Lehrer, Mesner und Organisten in Heuchlingen.

Um 1600: Der Schulmeister wurde vom Dorfgericht (Gemeinderat) und vom Ober- Amtmann gewählt, in Gegenwart vom Pfarrer und dem Dorfgericht.
Als Schulmeister wurde in der Regel irgend ein Bauer oder Handwerker, der seinen Beruf nimmer recht ausüben konnte, dazu gewählt.

Als ständiges Einkommen wird teils Geld, teils Früchte gereicht. Dazu kam ein Gemeinderecht, wie es jedem anderem Bürger zustand. Ein weiterer Vermerk: manchmal musste jedes Kind zur Beheizung der Schule ein Scheit Holz mitbringen.

1658 Notiz in den Hl. Rechnungen.

"Ithem dem Schulmeister zue Heuchlingen bei der St. Georgs-Kapellen allda wegen er zue gewissen Zeiten dem Herrn Pfarrer darin zue Altar dient, 1 fl. (florin. Gulden) und dass solche alle Tag am morgens auf - und nachts wieder zue schließen, auch 1 fl. bezahlt worden". Intern: angemerkt: in der St. Grg. Kapelle wurden also im bestimmten Turnus Hl. Messen gelesen)

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Die Schullehrer vor 1800 -- Die ersten Erwähnungen -- Qu. Ki. Arch. Krt. 33, Mp.72 - aus Heiligen- Rechnungen u.a. Quellen u.a.

1598 wird Hans Mosenthaler als erster Mesner in Hchl. genannt, gestorben zu Ellwangen im Jahr 1598.

Um 1600 ist ein Kaspar Kugler Inhaber des Mesneramtes in Heuchlingen. "Er bewohnt das Mesnerhaus auf dem Bihl" (a.d.Kirchbühl). Aus der Pfarrchronik: der Schulmeister hat von Anfang an das Meßnerhaus bewohnt - Interne Anmerkung hier: Das Mesnerhaus war sehr wahrsch. das Haus 68. Es stand am Platz gegenüber dem Kirch-Parkplatz - heute ein Neubau u. im Besitz der Fam. Brzezina.

 

1625 meldet ein Joannes Melcher Ertlin, "dieser Zeit lateinischer Schulmeister zu Heuchlingen", die Geburt des Sohnes Joannes Martinus. Pate ist der ehrenvollste Martinus Khönherz, Amtsschreiber zu Heuchlingen. Angemerkt. Ertlin war wahrsch. Lateinlehrer auf dem Schloss in Heuchlingen.

Nun folgt in Heuchlingen- nach einer Wissenslücke- die große Weber- Lehrer-dynastie. Einzelheiten über diese Weber finden sich auch i. Anhang bei Haus 21

1. Christoph Weber, aedituus = Glöckner, Küster, geb. ~ 1670 in Unterkochen, oo 1700 die Elisabeth Frischler. Christoph Weber wird als 11 Mesner genannt, noch mit dem Titel „Ludimagister“- an anderen Stellen auch als "Schulmeister und Mesner".

2. Anton Weber, aedituus, * 1704, oo 1745 Anna Maria Rieck v. Bolnstolz.. Als 12. Mesner wird Anton 1746 dann erstmals als Schulmeister betitelt.

3. Melchior Weber, "Schullehrer alt", * 1746, oo 1768 Rosina Kuhn. Melchior ist als
13. Mesner und als Schullehrer aufgeführt.

4. Johannes Weber, Schullehrer und Mesner, * 1769, oo 1792 Viktoria Wamsler, u. i. II. Ehe 1814 Theresia Kuhn. Wissenswertes hier: Johann folgt 1788 dem Vater als 14. Mesner und Lehrer. Er geht 1842 mit 73 Jahren in Pension. Jahann wurde mit 19 Jahren Mesner und Lehrer und tat 52 Jahre diesen Dienst. Er starb am 30. März 1843.  

Dessen Sohn Johannes, *1816, ist später Unterlehrer in Deggingen, von wo aus sich die Weber- Lehrer- Dynastie bis in die heutige Zeit fortsetzte.

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Schulmeister / Schullehrer im 19. Jh. in Heuchlingen.

Wissenswertes: In Heuchlingen war bis ca. 1830 (auch 1836 wird genannt) immer nur 1 Schullehrer für alle Klassen beschäftigt. (Verkündbuch u. Qu. Pf. Zuber)

Im Jahr 1830 bereitet Pfarrer Wörner dann den 2. Sohn des Schullehrers Joh. Weber zur Incipientenprüfung vor. Nach dieser Prüfung konnte dann die Ausbildung zum Schullehrer beginnen. Incipient: Lehrling bei einem Schulmeister.

