufrecht findet sich nicht in den Meldekartotheken- seltsam?) Zum Juli 1945 zieht eine Maier Klara, Lehrerin, wieder nach Stuttgart. Ob und wie lange K. Maier an der Schule in Hchl. Dienst tat, ist unbestimmt. Zum Okt. 1945 zieht eine Haag Berta, Lehrerin, nach Gmünd zurück. Ob und wie lange B. Haag an der Schule in Hchl. Dienst tat, ist unbestimmt. 1945:
zum 1.10.1945
wird die Ordensschwester M. Domitilla (Anna
Dentler) als Fachlehrerin (Handarbeitslehrerin) an die V.
Schule in Hchl. berufen. 1945
- 15.11.1947:
Frl. Charlotte
Dehen (Jg.
1912) aus Wilhelmshaven, wird auf den 14.9.1945 als Stellvertreterin
für den von der Wehrmacht noch nicht zurückgekehrten Lehrer Alfred
Weiland (Wahl?) bestellt. Wie lange C. Dehen an der Schule in Hchl
Dienst tat ist derzeit nicht bekannt. 1945 - ..... : Wiesner
Alfred, Hilfslehrer,
geb. 1923 in Jägerndorf (Sudeten), kommt am 18.10.1945 an die Schule
in Hchl. Wie langen Wiesner in Hchl. Dienst tat, ist derzeit nicht
bekannt. Wissenswertes: A. Wiesner heiratet in Hchl. die Charlotte
Dehen. 1947 - 1950: Hans Reißmüller,
bisher Schulhelfer a. d. V. Schule in Durlangen, übernimmt zum 1.1.1947
eine Stelle als Lehrer an der V. Schule in Heuchlingen. Die nötigen
Anweisungen erteilt ihm Frau Lehrerin Wiesner (vorm. Frl. Dehen).
1947 - 1948: Frl. Klara
Kuhn, Lehrerin, wird
zum 1.1.1947 als außerplanmäßige Lehrkraft der V. Schule in Heuchlingen
zugewiesen. Die nötigen Anweisungen erteilt die Lehrerin Frau Wiesner.
Zum 15.Sept.1948 endete der Lehrauftrag
v. Frl. Kuhn. Kuhn übernimmt zum 16.Sept. 1948
die außerplanmäßige Lehrstelle an der V. Schule in Weiler i.d.B. 1947 - 1949: Lehrer
Felix Emer , * 30.4.1914, wird zum 1.2.1947
an die Volksschule Heuchlingen an die Stelle v. Maria Ratgeber versetzt.
(vorher in Sersheim, Kr. Vaih./Enz) F. Emer lehrt ab 1. März
1949 an der V. Schule in Leinzell. Aug. 1947: Mitteilung des Kultusministeriums:
Die beiden aus dem Dienst entlassenen Lehrer Wahl und Weiland haben
in Hchl keinen Anspruch mehr auf eine Dienstwohnung. (Intern: Entlassungsgrund
war vermutlich die Parteizugehörigkeit zur NSDAP). Wahl und Weiland
finden sich später an anderen Schulen als Lehrer wieder. Wahl in U.
Böbingen, Weiland in U. Kochen)
Wissenswertes:
E. Mantel wird zum 16.10.1947 an die Schule nach Horn versetzt. Da
dort aber die Stelle noch mit Lehrer Hertrich besetzt und Weiteres
noch ungeklärt war, wurde es Lehrer E. Mantel freigestellt, ob die
Stelle in Hchl. für ihn mehr befriedigend sei. (ein
ungewöhnl. Wohlwollen) Erst im Aug. 1949 wird Mantel dann
amtlich von Horn weg an die Lehrerstelle in Hchl. beordert. 1948 - ..... : Lehrer Wilhelm Peters wird auf den
16.Sept.1948 an die V. Schule in Hchl.- stellvertretend an die
Stelle Weiland, versetzt. (vorher Untergriesheim, Bez. Heilbronn.)
Lehrer Peters lehrte vermutl. bis zum März 1949 an der Schule
in Hchl., bevor er dann an der V. Schule Schechingen eine neue Lehrerstelle
antrat. Eingefügt:
Um 1949/50/51
wird ein separates Wohnhaus für die Lehrerschaft im Areal
des Pfarrgartens - schräg gegenüber dem Schulgebäude,
errichtet. (unter fleißiger Mitwirkung der größeren
Schüler: zutragen von Dachziegeln u.a. mehr) Juli 1950:
Ernst Mantel wird mit Wirkung v. 1.7.1950 zum Hauptlehrer
an der V. Schule in Hchl. ernannt. E. Mantel war dann bis ca. bis
1980 Schulleiter an der Schule in Heuchlingen. Wissenswertes hier: Um diese Stelle hatten sich
die beiden Lehrer "Mantel und "Baumhauer beworben. Mantel
bekam dann den Vorzug, auch aufgrund seiner bisher erfolgreichen Schulleitertätigkeit
seit 1947. .........
1964 wird vom Ortsschulrat dringend eine 4. Lehrerstelle an der hiesigen dreiklassigen V. Schule angemahnt.
Im
Sept. 1972 wird die neue Schule im Tal eingeweiht.
........................ zurueck zur Schule in Heuchlingen Teil 1
-- das
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