Bewohner - und Familienlegenden

 


Postkartenansicht
um 1920

.

.

.

Unten im Bild die Adlerwirtschaft, links daneben das ehemals große landwirtschaftliche Scheunengebäude, wovon das linke Hausdrittel (2/5) nach 1862 zu einem Wohnhaus eingerichtet wurde. Am linken Bildrand oben der 1908 erbaute Kindergarten.
...........................................
Benner – Legende -  auch Biner geschrieben.
Qu.: Rech. G. Zeyer, Fam. Register, Pfarrurbarium, Heiligen Rechnungen ua.

1541: Urkundliche Nennung eines Melchior Benner.
Das ehemalige Siechenhaus St. Katharina in Gmünd kauft von den Erben des verstorbenen rechbergischen Vogts in Heuchlingen, Melchior Benner, ein Fallgütlein zu Mögglingen.
Qu. 850 Jahre Mögglingen - S. 34.

~1540: Nachkommen des Melchior Benner - (int.: 1540 ist rechn. angenommen)

1569 erbt Balthasar Benner die Wirtschaft mit Brauerei und Landwirtschaft. Benner übte auch das Amt als Vogt in Heuchlingen aus.

1609: Hans Benner
°1609 ist die Wirtschaft und Gut im Besitz von Hans Benner. H.B. ist 1533 geboren und wurde 100 Jahre alt. Von 1591 - 1633 ist er 42 J. lang ellwangischer Schultheiß zu Heuchlingen mit Fischrechten an der Lein. Diese Fischrechte sind bis heute auf dem Haus geblieben.
°Vermutlich war Hans Benner, 1533 geb., der Bruder v. Balthasar B. Möglich ist auch, dass Hans B. schon vor 1591, also zur Zeit in der Hchl. noch der lutherischen Lehre angehörte (1560-1589/90), Schultheiß in Hchl. gewesen ist- s. entspr. Hinweise i.d. Pfarrchronik Bd. I
....................................

Wanner-Legende

Um ~1635-1640 ist Anton Wanner "Wirth auf der Erbschenke". Anton Wanner,  geb. ~1610, oo ~ 1638-1640 eine  Maria.  Die Herkunft v. Anton Wanner ist unbekannt. In den Registern Geburt, Heirat, Tod, finden sich bis 1641 keine Vermerke über "Wanner". Maria Wanner stirbt am 23.3.1685 als Witwe im Alter von 75 J.ahren. Anton Wanner stirbt zwisch. 1646 - 1685. Für diesen Zeitraum besteht jedoch eine Datenlücke. Vermerk  im Pfarr-Urbarium v. 1827: 1663 - Anton Wanner, Kirchenpfleger.

1688: Hans (Joann) Wanner, " Heiligenpfleger und Wirt", Sohn des Anton. * ~ 1642, (Datenlücke) + am 31. Dez. 1700. Vermerk im Urbarium v. 1827: 1688 - Hans Wanner, Heiligenpfleger und Wirt. Ihm folgt dessen Bruder Friedrich.

1701 – ~ 1710 Friedrich Wanner,
"Heiligenpfleger und Wirt", * um 1655 (Datenlücke), gest. am 9.Mai.1711 im 56. L.J. (Vermerk im Tot.Reg. Friederig Wannner, vir = ledig)

Wissenswertes: 1669 tritt Anton Wanner mit seiner Fam. in die Skapulierbruderschaft ein. Vermerk im Skapulier-Mitgliederbuch: Antonius Wanner, Gastgeb und Heiligenpfleger, Maria seine Hausfrau, Honestus Joannes et Christophorus et Friederikus et Maria. (die Kinder)
Nach dem Verkündbuch v. 1829 – 1838, also noch 200 Jahre später,  werden wiederholt Jahrtage abgehalten für Anton Wanner, Maria Wanner, Hans - und Friedrich Wanner: gewesener Wirt, bzw. Wirtin dahier.
........................................
Klein - Legende

~1710: Johann Balthasar Klein, "Wirth auf der Erbschenke".  Pf. Urbarium v. 1827: "Vorher war auf dieser Erbschenke Anton Wanner".  Familien Register-Eintrag: Johann Baltasar Klein, hospes (Wirt) in Heuchlingen, geb. 1679 in Abtsgmünd, + 1756, heiratet 1707 Katharina Wanner v. Hchl.,  eine Tochter des Johann Wanner,  und in II. Ehe,  1709,  Anna  Maria Rathgeber von der „unteren Wirtschaft“ zu Stimpfach, * 1685, + 1758. Aus der Ehe kommen 16 Kinder. Der Sohn:

Franz Antonio Klein, von Hchl., * 1710, oo 1745 Katharina Klaus, To. des Jacob Klaus v. Hchl. u. d. Margaretha Weber v. Holzleuten. Aus der Ehe kommen 8 Kinder, u. a. Rosa. Sie ist 1761 in Dewangen als 6. Kind geboren. ( ist die spätere "Riedhofbäurin")  Int. Anmerkg. hier: Frz. Anton Klein ist augenscheinlich von der Wirtschaft abgezogen.

(nach Dewangen? Dies bedarf noch der. Klärg.)

...........

Kieninger - Legende - Qu: Fm. Reg., Hl. Rn. v. 1607- 1800 u. Rech. v. G. Zeyer.   
                                     
                          

1755: Hans Michael Kieninger, Bürger u. Wirt in Heuchlingen, * um 1725, + am 25. Jan. 1793, oo am 1.2.1749 Katharina Klein, * 14.6.1726, + 20.6.1808. Katharina ist eine Tochter des ob. genannten Johann Balthasar Klein. Anm.: Nach dem Urbarium v. 1827 ist für 1755 dieser Hans Michael Kieninger als Wirt auf der Erbschenke vermerkt. 
.

1788: Melchior Kieninger, Bürger und Wirt, Sohn des Johann Michael und Katharina, geb. Klein,  geb. am 15.12.1756, + a.  7.8.1804, oo am 28.1.1788  die M. Anna Kuhn, * am 16.12.1767 in Iggingen. Reg. Verm. zu M. Anna: wohnt seit 1820 in Mögglingen bei ihrer Tochter.  Nochmals z. Erinnerung: Melchior ist 1804 auf dem Heimritt von Leinrden beim Rathaus in Laubach tödlich verunglückt. Näheres bei Hs. 27.1 (Qu. Tagebuchaufschriebe v. Melchior Ohnewald)

 

Schlussstein mit den Initialen H.M.K  und der Jahreszahl   1769 über dem Eingang zum "Adler".  H.M.K steht für Hans Michael Kieninger. Der Anlass: 1769 baut Hans Michael Kieninger die Wirtschaft um.

Hierzu könnte auch ein Hinweis in Akten des Stadtarchivs Gmünd (Schw. Gmünd) passen: "da der Adler (wie wir ihn heute kennen) erst 1768 entstanden ist, hatte er somit einen älteren Vorgänger". Der Umbau erfolgte möglicherweise mit Einbau der Grundmauern (so die Formulierg.)

 


1813: Im Frühjahr wurde die Adlerwirtschaft  öffentlich versteigert. Käufer war der Franz Josef Fuchs von Schechingen, der Braumeister in Leinzell war. Das Anwesen bestand nur noch aus 3 1/2 Tagwerk Wiesen und 12 Morgen Äcker. Der verwitweten Adlerwirtin Kieninger blieben für sich und die Kinder nur noch jährlich 1 Klafter Holz (~3,1 fm) und tägl. 1/2 Maß Bier (~1 lt.)  Qu: aus den Tagebuchaufzeichnungen v. Joseph Ohnewald.
................................................

Fuchs - Maier - Legenden

1813: Franz Josef Fuchs, Braumeister,  Adlerwirt. Geboren am 26.6.1773 in Schechingen, gestorben am 30.11.1843, heiratet am 22.11.1808 Regina Kuhnle von Schechingen, geb. am 3.4.1776, + 9.3.1840.   II. Ehe am 24.5.1841 mit Josepha Stegmaier von der Pulvermühle bei Abtsgmünd, * am 1.6.1815. Aus der I. E. sind keine Kinder vermerkt. Aus der II. E. kommt der Sohn Johann Baptist, * 1842. Er oo 1869 nach Bargau. Int. Anm. Fuchs ist im Pr. Kat. auch Mitbesitzer v. Schlossteil  2 /:5:/  u. 1829 v. Haus 97 an der Hauptstraße. (das spät. Bihlmeierhaus.)