Angemerkt: Ab 1836 war dafür eine Ausbilderlizent erforderlich - unter Aufsicht und Lehrergänzungen durch den Pfarrer

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1830 wurde Johann Albrecht
dem Schulmeister als erster unständiger Lehrer beigestellt. Albrecht war Proviser (Lehrergehilfe)

Der Hintergrund: da die Schülerzahl auf 170 angewachsen war, wurde eine zweite Schulstelle errichtet.

 

1836 wurde Josef Wendelstein v. Rottenburg a. N. *1814, dem Schullehrer Johann Weber, Lehrer seit 1788, - siehe oben - als beständiger Provisor beigestellt.


1842- 1846:
versch. Schulprovisoren als Organisten und Mesner.

1846 - 1857: Josef Lorenz, Lehrer, Organist und Mesner. Lehrer Lorenz wechselt 1857 nach Thannhausen. Qu. Kirch.Konv.protok.

1857 - 1875: unterzeichnet unter dem 7.12.1865 der Lehrer-Organist und Mesmer Schulmeister Heuschmidt, genannt Jörg vom Leintal, ein umfangreiches Ortsschulrats-Protokoll.

1875 -1890: amtierte hier der noch lange in mancher Gedächtnis haftende Lehrer - Veteran Schweizer. Auch er Organist und Mesmer. Schweizer musste wegen Schwerhörigkeit dann aufgeben.

1890 - 1892: versch. Lehrer, Schulprovisoren als Organisten und Mesner. So unterrichtete z. B. Mai bis Nov. 1892 ein Schulamtsanwäter Wamler.

1890? (92)- 1903: Oberlehrer Xaver Grotzer, Organist und Chorleiter.
Zum 1 Mai 1903 wurde Grotzer auf die Schulstelle in Denbach berufen. Die hiesige Schulstelle war dadurch valent geworden. Erst am 1 Dez. 1903 trat dann Grotzers Nachfolger X. F. Walser seinen Schuldienst in Hchl. an.
Grotzer wurde von Provisoren unterstützt, u. a. Wilhelm Dolderer 1897/97 u. Otto Hilsenbeck, 1897. Angemerkt: W. Dolderer (v. Leinzell) heirat 1906 die Maria Veronika Stütz, Tochter des Schultheißen und Postagenten Johannes Stütz v. Hchl.
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Noch bekannte Lehrer in Heuchlingen in der ersten Hälfte des 20. Jh. bis zur Schließung der Schule um 1972. Angemerkt hier: Die Namen der in dieser Zeit eingesetzten Unterlehrer (ständig oder unständig) sind nur lückenhaft notiert. Qu. derzeit: Pf. Zuber und Ernst Mantel. Die Daten von 1929- 1945 und danach, lassen sich in den Melde-Kartotheken i. Rathaus nachweisen - aber auch hier mit Lücken. Auffällig für die Jahre 1930 bis 1946/48 ist auf jeden Fall der hohe Verbrauch an Lehrpersonal und Lehrerwechsel. Ein geordneter Schulbetrieb wird dabei wohl nicht möglich gewesen sein.
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Nun die Lehrer
1903 - 1913: Xav. Friedrich Walser, Hauptlehrer, Organist und Chorleiter.
Walser wurde im Aug. 1913 aufgrund v. *Anschuldigungen gegen die Sittlichkeit zunächst vom Dienst suspendiert und im Nov. 1913 dann nach Harthausen, O/A Mergentheim, versetzt - bei voller Bezahlung des Gehalts. *44 v. 47 Familien in Hchl. haben sodann - auch im Namen ihrer Kinder- in einer Petition an das Rathaus dem Lehrer Walser das volle Vertrauen ausgesprochen und sich für einen Verbleib als Schullehrer im Ort eingesetzt. Intern angemerkt: Friedrich Walser tritt am 1. Dez. 1903 seinen den Dienst als neuer Leiter der Schule in Hchl. an. Walser war zuvor Lehrer in Drackenstein. Zur Bezahlung: zum Grundgehalt (p. J.) v. 1100 Mark kommen Vergütg. f. d. Abhaltung d. Fortbildungs- u. Sonntagsschule = 80 Mark, Organistendienst = 70 Mark u. Chordirigentendienst = 50 Mark. Hinzu zurechnen ist weiter: die Stellung der Lehrerwohnung im Schulhaus und der Hausgarten mit 1,28 ar, Prz. 27 u. Gestellung von Brennholz u. a.

