Sprüche und Episoden. "Herrje eine Bombe....", als junge Burschen seine
"Metzelsuppen- Gabe", einen "Angerisch" - also eine Futterrübe, zum geschlossenen
Stubenfenster zurückwarfen. "Ich ging vor dem Wagen her und habe
die "Wacht am Rhein" gepfiffen, und als ich mich umdrehte,
lag der Wagen da", bei der Fahrt vom Feld mit dem vollgeladenen Heuwagen. "er
hoddn also omgschmissa,
dean Haiwaga". "Muss ich lauter solche Dackel um mich
haben". wenn die Fm. Angehörigen die Dinge nicht so nach seinem Sinne
erledigten. "Franz hol das Bratschgeschirr", eine Aufforderung an
den Stiefsohn Franz, die Mistpritsche, schwäbisch "Mieschd- Bridsch",
herzureichen. "Heiraten wollt ihr, aber kein Wagenhaus
aufräumen", wenn Alexander mal wieder das Wagenhaus selber
in Ordnung bringen mußte. "Der Bub der frißt
den Breakel nicht". Ausspuch von Alexander Lutz,
als dessen Stiefsohn Franz seine ihm dargereichte Mahlzeit nicht essen
wollte. Als Breakl wird auch geröstetes
Allerlei wie Kortoffeln, Teigwaren (Spatzen,)
Kaiserschmarren (Schollenbrei) u.a., oft auch von Essensresten
vom Mitttag oder auch Vortag hergestellt.
"Das
Schöne, das Blaue, das mein Stein hat, hat kein Stein"- Ausspruch
von Alexander Lutz, wenn es um die Frage ging, wer die schönsten
Steine breche. Hintergrund: In Hchl. - Hlzl. - Mdh. gab es bekanntlich
jeweils mehrere Steinbrüche. Die dort gebrochenen Steine wurden
zum Hausbau, Straßen- und Wegebau u.a in in großem Mengen verwendet.
Im
Bild: Das
alte "Ke°azle"- Anwesen Wissenswertes
hierzu: Der "Blaue
Stein" - er wurde gerne für Stütz - und Gartenmauern verwendet, ist
im Waldstetter Heimatmuseum zu sehen. Er
wurde bei Ausgrabungen in Alfdorf gefunden. Er kommt aus der derselben
Gesteinsformation wie die bei Lutz Beschriebene. ……………………..
Eine Grabrede:
Episode entnommen aus der Ohnewaldbiographie. Als in der
Gaststätte ein Nachkomme des Bernhard Ohnewalds, ob dieser doch
etwas anderen Grabrede, gehänselt wurde: "Ha°, des
war halt doch a anderer Ma° als d°ei
Vaadr„? Sagte dieser Ohnewaldsproß:
"Zu Deam (also zu dem Pfarrer)
gang i niebr und verschiaßn" ....................
Tanzstunden
in der Schloßruine - Die Schloßruine mit ihrer schönen und ebenen Bodenplatte, war
ein beliebter Treffpunk der jungen Schloßbergbewohner.
Inge K. die ebenfalls am Schloßberg wohnte,
lernte dort oben nicht wenigen jungen Burschen den Walzerschritt,
musikalisch begleitet auf der Mundharmonika, gespielt von Ihrem Großvater
Eduard, Jg. um 1890. Eduard K. konnte dieses Instrument sehr gut spielen. ................ Salmele, er wohnte im sogen. Armenhaus- Schloßteil,
hat angeblich täglich stark getrunken, wurde aber dennoch 97 Jahre
alt. Ein Holzleuter Bewohner, ebenfalls 97 Jahre alt, trank sein
ganzes Leben lang nur Milch und ernährte sich gesund. Ein Ausspruch
zu diesen doch verschiedenen Lebensweisen: "D`r n.n. aus Holzleid´a hot sei ganz Leba lang blos Milch trong`a, ond isch au blos 97ga wora". Salmele, er lebte von gelegentlichen Taglöhnerarbeiten, lag einmal am hellen Nachmittag betrunken
in den Brennesseln beim "Stütza Gartà". Schultheiß
Stütz der vorbei ging, stoß ihn mit seinem Stock an: "Salmele gang halt hoim ond schlof
dein Rausch aus". Salmele anrwortete
trunken: "En meim Bett will i net gschteert wera". ..................... Episoden
um Lehrer Kleiner. Lehrer Kleiner wird von seinen Schülern heute so beschrieben: Nun hatte Kleiner die Unart, beim Schwimmsport in der * Waage, die Knaben unsanft
ins kalte Naß zu werfen, wenn diese nicht
freiwillig ins Wasser wollten. An einem schönen Tag nun Kleiner war in den 1940 Jahren Schullehrer in Hchl. Er wurde von den Schülern
der "Stäpfele" oder auch Stäpfeleshopfer genannt, weil
er die Treppen des Kirchenaufgangs oder der Schultreppe immer in
2 Stufensprüngen nahm. Im Schloß wurde zur "Hitlerzeit"
die Einrichtung einer HJ-Schule geplant. Eine
Ehegeschichte.