1844: Anton Maier, "Adlerwirt", geb. a. 12.11.1811 in Mittellengenfeld, heiratet am 6.5.1844 die Witwe Josepha Fuchs, geb. Stegmaier. Aus der Ehe kommen 2 Töchter. Vermerk i. Fam. Reg.: Die Familie Ist am 29. Aug. 1844 auf den Hagenbucherhof, Gd. Tannhausen, ausgewandert.
......................................................
Betzler u. Radizi – Legenden Qu.: aus Einträgen im Fam. Register

1844/46: Michael Betzler, Adlerwirt, vulgo Bruckenmichl, * 15.2.1801 in Reichenbach, oo 1829  in I. Ehe die Veronika Ilg v. Hlzl., * 1807, + 1842 -  9 Kinder. II.  Ehe 1842 mit Creszentia Sorg, * 1814. Aus dieser Ehe kommen 5 Kinder. Reg. Anmerkung: Michael Betzler ist am 27.2.1849 nach Gmünd gezogen.

Im Sept.1847 verkauft die Adlerwirt Michel Betzlersche Gantmasse an Bernhard Betzler, Bauer von Reichenbach das vorh. Rest- Adler- Anwesen für 11 245 fl. Schon zuvor wurde aus der Gantmasse an den Güterhändler Alois Uhl ein Teil der Güter verkauft.

Im Sept. 1848 u. Febr. 1849 scheitert ein Versuch des Bernhard Betzler das erkaufte Anwesen an Patriz Jettinger zu verkaufen.


1850:
Johann Radizi, Schäfer und Wirt, * 1818, heir. 1844 Elisabeth Weber v. Lautern. Aus der Ehe kommen 9 Kinder. In div. Registereinträgen ist vermerkt: „Im Oktober 1850 auf die Adlerwirtschaft in Heuchlingen gezogen“.  Zuvor um 1836 ist er als „Hirschwirt“ in Holzleuten vermerkt, dann von 1852-1862 als Bewohner auf dem Mederhof. Radizi zieht 1862 mit seiner Familie nach Rindelbach, OA Ellw.

...................................................

Jettinger – Legenden

Im Januar 1852 zieht Patriz Jettinger mit seiner Familie von Hohenstadt auf den „Adler“ in Heuchlingen.

1852: Patriz Jettinger, Braumeister aus Hohenstadt, geb. 1816, gest. 1885. Er heiratet 1851 in Heuchlingen die Maria Anna Vogt, geb. 1827, + 1902 - Marianna Vogt ist eine Tochter des Josef  Vogt, Müller in Heuchlingen. Aus der Verbindung / Ehe kommen 12 Kinder. (3 Ki. werden 1846-47 u. 1850 i. Hchl. geboren und spät. legitimiert) Der Eintrag im Fam. Reg. in Hchl.: Patriz Jettinger, Bürger in Hohenstadt, Pächter der Adlerwirtschaft dahier.

Wissenswertes: Im Gewerbekataster v. 1877 ist Patriz J. mit den Gewerbezweigen: Gastwirt, Bierbrauer, Käser und Metzger versteuert.

 

1883: Kaspar Jettinger, geb. 1852, + 1931, oo 1883 die M. Philomena Mühleisen von Ottenbach, geb. 1925. Aus der Ehe kommen 5 Kinder: Albert, * 1884, bleibt auf dem Anwesen. °Karl, * 1886, zieht nach Baden Baden und arbeitet dort in der Hotellerie. Johann, *1894, Schullehrer, wohnt nach seiner Pensionierung i. d. Vortstadt in Hchl., heute Haus Funk (verst.).  Johann Alois, *+ 1896. Maria, * 1900, oo auf das „Schneidersbauer-Knödler- Anwesen“. Bemerkenswertes zu °Karl Jettinger: Karl lernt als Metzger und geht für kurze Zeit nach Amerika. Später arbeitet er als Kellner und Barkeeper in  First Class-Häusern Europas, so um 1905 im Grand Hotel Caux am Genfer See, in Paris, danach im Adlon in Berlin, im Hotel Luise in Baden-Baden  u.a. In den Wintermonaten konnte man ihm in den besten Häusern in der Türkei, in Ägypten oder Griechenland begegnen. Karl Jettinger sprach 8 Sprachen und bediente Kaiser, Könige und russ. Großfürsten

1914: Kaspar Jettinger muss infolge des ersten Weltkrieges den Brauerreibetrieb aufgeben.