19.. - 1912: Franz Münzer, Schulamtskandidat, Franz Münzer wird dann mit Weisung zum 2. Sept. 1912 zum Unterlehrer in Höchstberg, Bez. Heilbronn bestellt. (wann Münzer die Schulstelle in Hch. antrat ist derz. nicht bekannt)

Dez. 1913 - 1914: Hauptlehrer Alfons Späth. Alfons Späth folgte X. F. Walser, versah aber nur 7 Monate den Schulleiterdienst, bevor er 1914 zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Am 1.7.1918 ist Späht als Leutnant gefallen. Hierzu findet sich auch in den Gd. Rn. v. 1918 der Hinweis über eine Kranzspende von Seiten der Gemeinde für den Hauptlehrer A. Späth, "welcher den Heldentod fürs Vaterland gestorben ist". Kranzliefrant war die Gärtnerei J. Fehrle in Stuttgart.

1914 - 1919 war die Schulleiterstelle scheinbar verwaist - d.h. es fehlen die Einträge hierfür. (intern: was bedeutete das konkret? - wechselnde Schulleiter, ungeordneter Schubetrieb, Schulstundenausfälle, Ausfälle von Schultagen, usw.?)

1919- 1935 leitet Hauptlehrer Gebhard Raisch die Schulstelle. Auch er ist Lehrer, Organist und Chorleiter. Raisch bewohnte mit seiner Fam. das EG. im alten Schulhaus. (Später, um 1950, wurde hier im EG. ein weiterer Schulsaal eingerichtet) Raisch kam wegen div. Vorkommnisse in ein schlechtes Licht und war als Lehrer im Ort nicht mehr tragbar. Zum 1. Febr. 1935 wurde Raisch als Hauptlehrer nach Jagstzell, O/A Ellw. berufen.

Spätest 1918 bis mind. 1920 unterrichtete an der Schule auch ein Frl. Hedwig Rieck als Unterlehrerin. Frl. Hedwig Riek ersucht im März 1918 um die Auszahlung Teuerungszulage ab 1. Apr. 1918 (1/4 jährl ~248 Mark--s. Gd. Rn.1918)
Frl. Riek wurde auch bekannt durch einen Badeunfall an der Lein. Der Vorgang: Nach einer Turnstunde der Schulklasse v. Frl. Riek durften die Schüler sich in der Lein noch etwas abkühlen.
- Wo? Auf dem Brechwasen b. d. Brücke?, Dabei geriet die 10 jährige Schülerin des Riedhofbauern in tiefes Wasser und drohte zu Ertrinken. Frl. Riek, die dies beobachtete, stürzte sich in Wasser und konnte das Mädchen retten. Über diesen Vorgang berichtete am 31.Mai 1920 auch die Remszeitung- Link.

1918 - 1919 unterrichtete auch ein Christian Hanner an der Schule in Hchl. Nach einer Empfangsbescheinigung v. Dez. 1918 unterzeichnet Christian Hanner, Schulamtsverweser, eine einmalige Kriegszulage (auch Teuerungszulage) von 385 Mark, und weiter Gehaltszahlungen für Jan. und Febr. 1919.

1920/21 - 1922: bis zum Ende des ersten 1/4 Jahres 1922 unterrichte Unterlehrerin Maria Mergert an der Schule in Heuchlingen. Im Sept. 1922 fordert sie noch ausstehende Bezüge für das erste 1/4 Jahr an der Schule in Hchl.

Für das Rn. Jahr 1920 sind auch noch Bezüge für einen Unterlehrer Rieck z. Tl. ausstehend.

1921 - 1927: Wilhelm Baumhauer - *1900 in Gmünd, tritt am 15. Nov. 1921 vorschriftsmäßig seinen Dienst in Hchl. an - so der Eintrag in einer Gd. Rechnungsbeilage. W. Baumhauer war sodann bis 1927 Unterlehrer an der Schule in Heuchlingen. Danach leitete er die Schulstelle in Gaishardt. Am 18.4.1950 (M.Kartothek) kehrte W. Baumhauer von Gaishard wieder nach Hchl. zurück und unterrichtete hier bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1967.

.... - 1931: Funk Felizitas, Lehrerin, verlässt am 24.7. 1931 Schule u. Ort Hchl. nach Steig, Gd. Heinstetten, zur Übernahme ihrer neuen Lehrstelle. Wann F. Funk in Hchl. ihren Dienst antrat ist nicht festgehalten.