Erzählt und entnommen aus Obj. 33: <
Gret hat ihren Ehemann bereits nach 2 jähr. Ehe wieder verlassen.
Der Mann brachte daraufhin folgende Anzeige: meine ca. 2 Zentner
schwere Frau hat sich verlaufen. Ihr Name ist Margarete. Der ehrliche
Finder möge sie behalten - so die Zeitz. I. Fischer u. H. Rieg Ausrede eines Schuldners.
Eine
Episode vom Brackwang, berichtet v. A. Knödler Der Brackbauer verkaufte
einmal Holzstangen an einen Bauer aus der Umgebung. Längere Zeit wartete
der Bauer auf sein Geld. Einmal auf diesen Ausstand angesprochen,
antwortete im der Schuldner: "Ja, sei doch z`frieda,
du griagscht was der Birkbauer
au". Als der Brackbauer dann seinen Nachbarn auf dem Birkhof
aufsuchte und diesen fragte, was er denn von dem
........ bekommen hätte, antwortete dieser: "Nex
hane griagt". Seitdem
macht der Ausspruch die Runde: "Der hot
kriagt was der Birkbauer",
wenn jemand auf seinen Forderungen sitzen geblieben war. ...............
............
Auf
die Frage an August, er sei doch sicher eine angesehene Person in
seinem Heimatort, meinte Dieser: "Diese
südwestdeutsche Hornochsen, die verstehen das doch gar nicht, die
haben doch keinen Sinn dafür - Ho, Ho, Ho.
......... .Mikrofon ab! ................... .Xaver, wo möchtest du begraben sein? "In
Heuchlingen, am sonnigen Raine wo meine Väter ruhen, möcht ich begraben
sein. Nicht im luthrischen Hitler-Roden, wo Kröten und Schlangen ruhn" - so die Antwort von Xaver S. auf entspr. Fragen am späten Ende
langer Sonntagsfrühschoppen mit nicht selten 12, 14 oder mehr genossener
Viertelà.
.
In
der "großen Klinge" an der Alten Möggl. Str. wurde bei den Kanalbauarbeiten
der Ehering der Christina Werner, geb. Dennochweiler, gefunden. Sie
war die Frau des Melchior Werners und u. a. die Mutter von Katharina
Stegmaier, geb. Werner und die Großmutter von Hermann Stegmaier sen. Ein treffender Hin-weis, dass die Maurer - Werner einst auf dem Gänsbühl wohnten und von dort aus in die Vorstadt zogen. siehe b. Hs. 55
*"Die Große Klinge" (teilweise auch "Dürrenbauer`s"- Kleng und "Bihl-Kleng" bezeichnet) - ist nur noch den älteren Bürgern in Hchl. bekannt, war ein 150 m langer, tiefer und fast unüberwindlicher Geländeeinschnitt zwischen dem Gänsbühl und der Alten Mögglinger Strasse. Er bildete den sogenannten Bihlbach - ein offener Bach, der entlang der Strasse in die Lein führte. Die große Klinge barg allerlei Schätze -ein Stöberplatz hauptsächlich für die Buben: alte Töpfe, Blechkannen, rostige Messer und Gabeln, alte Fahrradrahmen mit und ohne Felgen (waren begehrt), Sensen, Rechen, Schaufeln u.a. Bauerngeschirr - auch totes Viehzeug. Heute würde man von einer wilden Müllablagerung sprechen (ohne Plastik) |