1919: Albert Jettinger I, dessen Sohn,  übernimmt  den Betrieb. Albert Jettinger, ebenfalls gelernter Bierbrauer ist 1884 geboren und 1956 gestorben. Er heiratet 1919 Frieda Klotzbücher von Leinweiler, geb. 1887, + 1951. Aus der Ehe kommen  3 Kinder: Ludmilla, Karl u. Albert.

1921: Albert Jettinger  lernt als Metzger um und eröffnet 1921 eine Metzgerei.

1930: wird der große Saal angebaut, im alten Saal werden Fremdenzimmer eingerichtet.

1953:  Albert Jettinger II, * 1925, + 1996, oo 1953 Ottilie Knödler v. Hlzl. Er übernimmt das Anwesen und richtet 1956 den heutigen Gastraum im EG ein. Nach dem Tod des Vaters führt

~1990: Albert Jettinger Junior führt zusammen mit seiner Ehefrau  Anita den Wirtschaftsbetrieb. Seit dieser Zeit, und auch noch in der gemeinsamen Zeit mit den Eltern, wurden u. werden immer wieder diverse Umbauten und Erweiterungen durchgeführt.
..............................
Ergänzende Familienlegende - Bemerkenswertes zur Jettinger - Geschichte
Als weitest zurückliegende Hinweis über "Jettinger-Vorfahren" findet sich im "Family-Search.org" und im "Toten- Register Hohenstadt" ein *Jakob Jettinger,* 1665, wohnhaft in Dewangen, gest. 1736 im Alter v. 71 J. in Hohenstadt, und der Sybilla, * 1668, +1738 i. A. v. 70 J. in Hohenst. Sie haben 5 Söhne, welche 1702 bis 1708 in Dewangen geboren werden. Der Sohn Sebastian, *1706, + 1764, oo 1736 in Hohenstadt eine Rosa Borst v. Leinroden und wird "Hirschwirt in Hohenstadt". Dabei ziehen offensichtlich die Eltern Jakob u. Sybilla J. mit nach Hohenstadt. Anton Jettinger, Sohn d. Sebastian u.d. Rosa, * 1740, + 1793, oo 1768 die Veronika Seibold übernimmt die "Hirschwirtschaft". Deren Sohn Josef, i.d. Reg. als Bäk (Bäcker) bezeichnet, * 1772, + 1829, oo 1807 die Maria Mayer. Letzt Genannte sind die Eltern des Patriz Jettinger, dem späteren "Adlerwirt" in Hchl. (*Über die Herkunft des Jakob J. u.d. Sybilla finden sich i.d. Reg. keine Hinweise)

Hier soll die Geschichte der "Hirschwirtschaft" in Hohenstadt mit dem damaligen Wirt Anton Jettinger nicht unerwähnt bleiben. "An der Stelle, wo jetzt das Haus des Michael Brenner (Lindenschmied) steht, stand dazmal -1792- die Hrschwirtschaft, ihr gegenüber die Krone. die jetzige Hirschwirtschaft.
"Brot - und Geschäftsneid" brachte den Kronenwirt Falch dahin, dass er am 6. Aug. 1792 die Hirschwirtschaft eigenhändig anzündete. Das Gebäude, samt allem Mobiliar ging zu Grunde. Falch floh, wurde gefasst, gestand den Frevel und floh wiederum. Falch wurde vergantet und der Abgebrannte, "Hirschwirt Jettinger", mit den Gebäuden und Gütern des Falch bis zum Betrag seines geschätzten Schadens von 1660 fl. entschädigt". (Jettinger zog dann vermutl. in die Wirtschaft des Falch und brachte den Namen"Hirsch" auf das Falchanwesen - Der Wirtshausname "Krone" erlosch)
Quelle: Geschichte der Marktflecken Hohenstadt und Sch
echingen v. B. Kaißer, Schullehrer v. 1867 -- Anmerkg. z. Quellenangabe: die Richtigkeit der Qu.angaben ist nicht überprüft. Derzeit jedoch -2018- laufen ergänz- Recherchen z. Geschichte "Hohenstadt", in welchen die genannte Geschichte - hier insbes. die näh. Standortfragen - ggf. näher beleuchtet werden.
.........

zurück zu navigation
..................... weiter zu adler seite 5 ................... zurückblättern