.... - 1931: Haas Andreas, Lehrer, verlässt ebenfalls zum 24.7. 1931 den Schulort Hchl. nach Großalledspann zur Übernahme der neuen Lehrstelle. Wann A. Haas in Hchl. den Schuldienst antrat ist nicht festgehalten.

1931 - 1932: Weingärtner Franz, Lehrer. Weingärtner verlässt 1932 die Schule in Heuchlingen und übernimmt eine Schulstelle in Hüttlingen. Wann er in Hchl. den Schuldienst antrat ist nicht festgehalten. (Frz. W. ist in Bieningen geboren)

1932 - 1935: Johann Kleiner, Lehrer. Am 10. Apr. 1932 kommt Johann Kleiner von Lauterbach an die Schule nach Hchl. Zum 1.4.1935 wird Kleiner nach Urach versetzt. Angemerkt: Kleiner wohnte beim Schneider Jh. Hägele (am Dorfende li. n. Hlzl) in der Dachwohnung zur Miete.

Wissenswertes: (für die noch älteren Hchl. Bewohner) Bei Lehrer Kleiner gingen gingen noch Otto Bauer und Bruno Schierle (Jg.26) und Aton Knödler, Jg. 28, (u.a.) jeweils in der 1. Klasse zur Schule. Ab der 2. Klasse (1934, bzw. 1935 ) und weiter, war dann Lehrer Scholl ihr Klassenlehrer. Die Schüler nannten den Lehrer Kleiner auch den Stäpfele oder den Stäpfeleshopfer. Hintergrund: Kleiner nahm die Treppenstufen und Kirchenstapfeln immer unter Auslassung einer oder gar 2 Stufen. Weiter: Unter dem 30.12.1934 dankte der Unterscharführer *Rektor Kleiner für die rasche Inangriffnahme der Schaffung des H.J.- Heim`s in den Schlossräumen  und die Mobilar-Verfügungsstellung in dieses Heim. (Rektor?)

.... - 1933: Rannecker Karl, Lehrer, geb. in Bettenhausen, verlässt 26.Sept.1933 Heuchlingen und übernimmt eine Schulstelle in Hohenstadt. Wann Rannecker in Hchl. den Schuldienst antrat ist nicht festgehalten.

1934 - 1934: Heberle Theodor, Lehrer, kommt am 22.10.1934 von Schw. Gmünd an d. Schule in Hchl. Zum 31.10.1934 wird T. Heberle nach Söflingen versetzt. Heberle war somit nur 9 Tage an der Schule in Hchl.

1935 - ..... : Hauptlehrer Alfred Weiland, Lehrer in Altheim. Kr. Horb, kommt zum 1. Okt. 1935 mit Ehefrau und Sohn Wolfgang als ständiger Lehrer nach Heuchlingen. Zum 16.4.1939 wird A. Weiland zum Schulleiter an der Volksschule in Hchl. bestellt. Er führt die Amtsbezeichnung "Oberlehrer". Weiland bewohnte mit seiner Fam. das EG. im alten Schulhaus. Wissenswertes: Weiland war in Hchl. zunächst im Gemeinderat, dann bis Kriegsende auch stellvertretender Bürgermeister. Nach Ende des Krieges wird Weiland, vermutlich wegen seiner Parteizugehörigkeit zur NSDAP, aus dem Schuldienst entlassen.
Am 15.4.1948 kommt A. W. aus dem französch. Internierungslager nach Hchl. zurück. Am 30.5.1950 zieht A.W. mit seiner Fam. nach U.Kochen. (M- Kartothek) Weiland unterrichtete sodann dort an der Schule in U. Kochen.

1935 - 1935: Baumann Wlhelm, led. Lehrer. W. Baumann kommt am 1.Febr.1935 von Aalen an die Schule nach Hchl. Zum 1.Sept.1935 wird W. Baumann an die Schule n. Schechingen versetzt.

1935 - 1937: Scholl Hugo, led. Lehrer, kommt am 1.Apr.1935 als Unterlehrer von Schechingen an die V. Schule in Hchl. Am 16.Sept.1937 wechselt Scholl an die Schule nach Obernheim.

1935 - 1935: Zeller Georg, Lehrer, geb. inEllwangen, kommt am 23.Apr.1935 von Unterdeufstetten nach Hchl.. Am 29.Sept.1935 wird G. Zeller Heuchlingen wieder zurück nach Unterdeufstetten beordert.

1937 - 1938: Wiedmann Joh. Georg, Lehrer (v. LW.) ist seit 1. Dez. 1937 als unständiger Lehrer an die V.Schule in Hchl. abbeordet. Grg. Wiedmann bezog mit seiner Frau Agnes, gb. Ratgeber v. Möggl. die Unterlehrerwohnung im Haus 34 a. d. Gänsühl. Joh. Grg. Wiedmann wird zum 1.1.1939 an die Schule Röhlingen versetzt. Am 29.Dez.1938 zieht er der Ehefrau und Kind Antonie als Lehrer nach Killingen, Gd. Röhlingen.
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1938: Mit Wirkung v. Apr. 1938 wird die unständige (zweite) Lehrerstelle an der Schule in Hchl. in eine ständige umgewandelt. Die Schule zählt nun 2 ständige Lehrerstellen.
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Zum 1 April 1938 soll ein 8. Schuljahr eingerichtet werden. Hierzu mahnt die Gemeinde eine weitere unständige Lehrstelle beim Oberschulamt in Schw. Gmünd an.
"Aufgrund des zu erwartenden Anstiegs der Schülerzahl, wird dringend eine 3. (unständige) Lehrstelle angemahnt".
Ein solche soll nun 1939 eingerichtet werden (bei nach wie vor nur 2 Schullokalen).

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1939 - 1942: Wahl Alfons, Lehrer, kommt am 4.1.1939 mit Ehefrau Rosa und den Töchtern von Edeltraud und Elfriede (*1934 u. 1937) von Mutlangen an die V. Schule in Hchl. Die Familie Wahl bewohnte das EG. im Haus Nr. 34 auf dem Gänsbühl.
Zum 1. Jan. 1939
wird Lehrer Wahl zum Hauptlehrer ernannt. Nach Ende des Krieges wird Wahl, vermutlich wegen seiner Parteizugehörigkeit zur NSDAP, aus dem Schuldienst entlassen. Wahl unterrichtete später an der Schule in Unterböbingen.

1940 - 1947: zum 1. Nov. 1940 wird Maria Ratgeber v. Mögglingen, außerplanmäßige Lehrerin in Lautern, an die V. Schule in Heuchlingen als Lehrerin zugewiesen. Hinweis in MeldekartotheK: Am 1.2.1947 wird Lehrer Felix Emer an die Volksschule Heuchlingen anstelle v. Maria Ratgeber versetzt.

1942 ..... : Toni Butz, Lehrerin in Bargau, wird zum 17. Mai 1942 zur Stellvertreterin für den zum Heeresdienst einberufenen Lehrer Alfred Weiland an die V. Schule Hchl. bestellt. Wie lange T. Butz hier Dienst tat ist nicht festgehalten. (In den Medekartotheken fehlt ein Eintrag zu T. Butz - hat also zumindest nicht hier gewohnt oder tat hier nur kurz Dienst)

1943 und 1944: Im November 1943 erhält der Herr Schulleiter Heller 10 Rm.- Vorschuß zu Bestreitung kleinerer Ausgaben für die Volksschule hier. Am 10.7.1944 dann der gleiche Vorgang diesmal an Hauptlehre Heller. Über diesen Herrn Heller liegen keine Daten vor. (Qu. aus der Gemeindrechnung 1943, bzw. 1944)

1943_ 1945: Aufrecht Karl, Lehrer, geb. 1888 in Cannstatt, verlässt zum 20.4.1945 Heuchlingen nach ... ? Intern angemerkt: Aufrecht ist vermutlich seit dem 1. Okt. 1943 an der Schule in Hchl. In einer Gemeinderechnung v. 1943 steht der Vermerk: die Miete f.d. Hauptlehrer Aufrecht ist ab. dem 1. Okt. 1943 zu verrechnen. Wissenswertes: Aufrecht war Volkssturmführer. Er befehligte die Volkssturmtrupps zur Errichtung der Panzersperren in Hchl. und Horn. Möglich, dass Aufrecht nach Kriegsende vorübergehend vom Schuldienst entbunden war. (Aufrecht findet sich nicht in den Meldekartotheken- seltsam?)

Zum Juli 1945 zieht eine Maier Klara, Lehrerin, wieder nach Stuttgart. Ob und wie lange K. Maier an der Schule in Hchl. Dienst tat, ist unbestimmt.

Zum Okt. 1945 zieht eine Haag Berta, Lehrerin, nach Gmünd zurück. Ob und wie lange B. Haag an der Schule in Hchl. Dienst tat, ist unbestimmt.

1945: zum 1.10.1945 wird die Ordensschwester M. Domitilla (Anna Dentler) als Fachlehrerin (Handarbeitslehrerin) an die V. Schule in Hchl. berufen.

1945 - 15.11.1947: Frl. Charlotte Dehen (Jg. 1912) aus Wilhelmshaven, wird auf den 14.9.1945 als Stellvertreterin für den von der Wehrmacht noch nicht zurückgekehrten Lehrer Alfred Weiland (Wahl?) bestellt. Wie lange C. Dehen an der Schule in Hchl Dienst tat ist derzeit nicht bekannt. Wissenswertes. Frau Wiesner/Dehen leitet 1953 den Gesangschor des TGV Horn beim Fest-Auftritt zum 30 jährigen Jubiläum des TGV Horn.
Entnommen aus der Festschrift, 100 Jahre TGV Horn- 2023.

1945 - ..... : Wiesner Alfred, Hilfslehrer, geb. 1923 in Jägerndorf (Sudeten), kommt am 18.10.1945 an die Schule in Hchl. Wie langen Wiesner in Hchl. Dienst tat, ist derzeit nicht bekannt. Wissenswertes: A. Wiesner heiratet in Hchl. die Charlotte Dehen.
Wissenswertes: Alfred Wiesner ist von 1953 bis 1955 Schriftführr des TGV Horn. Das würde event. bedeuten, dass A. Wiesner in Horn wohnte und dort auch Lehrer an der Volsschule Horn war
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1946 - 1946: Lehrer Max Kaiser. Dieser wird mit Schr. v. Dez. 1946 von seiner zwischenzeitlichen Abordnung an die Schule in Hchl. zum 1.1.1947 an die V. Schule in Durlangen versetzt. Wann Kaiser seine Stelle in Hchl. antrat ist derzeit unbekannt.

1945 - 1946: am 27.12.1945 kommt Oberlehrer Philipp Hähnle (vermutl. aus Wien) als Lehrer mit seiner Fam. nach Heuchlingen. Am 27.6.1946 verlässt er die Schulstelle in Hchl. wieder u. zieht mit seiner Frau u. d. 2 Söhnen nach Fuchsenbigl in Niederösterreich. Hintergründe: P. Hähnle ist 1895 in Schechingen geboren. Er heiratet in Österreich u. ist dort Lehrer. Vermutlich wegen seiner Mitgliedschaft in der NSDAP muss er Österreich dann verlassen. Er unterrichtete dann an der Volksschule in Hchl. und hat auch im Schulgebäude gewohnt.

1947 - 1950: Hans Reißmüller, bisher Schulhelfer a. d. V. Schule in Durlangen, übernimmt zum 1.1.1947 eine Stelle als Lehrer an der V. Schule in Heuchlingen. Die nötigen Anweisungen erteilt ihm Frau Lehrerin Wiesner (vorm. Frl. Dehen). Am 20.3.1950 zieht H. Reißm. als Lehrer nach Durlangen an die dortige Schule.

1947 - 1948: Frl. Klara Kuhn, Lehrerin, wird zum 1.1.1947 als außerplanmäßige Lehrkraft der V. Schule in Heuchlingen zugewiesen. Die nötigen Anweisungen erteilt die Lehrerin Frau Wiesner. Zum 15.Sept.1948 endete der Lehrauftrag v. Frl. Kuhn. Kuhn übernimmt zum 16.Sept. 1948 die außerplanmäßige Lehrstelle an der V. Schule in Weiler i.d.B.

1947 - 1949: Lehrer Felix Emer , * 30.4.1914, wird zum 1.2.1947 an die Volksschule Heuchlingen an die Stelle v. Maria Ratgeber versetzt. (vorher in Sersheim, Kr. Vaih./Enz) F. Emer lehrt ab 1. März 1949 an der V. Schule in Leinzell.

Aug. 1947: Mitteilung des Kultusministeriums: Die beiden aus dem Dienst entlassenen Lehrer Wahl und Weiland haben in Hchl keinen Anspruch mehr auf eine Dienstwohnung.

(Intern: Entlassungsgrund war vermutlich die Parteizugehörigkeit zur NSDAP). Wahl und Weiland finden sich später an anderen Schulen als Lehrer wieder. Wahl in U. Böbingen, Weiland in U. Kochen)


Nov. 1947: Auf den 16.Nov.1947 wird der Lehrer Ernst Mantel
an die Schule in Hchl. bestellt. Da die bisherige Schulleiterin Frau Charlotte Wiesner (Dehen) zum 15.11.1947 auf eigenen Wunsch aus der Schule in Hchl. ausscheidet, wird E. Mantel die kommissarische Schulleitung übertragen. Fr. Wiesner stellt E. Mantel einstweilen ein Zimmer ihrer Wohnung (i.d. Schule) zur Verfügung.

Wissenswertes: E. Mantel wird zum 16.10.1947 an die Schule nach Horn versetzt. Da dort aber die Stelle noch mit Lehrer Hertrich besetzt und Weiteres noch ungeklärt war, wurde es Lehrer E. Mantel freigestellt, ob die Stelle in Hchl. für ihn mehr befriedigend sei. (ein ungewöhnl. Wohlwollen) Erst im Aug. 1949 wird Mantel dann amtlich von Horn weg an die Lehrerstelle in Hchl. beordert.

1948 - ..... : Lehrer Wilhelm Peters wird auf den 16.Sept.1948 an die V. Schule in Hchl.- stellvertretend an die Stelle Weiland, versetzt. (vorher Untergriesheim, Bez. Heilbronn.) Lehrer Peters lehrte vermutl. bis zum März 1949 an der Schule in Hchl., bevor er dann an der V. Schule Schechingen eine neue Lehrerstelle antrat.

Eingefügt: Um 1949/50/51 wird ein separates Wohnhaus für die Lehrerschaft im Areal des Pfarrgartens - schräg gegenüber dem Schulgebäude, errichtet. (unter fleißiger Mitwirkung der größeren Schüler: zutragen von Dachziegeln u.a. mehr)
Danach wurde im EG. der Schule ein 3. Schulsaal eingerichtet. (hier befand sich die frühere Hauplehrer- Wohng)
.......

1.3.1949 - 1967: Wilhelm Baumhauer, seither Lehrer in Gaishardt, wird auf sein Gesuch hin an die V. Schule in Heuchlingen an die Stelle v. Felix Emer versetzt. F. Emer lehrt ab 1. März 1949 an der V. Schule in Leinzell. W. Baumhauer , *4.1.1900, lehrt dann bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1967 an der Schule in Hchl.

Juli 1950: Ernst Mantel wird mit Wirkung v. 1.7.1950 zum Hauptlehrer an der V. Schule in Hchl. ernannt. E. Mantel war dann bis ca. bis 1980 Schulleiter an der Schule in Heuchlingen.

Wissenswertes hier: Um diese Stelle hatten sich die beiden Lehrer "Mantel und "Baumhauer beworben. Mantel bekam dann den Vorzug, auch aufgrund seiner bisher erfolgreichen Schulleitertätigkeit seit 1947.

......... 1964 wird vom Ortsschulrat dringend eine 4. Lehrerstelle an der hiesigen dreiklassigen V. Schule angemahnt.

1953: Maria Benisch, Lehrerin in Aalen, kommt am 1.7.1953 nach Hchl. M. Benisch meldet zum 26.10. 1954 Hchl. als 2. Wohnsitz an. (die Verhältnisse hier sind unklar)

---- Datenlücken ----

1962: am 10.5.1962 kommt Renate Rütter, Lehrerin, von Ellwangen nach Hchl. und meldet hier eine 2. Wohnsitz. (war Rütter sodann Lehrerin hier im Ort?)

1967 - ~ 2002: Dittlinde Granzer, Lehrerin, geb. in Zwittau, kommt am 25.8.1967 von Straßdorf nach Heuchlingen. Frau Granzer lehrte bis zu Ihrer Pensionierung an der Schule in Hchl. Bemerkenwert: bis zum heutigen Tag (2020) erteilt D. Granzer Schülern noch Flötenunterricht)

------ Datenlücken? --- nachgereicht.
Aus den oben schon erwähnten
Melde-Kartotheken i. Rathaus lassen sich die hier tätigen Lehrer und Lehrerinnen nicht lückenlos nachweisen. Sei es, dass sie der Schreiber hier übersehen hat, oder sie waren hier im Ort nicht gemeldet waren. Jedoch, es gibt noch Zeitzeugen - aber von diesen vorerst nur mit lückenhaften Ausagen.
Das vorläufige Ergenbnisse der Befragung - sie müsste ggf. ausgeweitet werden:

Um 1955 bis .. ?: Frl. Ilse Rössl, Unterlehrerin.
Um 19/58) 59 - ? Lehrer Hans Langer (Junglehrer). Wissenswertes: Lehrer Langer war ein leidenschaftlicher (begnadeter) Fotograf. Es gab fast kein interessantes Geschehen im Ort, das er nicht mit seiner Kamera festgehalten hat. Noch in Erinnerung sind vielen Schülern, Aufnahmen von Sonnenaufgängen, welche er gemeinsam mit ihnen vom früheren Reservoir aus aufgenommen und dann bearbeitet hat. In der Wohng. von H. Langer lagerten zu seiner Lebzeit Regale voll solcher Aufnahmen - sagt einer seiner damal. Schüler, Grg. Proba.
Um 1960 - ?: Lehrer ...... Stein. Lehrer Stein (verheir.) wurde nach seinem Wegzug Schulleiter in Mutlangen.
Um 1961 - ?: Frl. Wolf, Unterlehrerin.
Um 1961/62 - ? Frl. Gruber
. Frl. Gruber war dann für längere Zeit Lehrerin in Hchl.
Um 1962/63 - ~2004: Lehrer Albrecht Bucher. Lehrer A. Bucher war bis zu seiner Pensionierung um 2004 Lehrer in Hchl.
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In den 1970er- Jahren (1973) wird die alte Schule abgebrochen.

Im Sept. 1972 wird die neue Schule im Tal eingeweiht.

Bildungesreform: Bis es soweit war, gab es vorher noch einige turbulente Zeiten.
Um 1964 setzte sich auch in Baden Württemberg die geplante Schulreform durch. Neu an dieser Bildungsreform war, dass die 8 jährige Volksschule, wie man sie bisher kannte abgeschafft wurde. An ihre Stelle trat, einmal die Grundschule mit den Schülerklassen 1 bis 4, gefolgt von einer sogenannten Hauptschule mit den Schulklassen 5 bis 9. Diese Hauptschulen sollten langfristig nur noch als zweizügige Schulen Bestand haben, also Schulen, die mindestens 10 Klassen groß waren. Um dies zu erreichen versuchten die lokalen Schulträger zunächst einmal - um zu retten was nicht zu retten war- sich mit einer anderen Schulgemeinde zusammenzuschließen. Man gründetet sogenannte Nachbar-schaftsschulen. Der gewählte Schulpartner für Heuchlingen war zunächst Schechingen.
Der Planungsgedanke: Jede Gemeinde behält ihre Grundschule mit den Klassen eins bis vier, gut. Die Lösung, um den Erhalt einer Hauptschule für beide Gemeinden zu sichern, war abenteuerlich: die Jahrgänge 5 und 6 sollten in Heuchlingen, die Jahrgänge 7, 8 und 9 in Schechingen unterrichtet werden. Also karrte man die Schechinger 5 und 6`t - Klässler nach Heuchlingen, die Hchl. 7 bis 9`t- Klässler nach Schechingen.
Das Problem schien gelöst. Doch erwiesen sich die in Schechingen vorhandenen Schaulräume alsbald als nicht ausreichend, sodass noch in andere Lokalitäten ausgewichen werden musste: neben dem Schulhaus noch in das Schloss u. in den alten kath. Kinder-garten.
Ein Unding. Heuchlingen trat dann 1970 von den Abmachungen mit Schechingen zurück und schickte seine Hauptschüler komplett nach Mögglingen. Und Schechingen? Schechingen schickte die Schüler der Klase 5 -6 nach Göggingen und die Klassen 7-9 nach Leinzell. Um 1972 besuchten dann alle Schechinger Hauptschüler die H. Schule in Leinzell. Der Traum von einer Hauptschule, sowohl für Schechingen wie auch Heuchlingen, war ausgeträumt. Erhalten haben sich die Grundschulen in beiden Gemeinden.
Quellen: Aussagen ehemal. Schüler aus der Zeit und aus Heimatbuch "Zu Schechingen-Schule - Schulmeister und Schüler" v. Reinhold Fischer.

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Gemeindepfarrer jener Zeit. (Die Gemeindepfarrer sind an and. Stelle lückenlos erfasst)

............. Am 1.6.1955 zieht Pfarrer Gustav Zeyer nach Dürnau, Kr. Saulgau.

............. Am 25.7.1955 kommt Pfarrer Martin Wierer von Adelmannsfelden als Pfarrer nach Heuchlingen. M. Wierer verlässt am 29.7.1968 Hchl. und zieht nach Neuler.

.............. 1968 kommt Pfarrer Karl Ludwig Zuber, geb. in Naters i.d. Schweiz, als Pfarrer nach Hchl. Pfarrer Zuber geht am 4.9.1972 in Alötting i.d. Ruhestand.

........... am 28.11.1972 kommt Pfarrer Bruno Hoffmann von U. Gröningen nach Heuchlingen.

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